Am Dienstag, dem 4. Februar 2020, von 17 bis 19 Uhr, sind Bildungsinteressierte jeden Alters ins AudiMax („Papierfabrik“, Haus 9, Am Eichberg 1) auf den Wernigeröder Campus zu einer neuen Veranstaltung der GenerationenHochschule eingeladen. Dr. Rolf Bielau spricht über das Thema „Süßes aus Zuckerrüben - Zuckerfabriken in der Harzregion als Motor für den Fortschritt“. Die Teilnahme ist kostenfrei; Anmeldung unter: www.generationenhochschule.de
„Als die Zuckergewinnung aus Runkelrüben gelang, begann eine landwirtschaftliche Revolution, die für die Entwicklung der damaligen preußischen Provinz Sachsen und des Herzogtums Braunschweig entscheidend war“, erklärt der Referent. Er nimmt die Zuhörer mit auf eine spannende Reise in die Geschichte und erklärt nicht nur, was es mit dem „Halberstädter Viehmangold“ auf sich hat, wie Napoleon ins Spiel kommt und warum die erste funktionsfähige Zuckerfabrik 1834 in Quedlinburg entstand, sondern auch, welchen Einfluss das auf die Orte rund um den Brocken hatte, wen der Zucker seinerzeit reich machte und wie sich die Bevölkerungsstruktur durch die Migration von Arbeitskräften wandelte. „Abschließend betrachte ich die Veränderungen nach der Teilung Deutschlands und die Schließungen der Zuckerfabriken von 1945 bis 1992, denn heute ist vom einstigen Boom nicht viel übrig geblieben“, so der Experte.
Dr. Rolf Bielau stammt ursprünglich aus Köthen. Den Abschluss seiner aktiven beruflichen Karriere bildete von 2003 bis 2013 die Position als Gartenleiter sowie Neu- und Erhaltungszüchter bei Saatzucht Quedlinburg/ ISP. Der Spezialist für Pflanzenzüchtung ist nicht nur regional verwurzelt, sondern auch international engagiert. Der 71-Jährige war einst mit dem Aufbau einer Zuchtstation in Jordanien und der Saatgutproduktion auf einer der größten Kaffeefarmen in Tansania betraut.