Aktuelles

Die Projektmitglieder engagieren sich aktiv in regionalen und überregionalen Netzwerken, arbeiten an Publikationen und posten Neuigkeiten zum aktuellen Projektstand in öffentlichen Portalen.

Interview: Hochschulen bieten viel Potenzial für Zusammenarbeit im sozialen Sektor

 

Wenn von Hochschulen und Wissenstransfer die Rede ist, geht es häufig um den Austausch mit Akteuren innerhalb der Wirtschaft. Aber auch zwischen Hochschulen und Non-Profit-Organisationen gibt es Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Anja Klinner, wissenschaftliche Mitarbeiterin im TransInno_LSA-Teilprojekt MPASS, hat mit Babette Friedrich vom Diakonischen Werk im Kirchenkreis Halberstadt e.V. gesprochen. Im Interview erzählt diese ihre Sicht auf die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Organisationen im sozialen Sektor.


AK: Frau Friedrich, Sie haben vor kurzem die Leitung des Sozialen Dienstes im Diakonischen Werk übernommen. Wo haben Sie zuvor Erfahrungen in der Sozialen Arbeit gesammelt? Und welche Berührungspunkte hatten Sie mit Hochschulen?

BF: Meine bisherigen beruflichen Stationen waren vorwiegend im Non-Profit-Bereich – dem sozialen Sektor – in der Familienbildung, der Frauenarbeit, in der offenen Jugendarbeit sowie der stationären Kinder- und Jugendhilfe aber auch der Klinischen Suchthilfe. Um meine beruflichen Qualifikationen an den aktuellen gesellschaftlichen Transformationsprozessen anzupassen, die sich auch auf den Arbeitsmarkt auswirken, habe ich Soziale Arbeit berufsbegleitend studiert und war als stellvertretende Hochschulsprecherin aktiv an der Gestaltung des Hochschullebens beteiligt. Aktuell bin ich neben meiner Tätigkeit beim Diakonischen Werk als Masterstudentin an der Alice Salomon Hochschule in Berlin immatrikuliert.


Sie haben demnach Erfahrungen sowohl an Hochschulen als auch in der Praxis gesammelt bzw. sind sogar immer noch mit beiden Welten verbunden. Welche Überschneidungen stellen Sie zwischen Organisationen im sozialen Sektor und Hochschulen fest? Wie können beide Seiten voneinander profitieren?

Zunächst einmal bilden Hochschulen unsere Fachkräfte aus. Diese bringen im besten Fall aktuelles Forschungswissen, Neugier auf den Beruf, eine hohe Motivation und frische Ideen mit. Weiterhin ist in der Sozialen Arbeit in einigen Bundesländern ein Anerkennungsjahr verpflichtend. Dabei absolviert man nach Abschluss seines Studiums noch ein Berufspraktikum, um die staatliche Anerkennung zu erlangen. Daraus ergibt sich eine Schnittstelle zwischen den Hochschulen und der Praxis der Sozialen Arbeit. Zusätzlich sind Hochschulen aber auch ein wichtiger Impulsgeber für Weiterbildungen.

Schließlich evaluieren Hochschulen in studentischen Projekten oder Abschlussarbeiten erprobte Konzepte aus der Praxis. Sie entwickeln aber auch neue Angebote. Auf dieser Grundlage können Konzepte weiterentwickelt, angepasst oder professionalisiert werden. Beispielsweise habe ich in meiner Bachelorarbeit ein neues, bisher wenig erforschtes Projekt aus der Praxis untersucht – das sozialpädagogische Pilgern mit straffällig gewordenen jungen Menschen. Die gewonnenen Ergebnisse helfen sowohl den Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen in der Einrichtung als auch der Wissenschaft. Hierbei können Forschungslücken geschlossen werden und es entsteht ein Theorie-Praxis-Dialog bzw. ein Theorie-Praxis-Transfer. Dieser ist wichtig für die Qualität der Arbeit und die Erprobung und Etablierung neuer Methoden.


Es zeigt sich, dass es einige Synergien zwischen Hochschulen und Organisationen im sozialen Sektor gibt. Wo sehen Sie dennoch Verbesserungsbedarf?

Es gibt gute Beispiele, die zeigen, wie Zusammenarbeit funktionieren kann. Es braucht aber insgesamt mehr Schnittstellen. Ich kehre nochmal zum Anfang des Gesprächs zurück. Während des Studiums gibt es Praxisphasen, beispielsweise durch studentische Projekte und Abschlussarbeiten, und somit einen gewissen Theorie-Praxis-Dialog. Jedoch endet dieser häufig mit dem Eintritt ins Berufsleben. Dabei bieten sich viel mehr Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit, die noch nicht genutzt werden.


Im Projekt MPASS entwickeln wir eine digitale Matching-Plattform als Portal zur Hochschulwelt. Inwiefern könnte damit, Ihrer Ansicht nach, die Zusammenarbeit zwischen Organisationen im sozialen Sektor und Hochschulen unterstützt werden?

Beispielsweise könnte eine solche Plattform dabei helfen, Team-Tandems zu bilden, die Personen aus der Wissenschaft und Praxis zusammenbringen. Diese könnten dann gemeinsam Projekte begleiten und auch neue entwickeln. Außerdem könnten Studierende praxisrelevante Themen für Abschlussarbeiten finden. Dadurch entsteht eine gute Möglichkeit für einen Wissenstransfer in die Praxis sowie die Evaluierung von Praxisprojekten. Ein Austausch zwischen Theorie und Praxis ist elementar, damit studentische Projekte in die Tat umgesetzt werden können. Hierbei könnte die Plattform eine Schnittstelle darstellen, indem Studierende auf neue Angebotsformen aufmerksam gemacht werden.


Was würden Sie sich für die Plattform noch wünschen?

Eine aktive Beteiligung der interessierten Akteure und Austauschmöglichkeiten sind wichtig. Die Plattform könnte beispielsweise auch auf Netzwerkkonferenzen aufmerksam machen. Schließlich kann ich mir noch einen Newsletter oder ein Intranet vorstellen.


Vielen Dank, Frau Friedrich, für das Interview und Ihre Anregungen aus der Sicht des sozialen Sektors.

 



Das Diakonische Werk im Kirchenkreis Halberstadt e.V. ist 1993 aus dem Diakonieverein und dem Diakonischen Werk hervorgegangen. Es setzt sich heute mit rund 420 Mitarbeitenden in über 20 Einrichtungen für hilfebedürftige Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen ein. Zu den Angeboten gehören beispielsweise die Stationäre Altenpflege, die Familienberatung und der Soziale Dienst. Weitere Infos unter www.diakonie-halberstadt.de.

 

Prototyp vorgestellt: Virtueller Austausch zum MPASS-Projektabschluss

 

Am 1. Dezember 2022 hieß es nicht nur, das erste Türchen im Adventskalender zu öffnen. Das TransInno_LSA-Teilprojekt MPASS hat Unterstützer sowie Interessierte aus Hochschulen und Wirtschaft zu einer Abschlusspräsentation eingeladen und öffneten damit sozusagen die virtuelle Tür zum Projekt, welches nach fünf Jahren zu Ende geht. Die Teilnehmenden erhielten dabei auch einen Einblick in den aktuellen Prototyp. Dieser zeigt momentan unter anderem Personen und Projekte der drei Verbundhochschulen Magdeburg-Stendal, Merseburg und Harz sowie einige beispielhafte Inserate. Als Recommender System empfiehlt die Plattform den Nutzenden passende Inhalte auf Basis der jeweils hinterlegten Schlagwörter.

Wenngleich noch Schritte im Rahmen der Entwicklung nötig sind, um die Plattform intuitiv und sicher bedienbar zu machen, äußerten die Teilnehmenden erneut Interesse an einer solchen Schnittstelle zur Hochschulwelt. Eine digitale Plattform könnte die Sichtbarkeit von Third-Mission-Aktivitäten – also Tätigkeiten, die Hochschulmitglieder für oder mit gesellschaftlichen Akteuren unternehmen – verbessern. Außerdem könnte sie es einfacher machen, mit Hochschulen in Kontakt zu treten. Dennoch – darauf wiesen die Anwesenden hin – müssen eingehende Anfragen an Hochschulen dann auch möglichst schnell und zufriedenstellend beantwortet werden.

"Die größte Herausforderung für den Betrieb einer Matching-Plattform für den Hochschulbereich bleibt allerdings ihre Finanzierung", weiß Projektmitarbeiterin Anja Klinner und meint damit nicht nur die Kosten für Hard- und Software, sondern vor allem für das Personal für laufende Aufgaben im Bereich Entwicklung, Redaktion und Nutzendenbetreuung. "Digitale Plattformen sind keine Selbstläufer. So muss eine solche Plattform bekannt sein, ihre Inhalte und Funktionen sollten stets einen Nutzen bieten und die Verwendung möglichst einfach sein. Dafür muss das System kontinuierlich weiterentwickelt werden."

Die verbleibenden Tage nutzen die Projektmitarbeiter für Gespräche mit Personen inner- und außerhalb der Hochschule, um die Möglichkeiten der Projektverstetigung zu diskutieren. Denn Optionen gebe es viele, meint Anja Klinner. So könnten das Plattformkonzept und der Programmcode für diverse Einsatzzwecke und Zielgruppen, bei denen es um ein Matching von Angeboten oder Personen geht, als Grundlage verwendet werden – beispielsweise auch für die Vermittlung von studentischen Abschlussarbeiten oder anderen speziellen Bedarfen.

Text: MPASS

 

Fachtagung an der Hochschule Harz stellt Zusammenarbeit von Kommunen und Hochschule in den Fokus

 

Der Anpassungs- und Veränderungsdruck auf die deutschen Kommunen ist weiterhin sehr groß: Die Corona-Pandemie, Preissteigerungen und Versorgungsrisiken in Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine, Verwaltungsdigitalisierung, Demographischer Wandel und Fachkräftemangel sowie eine auch durch steigende Zinsen wieder schwierigere finanzielle Situation sind nur die erkennbar größten Probleme der nächsten Jahre. Vor dem Hintergrund der Frage, welche Ressourcen Kommunen für diese Aufgaben noch mobilisieren können, lädt die Hochschule Harz im Rahmen des Verbundprojekts TransInno_LSA (Teilprojekt ONFA) in Kooperation mit dem Städte- und Gemeindebund Sachsen-Anhalt und dem Landkreistag Sachsen-Anhalt ein, über Möglichkeiten zur Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Kommunen zu diskutieren.

Die Fachtagung "Neue Chancen in der Krise? Kooperationen zwischen Kommunen und Hochschulen" findet am Donnerstag, 1. Dezember 2022, von 10 bis 16.30 Uhr an der Hochschule Harz, Standort Halberstadt, statt. Eine Anmeldung ist bis 23. November möglich.

 


 


 

INHALT

Die Hochschulen für angewandte Wissenschaften verstehen sich zunehmend als Innovationsmotoren für ihre Regionen. Schwerpunkt der Transferaktivitäten von Hochschulen sind dabei bislang Kooperationen mit Unternehmen. Im Rahmen der Tagung soll diskutiert werden, bei welchen Aufgabenstellungen Hochschulen die Kommunen durch eine Intensivierung der Zusammenarbeit oder durch Kooperationen auf neuen Themenfeldern unterstützen können.

 

ZIELGRUPPE

Die Tagung richtet sich vor allem an Führungskräfte und Beschäftigte aus Verwaltungen, die sich für die Organisation von Kooperationsbeziehungen oder für spezifische Kooperationsmöglichkeiten in den Bereichen Verwaltungsdigitalisierung/IT-Sicherheit sowie Personalmanagement/Personalbeschaffung interessieren.

 

ANMELDUNG

Interessenten für die Fachtagung "Neue Chancen in der Krise? Kooperationen zwischen Kommunen und Hochschulen" (1. Dezember 2022, 10 bis 16.30 Uhr, Hochschule Harz, Standort Halberstadt) melden sich bitte bis zum 23. November 2022 per E-Mail an kommunen(at)hs-harz.de mit Nennung der Workshops, an denen sie teilnehmen möchten, an. Ende November werden alle Teilnehmenden nochmals über den detaillierten Ablauf und eventuelle Hygienemaßnahmen informiert.

 


 


 

PROGRAMM

10.00
Hochschulen als Akteure regionaler Entwicklung
Prof. Dr. Folker Roland (HS Harz, Rektor)

10.15
Aktuelle Herausforderungen für die Kommunen in Sachsen-Anhalt
Heiko Liebenehm (SGSA, Erster Beigeordneter)

10.30
Überblick über Leistungen und Kooperations­möglichkeiten des FB Verwaltungswissenschaften
Prof. Dr. Thomas Schneidewind (HS Harz, Dekan Fachbereich Verwaltungswissenschaften)

10.45
Transfer und Third Mission: Angebote der HS Harz
Prof. Dr. Hardy Pundt (HS Harz, Prorektor für Transfer und Digitalisierung, Gesamtprojektleiter TransInno_LSA)


11.00
Kaffeepause


11.15
Wann kooperieren Kommunen mit Hochschulen? Ergebnisse der TransInno_LSA-Studie
Linda Granowske (HS Harz, Projektmitarbeiterin TransInno_LSA)

11.30
Podiumsdiskussion (Fishbowl)
Dr. Steffen Burchhardt (Landrat Jerichower Land), Tobias Kascha (Oberbürgermeister Wernigerode), Prof. Dr. Folker Roland (HS Harz, Rektor), Prof. Dr. Thomas Schneidewind (HS Harz, Dekan), Moderation: Prof. Dr. Jens Weiß (HS Harz)


12.30
Mittagspause & Ausstellung Ergebnisse aus Kooperationsprojekten


13.30
Workshop I: Personalmarketing & Nachwuchsgewinnung
Kerstin Schmieder (Stadt Halberstadt), Jana Diesener (HS Harz)

Workshop II: Verwaltungsdigitalisierung
Steven Kiewert (Landkreis Harz), Prof. Dr. Jens Weiß (HS Harz)

Workshop III: Integrationsmanagement
Thomas Postleb, Annalena Hemmer (beide Burgenlandkreis), Prof. Dr. Katja Michalak (HS Harz)


14.30
Kaffeepause


15.00
Workshop IV: IT-Sicherheit
Prof. Dr. Thomas Leich (HS Harz)

Workshop V: Fördermöglichkeiten & Einstieg in Drittmittelförderung
Christian Reinboth (HS Harz), Jan Richter (Brachwitzer Alpen e.V., angefragt)

16.00
Überblick über Ergebnisse der Workshops
Jana Diesener, Prof. Dr. Thomas Leich, Christian Reinboth, Prof. Dr. Jens Weiß

16.15
Zusammenfassung und Verabschiedung
Prof. Dr. Thomas Schneidewind, Prof. Dr. Jens Weiß

 

Podcast: Hochschulen in Sachsen-Anhalt wollen noch digitaler werden

 

Online-Qualifizierungsangebote, hybride Lehr- und Lernszenarien sowie elektronische Prüfungen sind die Arbeitsschwerpunkte im Projekt eSALSA. Mit dem Ziel, eine eService-Agentur aufzubauen, haben sich alle acht Hochschulen im Land Sachsen-Anhalt in diesem Verbundprojekt zusammengeschlossen. Welche konkreten Vorhaben das Team umsetzen möchte, erklärt die wissenschaftliche Mitarbeiterin Nadine Wegmeyer im Gespräch mit Journalismusstudentin Katharina Gebauer in der aktuellen Podcast-Folge des „Science Talk“.

Vor allem durch die Corona-Pandemie hätten die Hochschulen realisiert, dass das Thema Digitalisierung relevanter denn je sei, betont Nadine Wegmeyer. Lehrende hätten sich beispielsweise neu organisieren und Vorlesungen digital abhalten müssen. „Wir im Projekt haben herausgefunden, dass es am Anfang wirklich eine Notfalllösung war, aber sich die Formate jetzt immer mehr etablieren und dass auch Lehrenden wirklich Lust und Interesse daran haben, das weiter zu machen, weiterzuentwickeln, aber auch weiter digital zu lehren.“ Deshalb sollen das Thema digitale Hochschulbildung weiter ausgebaut und im Land vorhandene Potenziale weiter entwickelt werden.

Mit allen drei Schwerpunkten einher gehen laut Nadine Wegmeyer rechtliche, technische und strukturelle Herausforderungen, für die es Lösungen zu finden gilt. Beispielsweise solle das digitale Prüfungsangebot erweitert und optimiert werden, wofür die Punkte Datenschutz, Identitätsprüfung sowie Kontrollmöglichkeiten beachtet werden müssten. Entsprechende Rahmenbedingungen gelte es auch bei den Themen hybride Lehre und Online-Qualifizierung zu schaffen. Die Hochschulen wollen ihre Kompetenzen daher bündeln, so Wegmeyer.

Welche Veranstaltungsformate im Projekt eSALSA bereits entwickelt wurden, welche Vorhaben bis zum Projektende 2024 umgesetzt werden sollen und welche Herausforderungen die Zusammenarbeit in einem Verbund aus acht Bildungseinrichtungen zu bewältigen sind, verrät Nadine Wegmeyer in der 40. Folge des Podcast-Formats „Science Talk“.

Text: Karoline Klimek

 


 

Über den Science Talk

Wissenschaft kompakt und kurzweilig aufbereiten – das ist das Konzept des Formats „Science Talk“. Entstanden ist es innerhalb des TransInno_LSA-Teilprojekts „VTrans – Verstetigung von Transferprozessen“. Neben Live-Talks werden Themen aus den Bereichen Forschung, Gründung und Transfer seit November 2020 auch als Podcast zum Nachhören aufbereitet. Am 31. August 2022 ist die fünfte und letzte Staffel gestartet. Neue Folgen gibt es regelmäßig immer mittwochs im Zwei-Wochen-Rhythmus ab 8 Uhr. Reinhören können Interessierte kostenfrei bei Spotify sowie auf der Website www.sciencetalk.net. Informationen zur aktuellen Folge veröffentlicht das Podcast-Team zudem auf dem Instagram-Kanal vtrans_sciencetalk.

 

Wie die Matching-Plattform auch Gründern helfen kann

 

Die Zahl der Existenzgründungen an deutschen Hochschulen nimmt weiter zu. Von 2012 bis 2019 verzeichnete der Gründungsradar des Stifterverbandes einen Anstieg um 90 Prozent. Aber was macht eigentlich studentische Gründungen aus und welche Schwierigkeiten sind dabei zu meistern? Für Informationen aus erster Hand hat Anja Klinner, wissenschaftliche Mitarbeiterin im TransInno_LSA-Teilprojekt MPASS, den Masterstudenten Julian Becker eingeladen. Der 25-Jährige entwickelt zusammen mit fünf Freunden das Videospiel „Ominous Stew“ (zu Deutsch: Ominöser Eintopf). Im Interview erzählt er , welche bisher die größten Herausforderungen für ihn und sein Team waren, wo es für sie Unterstützung gab und wie eine Matching-Plattform ihnen vielleicht hätte helfen können.

Im Gespräch sind zudem die Ergebnisse eines studentischen Forschungsprojektes Thema, das MPASS gemeinsam mit dem TransInno_LSA-Teilprojekt ExFo ("Existenzgründungen aus Hochschulen forcieren") an der Hochschule Harz ausgerufen hatten und in dessen Rahmen Business-Consulting-Student Nico Lesch sich mit studentischen Gründungen beschäftigt und Einsatzmöglichkeiten für die Matching-Plattform identifiziert hatte.

MPASS: Kannst du uns kurz beschreiben, worum es in eurem Videospiel geht?

JB: Na klar. „Ominous Stew“ ist ein Restaurantspiel, bei dem man seine Kunden gut bedienen muss, um Punkte zu sammeln. Indem man verschiedene Zutaten in einen Topf gibt, bereitet man Gerichte zu und versucht damit möglichst den individuellen Nährstoffbedarf der Kunden zu decken. Je gesünder man für sie kocht, desto mehr Punkte gibt es und desto eher besiegt man seinen Gegner. Das kann zum Beispiel die Figur Hans, der böse Biergartenbesitzer, sein. Der Name des Spiels erklärt sich dadurch, da man einfach alle Zutaten zusammenwerfen kann und am Ende ein ominöser Eintopf entsteht. Das Besondere ist, dass man automatisch etwas über Zutaten und ihre Nährstoffe lernt, während man Spaß hat. Das ist für den Konsumentenmarkt noch relativ neu. Hier sehen wir die Chance, etwas im Markt zu verändern.

Wie ist die Idee für das Produkt und für die Unternehmensgründung eigentlich entstanden?

Wir alle studieren beziehungsweise studierten Medien- und Spielekonzeption an der Hochschule Harz. Wir haben uns erst im Studium kennengelernt und sind schnell Freunde geworden. Im zweiten Semester stand ein Praxisprojekt an, bei dem wir relativ frei entscheiden konnten, was wir tun, solange es mit Medien zu tun hat. Ein Kommilitone hatte zum Beispiel einen Kurzfilm erstellt. Wir hatten festgestellt, dass wir gemeinsam alles mitbringen, was es braucht, um ein Videospiel entstehen zu lassen. Denn wir hatten uns alle bereits auf einzelne Bereiche spezialisiert. Und so war die Entscheidung schnell getroffen, ein Computerspiel zu entwickeln. Am Ende hat das so gut geklappt, dass wir noch innerhalb des Semester entschieden, weiterzumachen und über eine Gründung nachzudenken. Das war vor anderthalb Jahren.

Seitdem ist also auch schon einige Zeit vergangen und ihr habt schon einige Schritte hinter euch… [...] Wie würdest du rückblickend eure größten Herausforderungen beschreiben?

Am Anfang war die große Herausforderung, einen Überblick zu bekommen. Wir sind ja alle keine Wirtschaftsleute. Also war die Frage, woran müssen wir bei unserer Gründung denken? Man weiß ja nicht, was man nicht weiß. Da ging es auch bei uns darum, sich gründungsrelevantes Know-how aufzubauen. Das haben wir unter anderem gelöst, indem wir beim IGZ [Innovations- und Gründerzentrum im Landkreis Harz GmbH, Anm.d.R.] in Wernigerode einen Kurs zur Vorgründungsqualifizierung besucht haben. Und gerade nehmen wir an einem sechswöchigen Accelerator-Programm vom CyberForum in Karlsruhe teil. Das Feedback dort ist sehr wertvoll. Man erfährt, worauf es ankommt und was zunächst erst einmal beiseitegeschoben werden kann. [...]

Netzwerken scheint also das A und O zu sein. Die Matching-Plattform, die wir im Projekt MPASS entwickeln, soll es ja einfacher machen, die richtigen Ansprechpersonen und Angebote an Hochschulen zu finden. Wie könnte eine solche Plattform euch wie auch andere Gründerinnen und Gründern unterstützen? Wie hätte sie euch vielleicht in der Vergangenheit helfen können?

Ich finde die Idee stark, weil es einfach wichtig ist, dass man andere um Hilfe bittet. Wenn man den ersten Schritt erleichtert, indem man zeigt, welche Personen für welche Themen stehen, dann wird es einfacher Leute anzufragen. Alles andere ergibt sich dann sowieso aus dem Kontakt. Aber dafür muss man erstmal einen Überblick haben, wer an der Hochschule welche Expertisen hat. Vor allem, weil wir unsere Professorinnen und Professoren ja vor allem aus den Vorlesungen und Seminaren kennen. Dabei haben sie auch noch andere Projekte und interessieren sich für andere Themen. In meinem Bachelorstudium zum Beispiel habe ich zufällig erfahren, dass mein Sprachprofessor eigentlich studierter Mathematiker ist. Ich hätte ihn also auch zu Mathethemen fragen können!

[...]

Das Interview in voller Länge lesen Interessierte im Blog-Beitrag.

 

Text: Anja Klinner

 

Podcast: Künstliche Intelligenz hält Einzug in die Hochschullehre

 

Künstliche Intelligenz noch stärker in die Hochschullehre zu integrieren – das ist das Anliegen des Projekts ZAKKI der Hochschule Magdeburg-Stendal. Wie das in der Praxis aussieht und welchen Stellenwert KI in Zukunft einnehmen wird, verrät die wissenschaftliche Mitarbeiterin Ulrike Scorna im Gespräch mit Journalismusstudentin Vera Reinicke in der 38. Folge des Podcast-Formats „Science Talk“.

„Als künstliche Intelligenz wird ja im Prinzip die Fähigkeit einer Maschine bezeichnet, menschliche Fähigkeiten nachzuahmen, also imitieren zu können. Das heißt, wir reden hier von Algorithmen, die so programmiert sind, dass sie letztendlich selbstständig Probleme lösen könnten. Und das ist ja wahnsinnig bahnbrechen, das ist ja total verrückt und spannend“, schwärmt Ulrike Scorna von den Möglichkeiten, die KI bietet. Ob beim autonomen Fahren, der Optimierung von Produktionsprozessen oder dem Einsatz in der Medizin – KI werde noch stärker in den Alltag einziehen, als sie es bereits ist, ist sie sich sicher. „Und das nicht nur im wissenschaftlichen, sondern auch im öffentlichen Diskurs.“

Sich auch in den Hochschulen diesem Thema zu widmen, sei deshalb durchaus sinnvoll. Mit ZAKKI solle das gelingen. „Künstliche Intelligenz ist bei ZAKKI das A und O. Ziel ist es, das Thema KI präsenter zu machen in den Lehrveranstaltungen, in den Köpfen der Dozierenden und Studierenden“, erklärt die 34-Jährige. „Unser oberstes Ziel ist es, durch die Schaffung von didaktischen Lehr-Lern-Angeboten KI-Kompetenzen zu fördern“, sagt Ulrike Scorna und meint damit u.a. Datenkompetenz, algorithmisches Denken und Programmieren sowie das Menschsein im Kontext von KI kritisch zu hinterfragen. „Das alles wollen wir mit ZAKKI fördern.“

Dazu sei eine enge Zusammenarbeit mit Dozierenden notwendig. Das Projektteam schaue in den Fachbereichen nach relevanten KI-Themen und suche dann das Gespräch mit den Lehrenden, um zu besprechen, an welcher Stelle das Thema stärker integriert werden könne. Mittels Studien würden zudem allgemeine Trends der KI hinsichtlich Bedarfe, Bekanntheit und Nutzung unter Studierenden und Lehrenden erfragt. Ob die entwickelten Lehrinhalte von den Studenten als bereichernd empfunden werden, solle ebenfalls im Zuge der wissenschaftlichen Begleitforschung untersucht werden.

Weitere Einblicke in das Thema Künstliche Intelligenz und die Arbeit im Projekt ZAKKI gibt es in der 38. Folge des Podcast-Formats „Science Talk“.

Text: Karoline Klimek

 


 

Über den Science Talk

Wissenschaft kompakt und kurzweilig aufbereiten – das ist das Konzept des Formats „Science Talk“. Entstanden ist es innerhalb des TransInno_LSA-Teilprojekts „VTrans – Verstetigung von Transferprozessen“. Neben Live-Talks werden Themen aus den Bereichen Forschung, Gründung und Transfer seit November 2020 auch als Podcast zum Nachhören aufbereitet. Am 31. August 2022 ist die fünfte und letzte Staffel gestartet. Neue Folgen gibt es regelmäßig immer mittwochs im Zwei-Wochen-Rhythmus ab 8 Uhr. Reinhören können Interessierte kostenfrei bei Spotify sowie auf der Website www.sciencetalk.net. Informationen zur aktuellen Folge veröffentlicht das Podcast-Team zudem auf dem Instagram-Kanal vtrans_sciencetalk.

So gelingt ein packender Videoclip: Workshop bereitet auf Praxis vor

 

„Die ersten acht Sekunden musst du sie kriegen“, sagt Heike Wegener. In dieser Zeitspanne entscheide ein Zuschauer, ob er einen Online-Clip weiterschaut oder uninteressiert wegklickt. Ganz schön wenig Zeit, um mit seinem Thema zu überzeugen. Damit dies gelingt, gab die Journalistin aus Nordrhein-Westfalen im Rahmen eines zweitägigen digitalen Workshops hilfreiche Tipps. Insgesamt sechs Stunden hat die PR-Expertin nützliches Grundwissen vermittelt. Die Teilnehmenden aus dem TransInno_LSA-Projekt konnten das Gelernte zudem bei praktischen Übungen anwenden und sich ausprobieren.

Kamera, Stativ, Mikro, Licht – für einen professionellen Filmdreh wird allerhand Equipment benötigt. Heike Wegener erklärte, worauf es dabei genau ankommt. In welcher Bildrate sollte gedreht werden? Warum sind drei Lichtquellen optimal für eine Ausleuchtung? Und welche Varianten bei externen Mikrophonen sind für die jeweiligen Drehsituationen empfehlenswert? Alles rund um die technische Grundausstattung stand im Fokus des ersten Workshop-Tags. Aber auch Bildkomposition, das perfekte Outfit vor der Kamera und das Schreiben eines Storyboards waren Themen. So verriet die Journalistin, dass Video im Hitlisten-Stil besonders gut funktionieren. So könnten beispielsweise die fünf wichtigsten Infos von den Plätzen fünf bis eins präsentiert und der Zuschauer durch den Spannungsbogen am Bildschirm gehalten werden.

Zum zweiten Termin, der eine Woche später stattfand, gab es im Sinne der praktischen Umsetzung der Tipps sogleich eine Hausaufgabe: Die Teilnehmenden sollten eigene Filmidee und dazu passende Konzepte vorstellen. Das Teilprojekt ONFA arbeitet beispielsweise aktuell an einem Erklärvideo über die Ergebnisse zu ermittelten Transferstrukturen an Hochschulen. In der Runde wurden sogleich Ansätze gesucht, das verkopfte und sperrige Thema verständlich, nahbar und vor allem kurz und knapp zu vermitteln. „Baut doch eine Interview-Sequenz ein, damit ihr nicht nur ein präsentationslastiges Video habt, sondern das Thema durch Menschen im Gespräch aufgelockert wird“, rät Heike Wegener. Die Projektmitarbeitenden wollen nun nochmal das Konzept überdenken. Der fertige Film wird später über die Projektwebsite zu sehen sein.

Zudem standen am zweiten Workshoptag die Themen Schnitt und Veröffentlichung auf dem Plan. „Der Klassiker im Online-Bereich sind maximal zwei Minuten lange Videos“, weiß die Expertin. Bei Instagram und Co. sei die Aufmerksamkeitsspanne deutlich geringer, die Clips sollten demnach kürzer sein. „Und im Hochformat gedreht werden, weil die Plattform vorwiegend übers Smartphone genutzt wird.“ Die Teilnehmenden zeigten sich begeistert von dem gesammelten Input, einige wollen ihr neues Wissen schon bald in ihr nächstes Filmprojekt einfließen lassen. „Wenn ihr euer Video fertig habt, schickt sie mir gern. Ich bin sehr gespannt darauf“, bietet Heike Wegener auch über den Workshop hinaus ihre unterstützende Expertise an.

Text: Karoline Klimek

Innovation trifft Wirtschaft: Transfermesse bietet Plattform zum Austausch

 

Spannende Forschungsergebnisse, innovative Erfindungen und konkrete Anwendungsmöglichkeiten für Wirtschaft und Wissenschaft stehen im Fokus der Transfermesse Sachsen-Anhalt, die jährlich in Magdeburg stattfindet. Bei der dritten Auflage am 14. September 2022 waren auch zwei Vertreterinnen aus dem Verbundvorhaben TransInno_LSA präsent, um ihre Arbeit vorzustellen und sowohl mit Experten von Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen als auch mit Vertretern aus verschiedenen Wirtschaftszweigen ins Gespräch zu kommen.

Besonders hoch war die Nachfrage zum Projekt MPASS, das eine Matching-Plattform entwickelt, um Hochschulkompetenzen für Externe transparenter darzustellen und dadurch Menschen mit ihren Bedarfen einerseits und Expertisen andererseits zu vernetzen. „Viele Personen aus der Wirtschaft sind interessiert daran gewesen, wie sie ihre eigene Suchmaschinenoptimierung verbessern können, um wiederum für Hochschulen sichtbarer zu werden. Die Matching-Plattform diente dabei vielen als Anreiz“, sagt Tzu-Wen Tseng, die das Projekt auf der Transfermesse vertreten hat. „Ich habe zudem einige Tipps aufgenommen, wie die Plattform weiter ausgebaut werden könnte, z.B. über eine Anbindung an bereits existierende Forschungsportale.“ Insgesamt habe die Idee der Matching-Plattform viel Anerkennung erhalten.

