Neuer Fahrsimulator an der Hochschule Harz:

Ressource für Lehre, Forschung und Praxis

Seit Mitte des Jahres steht dem Fachbereich Automatisierung und Informatik der Hochschule Harz ein hochmoderner Fahrsimulator vom Marktführer Cruden B.V. aus Amsterdam für Lehre und Forschung zur Verfügung.

In der Form eines großen Karosseriegerüsts, das der Frontpartie eines Autos nachempfunden und von einer 200-Grad-Leinwand mit einem Durchmesser von sechs Metern umgeben ist, steht der Fahrsimulator im eigens dafür hergerichteten Labor. Solche großformatigen Geräte werden vor allem in der Formel-1-Ausbildung oder der Automobilindustrie eingesetzt, sind jedoch auch vereinzelt in Forschungsinstituten zu finden.

„Unser Fahrsimulator hebt sich in zwei Punkten von vergleichbaren Geräten ab. In Deutschland sind wir die einzige Forschungs- und Bildungseinrichtung mit einem Zweisitzer und unser Forschungsschwerpunkt ist europaweit sogar einmalig“, erklärt Prof. Dr. Fabian Transchel, der gemeinsam mit Prof. Dr. Thomas Leich und seinem Team für den Einsatz des High-Tech-Geräts verantwortlich ist. „Wir konzentrieren uns in der angewandten Forschung schwerpunktmäßig auf Interaktions- und Ablenkungsszenarien für KFZ-Versicherungen, die als Grundlage für deren Risiko- und Verhaltensmodellierungen dienen.“ Da solche Szenarien in der Regel nicht ohne die Einbeziehung von Menschen simuliert werden können, sind die Möglichkeiten der Datenerhebung außerhalb des Labors begrenzt. „Probanden zum Beispiel müde oder unter Alkoholeinfluss ein Auto führen zu lassen, ist ethisch schlicht nicht vertretbar“, so der Professor für Data Science. „Durch die kontrollierte Laborumgebung sowie die authentischen Fahrbedingungen können wir auch in solchen Szenarien realistische Daten erfassen und damit einen Beitrag zur Unfallprävention sowie Verbesserung von Fahrerassistenzsystemen leisten.“

Auch in die Lehre wird der Fahrsimulator eingebunden und interdisziplinär sowie fachbereichsübergreifend genutzt. Das Gerät ist in vielen Aspekten anpassbar, sodass nicht nur verschiedene Lehr- und Lernniveaus, sondern auch fachliche Hintergründe abgedeckt werden können. „Mit dem Fahrsimulator können wir Studierenden außerdem eine praxisnahe Vorstellung von den für sie relevanten Berufsfeldern vermitteln“, unterstreicht Transchel das Potenzial, das noch lange nicht ausgeschöpft sei. In Zukunft wolle man die Möglichkeiten noch weiter ausbauen, denn an Ideen mangele es nicht. „Die kommen automatisch, wenn man im Gerät sitzt“, so der Professor. Doch der Fahrsimulator soll nicht nur für bereits bestehende Forschungsprojekte und die Lehre genutzt werden. „Unternehmen und Verwaltungen sind eingeladen, mit uns in Kontakt zu treten, wenn sie mit uns gemeinsam Projekte umsetzen und eigenen Fragestellungen nachgehen möchten.“

Das Angebot des Fachbereichs umfasst die Fächer Automatisierung und Informatik sowie Kombinationen mit Betriebswirtschaftslehre, Pädagogik, Verwaltung oder digitaler multimedialer Gestaltung. Die Studiengänge, darunter Smart Automation, Informatik, Wirtschaftsingenieurwesen, Wirtschaftsinformatik oder Medieninformatik, Ingenieurpädagogik sowie Verwaltungsdigitalisierung und -informatik, sind durchgängig praxisbezogen und anwendungsorientiert, viele Angebote sind dual studierbar.

Bewerbungen für das Sommersemester sind bis zum 28. Februar möglich.

09.12.2024
Author: Madeleine Gänge
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Prof. Dr. Fabian Transchel

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Room 9.416, Haus 9, Wernigerode
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Prof. Dr.-Ing. Thomas Leich

FB Automati. u. Inform.
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Oliver Otto

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Room 2.203, Haus 2, Wernigerode