Im Rahmen des Projekts werden in Kooperation mit regionalen und internationalen Partnern, auf der Basis einer vergleichenden Diskussion von Fallstudien in Sachsen-Anhalt, Weiterbildungskonzepte zur Professionalisierung der Zusammenarbeit von haupt- und ehrenamtlichen Akteuren des sogenannten Integrierten Flüchtlingsmanagements entwickelt.
Das vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge eingeführte ganzheitliche, alle beteiligten Behörden des Bundes, der Länder und der Kommunen und die nichtstaatlichen Integrationsakteure mitbedenkende Konzept des sogenannten Integrierten Flüchtlingsmanagements soll die administrativen Rahmenbedingungen für beschleunigte Asylverfahren schaffen und die zügige Integration von Geflüchteten mit Bleibeperspektive gewährleisten. Integrationsakteure, die sich vor Ort etwa im Bereich der Berufs- und Bildungsorientierung für Geflüchtete engagieren, benötigen verlässliche Schnittstellen zu Verfahrensabläufen dieses Integrierten Flüchtlingsmanagements. Insbesondere im Hinblick auf die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten mit eingeschränktem Schutzstatus identifizieren aktuelle Studien bürokratische Hürden, die zu fehlender Planungssicherheit bei Geflüchteten und Arbeitgebern sowie zu Problemen im netzwerkbasieren Zusammenspiel der jeweils lokal beteiligten haupt- und ehrenamtlichen Akteure führen.
Ziel des interdisziplinären Vorhabens ist die Etablierung eines regionalen und transnationalen Austauschs über Erfahrungen im Bereich der Berufs- und Bildungsorientierung als Instrument der Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten mit unterschiedlicher Bleibeperspektive. Als Ergebnis einer vergleichenden Diskussion von Fallstudien in Sachsen-Anhalt werden in enger Kooperation mit Praxispartnern Weiterbildungskonzepte entwickelt, die der Professionalisierung des Zusammenwirkens von haupt- und ehrenamtlichen Akteuren in heterogenen Netzwerken dienen. Die thematischen Schwerpunkte liegen hierbei auf den tätigkeitsrelevanten Rechtsgrundlagen und Verfahrensabläufen sowie auf der Stärkung von Netzwerkkompetenzen.
Das IntegriF-Projekt kooperiert eng mit verschiedensten haupt- und ehrenamtlichen Integrationsakteuren. Dazu gehören das Ankunftszentrum Halberstadt des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, die Agentur für Arbeit Halberstadt, die Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V., der Caritasverband für das Bistum Magdeburg e.V., das KoBa Jobcenter, die Landesinitiative Fachkraft im Fokus und viele Weitere. Zudem ist das IntegriF-Projekt Partner in einem ESF-Projekt zum Thema “Towards a successful and sustainable mentoring model for the integration of refugees into the European labour market” (MeMoRe) und pflegt einen transnationalen Austausch mit Akteuren aus Belgien (Hefboom, HIVA Forschungsinstitut der KU Leuven Vluchtelingenwerk Vlaanderen), Schweden (Integration in Sweden), Finnland (Jyväskylä Educational Consortium) und Deutschland (Landesnetzwerk der Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt e.V.).
Laufzeit: 01.01.2018 – 31.12.2019
Förderung: Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt
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Bei Fragen zu diesem Projekt steht Ihnen das Team der Stabsstelle Forschung jederzeit gerne für Auskünfte zur Verfügung.