Über reichlich Interesse an ihren Arbeitsergebnissen konnte sich auch Carolin Schubert, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt TBT, freuen. Mithilfe des Transfer-Bewertungs-Tools „M³E“ können Aktivitäten, die dem Bereich der Third Mission zugeordnet werden, hinsichtlich ihres Erfolgs bewertet werden. „Die Evaluation von Transferaktivitäten wurde besonders vor dem Hintergrund der eigenen Sichtbarkeit und Profilgestaltung von Hochschulen als wichtig wahrgenommen. Auch Hochschulexterne haben geäußert, dass sie es vorteilhaft fänden, wenn sie sich so einen Überblick über die Erfolge im Bereich Transfer von Hochschulen verschaffen könnten“, erläutert sie. „Wir haben hier einige Kontakte mit Interessenten geknüpft, die uns dabei unterstützen möchten, die Indikatorik - auch über das Projektende hinaus - für Externe anzupassen.“

Mehr als 20 ausführliche Gespräche haben die beiden Vertreterinnen von TransInno_LSA geführt und dabei zahlreiche neue Impulse mitgenommen. Dabei standen nicht nur MPASS und TBT im Vordergrund. „Insgesamt konnten wir auch oft über die Vielfalt des Gesamtprojektes sprechen und mit den unterschiedlichen Aktivitäten der 14 Teilprojekte, die von theoretischer Forschung bis hin zu praktischen Angeboten für Jung bis Alt reichen, begeistern“, zeigt sich Carolin Schubert zufrieden.

Text: Karoline Klimek

 

Veröffentlicht: Film zeigt Ergebnisse der TransInno_LSA-Projekte

 

Wissenschaftliche Projekte sind für Menschen außerhalb des Hochschulkontextes oft nicht greifbar. Zu kompliziert, zu verkopft, zu praxisfern. Das Verbundvorhaben TransInno-LSA aber setzt genau auf die oft fehlende Nähe zu den Bürgern und auf anwendbare Forschung. Wissenstransfer und Partizipation stehen im Fokus. Um Einblicke in die Arbeit der 14 Teilprojekten zu geben, wurde die Produktionsfirma lichtempfindlich aus Magdeburg beauftragt, die Ergebnisse mit der Kamera festzuhalten und in einen unterhaltsamen Film zu packen. Gedreht wurde Ende April in Merseburg und Wernigerode, nun liegt endlich das fertige Video vor.

Hier ist der knapp elf-minütige Clip zu sehen: Ergebnisfilm TransInno_LSA auf YouTube

Einblicke in die Dreharbeiten gibt es hier: Kamera blickt hinter die Kulissen

 

Fachkonferenz "Gemeinsam auf dritter Mission" an der Hochschule Harz widmet sich praxisnahen Forschungsinhalten

 

Neben Forschung und Lehre hat die Third Mission als dritte Kernaufgabe der Hochschulen an Bedeutung gewonnen. Auch das an den Hochschulen Harz, Merseburg und Magdeburg-Stendal angesiedelte Verbundprojekt TransInno_LSA widmet sich seit 2018 diesem Themenschwerpunkt. Ziel der Aktivitäten der 14 Teilprojekte ist es, das Forschungswissen unter anderem über praxisnahe Angebote in die Gesellschaft zu tragen, sodass beide Seiten davon profitieren. Welche Chancen dieser Ansatz bietet, welche Erfahrungen die Mitarbeitenden in den fünf Projektjahren gesammelt haben und welche Hürden und Herausforderungen noch bevorstehen, haben die Teammitglieder am Donnerstag, 1. September, im Rahmen der Konferenz „Gemeinsam auf dritter Mission – Bedeutung, Bilanzierung und Bewertung von Third Mission“ an der Hochschule Harz, Standort Wernigerode, mit der Fachöffentlichkeit diskutiert. Zudem wurden eigene Ergebnisse in Form von Kurzvorträgen und Postern präsentiert.

Wissenschaftsminister Willingmann betont Notwendigkeit von Transfer-Projekten

Nach dem obligatorischen Grußwort von Hochschulrektor Prof. Dr. Folker Roland sprach Sachsen-Anhalts Wissenschaftsminister Dr. Armin Willingmann zu den Gästen. Als einstiger Professor und Rektor der Hochschule Harz habe er einen besonderen Bezug zu der Einrichtung und freue sich sehr, dass diese zusammen mit weiteren Hochschulen im Land 2017 den Wettbewerb im Rahmen der Initiative „Innovative Hochschule“ gewonnen hat. „Es ist sehr spannend, was Sie hier fünf Jahre lang gemacht haben“, betonte er.

Vor allem mit Blick auf die wenigen forschenden Unternehmen würden die Hochschulen einen wichtigen Beitrag im Bereich Transfer, Austausch mit der Gesellschaft und Wirtschaft sowie kulturelle Fortentwicklung und politischer Themen leisten. Deshalb seien Projekte wie TransInno_LSA unterstützenswert. „Dies jedoch immer nur fördermittelfinanziert zu tun, ist vielleicht nicht immer der richtige Weg“, wendete er sich an die Vertreter der Hochschulverwaltung. „Lassen Sie uns gemeinsam überlegen, ob sich dieses und weitere Projekte der Art nicht anderweitig weiterführen lassen.“

Gastvorträge bieten spannenden Input

Im Anschluss gab Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, der von 2009 bis 2021 Vizepräsident der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main war, einen spannenden Input in Form einer kritischen Analyse eigener Projekte. Wie Soziale Innovationen aus Hochschulen in die Gesellschaft wirken, erläuterte zudem Dr. Isabel Roessler, Senior Projektmanagerin am Centrum für Hochschulentwicklung, in einem digitalen Vortrag.

Anschließend tauschten sich die Konferenzteilnehmer in verschiedenen Workshopformaten unter anderem darüber aus, wie Third-Mission-Aktivitäten geprüft und bewerten werden oder langfristige Kooperationsbeziehungen gelingen können. Auch hier setzte das Projekt auf externe Denkanstöße. So waren Rebecca Spaunhorst, Smart City Koordinatorin der Stadt Einbeck, und Ulrike Riemer, Transferbeauftragte des sächsischen Verbundvorhabens Saxony5, zu Gast. Zudem stellten die 14 Teilprojekte von TransInno_LSA in dreiminütigen Pitches ihre Projektergebnisse vor.

Konferenz läutet Projekt-Abschluss ein

„Für unser Verbundprojekt war die Konferenz ein würdiger Abschluss von fast fünf Jahren intensiver Forschungsarbeit und Transferbemühungen“, betont Gesamtprojektleiter Prof. Dr. Hardy Pundt. „Auch wenn das im Rahmen der Initiative ‚Innovative Hochschule‘ von Bund und Land geförderte Projekt zum Ende des Jahres ausläuft, hoffen wir, dass wir ein Stück weit die Gesellschaft mitgestalten, Impulse geben und Veränderungen anregen konnten.“ In den verbleibenden Monaten werde vor allem der Verstetigungsgedanke weiter verfolgt, damit Angebote wie die Smartphone-Sprechstunde für Senioren in Wernigerode, die vorwiegend an Schüler gerichteten Workshopangebote des Merseburger INNOmobils oder die Modellfabrik für smarte Produktions- und Logistikszenarien in Magdeburg weiter bestehen können.

Text: Karoline Klimek

 

Podcast: Wie Technologie Bildung unterstützen kann

 

Als Professor für Wirtschaftsinformatik an der Hochschule Magdeburg-Stendal, Senatsmitglied, Prodekan für Forschung und Technologietransfer und Leiter der interdisziplinäre Forschungsgruppe SPiRIT hat Prof. Dr.-Ing. Michael A. Herzog reichlich zu tun. Über welch ungewöhnlichen Weg er aus der Wirtschaft zurück in die Hochschulwelt gefunden hat, was genau seine Themenschwerpunkte sind und wie er mit seiner Forschungsgruppe den Bildungssektor verändern möchte, verrät er im Gespräch mit Journalismusstudentin Vera Reinicke. Die dadurch entstandene 36. Folge des Podcast-Formats „Science Talk“ ist die Auftaktfolge der fünften Staffel, welche zugleich die letzte sein wird.

Die an der Hochschule Magdeburg-Stendal arbeitende Forschungsgruppe SPiRIT habe sehr viele Projekte, erklärt Leiter Michael Herzog. Ein ganz besonderes sei das Projekt „IKKE – Inklusive Küche 4.0“. Dabei wolle die Gruppe „Digitalisierung benutzen, um Barrieren abzubauen für Menschen mit Behinderung“, erklärt er. An einer Berufsbildenden Schule werde erforscht, wie Technologie dabei unterstützen kann, dass Menschen mit und ohne Behinderung zusammen eine Ausbildung absolvieren und dadurch Brücken gebaut werden. „Dieser Kulturwandel, der findet natürlich an vielen Schulen und Berufsschulen auch schon statt, aber wir können von der Wissenschaft zeigen, wie wirkungsvoll das ist.“ Das heißt weg von einer gefühlten Verbesserung hin zu einer nachweisbaren.

Generell sei das Forschungsthema Bildungstechnologien sein Steckenpferd, sagt der Wirtschaftsinformatiker, der nur über Umwege den Forschungsweg an der Hochschule eingeschlagen hat. Sein Lebensplan sei es nicht gewesen, gesteht er. Doch nachdem er jahrelang Praxiserfahrung gesammelt, Unternehmen geleitet und auch eine Firma verkauft habe, habe ein Wettbewerbsverbot ihm seinen angedachten Weg versperrt. Über einen Kontakt sei ihm eine Promotionsstelle an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin nahegelegt worden, nach seinem Abschluss 2009 schloss sich nahtlos eine Professur an der Hochschule Magdeburg-Stendal an, an der er sich bis heute sehr wohl fühle.

Zahlreiche Projekte habe er mittlerweile umgesetzt, sieht sich hierfür als Ideengeber. Doch auch der Austausch mit der Praxis oder Studierenden sei für ihn wichtig und führe zu kreativen Prozessen und neuen Ansätzen.  Welche Themen seine Forschungsgruppe aktuell beschäftigen und wie sich auch Studierende aktiv einbringen können, erzählt er in der 36. Folge des Podcast-Formats „Science Talk“.

Text: Karoline Klimek

 


 

Über den Science Talk

Wissenschaft kompakt und kurzweilig aufbereiten – das ist das Konzept des Formats „Science Talk“. Entstanden ist es innerhalb des TransInno_LSA-Teilprojekts „VTrans – Verstetigung von Transferprozessen“. Neben Live-Talks werden Themen aus den Bereichen Forschung, Gründung und Transfer seit November 2020 auch als Podcast zum Nachhören aufbereitet. Am 31. August 2022 ist die fünfte und letzte Staffel gestartet. Neue Folgen gibt es regelmäßig immer mittwochs im Zwei-Wochen-Rhythmus ab 8 Uhr. Reinhören können Interessierte kostenfrei bei Spotify sowie auf der Website www.sciencetalk.net. Informationen zur aktuellen Folge veröffentlicht das Podcast-Team zudem auf dem Instagram-Kanal vtrans_sciencetalk.

 

Forscher und Politiker setzen sich für Erhalt der Smartphone-Sprechstunde ein

 

Es ist Dienstag, 14 Uhr. Es klingelt. Eberhard Toepfer öffnet seiner Klientin Bärbel Wonde die Tür zur barrierearmen Musterwohnung der Wernigeröder Wohnungsgenossenschaft in der Kopernikusstraße 8 in Wernigerode. Bärbel Wonde zieht es seit vielen Monaten regelmäßig zur Smartphone-Sprechstunde in den WWG-Wohnblock aus den 1970er Jahren. Hat sie zu Beginn noch Wischen und Tippen geübt, geht es mittlerweile um Navigation mit einer virtuellen Karten-App.

Der ehrenamtliche Technikbotschafter Eberhard Toepfer reicht ihr ein kleines Ratgeber-Heft, das kürzlich im Projekt VTTNetz erschienen ist, und sagt: „Dort sind über 200 Produkte und Hinweise für ein komfortables Leben im Alter aufgelistet.“ Produkte, die die Temperatur messen und die Heizung automatisch steuern, die potenziell Stürze verhindern können, die Angehörige bei der Betreuung demenziell Erkrankter unterstützen oder die einfach Freude bereiten – so wie die Roboter-Katze, die Klientin Dorette Schmitt aus Veckenstedt auf der Couch im Wohnzimmer der WWG-Musterwohnung entdeckt hat. Fast alle Produkte aus dem Ratgeber-Heft sind in der Wohnung ausgestellt, können dort angefasst und ausprobiert werden. „Die ist ja witzig“, sagt Dorette Schmitt und streichelt die Katze, die beim Schnurren vibriert, sich auf den Rücken dreht. „Die Katze kann älteren Menschen, die sich nicht mehr eigenständig um ein lebendiges Haustier kümmern können, einen Schmuse-Moment schaffen“, erklärt Julia Angelov von der Hochschule Harz.

Es klingelt erneut. Sigrid Runschke ist auch in die Sprechstunde gekommen. „An wen soll ich mich sonst wenden? Ich möchte am Ball bleiben mit dem Smartphone, aber alleine würde ich mich bei all den englischen Begriffen nicht zurechtfinden. Ich bin froh, dass es die Smartphone-Sprechstunde gibt“, sagt sie, bevor Rolf Dörge ihr zeigt, wie sie ein Video in eine Messenger-Gruppe schickt.

Seit vier Jahren untersuchen die Mitarbeiter im Projekt VTTNetz an der Hochschule Harz unter der Leitung von Prof. Dr. Birgit Apfelbaum, wie ältere Menschen für Wohnberatung interessiert werden können und arbeiten dabei mit ehrenamtlichen Technikbotschaftern zusammen. Die wenigsten älteren Menschen sind bereit, sich auf das Alter bewusst vorzubereiten, zum Beispiel über den frühzeitigen Einbau einer bodengleichen Dusche, weiß Julia Angelov. „Doch ein Badumbau könnte Stürzen vorbeugen und verhindern, dass man in ein Pflegeheim umziehen muss“, betont sie.

Smartphone-Sprechstunde als "Türöffner" zur Wohnberatung

Weil sich kaum jemand eingestehen möchte, dass er alt geworden ist und Hilfe braucht, hat sich das Team einen Trick einfallen lassen. „Wir bieten etwas Modernes und Agiles an: eine Smartphone-Sprechstunde“, erläutert Kollege Martin Nowak. Die Nachfrage war von Beginn an überwältigend. Es gibt Wartezeiten über Wochen, sodass ehrenamtliche Botschafter wie Hartmut Kemmer beim Sozialverband Deutschland und im Frauenzentrum eigene Sprechzeiten anbieten. Fast 500 Smartphone-Sprechstunden fanden alleine in der barrierearmen WWG-Musterwohnung seit 2019 statt. „Es ist wissenschaftlich bestätigt, dass die Menschen, die hier in der Smartphone-Sprechstunde sitzen, ein Interesse an den Produkten entwickeln, die sich um sie herum in der Musterwohnung befinden“, sagt Julia Angelov.

Statistisch gesehen sprechen die Klienten in jeder dritten Smartphone-Sprechstunde auch über Barriereabbau in ihrer Wohnung, kommen auf neue Lösungen, die ihnen das Leben in den eigenen vier Wänden mit altersbedingten Problemen erleichtern. Dieser Trick hat Schule gemacht – bundesweit werden Smartphone-Sprechstunden als sogenannte „Türöffner“ für die Wohnberatung genutzt, um die Menschen schon frühzeitig zu sensibilisieren und informieren. Erst kürzlich haben Julia Angelov und Martin Nowak wieder für ein bundesweites Netzwerk einen Vortrag über die besondere Strategie aus Wernigerode gehalten. Julia Angelov hat darüber an der Hochschule Harz ihre Masterarbeit geschrieben.

Kooperationspartner als wichtige Grundlage des Erfolgs

„Ohne Bund und Land, die das wissenschaftliche Personal bezahlen und die Wohnungsgenossenschaft, die die Wohnung kostenfrei für diese soziale Forschung zur Verfügung stellt, ginge all das nicht“, sagt die Projektmitarbeiterin. Die Kooperation zwischen der Wohnungsgenossenschaft und der Hochschule hat sich als Erfolgsmodell erwiesen – beide Partner wollen daran festhalten, was bundesweit Aufsehen erregt. Gerade die reicheren, bessergestellten Bundesländer im Süden profitieren von dem Erfahrungsschatz aus dem Wernigeröder Modell zwischen Hochschule und Wernigeröder Wohnungsgenossenschaft. Denn dort ist Wohnberatung bereits Teil der staatlichen Daseinsvorsorge – es fehlt aber häufig an Ausstellungsfläche in Form einer altersgerechten Musterwohnung. In Wernigerode sind zwar die Wohnung, die Technik und die Mitarbeiter vorhanden – es fehlt allerdings das Geld. So wurde jüngst der Folgeantrag der Hochschule Harz im Bundesforschungsministerium abgelehnt. Und so endet zum 31. Dezember 2022 die Förderung und die Lichter drohen auszugehen in der barrierearmen Musterwohnung.

Doch es gibt gute Nachrichten: Fast alle Partner ziehen an einem Strang, um die Smartphone-Sprechstunde und die Wohnberatung samt Ausstellung zu erhalten. Und das wäre vorteilhaft für die gesamte Region: Die WWG-Musterwohnung ist die einzige Musterwohnung für Technik und Wohnen weit und breit. „Zu uns kommen Wohnberater aus Magdeburg, Hannover, Altenpflegehelfer aus Göttingen, Ehrenamtliche aus Osterode. Es gibt nichts Vergleichbares zu dieser Musterwohnung in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Niedersachsen“, erklärt Julia Angelov, die Wohnberater in der Musterwohnung schult. Die Wohnung ist deshalb nicht nur Showroom für Technik und Wohnungsanpassung, Lernort für Senioren, sondern auch Bildungsstätte für Pflege und Kommunalmitarbeiter in nah und fern. „Wir haben die WWG-Wohnung virtuell in einem 360-Grad-Rundgang abgebildet und das Wissen mit Nachschlagefunktion über eine externe Datenbank gebündelt“, erläutert sie. „Bundesweit sind wir anerkannte Referenzstelle für Wohn- und Technikberatung.“ So ist die 36-Jährige seit 2021 stellvertretende Vorsitzende der Facharbeitsgemeinschaft Technikberatung in der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpassung und steuert dort die bundesweite Vernetzung von Wernigerode aus mit.

Wernigerodes Oberbürgermeister macht sich für Projekt stark

"Wernigerode hat sich einen Namen gemacht – und dieses Engagement für ein würdevolles, gerechtes Leben im Alter fügt sich nahtlos in die Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt Wernigerode ein“, sagt Julia Angelov. Das sieht auch Tobias Kascha so. Der SPD-Politiker, der im August den Staffelstab von Peter Gaffert (parteilos) im Rathaus übernommen hat, hat die WWG-Musterwohnung bereits im Juni besichtigt. „Ich kenne Genossenschaftswohnungen aus der eigenen Familie. Es ist spannend, wie man diese Wohnung für ein Leben im hohen Alter anpassen kann“, sagt der Oberbürgermeister. „Viele der Produkte in der Ausstellung kannte ich noch nicht.“ Besucher kommen in die WWG-Musterwohnung in Wernigerode aus dem gesamten Harzkreis. „Es ist wichtig, dass es diese Einrichtung gibt und ich werde mich für den Erhalt einsetzen“, bekräftigt er.

Dass sich der Landkreis Harz bislang völlig außen vor sieht bei der dauerhaften Finanzierung der Smartphone-Sprechstunde, überrascht Tobias Kascha. Gerade im Landkreis kommen die finanziellen Effekte der Wohnberatung an: So zahlt der Landkreis die sogenannten Kosten für Hilfe zur Pflege, wenn Ältere ihren Heimplatz nicht von der Rente bezahlen können. „Und diese Kosten steigen, weil Heimplätze immer teurer werden und Menschen immer länger einen Pflegeplatz beanspruchen“, erläutert Julia Angelov. Insofern sei es klug, in diesem Bereich vorausschauend zu investieren und die Menschen abzuholen und zu informieren, solange sie noch fit sind. „Es ist nebenbei auch Wunsch der meisten Älteren, so lange wie möglich in der eigenen Wohnung zu bleiben – wenig ist so emotional bedeutend wie die eigene Wohnung“, sagt sie. „Deswegen gehört es zu einem würdevollen Leben, in der eigenen Wohnung selbstbestimmt alt werden zu können.

Text: Julia Angelov

 

Bei den Großen abgeschaut: Wie die Matching-Plattform von MPASS die kritische Masse erreichen könnte

 

Für Plattformbetreibende ist es wichtig, schnellstmöglich die kritische Masse an Nutzenden zu erreichen. Denn nur mit einer ausreichend hohen Nutzerzahl gilt die Plattfom als attraktiv. Doch das ist leichter gesagt als getan, weiß Anja Klinner, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei MPASS. Das TransInno_LSA-Teilprojekt steht selbst vor der Herausforderung, eine entwickelte Plattform zur Vernetzung von Hochschulen, Wirtschaft und Gesellschaft erfolgreich am Markt zu etablieren.

Die Matching-Plattform zielt darauf ab, die Vernetzung zwischen zwei Gruppen - Anbietende und Nachfragende - zu vereinfachen. Dafür benötigen beide aber jeweils eine gewisse Anzahl an Nutzenden auf der jeweils anderen Seite. Sind nur wenige potenzielle Projektpartnerinnen bzw. -partner vertreten, dann ist der Nutzen der Plattform gering. Da beide Seiten also die jeweils andere benötigen, haben es Plattformbetreibende hier mit einem Henne-Ei-Problem zu tun. Dieses gilt es zum Markteintritt zu lösen. "Wir haben uns angesehen, wie andere Plattformen die Herausforderung der Nutzerakquise gemeistert haben", erklärt Anja Klinner. "Die Palette der Strategien ist insgesamt vielfältig und so bleibt letztlich zu diskutieren, welche Strategien sich für die Matching-Plattform am besten eignen."

Welche Lösungsansätze das MPASS-Team dafür in Betracht zieht und wo jeweilige Vor- und Nachteile liegen, lesen Interessierte im Blog-Beitrag.

Text: Anja Klinner / Karoline Klimek

 

Podcast: Wie eine Materialbibliothek Studierende, Hochschulen und Unternehmen vernetzen soll

 

In einer Materialbibliothek werden verschiedenste Arten von Holz, Metall und anorganischen Stoffen direkt vor Ort erlebbar. Eine solche Sammlung soll nun auch an der Hochschule Magdeburg-Stendal entstehen. Die Diplom-Designerin Evelyn Matschuck und Cora Gebauer aus dem Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Industrie Design verraten in der 35. Folge des Podcast-Formats „Science Talk“, wie das haptische Angebot einer Materialbibliothek digital gedacht werden kann, welches Potenzial diese für die Vernetzung zwischen Studierenden und Unternehmen bietet und welchen Stellenwert unkonventionelle Materialien dabei einnehmen.

Die Idee, eine Materialbibliothek am Magdeburger Hochschulstandort aufzubauen, liegt schon ein paar Jahre zurück, wie Cora Gebauer erzählt. 2017 habe sie in ihrem Vorstellungsgespräch versprochen, eine solche Sammlung aufzubauen. Denn aus ihrem Studium und von anderen Hochschulen kenne sie das Prinzip bereits. Die Suche nach Unterstützenden habe etwas gedauert, mittlerweile treibe aber eine Arbeitsgruppe die Entwicklung voran.

Denn das Vorhaben biete viele Vorteile, vor allem mit Blick auf die besondere Situation, im Fachbereich die Institute Elektrotechnik, Maschinenbau und Industriedesign unter einem Dach zu haben. Das ist aus Sicht des Industriedesigns eine „relativ ungewöhnliche Kombination“, sagt die Diplom-Designerin. „Diese Materialbibliothek schien mir auch ein sinnvolles Bindeglied zu sein zwischen diesen drei Disziplinen.“

Fokus auf Präsentation von Forschungsergebnissen

Aufbauend auf dem Materialfundus eines bereits bestehenden Projekts solle dieser Grundstock nun zu einer Materialbibliothek weiterentwickelt werden. Dazu würden nicht nur mit Studierenden Materialinnovationen recherchiert, sondern vor allem auch Forschungsergebnisse aus der Hochschule aufgenommen. Dadurch solle eine fächerübergreifende Lehr- und Lernplattform entstehen sowie ein Archiv für Forschungsergebnisse.

Doch auch außerhalb der Hochschule solle die Materialbibliothek bekannt gemacht werden. „Letztlich soll sie auch geöffnet sein für Unternehmen, die Interesse haben, Produkte zu entwickeln und da mit uns zusammenzuarbeiten und vielleicht einfach auch mal neue Materialien zu entdecken“, erklärt Evelyn Matschuk. Dass über geeignete Alternativen nachgedacht werde, sei vor allem angesichts der derzeit öffentlich diskutierten Materialknappheit ein spannender Gedanken.

Vernetzen wolle man sich darüber hinaus mit anderen Materialbibliotheken in Sachsen-Anhalt oder sogar darüber hinaus, sodass für Interessenten eine digitale Vorrecherche möglich ist. Der Fokus liege jedoch auf der physischen Bibliothek als Experimentierfeld in der Lehre, sodass Studierende Materialien ausprobieren und in die Hand nehmen können. „Material muss man einfach anfassen können. Das kann man nicht entscheiden, wenn man sich Materialien am Rechner anschaut – dann kriegt man kein Gefühl dafür“, betont Cora Gebauer.

Langer Weg bis zur Eröffnung

Geplant sei, die Sammlung analog zur bestehenden Medienbibliothek über reguläre Öffnungszeiten zugänglich zu machen. Ob es auch einen Leihbetrieb geben werde, sei noch unklar. Auch einen Eröffnungstermin gebe es noch nicht. „Das Regalsystem steht und im Hinterkopf haben wir auch schon ein Ordnungssystem. Und in verschiedenen Laboren stehen auch schon Kisten mit Material“, führt Evelyn Matschuck aus. „Aber das jetzt alles zusammenzubringen auf das richtige Format, dann nachher die vergleichbaren Informationen aufzuschreiben – das ist halt eine wahnsinnige Fleißarbeit, die jetzt gemacht werden muss.“ Dafür werden ihr zufolge auch noch studentische Hilfskräfte gesucht.

Text: Karoline Klimek

 


 

Über den Science Talk

Wissenschaft kompakt und kurzweilig aufbereiten – das ist das Konzept des Formats „Science Talk“. Entstanden ist es innerhalb des TransInno_LSA-Teilprojekts „VTrans – Verstetigung von Transferprozessen“. Neben Live-Talks werden Themen aus den Bereichen Forschung, Gründung und Transfer seit November 2020 auch als Podcast zum Nachhören aufbereitet. Neue Folgen gibt es regelmäßig immer mittwochs im Zwei-Wochen-Rhythmus ab 8 Uhr. Reinhören können Interessierte kostenfrei bei Spotify sowie auf der Website www.sciencetalk.net. Informationen zur aktuellen Folge veröffentlicht das Podcast-Team zudem auf dem Instagram-Kanal vtrans_sciencetalk.

Mit Folge 35 endet die 8-teilige vierte Staffel des Podcasts „Science Talk“.

 

Podcast: Warum Künstliche Intelligenz stärker in der Hochschullehre vermittelt werden soll

 

Wie Produktionsprozesse in Fabriken organisiert und dahinterstehende Logistiksysteme weiterentwickelt werden können, damit beschäftigt sich Prof. Dr.-Ing. Fabian Behrendt. Dabei treibt den Studiendekan und Professor für Produktionswirtschaft und Logistik an der Hochschule Magdeburg-Stendal vor allem die Frage um, wie die Lieferkette, also der Weg des Produktes vom Material bis zum Endkunden, mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) optimiert werden kann. Warum er sowohl im Hochschulkontext als auch in der Arbeitswelt Wissen rund um die KI für wesentlich hält, erzählt er im Gespräch mit Moderatorin Katharina Gebauer in der 34. Folge des Podcast-Formats „Science Talk“.

 „Das Thema Digitalisierung, und dazu gehört KI, ist ein Steckenpferd, was viele schon als eine Art Basiskompetenz später im Beruf mitbringen sollten“, ist sich Fabian Behrendt sicher. „Wir werden eine immer höhere Digitalisierung in den Unternehmen haben und damit brauchen natürlich auch die Mitarbeitenden andere Schlüsselqualifikationen, um das umzusetzen.“ Diese sollten daher in der Hochschule stärker vermittelt werden. Dabei gehe es nicht allein um das Programmieren von Algorithmen, sondern vor allem um die Entwicklung eines Verständnisses für die Thematik, um Unternehmen bei der Entscheidung zu helfen, wann und wie KI-Systeme eingesetzt werden könnten.

Grundlagen der KI verständlich vermitteln

In seinen Lehrveranstaltungen versucht der Wirtschaftsingenieur bereits, den Einfluss von Künstlicher Intelligenz auf Produktionsprozesse nachvollziehbar darzustellen. Unter anderem nutzt er dafür eine „Smart Factory im Tischformat“. In der Modellfabrik könne der Prozess von der Material-Anlieferung bis zur Auslieferung des fertigen Produkts verfolgt werden. Mittels Bilderkennung könne dabei eine KI den Zustand des Hochregallagers überwachen und überprüfen, ob Ein- und Auslagervorgänge korrekt ablaufen, verdeutlicht Behrendt. Zukünftig soll das Modell zu einem Abbild einer kompletten Lieferkette erweitert werden, um auch die Zulieferer sowie die Abnehmer bzw. Endkunden mit einzubeziehen und verschiedene KI-Systeme für die dahinterliegenden Prozesse auszutesten.

Genutzt werde die Smart Factory mit einem interdisziplinären Ansatz. Wirtschaftsstudierende könnten damit Einblicke in die technischen Voraussetzungen gewinnen, angehende Ingenieure könnten aufgrund der hohen Anschaulichkeit die zugrundeliegenden Managementsysteme besser begreifen. Ziel ist es, dass Ingenieure nicht nur ein Verständnis für die technischen Maschinen entwickeln und Wirtschaftler nicht nur Prozesse aus Produktionsmanagementsicht betrachten, sondern ein Blickwechsel ermöglicht wird. „Das war mir wichtig, dass wir diese Brücke schlagen müssen“, sagt Behrendt.

Projekt will Lehrkonzepte an der Hochschule erweitern

Doch Künstliche Intelligenz spielt nicht nur im Produktionsprozess eine Rolle. Es soll daher Studierenden aller Fachrichtungen der Hochschule nähergebracht werden. Dafür wurde 2022 das auf vier Jahre angelegte und im Rahmen der Bund-Länder-Initiative „Künstliche Intelligenz in der Hochschulbildung“ mit knapp zwei Millionen Euro geförderte Projekt ZAKKI ins Leben gerufen. Hier sollen Lehrinhalte in Verbindung mit fachspezifischen Anwendungsfällen entwickelt sowie KI-Systeme getestet werden, was „bestenfalls eine ganz starke Vernetzung zwischen Studierenden schafft, zwischen Lehrenden, aber auch zwischen der Industrie außenrum erzeugt“, erläutert Fabian Behrendt.

In vier sogenannten Learning-Labs sollen didaktisch innovative und qualitativ hochwertige Lehr-Lern-Konzepte erarbeitet werden, die mit Blick auf die vielfältigen Studienangebote und Fachbereiche der Hochschule unter anderem soziale und ethische Aspekte der KI ebenso beachten wie technologische Möglichkeiten durch Mensch-Technik-Interaktionen. Ziel sei es, dass Dozenten Themen rund um die KI in ihre Lehrveranstaltungen einbauen und Studierende damit neue Impulse in ihren Studiengängen bekommen können, erklärt Behrendt, der als Leiter des AI.Tech-Lab in das Projekt eingebunden ist.

