Prävention islamischer Radikalisierung an deutschen Schulen

Angesichts islamistisch motivierter Terroranschläge in ganz Europa rückt der Radikalisierungsprozess der Attentäter zunehmend in den Fokus von Sicherheitsbehörden. Besonders Jugendliche aus sozial prekären Verhältnissen, die keinen Anschluss an soziale Gruppen der Mehrheitsgesellschaft gefunden haben, sind für den Anwerbungsprozess durch Salafisten prädestiniert, was jedoch nicht zwingend bedeutet, dass sie zu Dschihadisten werden.  

Im Zuge einer Projektarbeit untersuchten Studierende des Studiengangs „Europäisches Verwaltungsmanagement“ an Bildungseinrichtungen, was bundesweit gegen islamische Radikalisierung getan wird. Ergänzt wurde diese Arbeit durch Interviews mit Lehrern, Eltern und Schülern zur Wahrnehmung der Arbeit der Schulen. Daraus entstand eine Typologie sowie, darauf aufbauend, eine Matrix, die es Lehranstalten und sonstigen Interessenträgern, wie Familien und Vereinen, ermöglicht ihre Präventionsarbeit anhand der Faktoren „Engagement“ und „Kapazität“ zu evaluieren und Schritte zur weiteren Optimierung einzuleiten. Als besondere Herausforderungen für eine erfolgreiche Präventionsarbeit wurden dabei die zunehmende Flexibilisierung der Lehrpläne und fehlende Abstimmung zwischen einzelnen Sozialpartnern in ihren Anstrengungen identifiziert.  

Zu diesem Thema erscheint auch ein wissenschaftlicher Aufsatz, der in den Publikationsreihen der Hochschule Harz vom Fachbereich Verwaltungswissenschaften herausgegeben wird (Praxisreport, Ausgabe 01-2017)