Porträt des Monats
Holger Kliesch

Vom Brocken zum Big Apple

Der tägliche Weg zur Arbeit ist für Holger Kliesch immer etwas Besonderes. Bevor er in die S-Bahn in Hoboken/New Jersey steigt, blickt er auf die riesige Skyline New Yorks, die vom One World Trade Center dominiert wird. „Den Turm bin ich in den letzten Jahren zweimal hochgerannt, 417 Meter in 23 Minuten", so der BWL-Absolvent der Hochschule Harz. Die Pendlerstrecke führt den gebürtigen Lüneburger unter dem Hudson River direkt nach Downtown Manhattan. Hier ist auch sein Arbeitsplatz – bei der Deutschen Bank im Programm & Changemanagement des Chief Security Office.

Der Weg dorthin war zwar lang, aber abwechslungsreich. Nach einer erfolgreichen Banklehre in Braunschweig sollte Betriebswirtschaftslehre das Studium seiner Wahl werden. Aufgrund der Praxisnähe ging es 1997 in den Harz. „Es war eine eingespielte Gemeinschaft mit den anderen Studenten“, erinnert er sich gern und schmunzelt: „Wir waren nicht mehr als 30 Leute, das war ein super Betreuungsschlüssel." Die Inhalte aus den Seminaren Verhandlungstechnik und Projektmanagement wendet er noch heute im Job an, und die globale Perspektive des Studiengangs „International Business Studies“ hat ihm sehr gefallen. Seine interkulturelle Kompetenz schärfte er bereits mit einigen Auslandssemestern in Charlotte/North Carolina und dem dortigen MBA-Abschluss, es folgten von der Hochschule Harz aus zahlreiche Studientrips, unter anderem nach Göteborg. „Auf dem Weg dorthin haben wir auf der Fähre einen Elektrogrill angemacht und dadurch versehentlich den Rauchmelder ausgelöst", lacht Kliesch herzhaft über die schöne Studienzeit. Besonders blieben ihm dabei der Internationale Abend und der Hochschulball im Gedächtnis; Veranstaltungen, die mittlerweile auch zur Tradition geworden sind.

Das Studium näherte sich um die Jahrtausendwende dem Ende, und so besuchte Holger Kliesch zahlreiche Berufsmessen und kam neben anderen Interessenten mit der Deutschen Bank in Kontakt. Alles begann dort mit einem Praktikum in Frankfurt und der darauf noch folgenden Abschlussarbeit in Wernigerode. „Die Internationalität der Bank hat mich gereizt und so bin ich nach dem Praktikum in Frankfurt geblieben ", fasst Kliesch den Berufseinstieg zusammen. Drei Jahre später kam das Angebot, an einem International Staff Exchange teilzunehmen und für ein Jahr nach Baltimore/Maryland zu gehen. Die Projekte, die er dann betreute, wurden immer größer, und so wurden aus einem Jahr mittlerweile 15 Jahre in den USA – inklusive Wechsel in die pulsierende Metropole von New York City. Dort arbeitet er nun im COO Bereich des Chief Security Office und hält engen Kontakt mit den Dienstleistern, die der Bereich nutzt. In seiner Freizeit nutzt Kliesch außerdem die vielen Möglichkeiten, die New York als Stadt zu bieten hat, betreibt zahlreiches Networking im Bereich der neuen Technologien und bietet Startups Mentoring an.

Aktuell Studierenden rät er, niemals stehen zu bleiben und sich nach dem Abschluss immer weiter zu bilden. „Fortbildungen und Zertifikate werden immer wichtiger im Job, und Technologien verändern sich immer schneller, und da ist es immer hilfreich einen Schritt voraus zu sein“, fasst Kliesch seine Meinung zusammen. Auch die Frage, wo der Traumjob in zehn Jahren sein soll und ob es diesen in Zukunft im Hinblick auf die neuen Technologien überhaupt noch gibt, solle sich jeder Studierende einmal stellen. Aber neben den rein fachlichen Qualifikationen sind für ihn die wichtigsten Fähigkeiten Netzwerken und Team-Work. „Das habe ich beim Segeln gelernt. Wenn die Kommunikation stimmt und alle an einem Strang ziehen, kann man erfolgreich sein“, sagt Kliesch und schaut auf die New Yorker Skyline und die Boote, die über den glitzernden Hudson schippern.

Wenn Ihr Kontakt mit Holger Kliesch aufnehmen wollt, könnt Ihr ihn am besten über LinkedIn erreichen

 

Text: Moritz Peters