Digitale Kompetenzen, vor allem zum Thema KI, sollen aber nicht nur in der Hochschule Magdeburg-Stendal künftig stärker vermittelt werden. Im Podcast weist der Professor für Produktionswirtschaft und Logistik auch auf den Studiengang Ai.Engineering hin, der hochschulübergreifend in einem Verbundprojekt der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg mit den vier sachsen-anhaltischen Hochschulen Anhalt, Harz, Merseburg und Magdeburg-Stendal gestaltet werden soll. „Es gibt viele Absolventinnen und Absolventen der Zukunft, die das Themenfeld KI definitiv auch auf ihrer Agenda haben sollten, weil sich das Berufsbild ganz schön stark wieder wandelt“, unterstreicht Fabian Behrendt die Notwendigkeit des Studiengangs.

Text: Karoline Klimek

 


 

Über den Science Talk

Wissenschaft kompakt und kurzweilig aufbereiten – das ist das Konzept des Formats „Science Talk“. Entstanden ist es innerhalb des TransInno_LSA-Teilprojekts „VTrans – Verstetigung von Transferprozessen“. Neben Live-Talks werden Themen aus den Bereichen Forschung, Gründung und Transfer seit November 2020 auch als Podcast zum Nachhören aufbereitet. Am 6. April 2022 ist die vierte Staffel gestartet. Neue Folgen gibt es regelmäßig immer mittwochs im Zwei-Wochen-Rhythmus ab 8 Uhr. Reinhören können Interessierte kostenfrei bei Spotify sowie auf der Website www.sciencetalk.net. Informationen zur aktuellen Folge veröffentlicht das Podcast-Team zudem auf dem Instagram-Kanal vtrans_sciencetalk.

 

Die nächste Folge erscheint am 13.07.2022 und thematisiert die Materialbibliothek der Hochschule Magdeburg-Stendal. Gesprächspartnerinnen sind Dipl.-Des. Cora Gebauer und Dipl.-Des. Evelyn Matschuck. Mit der achten Folge der vierten Podcast-Staffel endet dieselbige.

 

Dankeschön für Unterstützung aus Wirtschaft und Politik

Wer im Bereich Wissenstransfer und Innovation tätig ist, kommt ohne gute Kontakte und Kooperationen nicht weit. Das Verbundvorhaben TransInno_LSA setzt daher auf einen enge Zusammenarbeit mit Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Neben der Kontaktpflege der einzelnen Teilprojekte zu ausgewählten Kooperationspartnern nehmen Vertreter der drei Kernbereiche eine entscheidende Rolle im Projektbeirat ein. Mit Rat und reichlich Unterstützung stehen sie bei Fragen als Ansprechpartner zur Verfügung. Nach pandemiebedingter Pause trafen sich Projektbeirat und Mitarbeitende der Teilprojekte am 16. Juni wieder in Präsenz, um den persönlichen Austausch zu stärken.

Im Deutschen Chemie-Museum Merseburg hatten die 14 Teilprojekte eine kleine Messe organisiert, um den Vertretern des Projektbeirats die bisherigen Ergebnisse ihrer Arbeit zu präsentieren. Dabei setzten die Mitarbeitenden auf reichlich Abwechslung. Gezeigt wurden u.a. informative Filme und Präsentationen. Zudem gab es Stände zum Ausprobieren. Das Projekt VTTNetz hatte spannende Assistenztechnik für Senioren im Gepäck, das Komplexlabor Digitale Kultur hatte sein aus Tetrapacks gefertigtes Tetrisspiel aufgebaut und das Projekt MOFAK gewährte Einblicke mittels VR-Brille. Zudem lud das INNOmobil ebenso zu einer Besichtigung ein wie das Chemie-Museum selbst, das als Anwendungsort des Teilprojekts Erlebniswelt Chemie fungiert. Andere Projekte wie TBT oder LSG trumpften mit selbstgestalteten Flipcharts auf, womit sie die zuvor erworbenen Kenntnisse verschiedener Visualisierungsworkshops umsetzten.

Vom Projektbeirat sind Peter Hinrichs und Jessica Hildebrandt (Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt), Raphael Gründel (InfraLeuna GmbH), Arne Ehritt (Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt) sowie Susanne Kopp-Sievers (ehem. Museumsverbandes Sachsen-Anhalt e.V.) der Einladung gefolgt. Sie nutzten die Gelegenheit, um im Zuge der Präsentationen Nachfragen zu stellen, aber auch Tipps zu geben. „Herr Hinrichs hat uns im Hinblick auf die Absage zur zweiten Förderphase den Rat gegeben, nicht aufzugeben und nach weiteren Möglichkeiten der Finanzierung zu suchen, da wir in seinen Augen bereits viel erreicht haben und ein Ende schade wäre. Er legte uns nahe, eine EFRE-Förderung anzustreben oder KAT-Folgeanträge zu stellen, um zumindest eine Weiterführung einzelner Projekte erreichen zu können“, freut sich Projektkoordinatorin Sophie Reinhold über den Zuspruch seitens des Wissenschaftsministeriums.

Prof. Hardy Pundt, Gesamtprojektleitung und Prorektor für Transfer und Digitalisierung an der Hochschule Harz, ließ es sich nicht nehmen, sich bei den Mitgliedern des Projektbeirats mit einem kleinen Präsent für die langjährige Unterstützung zu bedanken. Er selbst ist erst seit Februar dieses Jahres im Projekt aktiv und betonte in seiner Rede, wie fasziniert er von der Vielfältigkeit der Projekte und dem Engagement der Mitarbeitenden, Transfer und Third Mission auf den unterschiedlichsten Wegen voranzubringen, sei.

Für TransInno_LSA war es das letzte Treffen des Projektbeirats. Ende des Jahres läuft die Förderung durch die Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule“ aus. Im September ist eine Abschlussveranstaltung in Form einer wissenschaftlichen Tagung in Wernigerode geplant. Ob einzelne Teilprojekte auch über das Ende der Förderphase hinaus aktiv sein können, ist noch unklar.

Text: Karoline Klimek

Podcast: Mit Maschinen die Welt ein Stück weit besser machen

Große Maschinen und Anlagen für verschiedene Produktionsprozesse zu bauen, benötigt reichlich Expertise. Die theoretischen Grundlagen dafür können Bachelor- und Master-Studierende beispielsweise an der Hochschule Magdeburg-Stendal lernen. Was das Studium ausmacht, welche aktuellen Forschungsthemen es im Bereich Maschinenbau gibt und wie gut die Chancen für den Berufseinstieg sind, darüber spricht Prof. Dr.-Ing. Frank Trommer, Direktor des Instituts für Maschinenbau und Dozent im Bereich Fertigungstechnik sowie Projektierung von Fertigungssystemen, im Interview mit Journalismus-Studentin Laura Meng. Als 33. Folge des Podcast-Formats „Science Talk“ ist das Gespräch kostenfrei auf Spotify und www.sciencetalk.net nachhörbar.

Drehen, fräsen, bohren, umformen, gießen – es gibt eine große Vielfalt an Fertigungstechniken. „Alles, was irgendwie hergestellt werden muss, bedarf ja eines Fertigungsverfahrens – und das vermittle ich in den Grundlagen“, erklärt Frank Trommer. In seinen Vorlesungen steht neben der Fertigungsvorbereitung auch die Projektierung von Fertigungssystemen auf dem Lehrplan. Während es im ersten Bereich darum gehe, systematisch strukturierter Abläufe zu planen und dafür geeignete Maschinen, Betriebsmittel und Werkzeuge zu wählen, würden diese Kompetenzen im zweiten Themengebiet gebündelt, um Fertigungsvorgänge umzusetzen oder zu optimieren.

Praxis und Forschung miteinander verbinden

Doch nur auf reine Theorie setzt der 39-jährige Ingenieurwissenschaftler nicht. „Es ist mein Anspruch und meine Denke, dass zu einer guten Lehre doch ein ganz schönes Stück weit Forschung mit dazu gehört, um einfach auch die neuesten Erkenntnisse und Erfahrungen in den Lehrbereich mit reinzubringen“, betont er. Zusätzlich treibe ihn der Gedanke an, „unsere Welt ein kleines Stück weit vielleicht mit verändern zu können, besser machen zu können“.

Beispielhaft nennt er Projekte, die in Zusammenarbeit mit der Automobilbranche umgesetzt werden. Zentrale Themen seien dabei E-Mobilität sowie Leichtbau für Verbrennungsmotoren, um Reichweiten zu verbessern und Verbräuche zu reduzieren. „Da ist es tatsächlich immer schön, wenn bestimmte Projekte, die man hier erstmal grundlagentechnisch angefangen und bearbeitet hat, dann irgendwann tatsächlich, ich sag mal auf die Straße gebracht werden können“, sagt Trommer. Dieser Erfolg löse in ihm ein innerliches Schulterklopfen aus. „Das motiviert einen letztendlich auch immer von Neuem, dort weiterzumachen.“

Praktika als Karrieresprungbrett

Aber auch für seine Studentinnen und Studenten haben Trommers Kontakte zur Wirtschaft Vorteile. Durch sein großes Netzwerk an Firmen, das er sich unter anderem in sieben Praxisjahren zwischen Maschinebaustudium und Dozententätigkeit aufgebaut hat, böten sich für Studierende immer wieder die Möglichkeit von Praktika in Unternehmen. Zudem würden sich des Öfteren neue Themen für Abschlussarbeiten erschließen. Das wiederum könne auch ein erster Türöffner für einen späteren Berufseinstieg sein, zeigt der Diplom-Maschinenbauer Zukunftschancen auf.

Weitere Einblicke in seinen Arbeitsalltag als Institutsleiter, seine Forschungsschwerpunkte und sein „Lieblingsthema der Fertigungstechnik“, dem Reibschweißverfahren,  gibt Frank Trommer in der 33. Folge des Podcast-Formats „Science Talk“.

Text: Karoline Klimek

 


 

Über den Science Talk

Wissenschaft kompakt und kurzweilig aufbereiten – das ist das Konzept des Formats „Science Talk“. Entstanden ist es innerhalb des TransInno_LSA-Teilprojekts „VTrans – Verstetigung von Transferprozessen“. Neben Live-Talks werden Themen aus den Bereichen Forschung, Gründung und Transfer seit November 2020 auch als Podcast zum Nachhören aufbereitet. Am 6. April 2022 ist die vierte Staffel gestartet. Neue Folgen gibt es regelmäßig immer mittwochs im Zwei-Wochen-Rhythmus ab 8 Uhr. Reinhören können Interessierte kostenfrei bei Spotify sowie auf der Website www.sciencetalk.net. Informationen zur aktuellen Folge veröffentlicht das Podcast-Team zudem auf dem Instagram-Kanal vtrans_sciencetalk.

 

Die nächste Folge erscheint am 29.06.2022. Gesprächspartner ist Prof. Dr.-Ing. Fabian Behrendt. Er ist Professor für Produktionswirtschaft und Logistik an der Hochschule Magdeburg-Stendal und beschäftigt sich mit dem Einsatz Künstlicher Intelligenz im Produktionsmanagement.

Podcast: Technik kennt kein Alter

 

Was motiviert Ehrenamtliche, in einer Smartphone-Sprechstunde für Senioren mitzuarbeiten? Welche Ziele verfolgt das an der Hochschule Harz angebundene Projekt VTTNetz? Und welche Perspektiven gibt es für die geschaffenen Angebote nach dem Projektabschluss Ende 2022? Darum geht es in der 32. Podcast-Folge des „Science Talks“. Journalistik-Studentin Katharina Gebauer hat sich als Gesprächspartner VTTNetz-Projektmitarbeiterin Julia Angelov und den ehrenamtlichen Senioren-Technikbotschafter Eberhard Toepfer eingeladen.

Herzstück der Arbeit des TransInno_LSA-Teilprojekts VTTNetz ist die barrierearme Musterwohnung der Wernigeröder Wohnungsgenossenschaft eG, die im Projekt seit Oktober 2018 als Reallabor für Technikakzeptanz und Soziale Innovation genutzt wird. „Wir untersuchen zum Beispiel, wie man mit so einem Bildungsangebot – wie einer Smartphone-Sprechstunde – Leute für Wohnberatung begeistern kann“, erklärt Julia Angelov. „Denn von sich aus kommen sie ganz selten auf die Idee, sich mal schlau zu machen, wie man besser, komfortabler, sicherer im Alter in den eigenen vier Wänden leben kann.“

Alltagshilfen sind mehr als nur Pflegebett und Co.

Das Problem: Oft sei in den Köpfen der Gedanke, Technikeinsatz im Alter sei unschön und zeige Schwächen auf. Dass neben Greifhilfe, Pflegebett und Toilettensitzerhöhung aber auch Smart-Home-Geräte oder Spielekonsolen für Ältere durchaus hilfreich sein können, wissen laut Julia Angelov die wenigsten. Die Smartphone-Sprechstunde solle als Türöffner dienen. Und das funktioniert. „Die Termine gehen weg wie warme Semmeln.“

Neben der Projektmitarbeiterin übernehmen vor allem als Senioren-Technikbotschafter ausgebildete Ehrenamtliche die Beratung. Eberhard Toepfer ist einer von ihnen. Seit vier Jahren ist er im Projekt aktiv. Und das aus tiefer Überzeugung. „Das gibt einem das Gefühl, etwas Produktives zu tun und doch irgendwo noch gebraucht zu werden“, sagt er. Und Hilfesuchende gebe es viele. Die regelmäßige Smartphone-Sprechstunde am Dienstagnachmittag sei stets schnell ausgebucht.

Smartphone-Sprechstunde hilft im Umgang mit der Technik

„Die Regel ist die: Die ältere Dame kommt mit ihrem Handy und sagt: ‚Das hat mir mein Neffe gegeben und ich soll damit whatsappen. Ich weiß aber gar nicht, wie das geht. Ich weiß noch nicht mal, wie man das einschaltet.‘“, berichtet er aus seinem Beratungsalltag. „Und dann fangen wir an – mit der Dame zusammen – das Handy anzuschmeißen, die Accounts anzumelden und dann einen kleinen Whatsapp-Lehrgang zu machen.“ Im Idealfall könne sie direkt nach der Sprechstunde mit ihrem Neffen über die App kommunizieren. Aber auch bei der Organisation eines Laptops oder der Einbindung einer smarten Küchenmaschine ins heimische Netzwerk habe Eberhard Toepfer schon helfen können.

„Es gibt einen großen Bedarf bei digitalen Anwendungen und ihrer Nutzung“, weiß Julia Angelov. Wichtig sei, für die Hilfesuchenden Angebote zu schaffen, die in einem neutralen Raum stattfinden, um Berührungsängste und ein eventuelles Schamgefühl zu vermeiden. „Ich denke, im familiären Umfeld, wenn sie da Rat suchen, kann man schon manchmal das Gefühl haben, dass man dem Enkel oder dem Sohn oder der Tochter auf die Nerven fällt.“ Die Technik-Botschafter sollen als neutrale Person fungieren, die nicht bewerte, sondern Interesse daran habe, zu unterstützen.

Musterwohnung lädt zum Ausprobieren ein

Neben der Beratung hinsichtlich Smartphone, Tablet und Co. stehen in der Musterwohnung in Wernigerode auch zahlreiche Assistenzsysteme und Alltagshilfen zum Anschauen und Ausprobieren bereit. Hier können sich ältere Menschen, aber auch Personen mit körperlichen Beeinträchtigungen sowie deren Angehörige über unterstützende Technik und Geräte informieren. Ziel laut Julia Angelov: Den Menschen trotz ihrer krankheits- oder altersbedingten Einschränkungen zu ermöglichen, länger in ihrem Zuhause wohnen bleiben zu können.

Doch nicht nur für die Ratsuchenden, sondern auch für die Beratenden hat das VTTNetz Angebote geschaffen, um den Wissens- und Erfahrungsaustausch untereinander zu fördern, sagt Julia Angelov. Wieso das wichtig ist, welche weiteren Unterstützungsangebote das Team im Repertoire hat und wie eine Welt ohne Wohn- und Technikberatung aussehen würde, erzählen Julia Angelov und Eberhard Toepfer in der 32. Folge des Podcast-Formats „Science Talk“.

Text: Karoline Klimek

 


 

Über den Science Talk

Wissenschaft kompakt und kurzweilig aufbereiten – das ist das Konzept des Formats „Science Talk“. Entstanden ist es innerhalb des TransInno_LSA-Teilprojekts „VTrans – Verstetigung von Transferprozessen“. Neben Live-Talks werden Themen aus den Bereichen Forschung, Gründung und Transfer seit November 2020 auch als Podcast zum Nachhören aufbereitet. Am 6. April 2022 ist die vierte Staffel gestartet. Neue Folgen gibt es regelmäßig immer mittwochs im Zwei-Wochen-Rhythmus ab 8 Uhr. Reinhören können Interessierte kostenfrei bei Spotify sowie auf der Website www.sciencetalk.net. Informationen zur aktuellen Folge veröffentlicht das Podcast-Team zudem auf dem Instagram-Kanal vtrans_sciencetalk.

 

Die nächste Folge erscheint am 15.06.2022. Gesprächspartner ist Prof. Dr.-Ing. Frank Trommer. Er ist Professor für „Projektierung von Fertigungssystemen und Arbeitswissenschaften“ an der Hochschule Magdeburg-Stendal.

 

Wie Wissenschaft kommuniziert werden und in die Region wirken kann

 

Wie können technische und soziale Innovationen für eine lebenswerte Zukunft sorgen? Wie können Wirkung und Erfolg von Third-Mission-Aktivitäten messbar gemacht werden? Und wie können diese wissenschaftlichen Inhalte in möglichst einfache Worte verpackt werden? Antworten hat die Konferenz zur Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule“ in Essen geboten. Teilnehmende aus allen 29 geförderten Projekten trafen sich am 24. und 25. Mai in der Grand Hall des Zollvereins, um in den fachlichen Austausch zu gehen und für ihre Arbeit neue Impulse mitzunehmen.

Aus dem TransInno_LSA-Verbundvorhaben waren neben der Projektleitung auch zwei Mitarbeiterinnen aus den Teilprojekten TBT und BLR vertreten. Am Messestand bot sich ihnen reichlich Gelegenheit, mit Teilnehmenden aus den anderen Förderprojekten ins Gespräch zu kommen. Vor allem an der Transfer-Bewertungs-Toolbox, die das TBT-Projekt im Sommer veröffentlichen wird, zeigten die Innovativen Hochschulen angesichts des Abschlusses des Förderjahrs zum 31. Dezember dieses Jahres starkes Interesse.

Transfer-Aktivitäten bewerten – aber wie?

Die wissenschaftliche Mitarbeiterin Carolin Schubert bekam zudem die Möglichkeit, das TBT-Projekt im Rahmen einer Podiumsdiskussion vorzustellen und mit den Teilnehmenden in einen regen Austausch zu gehen. „Mit unserer Toolbox kann, mithilfe der Gewichtung von Third-Mission-Zielen und zugehörigen Indikatoren, die Wirkung verschiedener Transfer-Aktivitäten vergleichend bewertet werden. Das bietet Hochschulen die Chance, ihren subjektiven Blick auf solche Projekte etwas objektiver zu betrachten“, führt sie aus.

Das Tool werde ab Juli/August über die Website der Hochschule Harz als Open-Source-Datei downloadbar sein und könne damit von allen Interessierten kostenlos genutzt werden. Eine Einschränkung gebe es jedoch. „Selbstverständlich ist es nicht möglich, alle Indikatoren von sämtlichen Transfer-Prozessen zu erfassen, zumal sich diese ständig weiterentwickeln. Unsere Systematik versteht sich als aktuelle Bestandsaufnahme“, betont Carolin Schubert und trifft damit den Tenor der Teilnehmenden – darunter Vertreter des Gemeinnützigen Centrums für Hochschulentwicklung sowie des Projekts „Transferbarometer“ von Stifterverband und Helmholtz-Gemeinschaft – die sich der Problematik durch ihre eigene Arbeit ebenfalls bewusst sind.

Wissenschaftliche Inhalte verständlich vermitteln

Neben den fachlichen Gesprächen bot die Konferenz reichlich weiterbildenden Input. Eingeladen wurde unter anderem Science-YouTuber Jacob Beautemps, der auf seinem Kanal „Breaking Lab“ sowie in Fernsehsendungen wie „Stern TV“, „5 gegen Jauch“ und dem „Tigerenten Club“ Wissenschaft verständlich vermittelt. In einem Vortrag erklärte er, wie fachliche Inhalte greifbar kommuniziert werden können, um möglichst viele Menschen auch außerhalb der Fachkreise zu erreichen.

Wie das in der Praxis gelingen kann, weiß auch „WDR 5“-Moderatorin und Wissenschaftsjournalistin Marija Bakker. Sie führte nicht nur an beiden Konferenztagen souverän durch das Programm, sondern fühlte den Gästen in Podiumsdiskussionen und interaktiven Gesprächsformaten hartnäckig auf den Zahn. Inhalte, die dabei besonders verständlich vermittelt wurden, brachten drei Graphic Recorderinnen in Form von Zeichnungen und Schlagworten als besondere Protokolle auf Papier.

Text: Karoline Klimek

Miteinander ins Gespräch kommen

 

Um sich fachlich auszutauschen und weiterzubilden, trafen sich Mitarbeitende der TransInno_LSA-Teilprojekte am 19. und 20. Mai zur Netzwerktagung "Gemeinsam Transfer gestalten". Und diese sollte etwas ganz Besonderes sein. Nachdem die Tagung 2020 coronabedingt abgesagt und 2021 nur online durchgeführt worden ist, konnte das Austauschtreffen in diesem Jahr endlich wieder in Präsenz stattfinden.

Am ersten Tag stand das Networking im Fokus. In Magdeburg trafen nicht nur Mitarbeitende aus den 14 Teilprojekten aufeinander, um sich über den aktuellen Stand ihrer Vorhaben zu unterhalten. Eingeladen waren auch externe Partnerinnen und Partner der einzelnen Projekte sowie Verantwortliche des zuständigen Projektträgers Jülich. Am und im INNOmobil haben die Mitarbeitenden die Chance genutzt, sich und ihre Arbeit vorzustellen und miteinander in den Fachaustausch zu gehen.

Die Gespräche wurden anschließend im Interview-Format „Science Talk“ fortgeführt. In drei Runden haben sich Vertreter der Teilprojekte zu verschiedenen Leitthemen unterhalten. Die Gäste erlebten spannende Diskussionen zu den TransInno_LSA-Kompetenzfeldern „Digitalisierung und Fachkräfte“, „Transfermanagement“ sowie „Bildung und Gesundheit“.

Der zweite Veranstaltungstag widmete sich der Weiterbildung der Projektmitarbeitenden. Eingeladen waren zwei Referentinnen aus Berlin. Im dreistündigen Workshop „Prozessmodellierung“ zeigte Kathrin Tietz, wie die TransInno_LSA-Projektmitarbeitenden die Entwicklung ihrer Arbeit visuell darstellen und damit greifbar machen sowie bei auftretenden Problemen lösungsorientiert an Bedarfe anpassen können.

Parallel referierte Jessica Hopp mit einer zweiten Gruppe zum Thema „Führung in flachen Hierarchien“, den dafür nötigen zwischenmenschlichen Grundlagen in der Kommunikation sowie den damit verbundenen Chancen für Unternehmen. Beide Coaches legten dabei viel Wert auf eine ausgeglichene Mischung aus Theorie und praktischen Übungen. Die Projektmitarbeitenden konnten somit mit reichlich informativem und anregendem Input die Arbeitswoche abschließen.

 

Chemie-Museum auf virtueller Schnitzeljagd entdecken

 

Wie kann man Kinder und Jugendliche für Themen aus den Bereichen Chemie und Umweltschutz begeistern? Auf spielerische Weise, dachte sich das TransInno_LSA-Teilprojekt Erlebniswelt Chemie und hat in Kooperation mit Studierenden des Bachelorstudiengangs Kultur- und Medienpädagogik der Hochschule Merseburg eine virtuelle Rallye durch das Deutsche Chemie-Museum Merseburg entwickelt. Mit Smartphone oder Tablet können junge Wissbegierige das Gelände sowie die hinter den Ausstellungsobjekten steckenden spannenden Geschichten entdecken. Das Angebot richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen sieben und acht.

Was ist eine Smartphone- oder Tablet-Rallye?

Eine digitale Rallye erinnert an eine herkömmliche Schnitzeljagd, bei der innerhalb eines festgelegten Geländes einzelne Stationen mit dem Tablet oder dem Handy aufgesucht und Aufgaben gelöst werden. Für diese Rallye wurden - mit festgelegtem Start- und Endpunkt - neun Stationen konzipiert, die von den Teilnehmenden zunächst durch eine Karte gefunden werden müssen.

An jeder Station gilt es, gewisse Aufgaben zu lösen. Auf diese Weise werden entscheidende Informationen gesammelt, die für die Lösung der letzten finalen Herausforderung benötigt werden. So erfahren die Teilnehmenden unter anderem, dass unter den richtigen Voraussetzungen Benzin aus Kohle gewonnen werden kann oder dass eine Windel rund 650 Jahre benötigt, um auf natürlichem Wege abgebaut zu werden.

Die Datenübertragung erfolgt durch das Scannen der QR-Codes, die an den jeweiligen Stationen zu finden sind. "Träger" der Codes sind die auf dem Gelände des Chemie-Museums verteilten Metallplastiken, die in ihrer Gestalt Robotern ähneln. Diese Figuren - in dem Zusammenhang Schrottbots genannt - leiten die Spielerinnen und Spieler durch die Rallye.

Kein Spiel ohne spannende Story

Der Start des Rallye-Spiels befindet sich bei Schrottbot "Frida", die die Besucherinnen und Besucher am Eingang des Museumsgeländes begrüßt. Dort erfahren die Teilnehmenden, dass die roboterähnlichen Gestalten Zeitreisende aus der Zukunft sind. Diese benötigen die Hilfe der Spielerinnen und Spieler, um ihren Auftrag der Klimarettung vollenden und eine Katastrophe abwenden zu können.

Mit Hilfe eines speziell entwickelten und vom Museum zur Verfügung gestellten Toolkits müssen Rätsel gelöst und Informationen gesammelten werden. Haben die Spielenden ihre Aufgaben bewältigt, können Frida und Co. den Rückweg in die Zukunft antreten. Dort angekommen können sie wichtige Informationen aus unserer Zeit weitergeben und bei einer erneuten Zeitreise in die Vergangenheit den Menschen wichtige Nachrichten zum Thema Umweltschutz übermitteln.

Spielerisches Lernen als medienpädagogische Methode

Ziel des Projektes ist es, die anspruchsvollen Exponate und deren Informationen innerhalb eines Spiels so einzubinden, dass die Schülerinnen und Schüler einen spielerischen Zugang zu ihnen bekommen. Durch die Rallye setzen sich die Jugendlichen ohne Leistungsdruck intensiv mit den Informationstafeln, Exponaten und umweltrelevanten Themen auseinander und begegnen dem Museum auf eine ungezwungene Weise. Dabei geht es weniger um die Vermittlung konkreter Kenntnisse - sondern vielmehr um einen niedrigschwelligen Zugang zu Themen wie Umweltschutz und Chemie. Durch die verschiedenen Aufgaben kommen die Teilnehmenden über ausgewählte Themen in Gespräche und Diskussion, die für ihre Bildung sicher eine Bereicherung darstellen.

Interessenten können sich bei dem Team der Erlebniswelt Chemie für einen geführten Besuch des Deutschen Chemie-Museums in Merseburg anmelden.

Text: Vanessa Sever / Karoline Klimek

Arbeitsplatz getauscht: Spannende Einblicke in die Welt des Marketings

 

Das Teilprojekt PETA – Personalentwicklung und Transferausbau erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Jüngst profitierte Vanessa Sever von der Hochschule Merseburg vom Hospitationsprogramm "Transfer über Köpfe". Sie durfte in die Arbeitswelt von Hilal Orhan-Hanslik, Leiterin der Abteilung Kommunikation und Marketing bei der Stadtwerke Merseburg GmbH, schnuppern.

Das Format zielt darauf ab, den wechselseitigen Wissenstransfer zwischen Hochschule und externen Partnerinnen und Partnern beispielsweise aus Wirtschaft, Industrie und Kultur zu stärken. Daran hatte auch Hilal Orhan-Hanslik Interesse. Bereits Mitte 2021 nahm sie aktiv Kontakt zur Hochschule Merseburg auf, um hier zu hospitieren. In einem ersten Beratungsgespräch äußerte sie den Wunsch, einen Einblick in den Bereich Hochschulmarketing zu bekommen. Gleichzeitig bot sie einen Gegenbesuch an. So erhielt Vanessa Sever, die im Bereich Wissenschaftskommunikation und Forschungsmarketing tätig ist, die Möglichkeit, sich bei der Umsetzung des Imagefilms der Stadtwerke Merseburg GmbH zu engagieren und einzubringen.

Über einen längeren Zeitraum hinweg nahm Vanessa Sever an Vorbereitungstreffen sowie den Drehtagen, an Nachberatungen und Korrekturschleifen teil. Sie erlebte einen lebendigen fachlichen Austausch und konnte sich und ihre Expertise aktiv in die Konzeption des Films, die Gestaltung des Storyboards, die Umsetzung der filmischen Szenen sowie die Postproduktion einbringen. "Der fachliche Austausch im Rahmen meiner Hospitation war sehr intensiv und bereichernd. Ich hätte tatsächlich nicht erwartet, dass ich als Externe so eng in das Team eingebunden würde und meine Meinung und Expertise gleichwertig zählen würden", zieht sie ein durchweg positives Fazit. "Insgesamt würde ich sagen, dass ich mich nicht nur fachlich austauschen und weiterbilden konnte, sondern auch meine Soft Skills ganz nebenbei extrem weiterentwickeln konnte. Eine so vielfältige und tiefgreifende fachliche sowie menschliche Weiterentwicklung kann keine Weiterbildung und kein Workshop bieten."

Nach einer pandemie- und krankheitsbedingten etwas turbulenten Terminabstimmung trat Hilal Orhan-Hanslik im Mai 2022 ihren Gegenbesuch an und hospitierte im Bereich zentrales Hochschulmarketing und Kommunikation an der Hochschule Merseburg. Hier hatte sie die Möglichkeit, über die Umsetzung hochschuleigener Marketing- und Kommunikationsstrategien zu diskutieren und gemeinsame Projekte vorzudenken.

Die Stadtwerke Merseburg GmbH und die Hochschule Merseburg arbeiten bereits auf verschiedenen Ebenen zusammen - die Aktivitäten sollen nun gebündelt und strategisch ausgerichtet werden. Damit stärkt das Projekt PETA mit seinem Format "Transfer über Köpfe" auch die persönliche Vernetzung zwischen zwei wichtigen regionalen Partnern.

Text: Vanessa Sever

Podcast: Wie wichtig der Tastsinn für das Lernen ist

 

Das deutsche Bildungssystem ist vor allem darauf ausgelegt, Informationen übers Hören und Sehen zu vermitteln. Die haptische Wahrnehmung, die gerade im Kleinkindalter eine wichtige Rolle spielt, verliert im institutionellen Bildungsrahmen an Bedeutung. Dabei ist auch das Tasten für den Lernprozess von enormer Wichtigkeit, findet Michael Montag, Promovend an der Hochschule Magdeburg-Stendal. Warum das so ist und wie seine Untersuchungen zu einem größeren Verständnis beitragen können, erklärt er in der 31. Folge des Podcast-Formats „Science Talk“ im Gespräch mit Moderatorin Laura Meng.

