In der modernen Arbeitswelt ist es selbstverständlich, dass ein Teil der Mitarbeitenden vor Ort und ein Teil im Homeoffice arbeiten. Unser Ziel ist es, erfolgreiches hybrides Arbeiten zu unterstützen. Wir möchten gemeinsam mit Unternehmen aus Sachsen-Anhalt Handlungsempfehlungen entwickeln, um die hybride Zusammenarbeit in den Unternehmen effizienter und nachhaltiger zu gestalten.
Aktuell arbeiten 22 Prozent aller Beschäftigten mindestens teilweise im Homeoffice (Statista, 2024). Dieser Anteil könnte noch weiter zunehmen, denn befragt nach ihren Wünschen äußern zwei von drei Arbeitnehmer*innen, dass sie mindestens teilweise im Homeoffice arbeiten möchten.
Erfolgreiches hybrides Arbeiten umfasst zwei Aspekte:
1. Aufgaben klar kommunizieren
Aufgabenbezogene Informationen zu gemeinsamen Zielen, Strategien und Aufgaben (Shared Mental Models) müssen transparent und redundant kommuniziert werden. Auch Rollen und Verantwortlichkeiten der Mitarbeitenden sollten abgestimmt und klar definiert werden.
2. Beziehungsbezogenes Vertrauen herstellen
Für eine erfolgreiche Zusammenarbeit muss auch das beziehungsbezogene Vertrauen gefördert werden. Alle Teammitglieder sollten die fachlichen Kompetenzen der anderen kennen und einschätzen können, ob sie sich für das Team einsetzen und engagieren werden. Vertrauen kann teilweise über eine strukturierte und transparente (virtuelle) Kommunikation aufgebaut und aufrechterhalten werden. Persönliche Kontakte sind dennoch unerlässlich. Sie ermöglichen Einsicht in fachliche und persönliche Kompetenzen sowie Wünsche und Bedürfnisse der Kolleg*innen. Darüber hinaus fördern Partizipation und eine konstruktive Fehlerkultur das beziehungsbezogene Vertrauen.
Fazit: Die Herausforderungen der hybriden Führung müssen anerkannt werden und Unternehmen sollten „sich darauf einlassen“. Dann kann eine hybride Zusammenarbeit gelingen!
Diese Fragen stellen wir uns:
Persönliche Kontakte werden bei der hybriden Arbeit seltener, dennoch werden sie als immens wichtig eingeschätzt. Viele Unternehmen sind sich unsicher, wie diese persönlichen Kontakte gestaltet sein sollten. Es ist daher wichtig zu wissen, welche Funktionen persönliche Treffen erfüllen und wie diese Ziele passgenau adressiert werden können.
Führungskräfte, die in direktem Austausch mit ihren hybrid arbeitenden Teammitgliedern stehen, berichten überwiegend positive Erfahrungen. Geschäftsführungen und Vorstände sind zurückhaltender. So dämmt eine Reihe von Unternehmen den Anteil des Homeoffice aktuell wieder ein. Um unternehmensweit zufriedenstellende Lösungen für die hybride Zusammenarbeit zu entwickeln, ist es wichtig, die Ansichten verschiedener Führungsebenen einzubeziehen.
Aktuell werden viele Einzelbüros zu flexiblen Arbeitsumgebungen umgestaltet. Hierbei gilt es sowohl konzentrierte Einzelarbeit als auch einen Austausch zwischen den Teammitgliedern räumlich zu ermöglichen. Damit dies gelingen kann, müssen Arbeitsumgebungen passend gestaltet sein.
Hybrides Führen und Arbeiten fördert Nachhaltigkeitsziele auf verschiedenen Ebenen.
Positive ökologische Wirkungen beziehen sich insbesondere darauf, dass bei der Nutzung des Homeoffices Fahrtwege reduziert und dadurch die Umwelt weniger belastet wird. Diskutiert wird zudem der sinkende Verbrauch von Ressourcen durch einen geringeren Bedarf an Bürogebäuden und eine Reduktion von Heizenergie.
Soziale Nachhaltigkeitsziele betreffen u.a. die Gesundheit, Resilienz und das Wohlbefinden von Mitarbeitenden und Führungskräften. Die Forschung betont die gesundheitsförderliche Ressource der sozialen Unterstützung, die durch Interaktion und Zusammenarbeit von Kolleg*innen entsteht. Bei einer hybriden Zusammenarbeit sind Aufbau und Aufrechterhaltung von Beziehungen herausfordernder. Daher braucht es eine gezielte Förderung der sozialen Ressourcen.
Durch hybrides Arbeiten können Unternehmen auch ökonomische Ziele erreichen. Unternehmen denen es gelingt die Nutzung des Homeoffice zu ermöglichen, können ihre Arbeitgeberattraktivität erhöhen. Zudem benötigen Unternehmen durch die Nutzung des Homeoffice weniger Fläche, so dass Miet-, Heiz-, Versicherungs- und Wartungskosten reduziert werden.
Sie interessieren sich für hybrides Arbeiten?
Wir suchen Unternehmen, die Interesse oder Erfahrung mit hybridem Arbeiten haben, um gemeinsam herauszufinden, wie hybride Zusammenarbeit erfolgreich gestaltet werden kann. Kommen Sie mit uns ins Gespräch. Kontaktieren Sie uns per E-Mail an Hybrides.Arbeiten(at)hs-harz.de
"Hybrides Führen und Arbeiten" ist ein Projekt im Rahmen des Projekts FSP-NaRET
Laufzeit: 01.04.2024 – 30.06.2024 | Verlängerung bis 31.12.2025
Förderkennzeichen: I 143
Fördermittelgeber: Land Sachsen-Anhalt (Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt)
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