Bild zweier Mikrofone im Studio für Medienproduktion am Fachbereich Verwaltungswissenschaften in Halberstadt.

Medienstudio für Lehre und Forschung am Fachbereich Verwaltungswissenschaften

Podcast "HarzMind" macht Wissenschaft hörbar

Der Halberstädter Campus wird noch attraktiver: Seit neuestem verfügt der dortige Fachbereich Verwaltungswissenschaften über ein eigenes Medienstudio. Ausgestattet mit moderner Technik für Podcasts, Vodcasts sowie Audio- und Videoaufnahmen, bietet der Raum Studierenden und Forschenden neue Möglichkeiten. Das Ziel? Die Kommunikation zwischen Verwaltung und Bürgern durch kreative Formate stärken – und gleichzeitig den Umgang mit digitalen Tools professionalisieren.

Der Raum soll ein Labor für Ideen sein. Ob in der Lehre, für Forschungsprojekte oder öffentlichkeitswirksame Formate: Das Studio ist bewusst interdisziplinär angelegt. Es geht darum, Teilhabe zu fördern und zu zeigen, wie Verwaltungen moderne Medien nutzen können, um komplexe Themen zugänglich zu machen. Ein Beispiel dafür? Das semesterübergreifende Projekt „HarzMind“ – ein Podcast, der Wissenschaft und Praxis verbindet und an dem Studierende der Studiengänge Öffentliche Verwaltung und Verwaltungsökonomie mitgewirkt haben.

Podcast HarzMind: Hilfe bei "mentaler Erschöpfung"

Hinter dem Namen „HarzMind“ steckt ein Podcast als praktischer Ansatz zur mentalen Gesundheitsvorsorge. Entwickelt in einem semesterübergreifenden Projekt unter Leitung von Dr. Thomas Piko, widmet sich das „Harzer Mind Model“ der Frage, wie wir unsere geistigen Ressourcen besser nutzen und gleichzeitig Stress bewältigen können. Kernaussage: Unter Druck schrumpft nicht nur unsere kognitive Leistung, sondern auch unsere soziale und emotionale Intelligenz. Besonders tückisch sei dabei die „mentale Erschöpfung“ durch gesellschaftliche Herausforderungen – ein oft unterschätzter Faktor.

Vom Skript zum Mikro: Studierende machen Wissenschaft hörbar

Ursprünglich war das Projekt als schriftliche Ausarbeitung geplant. Doch das Team um Projektleiter Robert Eggeling entschied sich mutig für ein auditives Format: „Ein Podcast kann Menschen direkter ansprechen – und erreicht vielleicht sogar die, die keine Zeit zum Lesen längerer Texte haben“, erklärt Eggeling. Unterstützt wurde die Gruppe vom technischen Personal der Hochschule um Laboringenieur Andreas Schubert, der nicht nur eine Einführung in die Technik, sondern auch Schulungen anbot.

Linda Tornow, eine der beteiligten Studierenden, berichtet: „Anfangs war ich unsicher, wie ich wissenschaftliche Inhalte frei formulieren soll. Aber im Team haben wir gemerkt: Authentizität wirkt oft stärker als Perfektion.“ Die Aufnahmen seien ein Lernprozess gewesen – vom Umgang mit dem Mikrofon bis zur Erkenntnis, dass auch mal eine „gescheiterte“ Aufnahme zum Prozess gehört.

Warum das neue Format überzeugt

Der Podcast „HarzMind“ steht beispielhaft für die Ziele des neugestalteten Studios:

  • Wissenschaft niedrigschwellig vermitteln: Komplexe Themen wie Stressforschung werden durch persönliche Erzählungen greifbar.
  • Teamwork als Schlüssel: Die Zusammenarbeit zwischen Studierenden, Dozenten und Technik-Team zeigt, wie interdisziplinäre Projekte gelingen.
  • Learning by Doing: Die Gruppe sammelte nicht nur Fachwissen, sondern auch Medienkompetenz – eine Fähigkeit, die in modernen Verwaltungen immer wichtiger wird.

Das Studio und der Podcast zeigen auch, wie wichtig es ist, Räume zu schaffen, in denen Experimente möglich sind. Ob für Studierende, die an ihrer Medienkompetenz feilen, oder für Bürgerinnen und Bürger, die durch solche Formate zukünftig besser von öffentlichen Stellen erreicht werden können. Oder wie es Robert Eggeling formuliert: „Die Reflexion darüber, wie Wissenschaft durch Podcasts wirken kann, hat uns alle weitergebracht – fachlich und persönlich“.

09.05.2025
Author: Tim Bruns
Image rights: © Hochschule Harz

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