„Man sagt eigentlich immer, dass man ohne den Sehsinn oder den Hörsinn trotzdem überleben kann, aber ohne eine haptische Wahrnehmung könnte man nicht überleben“, unterstreicht Michael Montag die Bedeutung des Tastsinns für den Menschen. „Es ist die erste Wahrnehmung oder der erste Sinn, der sich im Mutterleib noch entwickelt. Und es spielt auch eine ganz große Rolle bei vor allem jungen Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter, die viel noch mit den Händen erforschen, viel anfassen und ertasten wollen.“ Mit der späteren Ausbildung oder schulischen Laufbahn verliere sich dies, vor allem aufgrund des mangelnden Angebots, vermutet er.

Genau an dem Punkt wolle er mit seiner Forschung ansetzen und untersuchen, ob es auch bei Erwachsenen eine haptische Lernpräferenz gibt und wie man diese Methode in den digitalen Raum übertragen könne. Dies soll vor allem mittels Anwendungen von Virtual Reality (VR) geschehen, um ein immersives Lernerlebnis zu ermöglichen. In einer ersten Studie hat Montag nach eigenen Angaben mithilfe von Probanden klassisches Lernmaterial wie Texte und Abbildungen zu Herz und Wirbelsäule mit haptischen Modellen verglichen. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sollen nun in einer zweiten Studie vertieft werden.

Dazu soll eine Anwendung fertiggestellt werden, mittels der ein virtuelles Gehirnmodell per VR-Controller erkundet werden kann. Wie Michael Montag erklärt, könne der Proband damit eine Art Greifbewegung zum Gehirnmodell machen, es drehen oder sogar Segmente herausnehmen. Einbezogen werden soll auch ein VR-Datenhandschuh, der das haptische Gefühl verstärkt, indem er an jeden Finger Vibrationsfeedback geben kann – und so das Gefühl, etwas wirklich anzufassen, nachbildet. Wie sich der Umgang der Probanden mit dem virtuellen Gehirn, dem haptischen Modell beziehungsweise den klassischen Abbildungen auf die Lernprozesse und -motivation auswirkt, solle durch einen Vergleich der Methoden untersucht werden.

Virtuelle Anwendungen dieser Art seien aber nicht für jeden Lerninhalt geeignet. „Wenn ich ein Jurastudium absolviere und Gesetze lernen muss, dann wird mir Haptik nicht sonderlich viel weiterhelfen“, zeigt der Doktorand Grenzen auf. Anders verhalte sich dies beispielsweise im Bereich Anatomie. Dort sei bereits jetzt vieles möglich. „Man kann sich praktisch in VR in das Herz stellen und gucken, wie die Herzklappen arbeiten. Und das ist natürlich ein Vorteil, den man aus klassischen Lernmaterialien wie Schulbüchern nicht hat“, sagt er.

Wie wahrscheinlich es ist, dass VR-Anwendungen zukünftig Bestandteil von Schulunterricht werden könnten, welche Tipps er für ein besseres Lernen hat und welche konkreten Schritte als nächstes in seiner Forschungsarbeit anstehen, verrät Michael Montag in der 31. Folge des Podcast-Formats „Science Talk“.

Text: Karoline Klimek

 


 

Über den Science Talk

Wissenschaft kompakt und kurzweilig aufbereiten – das ist das Konzept des Formats „Science Talk“. Entstanden ist es innerhalb des TransInno_LSA-Teilprojekts „VTrans – Verstetigung von Transferprozessen“. Neben Live-Talks werden Themen aus den Bereichen Forschung, Gründung und Transfer seit November 2020 auch als Podcast zum Nachhören aufbereitet. Am 6. April 2022 ist die vierte Staffel gestartet. Neue Folgen gibt es regelmäßig immer mittwochs im Zwei-Wochen-Rhythmus ab 8 Uhr. Reinhören können Interessierte kostenfrei bei Spotify sowie auf der Website www.sciencetalk.net. Informationen zur aktuellen Folge veröffentlicht das Podcast-Team zudem auf dem Instagram-Kanal vtrans_sciencetalk.

 

Die nächste Folge erscheint am 01.06.2022. Gesprächspartner sind Julia Angelov, Mitarbeiterin im TransInno_LSA-Teilprojekt VTTNetz, sowie der ehrenamtliche Senioren-Technikbotschafter Eberhard Toepfer.

 

Braucht Forschung mehr Umgangssprache?

 

Forschen, vernetzen, gestalten – das ist das Leitmotto der Nachwuchswissenschaftler*innenkonferenz (NWK). Einmal im Jahr treffen sich Masterstudierende, Promovierende und wissenschaftliche Mitarbeitende von Hochschulen, um sich mit der Fachöffentlichkeit über Projekte der angewandten Forschung auszutauschen. Diese Chance nutzten auch Mitarbeitende des Verbundvorhabens TransInno_LSA. Auf der 22. NWK, die vom 11. bis 13. Mai von der Technischen Hochschule Brandenburg (THB) ausgerichtet wurde, waren die Teilprojekte TBT und MPASS präsent.

Mit einem Vortrag zum Thema „Hochschulen als Anbietende von Dienstleistungen: Ein einfacheres Verständnis von Third Mission zur Förderung nachhaltiger Entwicklung“ setzte Carolin Schubert, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Teilprojekt TBT, Impulse für eine grundlegende Diskussion. „In meinem Beitrag ging es um die Fragestellung, wie man den Zugang zu Aktivitäten an Hochschulen erleichtern kann, also wie wir mit Projekten den Kontakt mit der Gesellschaft, für die wir letztendlich Angebote schaffen, noch besser herstellen können“, erklärt sie. „Vor allem wollte ich die Frage aufwerfen, ob abstrakte Begriffe wie ‚Third Mission‘ für diesen Zweck wirklich passend sind. Oder ob Third Mission-Aktivitäten beispielsweise mit ‚Dienstleistungen‘ verglichen und damit mit der in der Gesellschaft bereits verankerten Begrifflichkeit kombiniert oder sogar gleichgestellt werden können.“

Einfachere Sprache baut Barrieren ab

Forschungsthemen seien zwar inhaltlich komplex, allerdings stelle sich für die TBT-Mitarbeiterin die Frage, ob sie nicht dennoch mit einfacheren Worten kommuniziert werden könnten. Dies sei ihrer Meinung nach vor allem bei Third-Mission-Aktivitäten sinnhaft, da diese auf einen gelebten Austausch zwischen Hochschulen, Wirtschaft und Gesellschaft abzielen.

„Ich habe in den Diskussionen auf der Konferenz bestätigt bekommen, dass Third-Mission-Aktivitäten einen großen Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit leisten können. Citizen Science-Projekte verzeichnen beispielsweise eine enorme Akzeptanz“, formuliert Carolin Schubert einige Ergebnisse aus den, wie sie sagt, „sehr guten, konstruktiven“ Diskussionsrunden. „Zivilpersonen und Vereine sollten also noch stärker einbezogen werden, um die Gesellschaft zu erreichen.“ Um diese Chance besser zu nutzen, müssten jedoch nicht nur die Angebote, sondern zusätzlich die Sprache niedrigschwellig gehalten werden.

Diese Ansicht teilt Anja Klinner vom Teilprojekt MPASS. „Auch für unser Projekt, in dem wir eine digitale Plattform zur Vernetzung von Personen und Angeboten unterschiedlicher Einrichtungen entwickeln, ist es sinnvoll, über das Lösen sprachlicher Barrieren nachzudenken und darüber, welche Begriffe man verwendet“, sagt die wissenschaftliche Mitarbeiterin.

Frage nach erfolgreichem Markteintritt

Speziell bei ihrem Projekt seien aber nicht nur die Kommunikation als Verständigungsbasis, sondern auch die Unterschiede in den Strukturen an Hochschulen und Unternehmen eine Herausforderung. Um einen gelebten Austausch zu fördern, sollen die verschiedenen Akteure über ein webbasiertes Portal verbunden werden, das mittels Empfehlungssystem Personen mit fachlichen Qualifikationen und Kompetenzen mit solchen Personen vernetzt, die eine ebensolche Expertise suchen.

In ihrem Vortrag stellte Anja Klinner die aktuellen Erkenntnisse aus dem MPASS-Projekt vor. Vor allem das Thema des erfolgreichen Markteintritts der digitalen Plattform – und damit die Frage nach einer nachhaltigen Etablierung und Verstetigung – hat sie dabei fokussiert. „Die größte Hürde ist das Erreichen einer kritischen Nutzermasse. Damit ein Online-Portal attraktiv wird, müssen sich ausreichend Personen anmelden. Wie man das erreichen kann, haben wir anhand bereits etablierter Plattformen untersucht und daraus potenzielle Markteintrittsstrategien entwickelt“, erklärt sie.

Die Verstetigung von Third-Mission-Projekten, also die dauerhafte Etablierung, wurde anschließend ebenfalls diskutiert. Denn bei den meist auf eine bestimmte Zeit beschränkten Vorhaben sei es wichtig, diese nicht nur kurzfristig zu verfolgen, wie Anja Klinner meint. Dass sehe man auch am Beispiel TransInno_LSA. Das im Rahmen der Förderinitiative „Innovative Hochschule“ vom Bund geförderte Projekt endet nach fünf Jahren Laufzeit im Dezember 2022. „Unser Team arbeitet derzeit also nicht nur an der Fertigstellung der Plattform, sondern sucht gleichzeitig nach Lösungen, wie das Portal auch nach Ablauf der Förderphase Bestand haben kann. Das dahinterstehende Wissen, die Programmierarbeit und der Mehrwert für Hochschulen sollen danach nicht verloren gehen“, betont sie.

Hochschule Harz ist 2023 Gastgeber

Im Nachgang der NWK wird ein Konferenzband mit wissenschaftlichen Beiträgen zu den diesjährigen Themenschwerpunkten „Klimaschutz im Dreiklang von Innovation, sozialer Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit“, „Der Gesundheitssektor im Wandel“, „Sicherheit in Gesellschaft und Wirtschaft im Kontext digitaler Transformation“ und „Trends nachhaltiger Regionalentwicklung“ erscheinen. Dort sind unter anderem Beiträge der Teilprojekte TBT und MPASS zu finden. Der Band wird auf der Website der Technischen Hochschule Brandenburg veröffentlicht.

Die 23. Nachwuchswissenschaftler*innenkonferenz wird an der Hochschule Harz stattfinden. Geplant ist die Veranstaltung vom 31. Mai bis 1. Juni 2023 in Wernigerode.

 

Miteinander in den Dialog gehen: Wie gutes "Ankommen" gestaltet werden kann

 

Um sich über Ankommensprozesse in Betrieben, Schule und Studium zu informieren und auszutauschen, haben das TransInno_LSA-Teilprojekt BLR und das RÜMSA-Projekt „Meine Zukunft! Jugend + Beruf im Landkreis Stendal“ am 6. Mai zum praxisnahen Fachtag „Onboarding in der Personal- und Fachkräftegewinnung“ an die Hochschule Magdeburg-Stendal eingeladen. Und das Interesse war groß: Mehr als 100 Gäste aus Wissenschaft und Praxis sowie zahlreiche Schülerinnen, Schüler und Auszubildende konnten zur Veranstaltung in Stendal begrüßt werden.

Der Vormittag gab den Teilnehmenden mit Vorträgen und Gesprächsrunden einen Einblick in das Thema und regte mit ersten Fragen zu einem Austausch an. Im Mittelpunkt standen einerseits wissenschaftliche Erkenntnisse für die Gestaltung gelingender Onboarding-Prozesse, die dann mit Rückmeldungen von Praxisvertretern und -vertretern untersetzt wurden. Hier berichteten junge Menschen, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber von den Herausforderungen und stellten Beispiele guter Praxis vor. Es wurde deutlich, dass Onboarding und Recruiting gerade in Hinblick auf den Fachkräftemangel anspruchsvoller geworden sind und wie wichtig es ist, dass die neuen Mitarbeitenden das Gefühl haben, dazu zu gehören und mit den eigenen Bedürfnissen wahrgenommen zu werden.

Am Nachmittag hatten die Gäste die Möglichkeit, in verschiedenen Workshops aktiv zu werden und sich einzubringen. Im Rahmen eines sogenannten "Design Thinking Sprints" waren Unternehmen und Ausbildungsstätten eingeladen, gemeinsam praktische Ideen zu entwickeln, die sie mittelbar in ihrem Arbeitsumfeld umsetzen können. Maßnahmen die bereits in anderen Unternehmen etabliert sind, konnten als gute Praxisbeispiele aufgenommen und weiterentwickelt werden. Die Teilnehmenden meldeten zurück, dass die Methode zu einer lebhaften Diskussion anregte.

Welche Tipps haben Auszubildende und junge Fachkräfte für die Gestaltung des Ankommens am neuen Arbeitsplatz? Hierzu konnten unter anderem interessierte Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber in einem weiteren Workshop direkt mit ihnen ins Gespräch kommen. Ganz besonders betonten die Schülerinnen und Schüler, dass die Unternehmen „nett“ sein müssen. Auch sollten sich die Anleitenden Zeit nehmen und Praktika nicht langweilig sein. Ein Mädchen berichtete beispielsweise, dass es in einem Café die ganze Woche nur abwaschen musste. „Das mache ich auch zu Hause!“, erzählte die Achtklässlerin enttäuscht. Die Auszubildenden wollten zudem wissen, wie sie ihre Übernahmechancen steigern können und betonten, wie bedeutsam Sicherheit, aber auch die fachliche Entwicklung für sie sei. „Engagement zeigen“ antworteten die Arbeitgebenden einstimmig. Insgesamt zeigte der Workshop, dass alle Seiten im Grunde dasselbe wollten: Es braucht eindeutig mehr Möglichkeiten, voneinander zu erfahren.

Die Herausforderungen in Schulen, Berufsschulen und Hochschulen waren Thema eines weiteren Workshops. Die Kaschade-Stiftung stellte Ergebnisse einer Umfrage zum Schulabbruch vor, das Berufsschulzentrum berichtete von den Herausforderungen im Schulalltag sowie in der Gestaltung des Übergangs Schule-Beruf. Die Studienberatung der Hochschule sowie das Projekt Queraufstieg zeigten Wege der Unterstützung auf, um Abbrüche zu verhindern bzw. berufliche Wege auch neu zudenken. In den Diskussionen der knapp 30 Teilnehmenden wurde immer wieder deutlich, wie eng die individuellen Voraussetzungen und Belastungen der jungen Menschen mit den strukturellen Bedingungen der Unterstützungsstrukturen verwoben sind. So erweist sich eine langfristige und kontinuierliche Begleitung als wichtiger Erfolgsfaktor für den Verlauf von Bildungskarrieren.

Text: TransInno_LSA / Projekt "Meine Zukunft!"

 

Podcast: Wie das INNOmobil Wissen in die Region bringt

 

Das TransInno_LSA-Teilprojekt INNOmobil lebt den Projekt-Leitbegriff "Wissenstransfer" nicht nur inhaltlich, sondern auch räumlich. Sie sind mit "Wissenschaft im Gepäck" unterwegs und bringen Inhalte und Erkenntnisse aus den Bereichen Forschung und Transfer in handlichen Formaten wie Workshops und Mitmach-Aktionen direkt zu Schulen, Museen und sonstigen Partnern. In der dritten Folge des Podcasts "Cube Talks" der Hochschule Merseburg sprechen die Projekt-Mitarbeiterinnen Anika Müller und Sarah Gaidecki mit Moderatorin Vanessa Sever darüber, wie es zu der Idee sowie deren Umsetzung gekommen ist, welche Rahmenbedingungen Interessierte beachten sollten, damit das Zuggespann auch zu ihnen kommen kann, und welche Inhalte das Team anbieten und realisieren kann.

Die Podcast-Folge zum Nachhören gibt es auf der Website des Cube Talks und auf Spotify.

 

Podcast: Wie Technik dem Menschen helfen kann

 

Ein Leben ohne modernste Technik ist heutzutage kaum denkbar. Welche Vorteile diese für Menschen haben kann und wie möglichst bedarfsorientiert neue Produkte entwickelt werden können, damit beschäftigt sich Prof. Dr. rer. nat. Olaf Ueberschär. Er ist Professor im Studiengang „Mensch-Technik-Interaktion“ an der Hochschule Magdeburg-Stendal und zusätzlich als Fachbereichsleiter Biomechanik und Sporttechnologie am Institut für Angewandte Trainingswissenschaft in Leipzig tätig, dem „zentralen Forschungsinstitut für den deutschen Leistungssport“, wie er erklärt. Wie er beide Welten miteinander in Forschung und Lehre verbindet, erzählt er Moderatorin Vera Reinicke in der 30. Folge des Podcast-Formats "Science Talk".

Die Interaktion von Mensch und Technik ziehe sich durch alle Lebensbereiche – von speziellen Situationen wie der Benutzung von PC, Mikrofon und Webcam bei virtuellen Meetings bis hin ins Alltägliche. „Wir wachen auf, schauen auf das Handy. Oder im besten Fall werden wir vielleicht durch das Handy geweckt mit einer schönen Melodie“, führt Olaf Ueberschär beispielhaft an. Neben der digitalen Nutzung gehören aber auch mechanische Formen des Zusammenspiels zwischen Mensch und Technik, wie das Fahren mit dem Rad, dazu. „Egal was man macht tagtäglich, man hat ständig die Interaktion zwischen uns als Menschen und der Technik, die uns umgibt.“

Arbeit an technischen Lösungen

Die zentrale Frage, die der Diplom-Physiker in seinen Vorlesungen verfolgt, sei, wie man Technik schaffen kann, die dem Menschen auch hilft. Neben einer Bedarfsanalyse gehöre dazu die Einordnung, ob die Idee umsetzbar sei. „Der schönste Wunsch ist nichts wert, wenn er unrealistisch ist oder an der technischen Möglichkeit vorbeigeht“, sagt er. Zudem gelte es, Konzepte und Prototypen auf ihre hinreichende Funktion zu testen und zu hinterfragen, ob die Lösung den Ansprüchen gerecht werde und den Zweck erfülle, für den sie entwickelt wurde.

Mit dem Wissen aus dem Studium könnten die Alumni beispielsweise als Produktmanager im Bereich App-Entwicklung als Schnittstelle zwischen Entwicklern und Designern fungieren. Viele interessante Arbeitschancen bieten laut Olaf Ueberschär aber auch die Bereiche Medizin- und Sporttechnik. „Keine sportliche Leistung auf Weltniveau wird heutzutage ohne technische Unterstützung geschaffen“, betont er. Damit meine er keine in Schuhsohlen integrierte Sprungfedern, sondern die Analyse von bestimmten Vorgängen im Körper, beispielsweise das Messen von Energiebereitstellung oder Kraftentwicklung.

Auf diese Weise könne man ein Biofeedback geben, damit Trainings sowohl im Leistungssportbereich als auch im Breiten- und Gesundheitssportbereich optimiert werden können, ordnet Olaf Ueberschär ein. Aber auch bei der Rückkehr in normale Bewegungsabläufe nach einer Bandscheiben- oder Kreuzband-Operation seien Erkenntnisse aus der Biomechanik hilfreich, um beispielsweise einseitige Belastungen des Bewegungsapparats durch einen Wechsel in den Schongang zu vermeiden.

Mehr Lebensqualität als großes Ziel

Zudem sei, Richtung Zukunft gedacht, im Bereich Prothetik ganz vieles denkbar. „Da kann man noch extrem viel tun. Das sollten wir auch als Menschheit in meine Augen“, betont der 37-Jährige mit Blick auf die Möglichkeit, den Patienten, die beispielsweise ein Bein verloren haben oder von Geburt an gelähmt sind, etwas von ihrem Leidensdruck zu nehmen. „Die Maxime der Arbeit meiner Teams ist, dass wir die Lebensqualität in möglichst vielen Bereichen mit Hilfe modernster Technik weiter steigern wollen – und das möglichst für alle Menschen.“

Welche Fortschritte die Biomechanik seiner Meinung nach in den zurückliegenden Jahren bereits gemacht hat, an welchen Projekten zum Thema Künstliche Intelligenz er künftig arbeiten wird, und welche Zusatzaufgaben er neben Lehre und Forschung als Ombudsperson an der Hochschule hat, erklärt Olaf Ueberschär in der 30. Folge des "Science Talks".

Text: Karoline Klimek

 


 

Über den Science Talk

Wissenschaft kompakt und kurzweilig aufbereiten – das ist das Konzept des Formats „Science Talk“. Entstanden ist es innerhalb des TransInno_LSA-Teilprojekts „VTrans – Verstetigung von Transferprozessen“. Neben Live-Talks werden Themen aus den Bereichen Forschung, Gründung und Transfer seit November 2020 auch als Podcast zum Nachhören aufbereitet. Am 6. April 2022 ist die vierte Staffel gestartet. Neue Folgen gibt es regelmäßig immer mittwochs im Zwei-Wochen-Rhythmus ab 8 Uhr. Reinhören können Interessierte kostenfrei bei Spotify sowie auf der Website www.sciencetalk.net. Informationen zur aktuellen Folge veröffentlicht das Podcast-Team zudem auf dem Instagram-Kanal vtrans_sciencetalk.

 

Die nächste Folge erscheint am 18.05.2022. Gesprächspartner ist Doktorant Michael Montag. Er promoviert im hochschulübergreifenden Promotionszentrum Sozial-, Gesundheits- und Wirtschaftswissenschaften der Hochschulen Magdeburg-Stendal, Harz, Merseburg und Anhalt. In seiner Dissertation untersucht er wissenschaftlich, wie bedeutsam der Tastsinn für das Lernen ist.

 

VTTNetz-Mitarbeiterin für Radiobeitrag interviewt

Für einen Beitrag des Hallenser Radiosenders Radio Corax hat Redakteurin Wanda Silberhorn die die vom TransInno_LSA-Teilprojekts VTTNetz betreute Musterwohnung in der Kopernikusstraße 8 in Wernigerode besucht. Erhofft hat sie sich Antworten auf die Leitfrage, welches Potenzial in digitalen Assistenzsystemen für Seniorinnen und Senioren wirklich steckt. Der 20-minütigen Beitrag „Smartphone, Staubsaugerroboter, Sturzmatten - Was taugen Digitale Assistenzsysteme für Senior*innen?“ wurde am 2. Mai im Rahmen des Morgenmagazins von Radio Corax ausgestrahlt. Er ist online nachhörbar.

Für den Beitrag lädt VTTNetz-Mitarbeiterin Julia Angelov die Redakteurin vor Ort zu einem Rundgang ein. Dabei zeigt sich Wanda Silberhorn überrascht, dass die Musterwohnung so „normal“ aussieht. Sie habe eine hypermoderne, komplett barrierefreie Wohnung erwartet, gesteht sie im Gespräch. „Tatsächlich sieht die Wohnung der Wohnung von meiner Oma sehr ähnlich“, sagt Wanda Silberhorn.

Das sei kein Zufall, sondern durchaus gewollt, erläutert Julia Angelov. Man habe in Kooperation mit der Wernigeröder Wohnungsgenossenschaft eG ein realistisches Szenario geschaffen, damit die Besucherinnen und Besucher im sogenannten Reallabor für Technikakzeptanz und Soziale Innovation ihre eigene Wohnung wiedererkennen. Ziel sei es, eine Atmosphäre mit möglichst vielen Anknüpfungspunkten an den tatsächlichen Alltag älterer Menschen zu kreieren.

Julia Angelov zeigt der Radio-Reporterin Schlafzimmer, Küche, Bad, Arbeitszimmer, Wohnzimmer und Flur und beschreibt das Für und Wider verschiedener Produkte. Dabei betont sie, dass letztlich jeder selbst abwägen und reflektieren sollte, ob eine technische Lösung für den jeweiligen Einsatzzweck eine gute Option darstellt – oder eben nicht. Zum Anfassen und Ausprobieren lädt sie in die Musterwohnung in Wernigerode ein. Denn nur, wer gut informiert ist, könne eine fundierte Entscheidung treffen.

Zielgruppe des Beratungsangebots des Projekts VTTNetz seien jedoch nicht ausschließlich Ältere, sondern auch Beratende. In der Musterwohnung werden laut Julia Angelov verschiedene innovative Beratungssettings erprobt, die andere Beratungsstellen auf sich übertragen können, wenn sie funktionieren.

Neben dem Besuch der Musterwohnung in Wernigerode stattete Redakteurin Wanda Silberhorn für ihren Beitrag auch Künstlerin Anne Baumann einen Besuch ab, die eine Berliner Seniorin mit der Filmkamera begleitet hat, während diese digitale Technik ausprobiert. Und sie sprach mit Josefine Pönicke von der Pflegerechtsberatung der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt.

Hier geht es zum Radiobeitrag.

Text: Julia Angelov/Karoline Klimek

 

Kamera blickt hinter die Kulissen: Film gibt Einblicke in die Projektarbeit

 

Ton? Läuft! Kamera? Läuft! Szene 8, Take 2 ... und los! - Eine etwas andere Arbeitswoche liegt hinter dem Team des Verbundprojekts TransInno_LSA. Ein Drehteam der Magdeburger Produktionsfirma „lichtempfindlich“ ist zu Besuch gewesen, um zwei Tage lang Bilder für einen Ergebnisfilm einzufangen. Entstehen soll ein rund fünfminütiger Clip, der mithilfe einer fiktiven Rahmenhandlung einen Einblick in die reale Projektarbeit gibt.

Am ersten Drehtag standen Projekte am Standort Merseburg im Fokus. Ivonne Reichmann vom Teilprojekt Erlebniswelt Chemie führte Vera Reinicke, die als fiktionalisierte Protagonistin die Ergebnisse des Verbundvorhabens zum Ende der Förderphase dokumentieren und bewerten soll, durch das Deutsche Chemie-Museum. An ausgewählten Objekten erklärte die wissenschaftliche Mitarbeiterin vor der Kamera, wie Inhalte der Hochschule für Besucher des Museums zielgruppengerecht aufbereitet werden. Zu besonders spannenden Themenbereichen entwickelt das Teilprojekt beispielsweise interaktive Angebote für Kinder und Jugendliche.

Ebenfalls gefilmt wurde am und im INNOmobil. Das Fahrzeug, bestehend aus einem Transporter und einem bauwagenähnlichen Anhänger, bringt Forschungsthemen von Merseburg aus in die Region. Dass das Mobil viele Außentermine hat, wurde sogleich in den Film eingebunden. Es wird in der fiktiven Rahmenhandlung in Wernigerode erwartet, einem weiteren Standort des Verbundprojekts.

Im Harz angekommen besucht Film-Protagonistin Vera die Musterwohnung aus dem Teilprojekt VTTNetz. Vor allem ältere Menschen können sich hier über barrierearmes Wohnen und technische Produkte wie Smart Home und Spielekonsolen informieren und dazu beraten lassen. Ein gern genutztes Angebot ist die Smartphone-Sprechstunde für Senioren, die für den Ergebnisfilm auch in Bild und Ton festgehalten wurde.

Neben den Standorten Merseburg und Wernigerode werden im Film auch Teilprojekte eingebunden, die an der Hochschule Magdeburg-Stendal als drittem Verbundpartner angesiedelt sind. Ein Blick durch eine VR-Brille versetzt die Protagonistin beispielsweise in die Modellfabrik von MOFAK, in der mittelständische Unternehmen die neueste Produktionstechnik ausprobieren können.

Auch in den Science Talk, einem Podcast-Format des Teilprojekts VTrans zu Wissenschaftsthemen, wird innerhalb des Films reingehört. Für Protagonistin Vera eine besondere schauspielerische Herausforderung - denn während ihre Figur laut Skript noch nicht ganz mit den Teilprojekten vertraut ist, ist sie in Wirklichkeit eine der Moderatorinnen des Science Talks.

In den kommenden drei Wochen sichtet das Produktionsteam von „lichtempfindlich“ die Aufnahmen, die sowohl mit einer Filmkamera als auch mit dem Smartphone in Selfie-Perspektive gedreht wurden. Aus dem stundenlangen Material wird zunächst ein erster Rohschnitt erstellt. Sobald die Postproduktion abgeschlossen ist, wird der Ergebnisfilm unter anderem auf der Website des Verbundprojekts unter www.transinno-lsa.de zu sehen sein.

Text: Karoline Klimek

Podcast: Warum in Abwasser jede Menge Chancen stecken

 

Schmutz, Arzneimittelrückstände, Mikroplastik – was sich in unserem Abwasser sammelt, ist nicht sehr appetitlich. Dass darin aber auch nützliche Nährstoffe enthalten sind und man aus Abwasser wertvolle Stoffe und sogar Energie gewinnen kann, weiß Prof. Dr.-Ing. Jürgen Wiese von der Hochschule Magdeburg-Stendal. Was den Professor für Siedlungswasserwirtschaft am Thema Abwasser seit Jahrzehnten fasziniert und wie er mit seinem Forschungsteam die Welt ein Stück sauberer machen möchte, erklärt er im Gespräch mit Journalismusstudentin Julia Thies in der 29. Folge des Podcast-Formats Science Talk.

„Im Moment betrachten wir Abwasser eigentlich nur als lästiges Übel. Das ist aus meiner Sicht aber falsch, denn in Abwasser stecken jede Menge Chancen für uns drin. Auch im Hinblick auf Klimawandel und Ressourceneffizienz“, ist sich Jürgen Wiese sicher. Im Schmutzwasser seien beispielsweise Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphor enthalten, die herausgefiltert und als Düngemittel verwendet werden könnten. Auch das beim Duschen oder Wäschewaschen verwendete warme Wasser könne mittels Wärmerückgewinnungsverfahren wieder nutzbar gemacht werden, beispielsweise um Gebäude zu heizen. Zudem könnten aus den im Abwasser enthaltenen Kohlenstoffverbindungen Biogas und Klärgas erzeugt werden, die dann wiederum in Strom, Wärme oder Kraftstoffe umgewandelt werden können. „Im Abwasser steckt sehr viel mehr Potenzial drin, als wir das so landläufig glauben“, betont der 52-Jährige.

Professor für Forschungsprojekte ausgezeichnet

Mit den technischen Prozessen zur Abwasseraufbereitung beschäftigt sich der Diplom-Bauingenieur in zahlreichen Forschungsprojekten, vor allem in Zusammenarbeit mit seinem sechsköpfigen Team der Arbeitsgruppe „Abwasser“. Arbeitsschwerpunkte seien dabei neben der Rückgewinnung von Ressourcen auch, wie Biogasanlagen besser in den erneuerbaren Energien-Mix integriert werden können. Während einige Forschungsergebnisse laut Wiese noch einige Jahre benötigen werden, um in der Praxis Anwendung zu finden, stehen manche Ansätze kurz vor der Erprobung. So entwickelt sein Team beispielsweise derzeit Zukunftskonzepte für chinesische Großklärwerke, die innerhalb der nächsten zwei Jahren Realität werden könnten. Als Anerkennung dieser umfangreichen und wegweisenden Arbeit hat der Abwasser-Experte im November 2021 den Forschungspreis der Hochschule Magdeburg-Stendal bekommen.

Für die Zukunft wünsche er sich, seine Arbeitsgruppe auszubauen und durch weitere Anwendungspunkten zu ergänzen. „Ich erhoffe mir, dass ich mit meiner Arbeitsgruppe und auch den jungen Studierenden, die wir hier ausbilden, einen kleinen Beitrag dafür leisten kann, dass wir die Probleme, die der Klimawandel mit sich bringt, tatsächlich in den Griff kriegen“, sagt Jürgen Wiese. Doch hier müsse auch die Politik mitspielen. „Wir waren lange Zeit auf einem guten Weg“, sagt er mit Blick auf das im Jahr 2000 verabschiedete erste Erneuerbare-Energien-Gesetz. Vor allem im Bereich der Biogase sei anfangs sehr viel passiert.

