Wildpark ab jetzt digital

Schülerinnen des Gymnasiums Wernigerode haben im Rahmen von „Jugend forscht“ ein Projekt im Christianental gestartet. Was Besucher damit nun in der Anlage erleben können.

Von Julius Berthold (Volksstimme)
 
Wernigerode. Der Wildpark im Wernigeröder Christianental kann ab sofort auch digital erlebt 
werden. Das im Rahmen eines „Jugend forscht“-Projektes entstandene Angebot wurde jetzt vor 
Ort eingeweiht.  
Dazu versammelten sich die Abiturientinnen Livia Liebe und Mariella Ritter zusammen mit 
ihrer Biologielehrerin Cathleen Rackwitz sowie Vertretern des Wildparks und der Hochschule 
Harz  am  Eingang  des  Parks.  Seinen  Ursprung  hatte  das  Projekt  vor  zwei  Jahren:  Damals 
suchten Liebe, Ritter und Isabel Brauckhoff – Schülerinnen des Gymnasiums Wernigerode – 
zusammen mit Rackwitz – Betreuungslehrerin sämtlicher „Jugend forscht“-Projekte der Schule 
–  nach  Möglichkeiten,  den Wildpark  für  alle Altersgruppen  zugänglicher  zu  machen.  Dazu 
sollten laut Liebe und Ritter vor allem die Gehege, in denen häufig keine Aktivität zu sehen ist, 
belebt werden.  
Um auch die jüngsten Besucher des Wildparks für die Tiere zu begeistern, musste also etwas 
Digitales her. Hierfür verwendeten die Schülerinnen die App „Actionbound“, mit der sie eigens 
ein Quiz erstellten. Zusätzlich sind an 30 Gehegen Schilder mit QR-Codes angebracht worden, 
die die Besucher mit dem Handy scannen können, um zu den Fragen zu gelangen.  
So kann man von Gehege zu Gehege schlendern und die Fragen nacheinander wie bei einer 
Schnitzeljagd  beantworten.  Nutzer  können  sich  zwischen  drei  farbig  sortierten 
Schwierigkeitsstufen  entscheiden.  Die  Fragen  seien  laut  Rackwitz  so  konzipiert,  „dass  die 
Kinder über den Bildschirm hinaus auch ins Gehege gucken“. 
Finanzielle Unterstützung für das Projekt erhielten die Schülerinnen vom Verein „Freunde des 
Fachbereiches  Automatisierung  und  Informatik“  der  Hochschule  Harz.  Er  übernahm  die 
Herstellung der Schilder.  
 
Wildpark-AG ist Ziel 
Auch  ein  großes  Startschild  ist  am  Eingang  des  Parks  aufgestellt  worden,  damit  möglichst 
vielen  Besuchern  das  Angebot  ins  Auge  springt.  Für  ihre  Idee  haben  Liebe,  Ritter  und 
Brauckhoff auf der Regionalebene von „Jugend forscht“ den ersten Platz gewonnen. Auf der 
Landesebene des Wettbewerbs hat es dann immerhin für den vierten Platz gereicht. Mit der Preisverleihung sei das Projekt laut Rackwitz aber keineswegs abgeschlossen. Man 
wolle  stattdessen  in  der  Schule  weiter  am  Ball  bleiben  und  das Angebot  im  Rahmen  einer 
„Wildpark“-AG ausbauen. Ziel sei es unter anderem, alle Gehege im gesamten Park mit den 
neuen QR-Codes auszustatten.  
Auch das WLAN-Angebot im Christianental sei noch ausbaufähig, wie man bereits in einem 
Testlauf festgestellt habe. „Das Interesse ist auf jeden Fall da.“ Nur Einzelheiten müssten eben 
noch ausgebaut werden. 
Auch Mariella Ritter und Livia Liebe seien nach Beendigung ihres Projektes keineswegs am 
Ende  ihrer  wissenschaftlichen  Laufbahn.  Ritter  habe  vor,  nach  ihrem Abitur  Pharmazie  zu 
studieren,  auch  Liebe  plane  ein  Studium  im  Bereich  Mathematik,  Informatik, 
Naturwissenschaften und Technik. 
Christianental-Besucher  können  ab  sofort  zur  Wildpark-Rallye  starten.  Zudem  werden  in 
Zukunft auch die fünften Klassen des Gymnasiums Wernigerode viele Ausflüge in den Park 
unternehmen.