Die ersten Alumni der Hochschule Harz

Als das „Blue“ noch „Professor Wichtig“ war

Die Hochschule Harz feiert ihr 30-jähriges Jubiläum – doch was machen die Alumni der ersten Stunde heute? Wir haben vier von ihnen getroffen und spannende Einblicke in die Anfänge der Studienzeit an der Hochschule erhalten. Was auffällt, sind zwei Dinge. Erstens: damals war irgendwie alles anders. Zweitens: eigentlich hat sich auch gar nicht so viel verändert. Edda und Stefan Schaper, Marcus Rose sowie Andreas Meling im Interview.

Matrikelnummer 66 gründet Studierendenrat

1991, zur Geburtsstunde der Hochschule Harz, war auch der Campus in Wernigerode ein anderer als heute. Das Ehepaar Edda und Stefan Schaper, beide Alumni des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften, erinnern sich gut an die damaligen Verhältnisse: „Wir haben quasi auf einer Baustelle gelebt. Heute werden Vorlesungen durch den Klang der Harzer Schmalspurbahn unterbrochen, damals war es Baulärm. Die Wohnheime 1, 2 und 4 gab es schon. Allerdings waren die Duschen und die Beleuchtung im Keller wirklich spärlich“, erzählt Edda Schaper, Referentin für Wirtschaftsförderung bei der Stadt Bad Harzburg.

30 Jahre später hat sich einiges auf dem Gelände getan. Es gab viele Bauprojekte, die den Campus bereichert haben und bis heute für ein buntes Treiben in Wernigerode sorgen. Doch eins hat sich nie verändert: die familiäre Atmosphäre unter den Studierenden. Den Grundstein dafür sowie für zahlreiche Traditionen haben – im wahrsten Sinne des Wortes – die Studierenden gelegt. Stefan Schaper war nicht nur der erste offiziell eingeschriebene Student; er gründete den Studierendenrat mit. Zudem war er, zusammen mit seiner Frau, Mitglied in einer Hochschulband: „Das Campusleben war wirklich abwechslungsreich. Wir hatten ein Kabarett und unsere Band trat im ‚Professor Wichtig‘ (später ‚Blue‘) auf.“

Entstehung des „Walk of Fame“

Auch Marcus Rose weiß noch genau: „Feiern konnten wir auf jeden Fall! Damals hatten wir einen Studentenclub in Haus 5.“ Im Jahr 1992 begann er sein Elektrotechnik-Studium – der erste Studiengang am heutigen Fachbereich Automatisierung und Informatik. Das Gemeinschaftsgefühl an der Hochschule Harz habe ihn immer fasziniert, weshalb er seinen Studienort kurzum zum Arbeitsort machte; der 52-Jährige ist Systemadministrator im Rechenzentrum.

Er und seine Kommilitoninnen und Kommilitonen haben die Tradition der Steinlegung auf dem „Walk of Fame“ geebnet: „Wir fanden es wichtig, uns zu verewigen. Also haben wir unseren Jahrgang in einen Findling meißeln lassen und ihn aufgestellt. Damals war das mit niemandem abgesprochen, aber die Hochschule fand es gut. Heute ist dies zum Ritual geworden.“ Somit wurde ein Denkmal auf dem Wernigeröder Campus hinterlassen. Es dient als Anlaufpunkt für freudige Wiedersehen und als Erinnerung an die schöne Studienzeit.

„Nullserie“ als prägende Bezeichnung

„Es hatte etwas Besonderes, ganz am Anfang mit dabei zu sein“, blickt Andreas Meling, Geschäftsführer der Wernigeröder Tourismus GmbH, zurück. Er ist Absolvent des Studiengangs Öffentliches Dienstleistungsmanagement (heute Verwaltungsökonomie) am Fachbereich Verwaltungswissenschaften. Der Begriff „Nullserie“ prägte ihn und seine Kommilitoninnen und Kommilitonen: „Weder wir noch die Professorinnen und Professoren wussten wie es abläuft, aber das hat das Ganze so spannend gemacht!

Das Campusleben in Halberstadt war zu seiner Zeit ein ganz anderes: erst 2005 ist der Fachbereich auf den modernen Campus zwischen Dom und Liebfrauenkirche umgezogen. Andreas Meling studierte also noch an einem ganz anderen Ort: „Dieses marode Gebäude in der Wilhelm-Trautewein-Straße war schon einzigartig. Die Räumlichkeiten am Domplatz bieten im Vergleich beste Bedingungen. Dennoch möchte ich meine Studienzeit dort nicht missen – sie hat mir viele unvergessliche Momente beschert.“

Eine Verbundenheit bleibt

Alle vier Alumni sind der Hochschule Harz bis heute verbunden geblieben. „Besonders durch Praktika, Abschlussarbeiten oder Projekte, die ich von Studierenden betreue, bin ich immer wieder an der Hochschule“, erklärt Meling.

Familie Schaper genießt ab und an die Campusluft bei einem Spaziergang. „Nach dem Abschluss bewegen einen so viele Themen: Familie, Kinder oder Beruf. Umso älter man wird, desto wichtiger wird es, sich an die Studienzeit zurück zu erinnern“, fasst Marcus Rose seine Gedanken ans Alumni-Dasein zusammen.

20.01.2022
Author: Ricarda Erbe
Image author: © Archiv der Hochschule Harz
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Marcus Rose

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