Experte kritisiert kurzfristiges Denken der Politik

Doch das langfristige Ziel habe seiner Meinung nach gefehlt. Das sehe man an mehreren Stellen. „Wir waren mal Weltmarktführer, was Photovoltaiktechnik angeht. Heute spielen wir da keine Rolle mehr, sondern der Markt wird von Chinesen dominiert. Wir waren auch mal unbestreitbar die Besten im Bereich Windenergie. Auch das hat sich, glaube ich, mittlerweile gewandelt. Und ähnlich hat sich das leider auch im Bereich Biogastechnik entwickelt“, bedauert Jürgen Wiese. „Nach einem riesen Hype, der dazu geführt hat, dass wir innerhalb von wenigen Jahren zehntausend Biogasanlagen in Deutschland bekommen haben, die immerhin die Leistung von einigen Atomkraftwerken haben, hat dann die Politik letztendlich plötzlich abrupt gegengesteuert. Biogas war für einige Jahre kein Thema mehr, sodass wir auch viel Know-how in Deutschland verloren haben.“

Doch der 52-Jährige erkennt eine Kehrtwende. Nicht erst durch die Ukraine-Krise habe die deutsche und europäische Politik erkannt, dass Gasimporte aus anderen Ländern reduziert werden müssen, um nicht weiterhin in einem zu großen Abhängigkeitsverhältnis zu stehen. Der Betrieb von Biogasanlagen, vor allem in weniger dicht besiedelten Ländern wie Polen, habe seiner Ansicht nach „gewaltiges Potenzial, erneuerbare Gase zu produzieren“ und damit eine nachhaltige Alternative zur Erdgasförderung zu sein.

Mit echter Energiewende gegen den Klimawandel

„Wir reden viel von der Energiewende. Aber bei genauerer Betrachtung haben wir eigentlich bisher nur ein gutes Stück im Bereich der Stromwende vorangelegt“, gibt er zu bedenken. Mit Photovoltaiktechnik und Windkraft werde nur Strom erzeugt und damit lediglich ein Drittel des Energieverbrauchs gedeckt. Lösungen für die Erzeugung von Wärme und Kraftstoffen seien aber ebenfalls gefragt. Die Produktion biogener Gase in Europa sei daher eine „Voraussetzung für eine echte Energiewende“, so Wiese. „Der Kampf um den Klimawandel wird nicht mehr in Deutschland gewonnen, sondern da müssen alle an einem Strang ziehen.“

Ob seines Erachtens ein politisches Umdenken stattfindet, warum Biogastechnik überhaupt in Verruf geraten ist und was jeder Einzelne für ein gesünderes Klima beitragen kann, verrät er in der 29. Folge des Podcast-Formats Science Talk.

Text: Karoline Klimek

 


 

Über den Science Talk

Wissenschaft kompakt und kurzweilig aufbereiten – das ist das Konzept des Formats „Science Talk“. Entstanden ist es innerhalb des TransInno_LSA-Teilprojekts „VTrans – Verstetigung von Transferprozessen“. Neben Live-Talks werden Themen aus den Bereichen Forschung, Gründung und Transfer seit November 2020 auch als Podcast zum Nachhören aufbereitet. Am 6. April 2022 ist die vierte Staffel gestartet. Neue Folgen gibt es regelmäßig immer mittwochs im Zwei-Wochen-Rhythmus ab 8 Uhr. Reinhören können Interessierte kostenfrei bei Spotify sowie auf der Website www.sciencetalk.net. Informationen zur aktuellen Folge veröffentlicht das Podcast-Team zudem auf dem Instagram-Kanal vtrans_sciencetalk.

 

Die nächste Folge erscheint am 04.05.2022. Gesprächspartner ist Prof. Dr. Olaf Ueberschär, Professor für Mensch-Technik-Interaktion am Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Industriedesign der Hochschule-Magdeburg-Stendal.

 

Wie das Zusammenspiel von Wirtschaft und Hochschulen gelingen kann

 

Bei der Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Unternehmen prallen zwei Welten aufeinander. Ein möglicherweise fehlendes Verständnis füreinander könnte daher einem erfolgreichen Wissenstransfer im Wege stehen. Besonders problematisch ist es, wenn nicht einmal die richtige Ansprechperson auf der anderen Seite identifiziert werden kann. Als Vermittlerin zwischen Hochschulen und Wirtschaft hat Sylvia Wulf, Vorstandsassistentin bei Unternehmerverband MEKOM Regionalmanagement Osterode am Harz e.V., sowohl die Vorteile als auch die Herausforderungen der Zusammenarbeit mit Hochschulen kennengelernt. Im Interview mit Anja Klinner vom TransInno_LSA-Teilprojekt MPASS erklärt sie, welche Rolle Hochschulen im Regionalmanagement spielen, welche Erfahrungen sie in der Zusammenarbeit mit den Bildungseinrichtungen gesammelt hat und welche Tipps sie für den von MPASS geplanten Aufbau einer digitalen Matching-Plattform für Hochschulangebote und –ansprechpartner hat.

MPASS: Sie stehen mit dem Unternehmerverband an der Schnittstelle zwischen verschiedenen Akteuren und haben sich dem Regionalmanagement verschrieben. Was bedeutet Regionalmanagement für Sie und welche Rolle spielen Hochschulen in dieser Hinsicht?

SW: Grundsätzlich kann man das Regionalmanagement als Ideengeber zwischen Akteuren einer Region auffassen. Bei uns geht es heute hauptsächlich um Standortsicherung. Dies beinhaltet, den Standort attraktiv zu gestalten und die Wirtschaft zu unterstützen, um letztlich Arbeitsplätze zu schaffen. Als Unternehmerverband sehen wir uns als Moderator, Berater und Ideengeber zwischen verschiedenen Akteuren. Hauptsächlich ist das die Wirtschaft, aber dazu gehören auch die Politik, die Institutionen und andere Netzwerke – aber eben auch Hochschulen. Sie spielen eine große Rolle für uns. Hier werden zukünftige Fach- und Führungskräfte ausgebildet. Zusätzlich nutzen die Unternehmen Hochschulen für Input, für die Weiterentwicklung von Projekten und für Forschungsarbeiten.

Aktivitäten des Wissenstransfers sind sehr vielfältig und reichen von studentischen Projekten über Weiterbildungen bis hin zu Forschungskooperationen. Welche Erfahrungen haben Sie in Bezug auf die Zusammenarbeit mit Hochschulen gemacht?

Wir selbst erhalten in der Regel Anfragen von Unternehmen, die ihre Projekte weiterentwickeln wollen oder einfach nur einen Experten für bestimmte Themen brauchen. Wir stellen dann den Kontakt zu den entsprechenden Institutionen her oder vermitteln Projektideen. Vor einigen Jahren hatten wir als Unternehmerverband sogar selber ein Projekt mit Hochschulen. Im Zusammenhang mit einer Landkreisfusion wollten wir herausfinden, wie sich der Unternehmerverband zukünftig aufstellen sollte. Entstanden ist dann eine Zusammenarbeit mit der studentischen Unternehmensberatung der TU Clausthal und der Universität Göttingen. Die Studierenden führten Erhebungen durch, entwickelten Strategien und stellten ihre Ergebnisse schließlich den Unternehmen und Institutionen vor. Positiv war hier vor allem die offene und unkomplizierte Herangehensweise der Studierenden.

Das komplette Interview lesen Interessierte im Blog-Beitrag auf der MPASS-Website.

 

Frisch aus dem Druck: Der neue „Kleine Ratgeber“ ist da!

 

"Der kleine Ratgeber", der im Rahmen des TransInno_LSA-Teilprojekts VTTNetz entstanden ist, ist ein echter Exportschlager. 2021 erstmals erschienen - und in unzähligen Technikberatungen eingesetzt und verteilt - war es Zeit für eine Neuauflage. In den zurückliegenden Monaten ist der Ratgeber unter Leitung von Prof. Dr. Birgit Apfelbaum umfassend redaktionell überarbeitet worden. Nun liegt das Heft im handlichen A6-Format als Druckversion vor.

„Wir haben uns entschieden, das Wissen aus der Fach-Arbeitsgemeinschaft Technikberatung zu nutzen und in den gemeinsamen virtuellen Austauschtreffen für Wohn- und Technikberaterinnen und -berater dazu aufgerufen, uns Hinweise für das neue Heft zu senden“, erläutert Projektmitarbeiterin Julia Angelov. Dieses Vorgehen habe sich bereits mehrfach in der Projektarbeit bewährt. „Im Innovationsnetzwerk Vernetzte Technikberatung und Techniknutzung beziehen wir stets verschiedene Zielgruppen und Bedarfsgruppen in die wissenschaftliche Arbeit mit ein. Die barrierearme Musterwohnung der Wernigeröder Wohnungsgenossenschaft eG nutzen wir dabei als Reallabor, in dem wir mit Akteuren aus unserem regionalen Partner-Netzwerk im Harzkreis Erfahrungen austauschen, auswerten und für den Transfer in das bundesweite Netzwerk verfügbar machen.“

Dieses Vorgehen ermögliche einen Austausch auf Augenhöhe und stelle eine Art Bruch mit der bisherigen wissenschaftlichen Tradition dar – ein „experimental turn“, in dem Forschende und Laien Hand in Hand zusammenarbeiten. Somit könne das aktualisierte und erweiterte Ratgeber-Heft als Resultat gelebter Partizipation betrachtet werden. Besonderen Dank richtet das Projektteam an Josef Huber von der Citizen-Science-Plattform WiQQi, der das Heft mit seinen Hinweisen und auch Fotos optisch und inhaltlich bereichert hat. Der 360-Grad-Rundgang, den er für VTTNetz im vergangenen Jahr erstellt hat, ist eng verknüpft mit den Inhalten des „Kleinen Ratgebers“, sodass viele Details aus dem Heft in dem virtuellen Abbild der Wohnung wiederentdeckt werden können.

Ratgeber-Heft bestellen, downloaden oder online lesen

"Der kleine Ratgeber hält auf 116 Seiten Informationen zu 125 Lösungen und zahlreiche Tipps aus der Wohn- und Technikberatung bereit. Daneben dient das Heft als Sammlung von Beispielen guter Praxis. So bündelt die zweite Auflage Informationen zu Wohnberatung, zum Netzwerkkonzept von VTTNetz, zum Hilfsmittelkatalog, zur Fach-AG Technikberatung, zur Bundesarbeitsgemeinschaft für Wohnungsanpassung e.V. und zu virtuellen Rundgängen.

Die vollständig überarbeitete und erweiterte Neuauflage des „Kleinen Ratgebers“ ist im beliebten handtaschen-tauglichen A6-Format erschienen und kann beim VTTNetz-Team als gedrucktes Exemplar kostenfrei bestellt. Anfragen können über das Kontaktformular auf der Projektwebsite gestellt werden.

Das Heft kann zudem als PDF heruntergeladen und eigenständig nachgedruckt werden. Eine nicht-kommerzielle Weitergabe ermöglicht die vergebene Creatice Commons Lizenz CC BY-NC-SA 4.0. Hier geht es zum Download.

Wer den Ratgeber lieber online durchblättern möchte, kann das Flipbook bequem und zeitunabhängig per PC, Laptop, Tablet oder Smartphone lesen.

Text: Julia Angelov

 

Digital souverän mit Künstlicher Intelligenz: Workshop zu Barrierefreiheit und Assistenztechnik

Die ehrenamtlichen Senioren-Technikbotschafterinnen und -botschafter aus dem TransInno_LSA-Teilprojekt Innovationsnetzwerk Vernetzte Technikberatung und Techniknutzung (VTTNetz) haben sich am Dienstag, 5. April 2022, nach langer Corona-bedingter Auszeit wieder in der barrierearmen Musterwohnung der Wernigeröder Wohnungsgenossenschaft eG in der Kopernikusstraße 8 getroffen und intensiv über einzelne Themen der Wohnberatung ausgetauscht. Bei dem Treffen ging es primär darum, das Wissen aus der Wohnberatung und Technikberatung zu vertiefen, offene Fragen zu klären und die tatsächliche Funktion der einzelnen Demonstratoren zu testen.

So hat ihnen VTTNetz-Projektmitarbeiterin Julia Angelov bei einem Rundgang durch die Musterwohnung zahlreiche Geräte und Anwendungen vorgestellt, die ein Leben im Alter komfortabler gestalten oder ein selbstständiges Leben in der eigenen Wohnung bis ins hohe Alter unterstützen können. Bei dem mehr als dreistündigen Workshop ging die Gruppe unter anderem auf Assistenztechnik wie einen sehr leichten Gehstock mit LED und Alarmfunktion, auf Öffnungshilfen und Aufstehhilfen, aber auch auf Sturzerkennungssoftware und Haushaltsroboter ein. Getestet wurde unter anderem die Sturzerkennungsfunktion einer smarten Uhr.

Auch der sinnvolle Einsatz bestimmter Einrichtungsgegenstände, darunter ein Sessel und Tisch auf Rollen sowie ein Schwebetürenschrank, wurde im Rundgang reflektiert. Die Workshop-Teilnehmenden Rolf-Hartmut Dörge, Karsta Eckardt, Hartmut Kemmer und Eberhard Toepfer nutzten die Gelegenheit, um die Geräte auszuprobieren und verschiedene Anwendungsfälle zu diskutieren. So stellte die Gruppe unter anderem fest, dass der Einsatz von Technik sehr stark von diversen Kriterien abhängt, also jenen Eigenschaften, die potenzielle Nutzerinnen und Nutzer mit ihrer Persönlichkeit, aber auch mit externen Faktoren wie Ratgebenden und Angehörigen, dem Wohnumfeld sowie der Zahlungsbereitschaft beziehunsgweise Finanzierungsmöglichkeiten mitbringt.

Zum Abschluss ließ die Gruppe die Erfahrungen aus dem von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) gesteuerten Projekt "Digital souverän mit Künstlicher Intelligenz", an dem sie mit dem Verein TECLA (Technische Pflegeassistenzsysteme) e.V. im vergangenen Jahr teilgenommen hatte, Revue passieren. Im Rahmen der Förderung konnten für 5000 Euro Produkte aus dem Segment der Künstlichen Intelligenz erworben und ausgetestet werden. „Digital souverän mit KI“ ist bei der Servicestelle "Digitalisierung und Bildung für ältere Menschen“ der BAGSO angesiedelt. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) aus Mitteln des KI-Zukunftsfonds gefördert. So wurde die Ausstellung in der Kopernikusstraße 8 unter anderem um eine Spielekonsole, smarte Leuchtmittel, einen Haushaltsroboter, einen smarten Blindenstock und verschiedene Sensoren (z.B. einen smarten Wassermelder) erweitert. Bei der Abschlussveranstaltung in der Musterwohnung konnten die Ehrenamtlichen Urkunden sowie Kalender und Informationsmaterial der BAGSO entgegennehmen.

 

Podcast: Kompetenzzentrum will frühkindliche Bildung stärken

 

Die Jahre, die ein Kind in Kita und Schule verbringt, haben einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung und Bildung. Mit dieser prägenden Phase beschäftigt sich das Kompetenzzentrum Frühe Bildung (KFB) der Hochschule Magdeburg-Stendal und unterstützt Fachkräfte mit Forschung, Beratung und Fortbildung. Geschäftsführerin Dr. Anja Schwentesius spricht in der 28. Folge des Podcast-Formats "Science Talk" mit Journalismusstudentin Morwenna Lehmann unter anderem über die Rolle das Kompetenzzentrums im Bildungssystem und über besonders hervorzuhebende Projekte aus der neunjährigen Geschichte des KFB.

Das im Juli 2013 eröffnete Kompetenzzentrum Frühe Bildung, dessen Gründung auf einen Landtagsbeschluss zurückgeht, ist ein In-Institut an der Hochschule Magdeburg-Stendal mit Sitz in Stendal. Schwerpunkt der Arbeit ist die institutionelle frühkindliche Bildung in Sachsen-Anhalt. „Unser Verständnis von früher Bildung ist ein ko-konstruktives. Uns geht es darum zu gucken, wie können Bildungsprozesse eigentlich so gestaltet werden, dass Kinder und pädagogische Fachkräfte gemeinsam aushandeln, wie irgendwas funktionieren kann“, erklärt Geschäftsführerin Anja Schwentesius.

In den neun Jahren KFB-Arbeit seien rund 30 Projekte umgesetzt worden. Diese reichen von der Entwicklung einer Handreichung für Pädagoginnen und Pädagogen zur inhaltlichen Gestaltung von Bildungsprozessen über individuell zugeschnittene Fortbildungen zu mathematischer und naturwissenschaftlicher Bildung bis hin zu Angeboten zur kulturellen Bildung, die laut Anja Schwentesius vor allem im Zuge der Globalisierung immer wichtiger werden. Auch die Elternarbeit sei ein großes Thema, vor allem bei Elternhäusern, die mit ihrem Erziehungsstil im Kontrast zum pädagogischen Konzept der jeweiligen Institution stehen.

Das Bildungssystem selbst sieht sie dabei nicht als generell kritikwürdig an. „Es ist nicht unsere Aufgabe, Lücken zu schließen oder zu sagen, was war falsch, sondern eher zu gucken, was braucht es eigentlich, damit die Politik noch Entscheidungen treffen kann“, betont sie. Die Regierung habe zum Beispiel mit dem Gute-KiTa-Gesetz 2019 eine wichtige Voraussetzung geschaffen. Die Aufgabe ihres Teams sieht sie darin, den politischen Akteuren Wissen als Grundlage dafür zu liefern, was verändert werden müsste. Wie muss die im Gesetz aufgegriffene Fachberatungen für Kitas gestaltet sein, damit sie in der Praxis ankommt? Wie kann das KFB hierbei unterstützen? Wie kann dem Erziehermangel entgegengewirkt werden? Wie können also ausgebildete Kräfte zum Bleiben in Sachsen-Anhalt bewegt werden? All diese Fragen greife das Kompetenzzentrum auf, um gute Rahmenbedingungen zu schaffen.

Welche Erfolge das Kompetenzzentrums Frühe Bildung in den zurückliegenden Jahren verzeichnen konnte, welche Herausforderungen Anja Schwentesius für die Zukunft sieht und welche konkreten Projekte ihr besonders Spaß machen, erfahren Hörerinnen und Hörer in der 28. Folge des "Science Talks".

 


 

Über den Science Talk

Wissenschaft kompakt und kurzweilig aufbereiten – das ist das Konzept des Formats „Science Talk“. Entstanden ist es innerhalb des TransInno_LSA-Teilprojekts „VTrans – Verstetigung von Transferprozessen“. Neben Live-Talks werden Themen aus den Bereichen Forschung, Gründung und Transfer seit November 2020 auch als Podcast zum Nachhören aufbereitet. Am 6. April 2022 ist die vierte Staffel gestartet. Neue Folgen gibt es regelmäßig immer mittwochs im Zwei-Wochen-Rhythmus ab 8 Uhr. Reinhören können Interessierte kostenfrei bei Spotify sowie auf der Website www.sciencetalk.net. Informationen zur aktuellen Folge veröffentlicht das Podcast-Team zudem auf dem Instagram-Kanal vtrans_sciencetalk.

 

Die nächste Folge erscheint am 20.04.2022. Gesprächspartner ist Prof. Dr.-Ing. Jürgen Wiese, Professor für Siedlungswasserwirtschaft (Schwerpunkt Abwasser) an der Hochschule Magdeburg-Stendal.

 

Masterarbeit: Wie Hochschulen Gründungsprozesse unterstützen können

 

Schlagzeilen wie „Start-Up der TH Köln entwickelt Buchfinder-App“ oder „Entwicklung einer intelligenten und cloudbasierten Sound-Bibliothek für Musikproduktionen“ sind immer häufiger zu finden. Dahinter stecken oft Gründerteams an Hochschulen, die aus einfachen Ideen hochinnovative Lösungen entwickeln. Doch bis dahin ist es ein weiter und schwieriger Weg, der nicht selten scheitert. Inwieweit können Hochschulen diesen Gründungsprozess unterstützen und welche konkreten Unterstützungsangebote brauchen die Gründerteams? Paul-Lukas Hannen, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsprojekt „Existenzgründungen aus Hochschulen forcieren“ (ExFo), hat neueste Erkenntnisse in seiner Masterarbeit aufgearbeitet.

In den zurückliegenden Jahren hat das ExFo-Team ein umfangreiches Screening der Hochschullandschaft durchgeführt. Zudem wurde mittels einer groß angelegten Studie mit Studierenden und Alumni der drei im Verbundprojekt TransInno_LSA beteiligten Hochschulen Harz, Magdeburg-Stendal und Merseburg reelle Bedarfe ermittelt. Im Rahmen seiner Masterarbeit hat Paul-Lukas Hannen nun mithilfe von Experteninterviews die innovativen Hochschulen zu den identifizierten Best-Practice-Beispielen befragt. Ziel war es, die Übertragbarkeit der bekannten Erfolgsmodelle auf den Hochschulverbund zu prüfen. Des Weiteren ist Hannen der Frage nachgegangen, wie Hochschulen selbstständig innovative Konzepte zur Gründungsförderung entwickeln können. Auf Basis dieser beiden Fragestellungen und der Auswertung der erhobenen Daten hat er verschiedene Handlungsempfehlungen entwickelt.

Hochschulleitung spielt entscheidende Rolle

Ein Ergebnis der Masterarbeit ist, dass Gründerzentren ihre Arbeit nur erfolgreich ausüben können, wenn sie volle Unterstützung seitens der Hochschulleitung erhalten. Eine klare Strategie ist laut Hannen dabei ebenso wichtig wie der Einbezug der verschiedenen Fachbereiche. Hochschulen seien zwar vorrangig Wissensträger, würden aber auch eine wesentliche Rolle als regionaler Wirtschafsfaktor einnehmen. Sie seien daher angehalten, ihr Wirtschaftsumfeld stetig neu zu bewerten und darauf zu reagieren. Die Kommerzialisierung des Wissens bzw. die Existenzgründungen aus Hochschulen seien dabei essenzielle Faktoren. Für die Umsetzung seien jedoch insbesondere die Hochschulleitungen verantwortlich. Eine Sensibilisierung der Entscheidungsträger für Gründeraktivitäten sei daher, so Hannen, essenziell. Entscheidend dafür seien ein transparenter Dialog sowie das Aufzeigen der damit verbundenen Chancen für alle beteiligten Akteure.

Neben der institutionellen Unterstützung nennt Paul-Lukas Hannen auch die finanzielle Planbarkeit als entscheidenden Faktor für ein Gelingen von Unternehmungsgründungen. Die Beantragung von Drittmitteln stellt aus seiner Sicht hierbei eine Hürde dar, der aber entgegengewirkt werden kann. Hilfreich könnten konkrete Fortbildungs- und Weiterbildungsangebote für die Projektmitarbeiter sein. Darüber hinaus sollten laut Hannen die Stärken eines Verbundprojektes genutzt werden. Ein konstruktiver Austausch der Gründerzentren untereinander könnte durch gegenseitige Unterstützung und Beratschlagung dem „Fördermittelproblem“ zusätzlich entgegenwirken. Langfristig führe an der Einstellung von Fördermittelexperten aber kein Weg vorbei.

Austausch und Wissensmanagement als Grundlage

Nicht nur beim Thema Finanzen sieht Hannen einen Vorteil im Austausch der Hochschulen untereinander. In Workshops oder regelmäßigen Meetings könnten sämtliche Erfahrungen miteinander geteilt und voneinander gelernt werden. Durch die Übernahme von anderen Konzepten bestehe zudem die Chance, von denen zu lernen, die diese Konzepte bereits umgesetzt haben. Bei dem Transfer von Best-Practice-Beispielen sollte jedoch darauf geachtet werden, dass die Konzepte nicht „blind“ übernommen werden. Die Inhalte sollten sowohl für die Hochschule, als auch für die Region angemessen und verhältnismäßig sein und zu dem äußeren Umfeld passen, vor allem im Hinblick auf die Wirtschaftspartner.

Als weiteres Ergebnis benennt Paul-Lukas Hannen in seiner Masterarbeit die Notwendigkeit eines bewussten Wissensmanagements innerhalb der Teams. Die Experteninterviews hätten aufgezeigt, dass gerade durch die oft einhergehende Unsicherheit durch drittmittelfinanzierte Projekte und der fraglichen Projektverlängerungen die Fluktuation von Mitarbeitern ein reales Szenario ist und die Teams und Hochschulen vor Probleme stellt. Eine klare Festlegung von Zielen und Inhalten biete die Chance, die erarbeiteten Inhalte zu bewahren.

Die Masterarbeit "Existenzgründungsförderung an Hochschulen. Eine Analyse der Transferfähigkeit von innovativen Konzepten am Beispiel des TransInno-Projektes in Sachsen-Anhalt" von Paul-Lukas Hannen ist in der Bibliothek der Hochschule Harz einsehbar.

 

Auf die richtigen Beziehungen kommt es an

 

Der Nutzen von Empfehlungssystemen ist leicht zu erkennen: Sie schützen vor Informationsüberflutung und unterstützen uns bei der Auswahl passender Optionen. Die Matching-Plattform im Projekt MPASS soll Nutzerinnen und Nutzern passende Ansprechpersonen und Angebote von Hochschulen vermitteln. Welche Informationen benötigt die Plattform aber für die so genannten „Matches“? Und worauf basieren die Empfehlungen für die Nutzerinnen und Nutzer?

"Im Projekt MPASS entwickeln wir ein Empfehlungssystem im Bereich des Wissenstransfers, das sowohl von Hochschulangehörigen als auch von Unternehmen, Verwaltungen und anderen Institutionen und Privatpersonen außerhalb der Hochschulwelt genutzt werden soll", erklärt Anja Klinner, wissenschaftliche Mitarbeiterin im TransInno_LSA-Teilprojekt MPASS. Es gehe um eine Matching-Plattform für Ansprechpersonen und Angebote an Hochschulen, die Personenprofile beinhalten müsse. "Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie andere Hochschulangehörige geben hier zum Beispiel ihre Kontaktdaten an", erklärt sie.

Welche Daten das Projekt noch gesammelt hat, wie die in der Entwicklung befindliche Plattform in der Realität funktionieren soll und wo das dahinterliegende Empfehlungssystem sogar eingeschränkt werden muss, lesen Interessierte im Blog-Beitrag.

 

Anmeldung für Third Mission-Konferenz gestartet

Neben Forschung und Lehre hat sich in den zurückliegenden Jahren verstärkt die Third Mission als zusätzlicher Schwerpunkt an Hochschulen entwickelt und etabliert. Das Verbundvorhaben TransInno_LSA beschäftigt sich seit 2018 in 14 Teilprojekten mit Fragestellungen rund um den gelebten Austausch zwischen Hochschulen, Gesellschaft und Wirtschaft. Im Abschlussjahr sollen die vielfältigen Themen auf der wissenschaftlichen Konferenz „Gemeinsam auf dritter Mission – Bedeutung, Bilanzierung und Bewertung von Third Mission“ mit der Fachöffentlichkeit diskutiert werden. Anmeldungen für die Veranstaltung am 1. September 2022 am Wernigeröder Standort der Hochschule Harz sind ab sofort möglich.

Wie können Third Mission-Aktivitäten bewertet werden? Wie können langfristige Kooperationsbeziehungen aufgebaut werden? Und wie können eventuelle Stolperstellen erkannt und Hürden überwunden werden? – Um den Austausch unter den Teilnehmenden zu fördern, stehen nach einem einführenden Impulsvortrag vier Session-Runden zu verschiedenen Themenschwerpunkten im Fokus. Zudem wird es am Buffet und bei einem musikalischen Abschluss mit Live-Musik ausreichend Gelegenheit für interessante Gespräche geben.

Begleitet wird die Konferenz von einer Poster-Ausstellung. Zusätzlich wird ein Tagungsband in Form eines Books of Abstracts erstellt. Alle Teilnehmer sind aufgerufen, sich bis zum 30. Juni 2022 mit wissenschaftlichen Postern und/oder schriftlichen Beiträgen zu beteiligen. Die Beiträge sollen inhaltlich einem der Session-Titel untergeordnet werden. Ausgewählte Autoren werden nach Einreichungsfrist zu Kurzvorträgen im Rahmen der Sessions eingeladen. Alle Informationen und Vorgaben dazu stehen auf der Veranstaltungsseite zum Download bereit.

Die Teilnahme an der Konferenz ist kostenfrei. Die Gesamtteilnehmerzahl ist auf 70 Personen begrenzt. Für Interessenten, die nicht teilnehmen können, wird die Tagung per Stream im Internet live verfolgbar sowie im Nachgang der Veranstaltung als Video abrufbar sein.

Eine Anmeldung – inklusive Wahl der gewünschten Sessions – ist verbindlich über ein Online-Formular möglich. Fragen können per E-Mail an tbt(at)hs-harz.de an das organisierende Teilprojekt TBT - Transfer-Bewertungs-Toolbox gesendet werden.

MPASS: News und Blog-Beiträge liefern spannendes Hintergrundwissen

 

Nach dem Launch der MPASS-Website im Dezember 2021 möchte das Projektteam noch mehr Einblicke in die Plattform-Entwicklung und die dahinterstehenden Arbeitsprozesse geben. In der Kategorie News finden Interessierte fortan Aktuelles zum Projektverlauf und werden über geplante Veranstaltungen sowie über die Möglichkeit zur Mitwirkung im Rahmen konkreter Vorhaben informiert. Spannende Hintergrundberichte zu den Bereichen Wissenstransfers und Softwareentwicklung sowie Interviews mit Persönlichkeiten, die weitere Impulse zum Thema Third Mission oder der Matching-Plattform liefern, stellt das Team in einem Blog bereit.

„Braucht es wirklich noch eine Plattform?“ ist der erste Blog-Beitrag überschrieben. Digitale Plattformen sind aus dem heutigen Alltag kaum wegzudenken. Datingportale versprechen den perfekten Partner, soziale Netzwerke empfehlen Kontakte für Freizeit oder Karriere und Vergleichsportale filtern passende Reisen aus einer Vielzahl an Angeboten. Von Matching-Plattformen ist die Rede, wenn es vorrangig um die Vernetzung von Personen oder Organisationen, zum Beispiel anhand ihrer Bedürfnisse und Ressourcen, geht. Für die Nutzerinnen und Nutzer bedeutet das im Idealfall eine höhere Transparenz und weniger Aufwand bei der Suche nach Informationen. Hochschulen und auch einige digitale Fachportale bieten bereits Strukturen für eine Recherche. Nach Meinung des MPASS-Teams sind diese jedoch oft zu undurchsichtig, zu branchenoffen oder zu speziell. Wie sich die Matching-Plattform des TransInno_LSA-Teilprojekts von den bestehenden Netzwerken abheben möchte, erfahren Interessierte im Blog. Hier geht es zum ersten Blog-Beitrag.

In einem zweiten Beitrag kommt mit Fabian Theuerkauf ein ehemaliger Informatikstudent und MPASS-Praktikant zu Wort. Der mittlerweile 24-Jährige realisierte in seiner Bachelorarbeit einen prototypischen Ansatz für ein hybrides Empfehlungssystem – ein Thema, das für MPASS sehr wichtig ist. Im Interview erzählt er, warum er sich eine Plattform, wie sie im Projekt entwickelt wird, schon früher gewünscht hätte, was genau er bei MPASS im Rahmen deiner Bachelorarbeit gemacht hat und an welchen spannenden Projekten der baldige Masterabsolvent aktuell arbeitet. Hier geht es zum zweiten Blog-Beitrag.

 

Podcast: Wie Kinder sich besser konzentrieren und vor Ablenkung schützen können

 

Wie reagieren kindliche Gehirne auf Störgeräusche? Wie lernen junge Menschen, sich auf wichtige Aufgaben zu fokussieren? Und wie stark beeinflussen digitale Medien die Konzentrationsfähigkeit? Fragen rund um die selektive Aufmerksamkeit von Kindern und Jugendlichen geht die Unabhängigen Forschergruppe „Neurokognitive Entwicklung“ am Leibniz-Institut für Neurobiologie Magdeburg nach. Über spannende Erkenntnisse und praktische Anwendungsbeispiele spricht Team-Leiterin Prof. Dr. Nicole Wetzel, die zudem an der Hochschule Magdeburg-Stendal in den Studiengängen „Leitung von Kindertageseinrichtungen - Kindheitspädagogik“, „Kindheitswissenschaften“ und „Rehabilitationspsychologie“ lehrt, in der 27. Folge des Podcast-Formats „Science Talk“.

