Projekt stärkt interkulturelle Öffnung und Willkommenskultur in Verwaltungen

Im Rahmen des IKOE-Projektes fand die IKOE-Trainer*innenqualifizierung „Systemische Organisationsberatung im interkulturellen Kontext“ statt. Die Vertiefungsausbildung richtete sich an ausgebildete interkulturelle Trainer*innen und Berater*innen in Sachsen-Anhalt. Ziel war die Festigung der interkulturellen Kompetenz sowie die Ausbildung der fachlichen Prozessbegleitung.

Wie können Verwaltungen eine Willkommenskultur etablieren und interkulturelle Kompetenzen stärken? Diese Fragestellungen standen im Zentrum des Projektes „IKOE – Interkulturelle Orientierung und Öffnung. Koordinierungsstelle Integrationsmanagement in Sachsen-Anhalt“, das unter Leitung von Prof. Dr. Katja Michalak vom Fachbereich Verwaltungswissenschaften der Hochschule Harz kürzlich einen erfolgreichen Abschluss fand. Durch ein breit gefächertes Veranstaltungsangebot sollte Führungskräften, Verwaltungsbediensteten, Auszubildenden und Bildungsorganisationen ein strukturiertes Verständnis für die Handlungs-und Denkansätze von Zugewanderten vermittelt werden. Zusammen mit Susi Möbbeck, Staatssekretärin im Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration des Landes Sachsen-Anhalt, wurde nun Bilanz gezogen.

Während der Laufzeit des Projektes führten die Beteiligten insgesamt 202 Workshops für 1604 Mitarbeitende in der kommunalen- und Landesverwaltung Sachsen-Anhalt durch. Die Stadtverwaltungen Halle (Saale), Magdeburg und Dessau-Roßlau wurden durch eine systematische Organisationsberatung unterstützt. Als Ergebnis der Zusammenarbeit mit dem Landesverwaltungsamt Halle (Saale) ist das Modul "Interkulturelle Kompetenz" nun als fester Bestandteil im Ausbildungscurriculums verankert. Außerdem erfolgte die Prozessbegleitung der ersten kommunalen Querschnittsbehörde in den neuen Bundesländern. Durch eine bundesländerübergreifende Vernetzung konnten darüber hinaus Synergien für notwendige interkulturelle Öffnungsprozesse in Verwaltungen und Bildungseinrichtungen gebündelt und die überregionale Netzwerkarbeit verstetigt werden. Auch für Mitarbeiter der Hochschule Harz wurde ein Workshop angeboten, der neue Perspektiven auf die Themen Interkultur und Diversity eröffnen sollte.

„Unser Projekt wurde von den Verwaltungsmitarbeitern sehr positiv aufgenommen. Ich bin davon überzeugt, dass Strukturen nachhaltig verankert werden konnten und auf diese Weise Veränderungsprozesse auch in der täglichen Arbeit angestoßen werden“, so das Fazit von Prof. Dr. Katja Michalak. Die promovierte Politwissenschaftlerin ist aktuell Vertretungsprofessorin an der Hochschule Harz, nachdem sie von 2010 bis 2016 an der Zeppelin-Universität in Friedrichshafen unterrichtete. Ihr Fokus in der Lehre liegt auf den Strukturen des Verwaltungshandelns. Um zukünftige Verwaltungsmitarbeiter bereits frühzeitig für das Thema Interkultur zu sensibilisieren, wurde im Rahmen des anstehenden (Re-)Akkreditierungsprozesses der Studiengänge des Fachbereichs Verwaltungswissenschaften „interkulturelle Kompetenz“ in das Modul Schlüsselkompetenzen der Bachelor-Studiengänge „Öffentliche Verwaltung“ und „Verwaltungsökonomie“ aufgenommen. Im Bachelor-Studiengang „Europäisches Verwaltungsmanagement“ ist die Beschäftigung mit dem Thema ein zentrales Element der Lehre.

Für die Zukunft des IKOE-Projektes hofft Prof. Dr. Michalak darauf, dass sich die nachhaltig angelegten Effekte der Projektarbeit vollumfänglich entfalten. Dazu zählt insbesondere die verbesserte Sensibilisierung für die Bedarfe der Zuwanderungsgemeinschaft und die intensive Vernetzung von hauptamtlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren. Außerdem soll die nutzerfreundliche und mehrsprachige Kommunikation und Information weiter ausgebaut werden.

Das Projekt „IKOE – Interkulturelle Orientierung und Öffnung. Koordinierungsstelle Integrationsmanagement“ in Sachsen-Anhalt ist ein vom AMIF-Fonds der EU und vom Land Sachsen-Anhalt gefördertes Projekt mit dem Schwerpunkt in der Personal- und Organisationsentwicklung für Verwaltungen und den Bildungssektor. Das wesentliche Ziel liegt in einer möglichst breit aufgestellten Interkulturellen Öffnung zur nachhaltigen Stärkung einer Willkommenskultur in Sachsen-Anhalt.