Innovationslabor KoPy

- Kommunikationssysteme auf Polymerfaserbasis in Echtbetrieb -

Optische Technologien gehören zu den Schlüsseltechnologien in einer Vielzahl von technischen und industriellen Bereichen – und haben damit eine große Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Schon heute sind mehr als 15% aller Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe entweder direkt im Bereich der optischen Technologien angesiedelt, oder werden von diesen beeinflusst. Licht ist damit eines der wichtigsten Werkzeuge der nahen und mittleren Zukunft - es ist universell einsetzbar, belastet die Umwelt nur in seltenen Fällen und beinahe monatlich eröffnen sich neue Möglichkeiten der Anwendung. Optische Technologien kommen mittlerweile in vielen zukunftsträchtigen und hochinnovativen Bereichen zum Einsatz: In Industrie, Medizintechnik, Automotive und Aerospace - aber auch im privaten Home-Entertainment

Die Ansprüche an die optische Übertragung von Daten sind analog zur sprunghaften Entwicklung der Optik selbst in ständigem Wachstum begriffen. Mit ihnen wachsen auch die Anforderungen an den Datendurchsatz optischer Komponenten in Kommunikationssystemen. Die Basis solcher Systeme bilden schnelle Sender und Empfänger, die in der Lage sind, Informationen mit Übertragungsgeschwindigkeiten im Bereich von Tbit/s über einen Lichtwellenleiter zu transportieren, basierend auf fortgeschrittenen opto-elektronischen Technologien, wie sie beispielsweise in optischen Multiplex-Systemen enthalten sind. Time Division Multiplex (TDM) und Wavelength Division Multiplex (WDM) haben sich hier als die zukunftsträchtigsten Übertragungstechniken herauskristallisiert. Ebenso zeichnet sich ab, dass der Einsatz von Polymeroptischen Fasern (POFs) zum Quasi-Standard in der Automobilindustrie und im Inhouse-Bereich erwachsen wird. Die Kombination von WDM-Technologie mit POF-Lichtwellenleitern wird den Horizont zukünftiger, preiswerter Lösungen für Anwendernetzwerke in den nächsten Jahren erheblich erweitern - und steht daher auch im Fokus der Arbeiten im Innovationslabor KoPy - Kommunikationssysteme auf Polymerfaserbasis in Echtbetrieb.

Im KoPy-Innovationslabor der Hochschule Harz werden Datenströme mittels zu klassifizierender Dienste auf den jeweiligen Ebenen des ISO OSI-Referenzmodelles eingehend untersucht. Ausgehend von Schicht 1 (physikalisch / Bitübertragungsschicht) bis zur Schicht 7 (Anwendungsschicht) werden zunächst geeignete Testszenarien spezifiziert (z.B. Bit-Ströme auf Schicht 1, VoIP-Calls auf Schicht 4 und 5) und im Rahmen eines reproduzierbaren Kommunikationsprozesses (inklusive möglicher Störungen) untersucht. Da es sich um einen komplexen und hochempfindlichen Laboraufbau handelt, ist es notwendig, ihn schwingungsgedämpft auf einer optischen Bank zu positionieren und ihn so vor äußerer Beeinflussung zu schützen.

Technische Ausstattung

  • Cisco-Router
  • Optische Bank
  • Linos-Mikrobanksystem
  • Hochauflösendes optisches Spektrometer
  • Sip-IP-Telefone verschiedenster Hersteller

Nutzung des Innovationslabors

Interessierte Unternehmen und Forschungseinrichtungen können auf Anfrage Zugriff auf die Ausstattung des Innovationslabors für eigene Zwecke erhalten. Bei Interesse wenden Sie sich bitte einfach per E-Mail an den Laborleiter, Herrn Prof. Dr. Ulrich Fischer-Hirchert.

Förderung durch das KAT Sachsen-Anhalt

Das Innovationslabor KoPy wird aus Mitteln des Kompetenznetzwerks für Angewandte und transferorientierte Forschung (KAT) des Landes Sachsen-Anhalt finanziert. Das Netzwerk ist ein Transferprojekt und versteht sich als wichtiger Partner für Unternehmen und Netzwerke aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Als Bindeglied zwischen den Hochschulen des Landes Sachsen-Anhalt und der regionalen Wirtschaft und Gesellschaft widmet sich das Netzwerk insbesondere dem anwendungsorientierten Wissens- und Technologietransfer.