Als Fähigkeit, sich auf relevante Informationen zu fokussieren und gleichzeitig irrelevante Informationen zu ignorieren, definiert Nicole Wetzel die selektive Aufmerksamkeit. Konkret gesagt: Wer beispielsweise den „Science Talk“-Podcast hört, versucht gleichzeitig Störgeräusche, wie von vorbeifahrenden Autos, auszublenden. „Die selektive Aufmerksamkeit ist natürlich total wichtig fürs Lernen. Sich auf etwas zu konzentrieren und sich nicht ablenken zu lassen, ist eine Voraussetzung für fast alle Lernprozesse. Und diese Aufmerksamkeitskontrolle, die entwickelt sich im Kindesalter“, erklärt die Forschungsgruppenleiterin. Wie das genau funktioniert, welche Einflussfaktoren es gibt und welche Hirnareale beziehungsweise neuronalen Netzwerke involviert sind, untersucht sie mit ihrem Team.

Das geschehe auf drei Ebenen, erläutert sie. Auf der Verhaltensebene werde geschaut, wie sehr und auf welche Art und Weise Störgeräusche die Leistung beeinflussen. Welche neuronalen Prozesse der Kontrolle der Aufmerksamkeit zugrunde liegen, werde auf der Ebene des Gehirns untersucht. Als letzter Punkt sei der Blick in die Pupille eine entscheidender Faktor, da diese sich verändere, wenn wir etwas überraschenden, störendes hören. „Indem wir das systematisch untersuchen, können wir Rückschlüsse auf beteiligte Hirnstrukturen ziehen“, verdeutlicht Nicole Wetzel.

Aufmerksamkeitskontrolle entwickelt sich im Kindergartenalter

Als Probanden dienen vorwiegend Kinder im Grundschulalter, aber auch jüngere und ältere Kinder. Und das aus einem guten Grund. „Aktuelle Studien von uns zeigen zum Beispiel, dass sich im Kindergartenalter diese Aufmerksamkeitskontrolle erheblich entwickelt. […] Diese Entwicklung setzt sich fort im Grundschulalter. […] Und sogar im Jugendalter beobachten wir noch Veränderungen in der Aufmerksamkeitskontrolle“, sagt die Expertin.

Wird die Entwicklung dieser Fähigkeit gestört oder nicht gut genug unterstützt, kann das Konsequenzen haben. „Wenn junge Kinder sich schlecht gegen Ablenkung schützen können, dann kann das natürlich auch zu Problemen führen, wenn in ihrer Lernumgebung viele potenzielle Ablenkungen sind“, zeigt sie auf. Dem will sie mit ihrem Team entgegenwirken. „Ein Anwendungsaspekt unserer Forschung ist, dass Lernumgebungen so gestaltet werden können, dass sie dem Entwicklungsstand der Kinder hinsichtlich der Aufmerksamkeit auch tatsächlich entsprechen“, betont Nicole Wetzel. Zudem seien die Erkenntnisse im klinischen Kontext relevant. Zukünftig sollen diese in Therapie und Diagnostik einfließen.

Digitale Medien beeinflussen die Struktur des Gehirns

Eine weitere Forschungsfrage des Teams bezieht sich auf den Einfluss digitaler Medien auf die Konzentrationsfähigkeit. „Generell ist es ja so, dass digitale Medien per se weder gut noch schlecht sind, sondern das hängt von ganz vielen Faktoren ab, zum Beispiel dem Alter, der Nutzungsdauer, der Nutzungshäufigkeit, den Inhalten“, stellt Nicole Wetzel einleitend klar. Studien belegen jedoch, dass digitale Medien die Struktur und die Funktion des Gehirns beeinflussen. „Zum Beispiel können Videospiele, durchaus auch sinnlose Videospiele, bestimmte Aspekte von Aufmerksamkeit verbessern, einfach, weil es trainiert wird“, führt die Leiterin als positives Beispiel auf.

Doch auch negative Einflüsse sind möglich, wie eine aktuelle Studie der Gruppe „Neurokognitive Entwicklung“ zeigt. Wie Wetzel erklärt, sei per EEG die hirnelektrische Aktivität von Kindern beim Memoryspiel gemessen worden – einmal im Duell mit der Versuchsleiterin, einmal mit einem virtuellen Gegner. Wurden den Kindern dabei Störgeräusche vorgespielt, habe das Team festgestellt, dass die Kinder diese beim Spiel am Tablet vertieft verarbeiten würden und die Geräusche mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen würden, als beim Spiel mit einem Menschen. Das zeige, „dass Kinder in dieser Situation am Tablet offensichtlich ablenkbarer sind durch irrelevante Geräusche“. Laut Nicole Wetzel soll nun durch Folgestudien ermittelt werden, warum das so ist.

In dem Zusammenhang hat sie noch einen Praxistipp für Eltern parat. Generell rät sie bei Aufgaben, die Konzentration erfordern, eine ruhige Umgebung zu schaffen, die mögliche Ablenkungen reduziert. Eine Möglichkeit: das Handy beim Hausaufgabenmachen in einen anderen Raum legen. „Es hat wirklich eine magische Anziehungskraft“, beschreibt sie. Studien würden darauf hinweisen, dass allein, wenn das Handy in der Nähe liegt, beispielsweise auf dem Schreibtisch, ein gewisses Ablenkungspotenzial da sei. Dafür müsse es nicht einmal klingeln. „Eigentlich weiß man es, aber es sind Tipps, die eben auch durch die Forschung entsprechend unterlegt sind“, sagt Nicole Wetzel. Sie verrät zudem, dass laut Studien Sport förderlich für Aufmerksamkeitsprozesse ist. Und auch bei Kindern, die ein Instrument spielen, würden die Aufmerksamkeitssysteme schneller reifen.

 


 

Über den Science Talk

Wissenschaft kompakt und kurzweilig aufbereiten – das ist das Konzept des Formats „Science Talk“. Entstanden ist es innerhalb des TransInno_LSA-Teilprojekts „VTrans – Verstetigung von Transferprozessen“. Neben Live-Talks werden Themen aus den Bereichen Forschung, Gründung und Transfer seit November 2020 auch als Podcast zum Nachhören aufbereitet. Am 3. November ist die dritte Staffel gestartet. Neue Folgen gibt es regelmäßig immer mittwochs im Zwei-Wochen-Rhythmus ab 8 Uhr. Reinhören können Interessierte kostenfrei bei Spotify sowie auf der Website www.sciencetalk.net. Informationen zur aktuellen Folge veröffentlicht das Podcast-Team zudem auf dem Instagram-Kanal vtrans_sciencetalk.

Der „Science Talk“ legt eine einmonatige Pause ein und kehrt am 6. April mit neuen, spannenden Folge in Staffel 4 zurück.

 

Podcast: Damit Kinder und Jugendliche in einer für sie gerechteren Welt leben können

 

Als Professorin für kindliche Entwicklung und Gesundheit sensibilisiert Prof. Dr. Susanne Borkowski Studierende für das Thema Kinderrechte, als wissenschaftliche Leiterin des Vereins KinderStärken e.V. kämpft sie selbst für ein größeres Bewusstsein für die Wünsche und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen. Wie sie ihr Wirken an der Hochschule Magdeburg-Stendal mit den Praxiserfahrungen aus dem Verein verbindet, wo sie für Kinder und Jugendliche in Sachsen-Anhalt noch Verbesserungsbedarf sieht und welche Forderungen sie an die Landesregierung hat, erzählt sie in der 26. Folge des Podcast-Formats „Science Talk“.

Mit seinen zwei Studiengängen im Themenbereich Kindheitswissenschaften hat die Hochschule Magdeburg-Stendal eine Vorreiterrolle eingenommen. Die deutschlandweit einzigartigen Lehrangebote sollen Bachelor- und Master-Studierende dazu befähigen, institutionelle und gesellschaftliche Rahmenbedingungen von Kindheit mitgestalten und dabei grundlegende Reformprozesse anstoßen, planen und begleiten zu können. Damit dies nicht nur Theorie bleibt, haben Lehrende gemeinsam mit den ersten Absolventinnen und Absolventin 2008 den Verein KinderStärken e.V. als An-Institut der Hochschule gegründet, wie Prof. Dr. Susanne Borkowski erklärt. „Es geht darum, das, was in der Theorie erarbeitet wird, in den Kindheitswissenschaften in die Praxis zu bringen und damit auch die Region zu einer Kinder- und familienfreundlichen Region zu entwickeln“, verdeutlicht die Professorin. Auf der anderen Seite gebe es die Möglichkeit, auch aus der Praxis wieder in die Theorie zurückzuspiegeln.

Die wechselseitige Auseinandersetzung von Theorie und Praxis geschieht auf der Vereinsebene durch auf Praxisforschung angelegte Projekte. Dadurch können die Studierenden bereits während des Studiums berufsbezogene Erfahrungen sammeln. Die zentrale Frage dabei sei, so Borkowski, wo man mit diesen Projekten Praxis positiv beeinflussen und verändern können – und zwar gemeinsam mit den Menschen, mit denen man in den jeweiligen Projekten arbeite. So werden beispielsweise in Zusammenarbeit mit Schulen und Kitas im Norden Sachsen-Anhalts bedarfsorientierte Weiterbildungen angeboten.

Der KinderStärken e.V. ist zudem Träger des im Oktober 2020 in Sachsen-Anhalt gestarteten Modellprojekts der Ombudschaftlichen Beratung. „Das bedeutet, dass Kinder und Jugendliche eine Möglichkeit haben, sich unabhängig beraten zu lassen – gerade Kinder und Jugendliche, die im Jugendhilfekontext aufgefangen werden“, sagt die Vereinsvorsitzende. Ombudstellen fungieren als unabhängige Informations- und Beratungsstelle sowie als Streitschlichter bei Konflikten von Kindern und Jugendlichen sowie deren Familien mit Trägern der Kinder- und Jugendhilfe. Dadurch sollen strukturelle Machthierarchien, beispielsweise zwischen Leistungsempfängern und Jugendämtern, ausgeglichen werden. Susanne Borkowski hofft nun auf die Weiterführung und langfristige Etablierung des Modells in Sachsen-Anhalt.

Denn obwohl das Bundesland sowohl mit diesem Modellprojekt als auch durch die Stärkung der Kinder- und Jugendbeteiligung in Kommunen, unter anderem durch die Gründung des Landeszentrums Jugend und Kommune, wichtige Schritte für das Wohl von Kindern und Jugendlichen gemacht habe, sieht die Professorin noch an einigen Stellen Nachholbedarf. „Das Thema Kinderarmut ist nach wie vor eins, was nicht gut strukturiert angegangen wird. Wir sind das Land mit den hohen Kinderarmutsraten und da ist leider nicht viel passiert, auch in der letzten Legislaturperiode“, kritisiert sie. Gerade mit Blick auf die Folgen der Corona-Pandemie sei das aber nötig, weil ein noch stärkeres Auseinandergehen der Schere zwischen Arm und Reich zu beobachten sei.  „Hier brauchen wir dringend gute Strukturen und gute Strategien, um Kinder und Jugendliche gut zu begleiten und zu unterstützen, die in Armutslagen aufwachsen.“

Lösungsvorschläge hat sie auch schon parat. Eine ihrer Forderung ist, dass Eltern generell gut bezahlte Jobs haben sollten, um Kinderarmut insgesamt zu verhindern. „Aber dort, wo Kinder in Armutslagen aufwachsen, brauchen wir ein vernetztes Vorgehen und ein Vorgehen, was ermöglicht, dass Kinder aus diesen Armutslagen auch langfristig herauskommen. Das heißt, wir brauchen gute Bildungsangebote für die Kinder, wir brauchen Unterstützung, die vielleicht durch die Familien nicht geleistet werden kann, wir brauchen eine elternunabhängige Bewertung ihrer Einkommenssituation, ihrer Lebenssituation“, formuliert Susanne Borkowski.

Was für eine Stärkung der Kinderrechte politisch noch notwendig und wichtig ist, an welchen konkreten Projekten der Verein derzeit arbeitet und was die Professorin generell in ihrer Arbeit motiviert, erfahren Hörerinnen und Hörer in der aktuellen Folge des Podcast-Formats „Science Talk“.

 


 

Über den Science Talk

Wissenschaft kompakt und kurzweilig aufbereiten – das ist das Konzept des Formats „Science Talk“. Entstanden ist es innerhalb des TransInno_LSA-Teilprojekts „VTrans – Verstetigung von Transferprozessen“. Neben Live-Talks werden Themen aus den Bereichen Forschung, Gründung und Transfer seit November 2020 auch als Podcast zum Nachhören aufbereitet. Am 3. November ist die dritte Staffel gestartet. Neue Folgen gibt es regelmäßig immer mittwochs im Zwei-Wochen-Rhythmus ab 8 Uhr. Reinhören können Interessierte kostenfrei bei Spotify sowie auf der Website www.sciencetalk.net. Informationen zur aktuellen Folge veröffentlicht das Podcast-Team zudem auf dem Instagram-Kanal vtrans_sciencetalk.

 

Die nächsten Termine im Überblick

  • 2. März: Prof. Dr. Nicole Wetzel, Professorin für Neurokognitive Entwicklung an der Hochschule Magdeburg-Stendal und Leiterin der Unabhängigen Forschergruppe „Neurokognitive Entwicklung“ am Leibniz-Institut für Neurobiologie Magdeburg (LIN)
  • 6. April: Start der vierten Staffel

Podcast: Wenn das Herz für Abfall schlägt

 

Sie wird von Weggefährten liebevoll als „promovierte Müllologin“ bezeichnet und sagt selbst über sich: „Mein Herz schlägt für Abfall!“ – In der 25. Folge des Podcast-Formats „Science Talk“ spricht Prof. Dr.-Ing. Gilian Gerke über ihre Leidenschaft, die sie seit 2012 auch als Professorin an der Fachhochschule Magdeburg-Stendal im Fachbereich Wasser, Umwelt, Bau und Sicherheit - vorwiegend im Studiengang Recycling und Entsorgungsmanagement - auslebt. Im Gespräch mit Journalismus-Studentin Vera Reinicke verrät sie, wie sie zur Hochschule kam, wie wichtig Recycling national wie international ist und wie jeder Einzelne zu einer nachhaltigeren Ressourcenwirtschaft beitragen kann.

„Ich beschäftige mich mit festen Abfällen und da vertiefend mit dem Recycling von Kunststoffen“, erklärt Gilian Gerke. Was kann man wie recyceln? Wo lohnt es sich, wo nicht? Was kann man daraus machen? All diese Fragen treiben die Professorin beruflich um. Neben Vorlesungen ist sie auch in zahlreichen Umweltprojekten aktiv. Zusammen mit dem Naturschutzbund Deutschland e.V. hat sie Fischernetze aus der Nord- und Ostsee geholt und auf Kunststoffeigenschaften untersucht. Seit fünf Jahren bietet sie mit ihrem Projektteam als Dienstleistung Qualitätskontrollen von recycelbaren Abfällen aus dem gelben Sack an. Derzeit arbeiten sie zudem mit einem Filterhersteller an der Entwicklung eines Filtersystems für Waschmaschinen, das Kunststoffmikrofasern zurückhalten soll, damit sie nicht ins Abwasser gelangen. Im internationalen Projektmanagement pflegt Gerke darüber hinaus Kontakte unter anderem zu Kuba, Thailand und China.

Dabei hört ihr Engagement für die Umwelt nicht nach der Arbeit auf. „Abfälle sind nicht nur mein Beruf, sondern auch meine Berufung. Das begleitet mich jeden Tag“, sagt Gilian Gerke. „Ich glaube, das wichtigste bei uns ist, über die Dinge nachzudenken, die man täglich tut. Das fängt beim Einkaufen an. Brauche ich die Tüte wirklich? Kann ich vielleicht die Wurst ohne diese furchtbar vielen Verpackungen kaufen? Wie komme ich zum Einkaufen? Muss ich jetzt wirklich das Auto nehmen?“ Sie selbst achte beispielsweise darauf, bei nicht vermeidbaren Autobahnfahrten nicht übermäßig schnell zu fahren, um weniger Emissionen entstehen zu lassen. Oder nur so viel zu kochen, wie sie wirklich isst und andernfalls die Reste zu verwerten. Auch den Kauf neuer Kleidung überdenke sie zugunsten der Nachhaltigkeit.

Generell ist sie der Meinung, jeder Einzelne könne etwas zur Müllvermeidung und zum Klimaschutz beitragen. Das schließe jedoch nicht nur den Normalbürger ein. „Jedes Land in Europa muss einen Teil dazu beitragen, auch Deutschland. Und zwar entlang der gesamten Kette. Also wir als Bürger, […] aber genauso die Politik mit ganz klaren Anweisungen, Gesetzen, Kontrollen“, betont sie. Auch die Industrie sei gefragt. „Jeder muss seine Verantwortung übernehmen.“ Das funktioniere ihrer Meinung nach mittlerweile schon gut, oft würde jedoch auch wertvolle Zeit durch grundsätzliche Diskussionen verloren gehen. Sie wünscht sich ein schnelleres Handeln.

Dennoch sieht Gilian Gerke Deutschland auf einem guten Weg. „Der Anstieg grüner Energie ist klar zu verzeichnen. Das ist schon mal super“, freut sie sich. Auch im Supermarkt entdecke sie immer mehr bewusster produzierte Ware und führt recycelte Verpackungen und eine nachhaltigere Fleischwirtschaft exemplarisch an. Jetzt gelte es, an diesem Weg festzuhalten. Für die Zukunft wünscht sie sich, „dass man Verantwortung auch für sich selber übernimmt und nicht nur auf andere zeigt. Und vielleicht Schritt für Schritt vorangeht und nicht immer sofort den großen Wurf erwartetet“. Schließlich müssten manche Prozesse und Gedanken auch erst im Kopf ankommen. „Aperol Spritz schmeckt auch ohne Strohhalm“, nennt sie ein Alltagsbeispiel und appelliert noch einmal an alle, sich selbst zu reflektieren und, wo es geht, mitzumachen. Auch wenn Deutschland mit seinen 80 Millionen Einwohnern ein kleines Land sei, sei es wichtig, „dass wir Vorreiter sind, dass wir eine Vorbildfunktion haben und nicht aufhören in unseren Bemühungen“, betont Gilian Gerke. Auch für das eigene Gewissen. „Je mehr wir einsparen, je mehr wir machen, desto weniger sind wir das Problem.“

 

Über den Science Talk

Wissenschaft kompakt und kurzweilig aufbereiten – das ist das Konzept des Formats „Science Talk“. Entstanden ist es innerhalb des TransInno_LSA-Teilprojekts „VTrans – Verstetigung von Transferprozessen“. Neben Live-Talks werden Themen aus den Bereichen Forschung, Gründung und Transfer seit November 2020 auch als Podcast zum Nachhören aufbereitet. Am 3. November ist die dritte Staffel gestartet. Neue Folgen gibt es regelmäßig immer mittwochs im Zwei-Wochen-Rhythmus ab 8 Uhr. Reinhören können Interessierte kostenfrei bei Spotify sowie auf der Website www.sciencetalk.net. Informationen zur aktuellen Folge veröffentlicht das Podcast-Team zudem auf dem Instagram-Kanal vtrans_sciencetalk.

 

Die nächsten Termine im Überblick

  • 16. Februar: Prof. Dr. Susanne Borkowski, Vertretung der Professur für kindliche Entwicklung und Gesundheit an der Hochschule Magdeburg-Stendal
  • 2. März: Daniel Hesse, Promovend bei Prof. Dr.-Ing. Bernd Ettmer, Leiter des neuen Promotionszentrums „Umwelt und Technik“ an der Hochschule Magdeburg-Stendal (unter Vorbehalt)

Podcast: Corona, Rassismus und Geschlechterungleichheiten als gesellschaftliche Herausforderung

 

Wie rassistisch sind deutsche Behörden? Gibt es einen Zusammenhang zwischen hohen Corona-Inzidenzen und Wahlergebnissen? Warum sind in einer aufgeklärten Demokratie immer wieder rückschrittliche Ansichten auf dem Vormarsch? Und wie kann man als Einzelperson auf kritische Zustände reagieren? Anregende Denkanstöße gibt Prof. Dr. Matthias Quent, Professor für Soziologie für die Soziale Arbeit an der Hochschule Magdeburg-Stendal sowie Direktor des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) in Jena, in der 24. Folge des Podcast-Formats „Science Talk“.

1986 im thüringischen Arnstadt geboren, habe Matthias Quent oft mit rechter Gewalt Erfahrungen sammeln müssen, wie er im „Science Talk“ erzählt. Die Fragen, wo der Hass herkommt, warum die Gesellschaft diesem so wenig entgegenzusetzen hat und wie es den Opfern geht, hätten ihn deshalb sehr früh beschäftigt und auch auf seinen beruflichen Weg gebracht. Seine Expertise hat er bereits als Sachverständiger für verschiedene Untersuchungsausschüsse, unter anderem des sächsischen und thüringischen Landtags sowie des Deutschen Bundestags, eingebracht. Er ist Bestseller-Autor, Träger des Zivilcourage-Preises der Stadt Jena und wurde 2019 von der „Zeit“ zu einem der 100 wichtigsten jungen Ostdeutschen gewählt. Seit Mai 2021 gibt er sein Wissen auch an Studierende der Hochschule Magdeburg-Stendal weiter.

„Zu meinem generellen Verständnis von Wissenschaft und auch Lehre gehört es, Menschen zu einer kritischen Mündigkeit zu befähigen, sich mit Dingen auseinanderzusetzen, Sachen in Frage zu stellen, die als vermeintlich natürlich oder vermeintlich unabänderlich erscheinen“, betont Matthias Quent. Grundlegende Voraussetzung dafür ist, zu verstehen, wie die Gesellschaft funktioniert. Die Soziologie als dahinterstehende Wissenschaft wolle sichtbar machen, dass „die gesellschaftlichen Prägungen, Ungleichheiten und Vorbestimmungen, die nicht in der Hand der oder des Einzelnen liegen, sondern die sozialhistorisch entstanden und auch konstruiert sind, sehr viel von unserem Alltag ausmachen“, erklärt der Soziologe.

Rassismus als strukturelles Problem

Als markantes Beispiel nennt er den Rassismus. Rassischste Folgen sind laut Matthias Quent ein „Ausdruck einer globalen Weltordnung, die strukturell ungleich ist. Und zwar so ungleich ist, dass die Länder mit weißer Bevölkerung die reicheren, wohlhabenderen, gesünderen sind als die mit einer mehrheitlich schwarzen Bevölkerung. Wobei daran nicht die schwarze Bevölkerung Schuld ist, sondern eben die strukturellen Ungleichheiten im Weltsystem“, sagt er. „Rassismus ist historisch und aktuell ein Ausdruck von ungleichen Machtverhältnissen, die global wie auch national wirken.“

Nicht immer also seien seiner Meinung nach ausschließlich individuelle Einstellungen ausschlaggebend, sondern oft die vorhandenen Strukturen. Die These führt er bei der Frage, wie rechtsextrem Behörden sind, am Beispiel der Polizei näher aus. „Wenn die Erfahrung ist, dass Menschen, die als Schwarze gelesen werden, häufiger mit Drogen schmuggeln, dann kontrolliert man sie auch häufiger. Das führt zu häufigeren Fünden, das wiederum bestätigt die Systemlogik, man müsse die ja häufiger kontrollieren, um mehr Drogen zu finden“, zeigt Matthias Quent den Teufelskreis auf. „Da mag der einzelne Beamte gar kein rassistisches Weltbild dahinter haben, aber die Struktur, die dahintersteht beziehungsweise die institutionelle Logik ist rassistisch. Und das führt dazu, dass es zu menschenrechtswidrigen Handlungen wie beispielsweise dem Racial Profiling kommt.“

Rechte Strömungen begünstigen Rückschritte

Doch auch ausländerfeindlich gesinnte Einzelpersonen und rechtsausgerichtete Parteien thematisiert Matthias Quent im „Science Talk“. „Einerseits verstehen wir so viel, beispielsweise über die Wirkungsweise von Rassismus und Geschlechterungleichheiten, andererseits hilft das zumindest nicht der ganzen Gesellschaft, um darüber hinwegzukommen. Sondern im Gegenteil: Ein Teil der Gesellschaft radikalisiert sich geradezu in der Abwehr dieser Einblicke der Aufklärung, neuer Forschung und auch einer neuen Form von Selbstkritik.“ In diesem Zusammenhang erklärt er, wie beispielsweise die AfD mithilfe demokratischer Parteien so stark werden konnte und welcher Strategien sich rechte Parteien bedienen, um als „neue Mitte von Morgen“ zu wirken.

Darüber hinaus belegt er anhand einer IDZ-Studie einen Zusammenhang von AfD-Wähler-Regionen und hohen Corona-Inzidenzen. Auch der Frage nach der Gewaltbereitschaft in der Corona-Leugner-Szene geht er nach und spricht dabei die seiner Meinung nach nötigen Grenzen von Toleranz gegenüber Intoleranten an. Dass Menschen generell gegen Fortschritt und Wissenschaft agieren, empfindet er als paradox. „Einerseits werden beispielsweise Geschlechterungleichheiten, Gender-Dichotomisierungen, Rassismus, Vorurteile in der Öffentlichkeit heute sozial stärker sanktioniert als noch vor 20 Jahren […] und gleichzeitig ist dieser eigentlich positive Fortschritt, diese Aufklärung ambivalent, weil nicht alle Menschen mitgenommen werden und mitgenommen werden können auf diesem Prozess, weil sie nicht mitgenommen werden wollen“, meint Quent.

Mehr Akzeptanz und Selbstreflektion gefragt

Als Grund gibt er an, manche Menschen würden vor allem auf ihre weißen, männlichen Vorrechte bestehen und lieber „laut schreiend gegen neue Einsichten und neue Perspektiven, auch neue Gleichwertigkeitsvorstellungen der Gesellschaft zu Kreuze ziehen, als schlicht in Einsicht in die Unteilbarkeit der Menschenwürde Dinge auch anzunehmen oder zumindest zu akzeptieren.“ Fortschritt gehe allerdings, so Matthias Quent mit Blick auf die Geschichte, immer mit Rückschritten einher. Das zeige unter anderem die Frauenrechtsbewegung und auch die Reihenfolge der amerikanischen Präsidenten ab der Ära Bush senior.

Umso notwendiger sei es, dass Staat und Zivilgesellschaft sich gegen rückschrittliche Tendenzen positionieren. Dazu empfiehlt Matthias Quent als wichtigsten Schritt das regelmäßige Lesen von Tages- und Wochenzeitungen. Laut dem Soziologen ist es ein Irrglaube, sich ausschließlich über Facebook, Instagram und Twitter gut informiert fühlen zu können und nicht zu reflektieren, „wie wir eigentlich durch Algorithmen in die Irre geleitet werden und immer nur das lesen, was wir sowieso schon wissen oder was wir gut finden.“ Das sei eine große Gefahr.

 


 

Über den Science Talk

Wissenschaft kompakt und kurzweilig aufbereiten – das ist das Konzept des Formats „Science Talk“. Entstanden ist es innerhalb des TransInno_LSA-Teilprojekts „VTrans – Verstetigung von Transferprozessen“. Neben Live-Talks werden Themen aus den Bereichen Forschung, Gründung und Transfer seit November 2020 auch als Podcast zum Nachhören aufbereitet. Am 3. November ist die dritte Staffel gestartet. Neue Folgen gibt es regelmäßig immer mittwochs im Zwei-Wochen-Rhythmus ab 8 Uhr. Reinhören können Interessierte kostenfrei bei Spotify sowie auf der Website www.sciencetalk.net. Informationen zur aktuellen Folge veröffentlicht das Podcast-Team zudem auf dem Instagram-Kanal vtrans_sciencetalk.

 

Die nächsten Termine im Überblick

  • 2. Februar: Prof. Dr.-Ing. Gilian Gerke, Dozentin im Fachbereich Wasser- und Kreislaufwirtschaft an der Hochschule Magdeburg-Stendal und Forschungspreisträgerin des Science Days 2019, Arbeitsschwerpunkte: Stoffstrom- und Ressourcenmanagement und Verpackungsrecycling
  • 16. Februar: Prof. Dr. Susanne Borkowski, Vertretung der Professur für kindliche Entwicklung und Gesundheit an der Hochschule Magdeburg-Stendal (unter Vorbehalt)
  • 2. März: Daniel Hesse, Promovend bei Prof. Dr.-Ing. Bernd Ettmer, Leiter des neuen Promotionszentrums „Umwelt und Technik“ an der Hochschule Magdeburg-Stendal (unter Vorbehalt)

Podcast: Wie digital müssen Kitas sein?

 

Per Smartphone schnell eine Sprachnachricht an Freunde schicken, mit dem Laptop online nach einem neuen Sommer-Outfit suchen, den aktuellen Roman der Lieblingsautorin auf dem E-Book lesen – digitale Medien prägen den modernen Alltag und sind aus dem heutigen Leben kaum wegzudenken. Doch wie sehr sollten schon die Kleinsten mit ihnen in Kontakt kommen? Mit dieser Frage beschäftigt sich das Projekt „DiKit - Digitale Medien in der Kita“, einem Verbundvorhaben der Hochschule Magdeburg-Stendal und der Otto-von-Guericke- Universität Magdeburg. Über Chancen und Herausforderungen, die die Digitalisierung in Kitas mit sich bringt, sprechen die Journalismus-Studentinnen Vera Reinicke und Morwenna Lehmann mit Projektleiterin Prof. Dr. Annette Schmitt und dem wissenschaftlichen Mitarbeiter Sven Hohmann in der neuesten Podcast-Folge des „Science Talk“.

„Medien durchziehen einfach unser Leben und das ist für Kinder wirklich inzwischen von Anfang an so“, sagt Annette Schmitt, Professorin für Bildung und Didaktik im Elementarbereich an der Hochschule Magdeburg-Stendal. Vor allem leicht zu bedienende Bildschirmmedien wie Tablets und Smartphones seien, im Gegensatz zu Laptop und Desktop-Computer, so eng in unser Leben eingewoben „wie ein Körperteil“. Deshalb sind sie und ihr Team davon überzeugt, dass man mit dem kreativen Einsatz von Medien viele schöne Projekte mit Kindern gestalten kann. „Unsere Idee ist, dass wir die Kitas dabei unterstützen wollen, auch mit digitalen Medien zu arbeiten und Bildungsprozesse mit digitalen Medien zu begleiten.“

Dabei verliert das Team allerdings nicht die generelle pädagogische Ausrichtung der Kita und die persönlichen Präferenzen und Voraussetzungen der Fachkräfte aus dem Blick. Laut Annette Schmitt wird meist in zwei Gruppen von Pädagogen unterteilt: Diejenigen, die sehr medienaffin sind und sehen, dass Kinder mithilfe der Technik viel dazulernen können, und diejenigen mit der traditionellen Haltung, „alles, was einen Bildschirm hat oder digital ist, das schadet unseren Kindern“, erklärt die Projektleiterin. „Wir haben den Eindruck, dass es viel differenzierter ist. Also dass es zwischen medienablehnend und medieneuphorisch ganz viele feine Abstufungen gibt. Das wollen wir uns genauer anschauen.“

Dies soll anhand eines deutschlandweit verschickten Fragebogens und der Detailanalyse in Zusammenarbeit mit neun exemplarischen Kitas mit unterschiedlichen Haltungen zum Einsatz digitaler Medien erfolgen. „Wir wollen uns die Vielfalt anschauen und die Kitas dabei unterstützen, dass sie ihren Weg gehen im Umgang mit Medien.“

Denn eines sei dem Projektteam ebenfalls klar: Es gebe nicht den einen richtigen Weg. „Es ist nicht so, dass Kinder das unbedingt in der Kita lernen müssen. Man kann auch eine super stärkende kindzentrierte Pädagogik umsetzen, indem die Kita nichts an Medien hat“, bekräftigt Annette Schmitt. Allerdings ist sie auch der Überzeugung, dass Smartphone, Tablet und Co einfach zum Leben dazugehören. „Man ist eigentlich auf einem verlorenen Posten, wenn man sagt, da halten wir Kinder weg von.“ Besonders vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie würden digitale Medien einen enormen Vorteil bieten. In den vergangenen Monaten seien „viele Einrichtungen auch wahnsinnig kreativ geworden, was sie jetzt alles einsetzen“, unterstreicht Sven Hohmann vom Projektteam.

Doch nicht nur das „Ob“, sondern auch das „Wie“ und „Wie oft“ werden im Projekt „DiKit“ thematisiert. Eine große Herausforderung ist laut Forschungsteam die Regulation des Mediengebrauchs. Das gelte für Erwachsene wie Kinder. „Es gibt Einrichtungen, da lernen Kinder allein schon durch das soziale Umfeld, in dem sich die Einrichtung befindet, einen sehr behutsamen, vielleicht auch kritischen Umgang mit solchen Medien“, erklärt Sven Hohmann. „Auf der anderen Seite kontrastierend dazu gibt es eben entsprechend auch Einrichtungen, die sich ganz anderen Herausforderungen stellen müssen, beispielsweise, wo Kinder sehr frühzeitig von Haus aus sehr viel mit digitalen Medien in Kontakt kommen, diese selbst in der Hand haben, ohne dass es auch adäquat begleitet wird.“ Eine individuelle Ausrichtung von Konzepten sei daher unabdingbar.

Das Projekt „DiKit“ ist im Juli 2020 gestartet und gehe nun in die „heiße Phase“, in der die Einrichtungen aktiv begleitet werden, wie Anette Schmitt verrät. „Deshalb sind wir selbst gespannt, was die Einrichtungen dort alles für tolle Tools anbieten“, ergänzt Sven Hohmann. Wie genau die Forschungsarbeit aussehen soll und welche Themenschwerpunkte noch zu beachten sind, erfahren die Hörer in der 23. Folge des Podcasts „Science Talk“.

 

Über den Science Talk

Wissenschaft kompakt und kurzweilig aufbereiten – das ist das Konzept des Formats „Science Talk“. Entstanden ist es innerhalb des TransInno_LSA-Teilprojekts „VTrans – Verstetigung von Transferprozessen“. Neben Live-Talks werden Themen aus den Bereichen Forschung, Gründung und Transfer seit November 2020 auch als Podcast zum Nachhören aufbereitet. Am 3. November ist die dritte Staffel gestartet. Neue Folgen gibt es regelmäßig immer mittwochs im Zwei-Wochen-Rhythmus ab 8 Uhr. Reinhören können Interessierte kostenfrei bei Spotify sowie auf der Website www.sciencetalk.net. Informationen zur aktuellen Folge veröffentlicht das Podcast-Team zudem auf dem Instagram-Kanal vtrans_sciencetalk.

 

Die nächsten Termine im Überblick

  • 19. Januar: Prof. Dr. Matthias Quendt, Dozent im Fachbereich Soziale Arbeit, Gesundheit und Medien an der Hochschule Magdeburg-Stendal, Forschungsschwerpunkte: Rechtsextremismus, Radikalisierung und Hasskriminalität
  • 2. Februar: Prof. Dr.-Ing. Gilian Gerke, Dozentin im Fachbereich Wasser- und Kreislaufwirtschaft an der Hochschule Magdeburg-Stendal und Forschungspreisträgerin des Science Days 2019, Arbeitsschwerpunkte: Stoffstrom- und Ressourcenmanagement und Verpackungsrecycling
  • 16. Februar: Prof. Dr. Susanne Borkowski, Vertretung der Professur für kindliche Entwicklung und Gesundheit an der Hochschule Magdeburg-Stendal (unter Vorbehalt)

Knackig und flexibel: TransInno_LSA will Forschungsthemen via Podcast vermitteln

 

Mit dem „Science Talk“ hat das Teilprojekt VTrans im November 2020 vorgelegt, mittlerweile wächst auch in anderen Teilprojekten des Verbundvorhabens TransInno_LSA die Idee, Forschungsthemen mittels Podcast leicht verständlich und unkompliziert nach Außen zu kommunizieren. Um für das Vorhaben bestens gerüstet zu sein, hat sich das Team Unterstützung von Journalistin Heike Wegener aus Nordrhein-Westfalen geholt. An zwei digitalen Workshop-Tagen hat die PR-Expertin nützliches Grundwissen vermittelt. Die Teilnehmenden konnten das Gelernte zudem bei praktischen Übungen anwenden und sich ausprobieren.

„Aufgrund der besonderen Situation in Zeiten von Corona schauen unsere Projekt-Mitglieder verstärkt, welche Formate sie nutzen können, um mit der Außenwelt in Kontakt bleiben zu können“, erklärt Verbundkoordinatorin Sophie Reinhold. „Ein Podcast bietet sich sehr gut an. Man kann ihn flexibel und ohne zusätzlichen Zeitaufwand einfach nebenbei beim Autofahren, auf einem Spaziergang oder bei der Gartenarbeit hören.“ Dafür müsse der Podcast natürlich packend und unterhaltsam sein. „Man kann nur mit seiner Stimme überzeugen, nicht mit Gestik oder Mimik. Und es muss gelingen, die Leute in den ersten Minuten einzufangen, sonst hat man verloren“, sagt sie. Vor allem bei den oft schwer zugänglichen Forschungsthemen sei das eine Herausforderung.

Das weiß auch Carolin Schubert, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Teilprojekt Transfer-Bewertungs-Toolbox (TBT). „Unser Projekt ist sehr theoretisch und forschungslastig ausgerichtet. Wir würden es aber sehr gern in eine allgemein verständlichere Sprache übersetzen, weil es sehr wichtig ist, die gesellschaftlichen Akteure zu erreichen“, betont sie. Schließlich seien diese ein existenzieller Bestandteil der sogenannten Third-Mission-Aktivitäten, mit deren Bewertung sich TBT beschäftigt. „Der Workshop sollte uns dabei helfen, unser Thema zugänglicher und attraktiver zu machen.“

Dank der praktischen Tipps von Referentin Heike Wegener habe das TBT-Team wertvoller Hinweise sammeln können. „Wir haben gelernt, worauf es grundlegend ankommt. Das fängt bei einem guten Titel an, geht über die Gestaltung eines ansprechenden Coverbilds bis hin zu den technischen Voraussetzungen. Für uns war es aber auch sehr wichtig zu sehen, dass wir die Fülle unserer Informationen reduzieren müssen, damit der Podcast möglichst knackig wird“, erzählt Carolin Schubert.

Bestärkt durch die Workshop-Teilnahme wolle sie mit Kollegin Rebecca Spaunhorst nun selbst einen Podcast starten. „Wir diskutieren im Team gerade den Titel und haben auch schon einen Fototermin für ein Coverbild. Zudem feilen wir derzeit stark an dem Konzept, damit wir Anfang nächsten Jahres mit dem Podcast starten können“, verrät sie. Überstürzen wollen sie aber nichts. „Wir sehen das zunächst als Test und wollen für uns selber ausprobieren, ob das Format zu uns passt. Es ist ein kleines Experiment, ob es uns gelingt, das Gelernte anzuwenden und mit den technischen Voraussetzungen zurecht zu kommen. Erst wenn wir mit dem Ergebnis zufrieden sind und denken, dass wir damit wirklich interessierte Menschen erreichen können, werden wir mit unserem Podcast online gehen.“

MPASS-Website gibt Einblicke in Plattform-Entwicklung

 

Schnell und einfach mit wenigen Klicks den perfekten Match finden – was im Dating-Bereich bereits funktioniert, soll demnächst auch auf Hochschul-Ebene übertragen werden. Mit einer Partnerbörse der etwas anderen Art beschäftigt sich das TransInno_LSA-Teilprojekt MPASS. Woran genau das fünfköpfige Team arbeitet, können Interessierte auf der neuen Webpräsenz matching.hs-harz.de nachlesen. Die Seite soll vor allem Transparenz schaffen und künftige Nutzer auf die noch im Entstehungsprozess befindliche Matching-Plattform neugierig machen.

Das System, das MPASS entwickelt, soll einen Überblick über Kompetenzbereiche an Hochschulen schaffen sowie die dahinter stehenden Menschen miteinander verbinden. Mitarbeitende können über die Plattform beispielsweise Partner für Forschungsprojekte oder studentische Hilfskräfte finden, Studierende können sich mit anderen Studierenden für gemeinsame Projekte vernetzen und sich auf die Suche nach einem Praktikumsplatz oder Nebenjob machen. Aber auch für Außenstehende wie Unternehmen und Behörden bietet die Börse einen hohen Mehrwert. Sie bekommen auf diese Weise unter anderem einen schnellen Kontakt zu Expertinnen und Experten vermittelt, um im Zuge von Kooperationen von deren Know-how zu profitieren.

Der Launch der Matching-Plattform wird demnächst an der Hochschule Harz erfolgen. Bis Ende 2022 soll das Angebot auf die ebenfalls im Verbundprojekt TransInno_LSA tätigen Hochschulen Magdeburg-Stendal und Merseburg ausgeweitet werden. Eine Ausdehnung auf weitere deutsche Hochschulen und Universitäten ist laut Angaben des MPASS-Teams bei Erfolg vorstellbar.

Bachelorarbeit: Kooperation von Kommunalverwaltungen und Hochschulen auf dem Prüfstand

 

Welche Faktoren beeinflussen Kooperationen zwischen Kommunen und Hochschulen? Dieser Frage ist Alexandra Bonk in ihrer Bachelorarbeit „Kooperationen zwischen Hochschulen und Kommunen - Eine Untersuchung am Beispiel des Landes Sachsen-Anhalt“ nachgegangen. Die jüngst in der Schriftenreihe „Local Government Transformation“ am Fachbereich Verwaltungswissenschaften der Hochschule Harz publizierte Arbeit basiert auf Daten, die im Rahmen des TransInno_LSA-Teilprojekts ONFA erhoben wurden.

Mit Unterstützung des Städte- und Gemeindebunds Sachsen-Anhalt wurden 122 Kommunalverwaltungen – und damit alle kreisfreien Städte (3), Einheitsgemeinden (101) und Verbandsgemeinden (18) im Land Sachsen-Anhalt – kontaktiert, um sie zur Kooperation mit Hochschulen zu befragt. Der Schwerpunkt der Untersuchung lag auf der Frage nach Hürden, Treibern und konkreten Themen vergangener sowie künftiger Kooperationen. Zudem sollten weitere Formen der potenziellen Zusammenarbeit identifiziert werden.

Nach Auswertung der Umfrageergebnisse kommt Alexandra Bonk zu dem Schluss, dass sich Kommunalverwaltungen grundsätzlich einen intensiveren Austausch mit den Hochschulen wünschen, insbesondere in den Themenfeldern Digitalisierung und Verwaltungsmodernisierung sowie der Aus- und Weiterbildung von Beschäftigten. Gleichzeitig gaben die Teilnehmenden zu bedenken, dass zeitliche und finanzielle Aufwände deutliche Hemmnisse für eine Koordination und Zusammenarbeit sind. Sie wünschen sich daher, dass Verbesserungsansätze gerade hier greifen sollten.

Die 64 Seiten umfassende Bachelorarbeit „Kooperationen zwischen Hochschulen und Kommunen“ kann steht auf der Webseite des Fachbereichs Verwaltungswissenschaften heruntergeladen werden.

Zum Download

Ausgezeichnet: Studentin für Engagement bei den CampusKids geehrt

 

Als eine von 30 Ehrenamtlichen hat der Saalekreis die Studentin Maria Engert von der Hochschule Merseburg für ihr Engagement geehrt. Die junge Frau unterstützt in ihrer Freizeit das TransInno_LSA-Teilprojekt ForschungsKita. Neben dem Studium im Bereich Kultur- und Medienpädagogik lässt sie die CampusKids durch ihr tanzpädagogisches Angebot erste und grundlegende Erfahrungen mit Bewegung, Rhythmus und Körperwahrnehmung sammeln. Für sie selbst sei der Tanz ein Ausgleich, durch den sie Kraft und Energie tanke, sagt sie. Deshalb möchte sie ihre Leidenschaft teilen und sich auch nach dem Studium im Bereich frühkindliche Bildung und Tanzpädagogik weiterentwickeln.

Die Würdigung besonders herausragender ehrenamtlicher Tätigkeiten hat im Saalekreis Tradition. Jährlich zum Internationalen Tag des Ehrenamtes werden stellvertretend für alle Ehrenamtlichen im Saalekreis Menschen ausgezeichnet, die sich engagieren. Im Vorfeld hatte die Kreisverwaltung einen Aufruf gestartet, Personen für diese Auszeichnung vorzuschlagen. Aus den 96 Vorschlägen hat eine Jury aus Mitgliedern der AG Bürgerschaftliches Engagement im Familienbündnis die diesjährigen 30 Preisträger ausgewählt.

„In unserem Landkreis leisten viele Bürgerinnen und Bürger in ihrer Freizeit einen wichtigen Beitrag für die Gemeinschaft. Der Tag des Ehrenamtes ist für uns eine wunderbare Möglichkeit, dem Ehrenamt mehr Aufmerksamkeit zu geben und um uns bei allen Ehrenamtlichen für ihr Engagement zu bedanken“, würdigt Landrat Hartmut Handschak in einer Pressemitteilung die Freiwilligen. Die offizielle Veranstaltung musste in diesem Jahr coronabedingt entfallen. Die ausgezeichneten Personen haben als kleinen Ausgleich ein Überraschungspakt zugeschickt bekommen.

Podcast: Wie Transferangebote im ländlichen Raum ausgebaut werden können

 

Bildung ist ein Menschenrecht. Doch nicht überall haben Menschen die gleichen Chancen, Bildungsangebote wahrzunehmen. Selbst innerhalb Deutschlands existieren große Unterschiede. Wie gleiche Bedingungen für alle geschaffen werden können, damit beschäftigt sich das TransInno_LSA-Teilprojekt „BLR - Bildungslandschaften in ländlichen Räumen“. Erprobt wird dies unter anderem am Beispiel der Altmark mit den Veranstaltungen „Connect You“ und „Altmärkische Netzwerkkonferenz“. Was die Formate einzigartig macht, warum sie für die Region wichtig sind und wie die Corona-Pandemie die Projektarbeit sogar positiv beeinflusst hat, erklärt die wissenschaftliche Mitarbeiterin Anja Funke im Gespräch mit Journalismusstudentin Vera Reinicke in der 22. Folge des Podcastformats „Science Talk“.

„Bildungsungleichheiten äußern sich auf unterschiedliche Art und Weise“, weiß Anja Funke. „Das kann beispielsweise sein, wenn Kinder und Jugendliche Bildungsangebote nicht wahrnehmen können, sprich, wenn bei ihnen im Ort nichts angeboten wird oder sie nicht die Möglichkeit haben, in die nächstgrößere Stadt oder den nächstgrößeren Ort zu kommen, um dort an Bildungsangeboten teilzunehmen.“ Aber auch finanzielle Aspekte und körperliche Beeinträchtigung - wenn Angebot als zu teuer empfunden werden oder nicht barrierefrei angelegt sind - führen nach ihren Angaben zu Ungleichheit.

Als mögliche Lösung sieht sie es als notwendig an, dass sich Bildungsträger gemeinsam abstimmen, was sie wo und unter welchen Bedingungen anbieten wollen und wo Probleme minimiert werden können. Um diesen Austausch zu fördern, wurde 2014 die "Altmärkische Netzwerkkonferenz" ins Leben gerufen. Regionale Akteurinnen und Akteure sowie Interessierte werden dazu einmal im Jahr an die Hochschule Magdeburg-Stendal (Standort Stendal) eingeladen, um Themen, die aktuell für die Region wichtig sind, zu diskutieren.

Um die Zukunft dreht sich auch alles bei der Ausbildungs- und Berufsmesse „Connect You“, die – bis auf eine Ausnahme 2021 - stets am selben Tag veranstaltet wird. Seit 2012 können sich Schülerinnen und Schüler sowie Studierende auf dem Hochschulcampus bei regionalen Einrichtungen und Unternehmen über Ausbildungen, Berufseinstiegsmöglichkeiten, Praktika und mögliche Zusammenarbeiten informieren. Ein wichtiges Anliegen dabei sei, den jungen Menschen unterschiedliche Bildungswege aufzuzeigen, um die vielfältigen Möglichkeiten der Region zu sehen, sagt die wissenschaftliche Mitarbeiterin. „Und damit auch ein bisschen den Druck zu nehmen, dass sie sich jetzt vielleicht für den falschen Weg entscheiden und dann für immer in diesem falschen Beruf arbeiten müssen.“

Messe und Konferenz sind 2018 in das TransInno_LSA-Teilprojekt eingebettet geworden. „Mit dem BLR-Projekt haben wir die Möglichkeit, diese Veranstaltungen nochmal wissenschaftlich zu begleiten und wissenschaftlich draufzuschauen, wie wir sie weiterentwickeln können“, verdeutlicht Anja Funke den Mehrwert. So werde beispielsweise die „Connect You“ im Nachhinein mittels Umfrage unter den Teilnehmenden ausgewertet. „Insgesamt können wir sagen, dass die Veranstaltung sehr gut ankommt“, freut sich die Mitorganisatorin.

Selbst die Corona-Pandemie habe dem keinen Abbruch getan. Ganz im Gegenteil, wie Anja Funke erklärt. „Wir konnten durch Corona im letzten Jahr ausprobieren, ob diese Veranstaltungen auch digital funktionieren“, sagt sie. Das erschließe vor allem im ländlichen Raum neue Möglichkeiten. Akteurinnen und Akteure, die nicht vor Ort sein können, könnten sich auf diese Weise trotzdem vorstellen. Auch Schulen, die nicht in Stendal ansässig sind und Klassen, die nicht extra anreisen können, können künftig leichter in das Programm einbezogen werden. Sie sollen die Angebote dann digital nutzen, gibt sie einen Ausblick.

 

Über den Science Talk

Wissenschaft kompakt und kurzweilig aufbereiten – das ist das Konzept des Formats „Science Talk“. Entstanden ist es innerhalb des TransInno_LSA-Teilprojekts „VTrans – Verstetigung von Transferprozessen“. Neben Live-Talks werden Themen aus den Bereichen Forschung, Gründung und Transfer seit November 2020 auch als Podcast zum Nachhören aufbereitet. Am 3. November ist die dritte Staffel gestartet. Neue Folgen gibt es, bis auf eine Feiertagspause zwischen Weihnachten und Neujahr, regelmäßig immer mittwochs im Zwei-Wochen-Rhythmus ab 8 Uhr. Reinhören können Interessierte kostenfrei bei Spotify sowie auf der Website www.sciencetalk.net. Informationen zur aktuellen Folge veröffentlicht das Podcast-Team zudem auf dem Instagram-Kanal vtrans_sciencetalk.

 

Die nächsten Termine im Überblick

  • 5. Januar: Prof. Dr. Annette Schmitt und Sven Hohmann vom Projekt DiKit - Digitale Medien in der Kita
  • 19. Januar: Prof. Dr. Matthias Quendt, Dozent im Fachbereich Soziale Arbeit, Gesundheit und Medien an der Hochschule Magdeburg-Stendal, Forschungsschwerpunkte: Rechtsextremismus, Radikalisierung und Hasskriminalität
  • 2. Februar: Prof. Dr.-Ing. Gilian Gerke, Dozentin im Fachbereich Wasser- und Kreislaufwirtschaft an der Hochschule Magdeburg-Stendal und Forschungspreisträgerin des Science Days 2019, Arbeitsschwerpunkte: Stoffstrom- und Ressourcenmanagement und Verpackungsrecycling

Ist digital wirklich besser?

 

Digitalisierung ist eines der markantesten Schlagworte des 21. Jahrhunderts. Immer rasanter entwickeln sich Technologien und ziehen wie selbstverständlich in unseren Alltag ein. Doch hat dieser Prozess ausschließlich positive Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft? Über diese Frage soll beim Camp Digitale Kultur am 21. und 22. Juli 2022 in der Willi-Sitte-Galerie in Merseburg diskutiert werden. Zu einem regen Austausch unter dem Motto „Digital ist besser?!“ lädt das Komplexlabor Digitale Kultur, ein Teilprojekt des Verbundvorhabens TransInno_LSA, ein.

„Im Camp wollen wir selbstbestimmte digitale Kultur feiern. Alle sollen sich zu digitaler Kultur austauschen und vernetzen können, eigene Projekte vorstellen und sich von den Ergebnissen anderer inspirieren lassen“, fasst Projektleiter Stefan Meißner zusammen. Es richte sich daher an alle Interessierten, die digitale Kultur leben, in ihr arbeiten, forschen oder experimentieren. „Im Camp möchten wir uns in erster Linie mit der Erforschung und Vermittlung von digitaler Kultur befassen und legen dabei einen besonderen Fokus auf Making, Virtual Reality sowie Künstlicher Intelligenz.“

In interaktiven Formaten werden Beispiele aus der Praxis vorgestellt und theoretische Impulse gesetzt. Am ersten Tag dreht sich alles um die Säulen KI-Literacy und VR-Literacy. Um das gemeinsame Erleben und den Austausch untereinander zu fördern, wird der Veranstaltungstag mit einem gemeinsamen Abendessen und kulturellen Programm abgerundet.

Am zweiten Tag erwartet die Besucher neben Vorträgen und Diskussionen eine Maker Faire. Als Festival für Inspiration, Kreativität und Innovation soll es Einblicke in die Welt der Maker-Kultur geben. Die Arbeiten und Projekte kommen von Studierenden der Hochschule Merseburg sowie von Kooperationspartnerinnen und -partnern. Das INNOMobil der Hochschule wird mit Wissenschaft im Gepäck ebenfalls vor Ort sein.

Wer keine Nachrichten zur zweitägigen Veranstaltung im Juli verpassen möchte, kann einen Newsletter zum Camp abonnieren. Die Veranstalter informieren darüber über Aktuelles zum Anmeldeverfahren und Programm. Neuigkeiten werden zudem über die Webseite des Komplexlabors gestreut.

 

Podcast: Modern aufgestellt. Neues Promotionszentrum vereint drei Fachgebiete an vier Hochschulen

 

Die Möglichkeit für Absolventinnen und Absolventen, an Hochschulen und nicht nur an Universitäten promovieren zu können, ist für Sachsen-Anhalt neu. Die Grundlage legt das 2021 novellierte Hochschulgesetz. Prof. Dr. habil. Gabriele Helga Franke war an den dahinterstehenden Entwicklungen maßgeblich beteiligt. Die Leiterin des Promotionszentrums „Sozial-, Gesundheits- und Wirtschaftswissenschaften“ (PromZ SGW) – gemeinsam gegründet von den vier Hochschulen Magdeburg-Stendal, Harz, Merseburg und Anhalt – spricht in der 21. Folge des Podcast-Formats „Science Talk“ mit Journalismus-Studentin Julia Thies über den langen Weg zum Promotionsrecht für Hochschulen und was auf die künftigen Promovendinnen und Promovenden zukommt.

Dabei schlägt sie einen großen Bogen, der beim Aufbau der Hochschullandschaft in den neuen deutschen Bundesländern nach der Wende ansetzt. Die Hochschulen waren ihrer Meinung nach von vornherein deutlich moderner aufgestellt, als man es aus dem Westen kannte. „Der neue Typ der Hochschule für angewandte Wissenschaft, der sich entwickelt hat, hat von Anfang an versucht, Forschung stärker zu berücksichtigen – in der Lehre, aber auch im Selbstverständnis der Hochschule“, sagt Gabriele Helga Franke. Während im Westen die Lehre eher am Praktischen ausgerichtet gewesen sei, habe man in den neuen Bundesländern wissenschaftlich fundiert versucht, Fächer neu aufzustellen. Mit dem Promotionsrecht werde diesem Prozess nun Rechnung getragen, betont die Professorin. Auch wenn Hessen und Nordrhein-Westfalen die Vorreiter gewesen sind. Sachsen-Anhalt ist das dritte Bundesland – und damit das erste im Osten Deutschlands – das das Promovieren an Hochschulen ermöglicht.

Noch steht das PromZ SGW am Anfang. Doch schon bald soll es an die eigentliche Arbeit gehen. „Zurzeit sind wir dabei aufzubauen und alle Formalien auf den Weg zu bringen, sodass sich demnächst die ersten Bewerberinnen und Bewerber anmelden können. Das wird der nächste Schritt, wir sind kurz davor!“, freut sich die Promotionszentrums-Leiterin aus Stendal. Wer einen akademischen Doktorgrad anstrebt, sollte sich der „großen Herausforderung“, wie sie das Vorhaben nennt, jedoch bewusst sein. Eine Promotion erfordere „drei bis fünf Jahre kontinuierliches Arbeit und Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Themen sowie eigener Datenerhebung“.

Dennoch möchte sie Interessierten Mut machen, sich zu bewerben. „Wenn wir es schaffen, dass wir es einzelnen jungen Leuten ermöglichen, mit der Promotion einen weiteren akademischen Werdegang einzuschlagen […], dann hätten wir, glaube ich, den Weg schon in die richtige Richtung geleitet und hätten die richtigen Schritte gemacht“, ist sich Gabriele Helga Franke sicher.

 

Über den Science Talk

Wissenschaft kompakt und kurzweilig aufbereiten – das ist das Konzept des Formats „Science Talk“. Entstanden ist es innerhalb des TransInno_LSA-Teilprojekts „VTrans – Verstetigung von Transferprozessen“. Neben Live-Talks werden Themen aus den Bereichen Forschung, Gründung und Transfer seit November 2020 auch als Podcast zum Nachhören aufbereitet. Am 3. November ist die dritte Staffel gestartet. Neue Folgen gibt es, bis auf eine Feiertagspause zwischen Weihnachten und Neujahr, regelmäßig immer mittwochs im Zwei-Wochen-Rhythmus ab 8 Uhr. Reinhören können Interessierte kostenfrei bei Spotify sowie auf der Website www.sciencetalk.net. Informationen zur aktuellen Folge veröffentlicht das Podcast-Team zudem auf dem Instagram-Kanal vtrans_sciencetalk.

 

Die nächsten Termine im Überblick:

  • 15. Dezember: Anja Funke, Mitarbeiterin im TrannsInno_LSA-Teilprojekt „Bildungslandschaften in ländlichen Räumen"
  • 5. Januar: Prof. Dr. Annette Schmitt und Sven Hohmann vom Projekt DiKit - Digitale Medien in der Kita
  • 19. Januar: Prof. Dr. Matthias Quent von der Hochschule Magdeburg-Stendal, Arbeitsschwerpunkte: Politische und öffentliche Soziologie, Demokratie- und Rechtsextremismusforschung

Prozesse verständlich darstellen: Workshop bietet kreative Visualisierungshilfe

 

Wissenschaftliche Begriffe und komplexe Prozesse bestimmen die Arbeit in der Forschung – so auch in vielen der TransInno_LSA-Teilprojekte. Doch wie bereitet man die Ergebnisse auch für Außenstehende nachvollziehbar auf? Antworten gab es für die Mitglieder der Teilprojekte im Workshop „Prozessvisualisierung“ des Berliner Unternehmens „stift und seil“.

„Präsentationskompetenzen sind gerade im akademischen Bereich hilfreich, um Forschungsergebnisse verständlicher zu transportieren. Der Workshop lieferte gute Inputs dazu, wie Prozesse mit kreativen Mitteln einfacher abgebildet und damit Vorträge und Präsentationen optisch aufgewertet werden können", resümiert Maximilian Fischer, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Teilprojekt ONFA. „In unserem Projekt geht es vor allem darum, Transferprozesse aufzuzeigen. Die Informationen, die wir bisher gesammelt haben, und die Prozesse, die damit verbunden sind, haben wir bereits in verschiedenen Forschungsbeiträgen textlich aufgearbeitet. Mithilfe der Tipps aus dem Workshop wollen wir sie nun zusätzlich auf kreative Weise übersichtlich darstellen.“

Auch Anja Klinner, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Teilprojekt MPASS, sieht einen großen Mehrwert für ihre Arbeit. Das Team beschäftigt sich mit dem Aufbau einer Matching-Plattform, die Anfragen aus der Wirtschaft und Gesellschaft mit passenden Ansprechpartnern aus Hochschulen zusammenbringen soll. „Wenn wir Abläufe visualisieren, können wir nicht nur ein besseres gemeinsames Verständnis entwickeln, sondern auch Schwachstellen aufdecken und haben eine bessere Diskussionsgrundlage im Projekt. Auf der anderen Seite wollen wir den Nutzerinnen und Nutzern auch die Plattformverwendung später möglichst einfach machen – und das geht mit verständlichen und selbsterklärenden Darstellungen sicherlich noch besser“, ist sie überzeugt.

Acht Stunden lang haben die Teilnehmenden im Workshop, nach der Vermittlung von Grundlagen und Regeln, durch Übungen ihre Fertigkeiten auf dem Gebiet der kreativen Visualisierung verbessert. „Eine Aufgabe war es, unseren Weg zum Frühstückstoast darzustellen. Dabei war es spannend zu sehen, wie unterschiedlich die Kolleginnen und Kollegen an die Aufgabe herangegangen sind“, beschreibt Anja Klinner. So haben einige der Teilnehmenden den technischen Prozess vom Öffnen der Brottüte bis zur Bedienung des Toasters schrittweise beschrieben, andere wiederum haben ihre morgendlichen Rituale mit eingebunden, an deren Ende das Frühstück stand. Der Lerneffekt: Prozesse können technisch, emotional oder in einer Mischform aufgezeigt werden.

„Das hat mir auch gezeigt, dass wir aus unseren Mustern und starren Denkweisen, die sich automatisch im Laufe der Arbeitszeit an dem Projekt einschleichen, ausbrechen sollten“, sagt Anja Klinner. „Es gibt so viele Möglichkeiten der Darstellung. Die Frage, die wir uns stellen müssen, ist, welche die wichtigsten Aspekte in den Prozessen sind. Auf diese müssen wir uns zugunsten der Verständlichkeit und Darstellbarkeit reduzieren.“ Das sieht auch ONFA-Mitarbeiter Maximilian Fischer so. „Wir stecken natürlich sehr stark in unserem Projekt drin. Für Außenstehende ist es manchmal offensichtlicher, welche Aspekte wesentlich sind.“ Der Workshop habe zumindest einige kreative Techniken aufgezeigt, um die Kernelemente herauszufiltern und auf kreative Weise zu präsentieren.

Auch wenn er sich noch mehr Tipps gewünscht hätte, wie man Prozesse auf die wesentlichen Bestandteile reduziert, ist der praktisch ausgelegte Workshop laut Maximlian Fischer eine gute Grundlage gewesen. Vor allem die Zwischen-Feedbacks der anderen Teilnehmenden und der Workshop-Leiterin seien hilfreich gewesen. Abschließend ist, mit etwas Abstand zum Workshop, eine Sprechstunde geplant, um nachträglich aufgekommene Fragen zu besprechen.

Gemeinsam mehr erreichen: Netzwerkpartner wollen Lebensbedingungen in der Altmark verbessern

Bereits zum achten Mal hat die Hochschule Magdeburg-Stendal ihre Netzwerkpartner auf den Campus in Stendal eingeladen. Die jährlich im Rahmen des Teilprojektes "BLR - Bildungslandschaften in ländlichen Räumen" des Verbundprojekts TransInno_LSA stattfindende Altmärkische Netzwerkkonferenz stand in diesem Jahr ganz im Zeichen der Neukonzipierung der Beiratsarbeit am Standort Stendal der Hochschule. Die Veranstaltung am 18. November wurde unter Einhaltung der 3G-Regelung realisiert.

Im Vorfeld der Konferenz hatte eine Planungsgruppe aus Mitgliedern der Beiräte der beiden Stendaler Fachbereiche und der Hochschule ein neues Beiratskonzept entwickelt. Nachdem Prof. Dr. Volker Wiedemer, Prorektor für Hochschulsteuerung und -marketing, den Anwesenden diese Idee vorgestellt hatte, lud er im Anschluss zu den Gründungstreffen der ersten drei Projektgruppen in Form von Workshops ein.

Es begann als eine Utopie und wurde bereits in mehreren Städten Europas realisiert: die solidarische Stadtbürgerschaft. Dahinter steckt ein breites Netzwerk lokaler Akteurinnen und Akteure wie bürgergesellschaftliche Träger, Kommunalinstitutionen und Bildungseinrichtungen, die gemeinsam den Weg für die Teilhabe von Menschen an Bildung, Arbeitsmarkt und Gesundheit geebnet haben, die aufgrund von extremer Armut oder ungeregeltem Aufenthaltsstatus benachteiligt waren. Inwiefern sich das Modell „solidarische Stadtbürgerschaft“ im Landkreis Stendal umsetzen lässt, wurde im ersten Workshop diskutiert. Bei den Überlegungen galt es vor allem, lokale und regionale Gegebenheiten, Bedarfe und Ressourcen zu berücksichtigen. Zudem soll ein Doppelziel erreicht werden: soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte für Alle und Förderung regionaler Entwicklung. Ausgehend von Beispielen guter Praxis in anderen Regionen, wie beispielsweise dem Anonymen Krankenschein, sowie bisherigen Erfahrungen in der Region und den lokalen Communities entstand ein fruchtbarer und pragmatischer Dialog.

Die Teilnehmenden im Workshop „Fachkräfte für die Region“ diskutierten parallel den zunehmenden Fachkräftebedarf in der Region. Die Interdisziplinarität der Arbeitsgruppe ermöglichte eine umfassende Betrachtung des Problems, von der persönlichen Ebene der jungen Menschen, über die Herausforderungen in Schul- und Ausbildungsorten bis hin zu Fragen der Unternehmenskultur und des Marketings. Um gemeinsam kontinuierlich am Thema zu arbeiten, soll der begonnen Austausch in einer Arbeitsgruppe fortgesetzt werde. Das erste Treffen ist zu Beginn des neuen Jahres angesetzt.

Was ist eine Gesundheitsregion und wie kann eine Gesundheitsregion Altmark aussehen? Dieser Frage gingen die Teilnehmenden im Workshop „Altmark – eine Gesundheitsregion?!“ nach. Ziel des Workshops war die Identifikation sektorenübergreifender Versorgung und die Sammlung von Themen, an denen sektorenübergreifend gearbeitet werden kann, um die medizinische Versorgung sowie die Prävention, Pflege und Rehabilitation in der Region zu verbessern. Dabei wurde der Wunsch nach einem leichter gestalteten Austausch und einer stärkeren Vernetzung zwischen den Akteurinnen und Akteuren geäußert. Als einen ersten Schritt wurde eine Analyse bereits existierender Strukturen angeregt.

Text: Teilprojekt BLR

Podcast: Promovieren statt nur studieren. Neue Chancen für Hochschulen

 

Wer den akademischen Grad eines Doktors oder einer Doktorin erhalten möchte, muss promovieren. Dies ist in Deutschland prinzipiell an Universitäten möglich, dagegen nur unter bestimmten Bedingungen auch an Hochschulen. Warum das so ist, wie die Promotion genau abläuft und was das Promotionsrecht für Hochschulen bedeutet, erklärt Prof. Dr.-Ing. Bernd Ettmer in der 20. Folge des Podcast-Formats „Science Talk“.

Ettmer ist seit 2021 Leiter des neuen Promotionszentrums „Umwelt und Technik“ an der Hochschule Magdeburg-Stendal, eine der wenigen Hochschulen in Deutschland, an denen promoviert werden kann. Noch befindet sich das Team in der Findungsphase. Denn das Promotionsrecht besitzt die Hochschule formal erst seit Juni und nur für ausgewiesene Fachgebiete, wie Bernd Ettmer verdeutlicht. „Wir haben das Instrument jetzt in der Hand und wir brauchen ein bisschen Zeit und Ruhe, um (...) diese Verfahren durchzuführen, sodass wir uns etablieren können“, ordnet er ein.

Mit dem Promotionsrecht erhofft sich der Professor für Wasserbau und Wasserbauliches Versuchswesen einen hohen Nutzen sowohl für Studierende als auch für die Hochschule selbst. „Diese Möglichkeit, die Leute hier zu halten und dadurch eine Art Mehrwert zu generieren, das ist eine ganz tolle Sache – insbesondere, weil wir als Hochschule ja auch unsere Praxispartner hier vor Ort haben“, sagt Ettmer. Künftig können Studentinnen und Studenten nicht nur ausgebildet werden, sondern auch nach ihrem Abschluss an der Einrichtung bleiben. So können laut Bernd Ettmer auch die Hochschule und die Region noch länger von dem Wissen der Alumni profitieren.

 

Über den Science Talk

Wissenschaft kompakt und kurzweilig aufbereiten – das ist das Konzept des Formats „Science Talk“. Entstanden ist es innerhalb des TransInno_LSA-Teilprojekts „VTrans – Verstetigung von Transferprozessen“. Neben Live-Talks werden Themen aus den Bereichen Forschung, Gründung und Transfer seit November 2020 auch als Podcast zum Nachhören aufbereitet. Am 3. November ist die dritte Staffel gestartet. Neue Folgen gibt es, bis auf eine Feiertagspause zwischen Weihnachten und Neujahr, regelmäßig immer mittwochs im Zwei-Wochen-Rhythmus ab 8 Uhr. Reinhören können Interessierte kostenfrei bei Spotify sowie auf der Website www.sciencetalk.net. Informationen zur aktuellen Folge veröffentlicht das Podcast-Team zudem auf dem Instagram-Kanal vtrans_sciencetalk.

 

Die nächsten Termine im Überblick:

  • 1. Dezember: Prof. Dr. habil. Gabriele Helga Franke, Promotionsleiterin des Promotionszentrums „Sozial-, Gesundheits- und Wirtschaftswissenschaften“
  • 15. Dezember: Anja Funke, Mitarbeiterin im TrannsInno_LSA-Teilprojekt „Bildungslandschaften in ländlichen Räumen"
  • 5. Januar: Prof. Dr. Annette Schmitt und Sven Hohmann vom Projekt DiKit - Digitale Medien in der Kita (unter Vorbehalt)

Der Traum von der Selbstständigkeit – Podcast zum Thema Existenzgründung

Eine gute Geschäftsidee ist die Grundlage für einen erfolgreichen Schritt in die Selbstständigkeit. Doch diese allein reicht nicht aus. Was Existenzgründer beachten sollten und wie Hochschulen Studierende und Alumni auf dem Weg zum Start-up-Unternehmen unterstützen können, darüber spricht Prof. Dr. Jürgen Stember vom Verbundprojekt TransInno_LSA in der Auftaktfolge der dritten Podcast-Staffel „Science Talk“. Das Gespräch ist kostenfrei über Spotify abspielbar.

Jürgen Stember ist seit mehr als 20 Jahren Professor für Verwaltungswissenschaften an der Hochschule Harz und bringt in seinen Lehrveranstaltungen auch seine Erfahrungen aus sieben Jahren in der Wirtschaftsförderung ein. Damit vereint er die Perspektive des Praktikers, der Existenzgründer berät, mit der des Wissenschaftlers, der die dahinterstehenden Prozesse evaluiert. Eine perfekte Mischung, um das TransInno_LSA-Teilprojekt „Existenzgründungen aus Hochschulen forcieren“, kurz ExFo, zu leiten. Was genau er und sein Team erreichen wollen, verrät er im Science Talk mit Journalismus-Studentin Laura Meng von der Hochschule Magdeburg-Stendal.

„Es gilt im Kern des Projekts zu überprüfen beziehungsweise ein Konzept zu entwickeln, wie man von Hochschulseite her Existenzgründung verstärken kann“, bringt Stember das Ziel des Teilvorhabens auf den Punkt. Denn Existenzgründung werde nicht nur ein „hochinnovativer Charakter“ unterstellt, sondern auch „positive Auswirkungen auf die Region“, unterstreicht er die Bedeutung. Doch seit zwei Jahrzehnten verzeichne Deutschland eine „rückläufige Existenzgründerrate“. Sein Team wolle deshalb schauen, was bisher im Bereich der Unterstützungsangebote gemacht worden ist und wie man die Prozesse verstärken kann.

Eine wichtige Erkenntnis hat das Team im Zuge der Befragung von Studenten und Alumni gesammelt. Hier hat sich laut Jürgen Stember gezeigt, dass der als geradlinig angenommene Weg vom Studium über den Abschluss zur sofortigen Gründung einer Firma in der Realität nicht so umgesetzt wird. Wesentlich häufiger führe die Laufbahn der Absolventinnen und Absolventen zuvor über eine reguläre Arbeitsstelle, um aus der teils mehrjährigen Berufserfahrung heraus zu gründen. Was genau das wiederum für die Hochschulen heißt, wenn sie bei dem Gründungsprozess helfen möchten, erklärt der Wirtschaftsexperte im Science Talk.

Ebenso Thema in dem rund 29-minütigen Gespräch sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Existenzgründungen. Jürgen Stember positioniert sich zudem zu der These, dass Sachsen-Anhalt im Hinblick auf die Wirtschaftsförderung als Schlusslicht gilt. Abschließend gibt er ein paar Tipps für Gründungswillige und erzählt, welche konkreten Ziele sich das Projekt ExFo für die nächsten Monate gesetzt hat.

 

Über den Science Talk

Wissenschaft kompakt und kurzweilig aufbereiten – das ist das Konzept des Formats „Science Talk“. Entstanden ist es innerhalb des TransInno_LSA-Teilprojekts „VTrans – Verstetigung von Transferprozessen“. Neben Live-Talks werden Themen aus den Bereichen Forschung, Gründung und Transfer seit November 2020 auch als Podcast zum Nachhören aufbereitet. In den ersten beiden Staffeln sind bereits 18 Folgen erschienen. Am 3. November ist die dritte Staffel gestartet. Neue Folgen gibt es, bis auf eine Feiertagspause zwischen Weihnachten und Neujahr, regelmäßig immer mittwochs im Zwei-Wochen-Rhythmus ab 8 Uhr. Reinhören können Interessierte kostenfrei bei Spotify sowie auf der Website www.sciencetalk.net. Informationen zur aktuellen Folge veröffentlicht das Podcast-Team zudem auf dem Instagram-Kanal vtrans_sciencetalk.

 

Die nächsten Termine im Überblick

  • 17. November: Prof. Dr. Bernd Ettmer Promotionsleiter des Promotionszentrums „Umwelt und Technik“
  • 1. Dezember: Prof. Dr. habil. Gabriele Helga Franke, Promotionsleiterin des Promotionszentrums „Sozial-, Gesundheits- und Wirtschaftswissenschaften“
  • 15. Dezember: Anja Funke, Mitarbeiterin im TrannsInno_LSA-Teilprojekt „Bildungslandschaften in ländlichen Räumen"

Von ungewöhnlichen Berufsbildern und spannenden Partizipationsformaten

Damit der Austausch zwischen Hochschule, Gesellschaft und Wirtschaft gelingt, bedarf es besonderer Strukturen. Im Zuge des an Bedeutung zunehmenden Themenfelds Transfer haben sich zu diesem Zweck auch neue Berufsbilder entwickelt. Welche Aufgaben Menschen übernehmen, die sich als Innovationsmanager|in, Transfermanager|in oder Designer|in im Forschungstransfer bezeichnen, haben Mitarbeitende des Verbundprojekts TransInno_LSA am 26. und 27. Oktober beim digitalen Workshop der Förderinitiative „Innovative Hochschule“ (IHS) erfahren. Zudem wurde bei der sechsten Auflage des Formats darüber diskutiert, über welche Mitmachformate Bürgerinnen und Bürger in den Transferprozess eingebunden werden können.

Die IHS-Workshops werden vom Projektträger Jülich im Auftrag des fördernden Bundesministeriums für Bildung und Forschung begleitend organisiert, um den Austausch aller als „Innovativen Hochschule“ ausgewählten Lern- und Forschungseinrichtungen untereinander zu fördern. Denn der Transfer von Wissen ist für das Gelingen des Gesamtvorhabens nicht nur zwischen den einzelnen Projektstandorten und der jeweiligen Region notwendig, sondern auch zwischen den Projekten selbst. So können die Hochschulen von ihren gesammelten Erfahrungen profitieren und effektiver an dem gemeinsamen Ziel – den Transfer zwischen Hochschule, Gesellschaft und Wirtschaft auszubauen und zu optimieren – arbeiten.

„Es ist immer wieder spannend zu sehen, welche Ideen die anderen Hochschulen der Förderinitiative entwickeln. Dadurch bekommen wir untereinander neue Denkanstöße, die wir wiederum an unsere Teilprojekte weiterreichen können“, verdeutlicht Sophie Reinhold, Koordinatorin im Verbundprojekt TransInno_LSA der Hochschulen Harz, Magdeburg/Stendal und Merseburg. Das sei vor allem bei Vorhaben, die sich thematisch überschneiden, von enormem Vorteil. „An der Fachhochschule Münster werden, ähnlich wie in unserem Teilprojekt ‚LSG - Landesstrategie für Gesundheit(skompetenz)‘, Bürgerinnen und Bürger zu Experten im Bereich Gesundheitsinformationen ausgebildet. Hier können wir Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Herangehensweise auswerten und angesichts der Ergebnissen voneinander lernen.“ Als weiteres Beispiel nennt sie das Transferportal zur Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft, an dem im Verbundprojekt fünf sächsischer Hochschulen für Angewandte Wissenschaften gearbeitet wird. Hier wolle sie einen Austausch mit dem TransInno_LSA-Teilprojekt „Matching Platform for (more than) Student Skills – MPASS“ anregen.

Aber auch entwickelte Formate mit Alleinstellungsmerkmal dienen der Inspiration. „Besonders innovativ und trendbewusst fand ich den mobilen Escape Room, den das Team der Universität Augsburg entwickelt hat, um spielerisch und mit großem Spaßfaktor auf die MINT-Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik neugierig zu machen“, sagt Sophie Reinhold. „Das ist sicher auch für unser Teilprojekt ‚Komplexlabor Digitale Kultur‘ an der Hochschule Merseburg ein interessanter Denkanstoß.“ Als ein gelungenes Mitmachangebot nennt die Projektkoordinatorin zudem die in Münster programmierte App „Dorfgeschnatter“. „Vor allem Menschen auf dem Land können sich über diese Plattform unkompliziert und schnell austauschen, beispielsweise, wenn sie eine Mitfahrgelegenheit brauchen oder jemanden suchen, der für sie den Mini-Einkauf übernimmt.“ Dies seien gelungene Beispiele dafür, wie die Bildungseinrichtungen mit ihrem Fachwissen in die Gesellschaft wirken können. „Das ist gelebter Transfer“, würdigt sie die Konzepte.

Third Mission, Transparenz, Projektmanagement

Rebecca Spaunhorst und Carolin Schubert sprechen in der neuen Podcast-Folge der Initiative Tatort Campus mit den Studierenden der Hochschule Harz über das Projekt TBT, die Bedeutung von Third Mission, Hemmnisse und interessante Projekte. 

Zum Podcast 

Transfermesse an der Uni Magdeburg

Die TransInno_LSA Teilprojekte TBT und MPASS besuchten am 16. September 2021 die diesjährige Transfermesse Sachsen-Anhalt der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Gemeinsam nutzen die Teilprojekte die Gelegenheit um sich auszutauschen, zu lernen, zu präsentieren und zu diskutieren. Es wurden viele neue Kontakte geknüpft und interessante Fragen aufgeworfen. Die Messe war aus unserer Sicht ein voller Erfolg und wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Jahr.

Die Präsentation der Matching Platform for (more than) Student Skills kann man sich auch nochmal hier anschauen. 

 

Usability Tests mit dem Prototyp der Matching-Plattform

Ein Software-Produkt sollte nicht im stillen Kämmerlein entwickelt werden. Daher hat das Team des Teilprojekts MPASS in den vergangenen Wochen den Prototyp der zukünftigen Matching-Plattform auf die Probe gestellt. Angehörige der Hochschule Harz nahmen an Usability Tests mit einem extra hierfür angefertigten Dummy des Systems teil. Dabei bewerteten Sie einige Aspekte positiv, machten aber auch auf Probleme aufmerksam, die das Projektteam angehen muss. Weitere Tests des Prototyps, insbesondere mit Personen außerhalb der Hochschule, sind für die kommenden Wochen geplant.

Für das MPASS-Team ist es selbstverständlich, dass die zukünftige Matching-Plattform noch in der Entwicklungsphase durch die potenziellen Nutzerinnen und Nutzer evaluiert wird. Da es später vor allem um die Suche nach den passenden Ansprechpartnerinnen und –partnern gehen soll, liegt es zudem nah, den Prototyp für diesen Anwendungsfall zu testen. Die Frage war also, wer genau für die Usability Tests eingeladen und wie genau getestet werden sollte.

Da die Zielgruppe der Matching-Plattform vielfältig ist, musste sich das Projektteam zunächst auf eine Gruppe fokussieren. So wurden im ersten Schritt Angehörige der Hochschule Harz für eine Teilnahme angefragt – unter ihnen sowohl Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als auch Transfermitarbeitende und Studierende. Nach so genannten Pretests, bei denen das Erhebungsdesign mit wenigen Freiwilligen vorweg erprobt und in diesem Zuge angepasst wurde, fanden 13 Einzelsitzungen mit den Hochschulteilnehmenden statt. Ergänzt wurden diese durch eine Fokusgruppe mit Studierenden. Aufgrund der Corona-Pandemie fanden alle Sitzungen virtuell per Videokonferenz statt.

Das MPASS-Team legte den Teilnehmenden Szenarien vor, die alle folgende Frage aufwarfen: Wie finde ich die passende Person für mein Anliegen und wie nehme ich mit dieser Kontakt auf? Mitarbeitende aus dem Transferbereich sollten sich beispielsweise in die Situation hineinversetzen, passende Forschende für eine Förderausschreibung zu akquirieren. Die Teilnehmenden verrieten zunächst, wie sie in den jeweiligen Situationen aktuell vorgehen würden. Bei der Erprobung des Prototyps deckten sie schließlich sowohl positive Aspekte als auch Probleme und Verbesserungsmöglichkeiten auf.

Für das MPASS-Team ergaben sich durch die Usability Tests neben Informationen zum jeweiligen Kontext auch konkrete Anforderungen an die Matching-Plattform. So muss das Projektteam teilweise missverständliche Formulierungen und Filterkategorien anpassen. Außerdem wurden wichtige Must-haves sowie weitere nützliche Features ermittelt. Es zeigte sich aber auch, in welchen Situationen sich die Teilnehmenden die Verwendung der Matching-Plattform ganz besonders vorstellen können – beispielsweise für die Suche nach studentischen Hilfskräften oder Partnerinnen und Partner außerhalb der eigenen Hochschule.

Die Usability Tests im Teilprojekt MPASS sollen keine einmalige Angelegenheit sein. Weitere Tests – mit Hochschulangehörigen, aber vor allem mit hochschulexternen Personen – sollen in den kommenden Wochen angegangen werden. Personen, die sich für die Idee der Matching-Plattform interessieren, sind herzlich eingeladen, im Rahmen der Entwicklung mitzuwirken. Wir freuen uns über Anfragen per Telefon oder per E-Mail.

Text und Bild: Teilprojekt MPASS

Formate von Third Mission: Wie lassen sich die zahlreichen Aktivitäten gliedern?

Im Projekt TransInno_LSA veranstalten wir jährliche Treffen, um uns miteinander auszutauschen, Impulsgeber- und Nehmer zu sein und das Gesamtvorhaben voranzubringen. Diese Treffen nennen wir Netzwerktagung. Das Team vom Teilprojekt TBT hat diese Tagung genutzt, um die Formate nach denen sich Third Mission ihrer Meinung unterteilen lässt, auf die Probe zu stellen.

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Stück für Stück: Auf dem Weg zur Third-Mission-Bewertungs-Toolbox

Aktuell ist das TransInno_LSA Teilprojekt TBT dabei zwecks Validierung einer qualitativen Studie, eine zusätzliche quantitative Studie durchzuführen. Mit deren Ergebnissen möchte das Projekt anschließend in die TransInno_LSA Reallabore gehen. Damit man sich das besser vorstellen kann, wurde ein neues Video erstellt, welches erklärt, wie TBT dabei vorgeht. Dieses Video lüftet auch das Geheimnis, was die Nutzwertanalyse mit der Bewertung der Third-Mission-Aktivitäten zu tun hat.

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Kreativer Einblick zum 2. Projektbeirat am 03. Juni 2021

Bei der zweiten virtuellen Beiratssitzung am 3. Juni 2021 gaben unsere 14 Metaprojekte und Reallabore den Beiratsmitgliedern einen kreativen Einblick in ihre Arbeiten. Mithilfe von animierten Präsentationen, kurzweiligen Imageclips, interaktiven Präsentationen von Chatguides oder der Darstellung von Graphic Recording Prozessen wurden Meilensteine, aktuelle Projektstände und weitere Vorgehensweisen dargestellt. In einer kleinen Mittagspause konnten die Teilnehmende die Zeit für einen freien Austausch nutzen.  Nach der Vorstellung der Teilprojekte, erhielten die einzelnen Teams Feedback von den Beiratsmitgliedern. Der nächste Projektbeirat ist für Frühjahr 2022 geplant.

Der Projektbeirat des Verbundprojektes TransInno_LSA:

Susanne Kopp-Sievers (Geschäftsführerin Museumsverband Sachsen-Anhalt)

Peter Hinrichs (Referat 46, Forschung und Technologietransfer, Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen vom Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt)

Julia Bütow (Referat 23, Digitalisierungsprojekte, Kreativ- und IT-Wirtschaft, Handel, Standortmarketing, Existenzgründung, Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt)

Kay Nitschke (Stellv. Leiter der Unternehmenseinheit Gesundheit und Medizin AOK Sachsen-Anhalt),

Dr. Christof Günther (Geschäftsführer InfraLeuna GmbH)

Tom Koch (Leiter Unternehmenskommunikation Harzklinikum Dorothea Christiane Erxleben)

Steffen Rogge (Geschäftsführender Gesellschafter VitaConSana GmbH)

Arne Ehritt (Referent Demografische Entwicklungen und Prognosen, Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt)

Zweiter Forschungsband erschienen: Reallabore im Verbundprojekt TransInno_LSA

Im Rahmen der Harzer Hochschultexte ist der zweite Forschungsband zum Thema Wissenschaftskommunikation, Wissenstransfer und Reallabore als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft erschienen

Das Ziel des Projekts „TransInno_LSA – Strukturelle Evaluation und Modernisierung der verbundweiten Transfer- und Third-Mission-Aktivitäten“ der Hochschulen Harz, Magdeburg-Stendal und Merseburg besteht darin, den gelebten Transfer der drei Hochschulen zu analysieren, aus dem Status Quo Best-Practices abzuleiten und auf diese Weise, exemplarisch für alle Hochschule für angewandte Wissenschaften, Wege zu entwickeln und zu beschreiben, die zu einer noch stärkeren Verzahnung zwischen Wissenschaft und Gesellschaft führen können.

Eine ganze Reihe von TransInno_LSA Teilprojekten dienen mit ihren unterschiedlichen Transfer- oder Third Mission-Konzepten als „Reallabore“, die von den eher analytisch ausgerichteten Teilprojekten („Metaprojekte“) detailliert untersucht werden sollen. Auf diese Weise können wertvolle Einblicke in das Innenleben dieser Aktivitäten gewonnen werden, um mehr über diese Schnittstellen zwischen der Gesellschaft und der Wissenschaft zu erfahren. Indem externe Partner aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft mit der Wissenschaft kooperieren, werden gegenseitiges Lernen, gemeinsames Experimentieren und das Anstoßen von Transformationsprozessen in der Gesellschaft ermöglicht.

Der  Forschungsband I „Transfer und Third Mission – das Konzept eines zukunftsfähigen "Transfer- und Innovations-Service" der Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Sachsen-Anhalt“ umfasste Beiträge und Berichte aus allen Teilprojekten des Gesamtvorhabens. Als Einstieg gab er einen Überblick über die Vielfalt der Transfermöglichkeiten und die Heterogenität der Ansätze, die an den drei Partnerhochschulen in Sachsen-Anhalt verfolgt werden und die im Rahmen des Vorhabens zusätzlich als Reallabore für die wissenschaftliche Untersuchung von Transfer und Third Mission dienen. Darüber hinaus fanden sich dort auch erste Einblicke in diejenigen Teilvorhaben, die dazu gedacht sind, das Geschehen in den Reallaboren zum einen theoretisch zu durchleuchten und zum anderen in effizientere organisatorische Strukturen an den Hochschulen umzusetzen.

Der nun erschienene Forschungsband II „Die Reallabore im Verbundprojekt TransInno_LSA als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft“ widmet sich konsequenterweise der Darstellung der Arbeitsweise und der dabei erzielten Resultate in den Reallaboren. Dies bedeutet, dass sich die hier veröffentlichten Beiträge auf die Fragestellung konzentrieren, wie und wo sich Wissenschaft und Gesellschaft innerhalb des jeweiligen Teilprojektes berührt haben, welche Knowhow Ströme dabei geflossen sind und welche weiteren Effekte zu beobachten waren. Generell haben die Teilprojekte – je nach Arbeitsstand – ihre Inhalte entweder als Kurzbeitrag oder als Langbeitrag eingebracht. Die Beschreibung erfolgt dabei – je nach Art des Reallabors – zum Teil aus qualitativer und in manchen Fällen auch aus quantitativer Perspektive. Darüber hinaus finden sich auch Texte, die zeigen, wie eine konsequente Ausrichtung auf Transfer und Third Mission die Prozesse, Strukturen und Einstellungen von Hochschulen beeinflusst. In diesem Sinne kann dann sogar von einem „Reallabor Hochschule“ gesprochen werden.

Alle Veröffentlichungen finden Sie auf der Verbundwebseite: www.transinno-lsa.de.

 

Virtuelle Netzwerktagung zum Thema "Vernetzung von Reallaboren mit Meta-Projekten"

Da die ursprünglich für April 2020 geplante Netzwerktagung als Präsenzveranstaltung in Magdeburg pandemiebedingt ausfallen musste, fand nun Ende April 2021 die Virtuelle Netzwerktagung des Verbundprojektes TransInno_LSA mit 50 Teilnehmenden statt.  

Ziel unserer internen Netzwerktagung unter dem Motto: "Vernetzung von Reallaboren mit Meta-Projekten" war es, die Gesamtkonzeptidee des TransInno_LSA Verbundvorhabens, Transferinstrumente und -strukturen sowie Third Mission Aktivitäten zu evaluieren und gegebenenfalls neue Ansätze zu entwickeln und erproben, aufzugreifen. So wurden in Hinblick auf das Projektende sowie zur Erfüllung des Gesamtkonzeptes, die Reallabore des Verbundvorhabens mit den eher auf der Metaebene operierenden Teilprojekten gezielt in Form eines World-Cafés zusammengebracht und erhielten die Möglichkeit, gewählte Konzeptansätze anzuwenden und zu überprüfen.

Wir danken allen Teilnehmenden für die tolle Unterstützung zur Virtuellen Netzwerktagung 2021 und freuen uns auf den im Herbst 2021 statt findenden Innovationstag in Magdeburg.

Ein Plädoyer für Third Mission in Zeiten des Lockdowns

Professoren der Hochschule Harz haben in einem vergangenen Artikel  erklärt, dass die Unternehmen in der aktuellen Lage weniger Zeit für Projekte mit Studierenden haben. Aber haben sie im Lockdown auch weniger Projekte oder zu lösende Probleme? Kaum vorstellbar. Vielmehr ändern sich doch die Fragestellungen und der Umgang mit ihnen. Die Third Mission der Hochschulen erscheint Rebecca Spaunhorst vom TransInno_LSA Teilprojekt TBT so wichtig wie nie.

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Das Dickicht lüften – ein Card Sorting-Workshop für Transfer- und Third Mission-Aktivitäten

Die Angebote und Aktivitäten von Hochschulen sind zahlreich und vielfältig. Neben der reinen Lehre und Forschung sind beispielsweise diverse Kooperationsprojekte, Weiterbildungen und Veranstaltungen aufzuzählen. Für Außenstehende und häufig auch Hochschulangehörige ist es gar nicht so einfach, sich im Dickicht der Angebotsvielfalt zurechtzufinden. Mitarbeitende der Hochschule Harz wollten einer sinnvollen Strukturierung und Benennung dieser sogenannten Third Mission- bzw. Transferaktivitäten auf den Grund gehen und haben im November zwei Workshops durchgeführt – eine Bereicherung sowohl für die Organisatorinnen als auch für die Teilnehmenden.

Susanne Klein vom Application Lab der Hochschule Harz beschäftigt sich in ihrer Tätigkeit als Research Funding Managerin mit den (Förder-)Bedarfen von Unternehmen, Verwaltungen und anderen hochschulexternen Institutionen. Hierbei geht es auch um die Frage, mit welchen Angeboten die Hochschule auf diese reagieren kann und wie diese Angebote präsentiert und vermittelt werden sollten.

Damit, wie Third Mission-Aktivitäten eigentlich bestmöglich strukturiert sein müssten, befassen sich auch Carolin Schubert und Rebecca Spaunhorst vom TransInno_LSA-Teilprojekt TBT. Sie entwickeln gemeinsam eine „Toolbox“, mit der Hochschulen ihre Third Mission-Aktivitäten bewerten können. „Dafür müssen wir die verschiedenen Aktivitäten natürlich auch sinnvoll gliedern, sonst würde die Nutzung der Toolbox ja eher lästig“, so die beiden wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen.

Auch für Anja Klinner ist eine nachvollziehbare Gliederung von Transferaktivitäten wichtig. Im TransInno_LSA-Teilprojekt MPASS entwickelt sie zusammen mit ihrem Kollegen eine Internetplattform (Matching-Plattform), auf der man sich zukünftig über die Hochschulwelt informieren können soll. „Auch wenn dort eine Art Suchmaschine zentral sein wird, sollen Inhalte auch für diejenigen auffindbar sein, die sich lieber ‚durchklicken‘“, erklärt sie.

Wie müssen Informationen über die Aktivitäten und Angebote von Hochschulen also angelegt sein, damit Nutzerinnen und Nutzer sich schnell und einfach zurechtfinden? Eine Methode hat sich da für alle drei Projekte angeboten: das Card Sorting. In der Praxis wird diese für die Entwicklung von Informationsarchitekturen für Websites angewandt. Schnell war die Motivation für einen Card Sorting-Workshop mit Hochschulangehörigen und Vertreterinnen und Vertretern aus Unternehmen, Verwaltungen, Vereinen und anderen Bereichen außerhalb von Hochschulen geboren.

Schließlich fand der Workshop sogar zweimal im November 2020 statt. Jeweils zwei Stunden nahmen sich die insgesamt 28 Teilnehmenden für den Workshop per Videokonferenz Zeit. In Kleingruppen eingeteilt, sortierten diese die insgesamt 56 Karten, auf denen verschiedene Transfer- und Third Mission-Aktivitäten beschrieben waren. Sie gliederten die Karten und gaben den Gruppen eigene Bezeichnungen.

Für die Auswertung standen den Organisatorinnen schließlich acht Beobachtungsprotokolle und zahlreiche Screenshots zur Verfügung. Natürlich wurde am Ende nicht DIE ideale Lösung gefunden, um das Dickicht von Transfer- bzw. Third Mission-Aktivitäten zu lüften. Aber es ergaben sich wertvolle Hinweise für die Bearbeitung von Unternehmensanfragen, die Bewertungs-Toolbox und die zukünftige Matching-Plattform. Auch die Teilnehmenden selber empfanden den Workshop nach eigenen Aussagen als Bereicherung. Einige lernten neue Tools und Methoden kennen, andere wiederum fanden es gut, auch einmal Einblicke in die Gedankenwelt anderer Akteursgruppen zu gewinnen.

Für weitere Informationen zum Workshop, den Methoden oder Ergebnissen stehen die Mitarbeitenden der Teilprojekte TBT und MPASS gern zur Verfügung.

Bild und Text: HS Harz

 

CampusKids und ForschungsKita: Wie Forscher von morgen schon heute begeistern

Viele Teilvorhaben im Projekt Innovative Hochschule befassen sich mit sehr unterschiedlichen Ansätzen für Transfer und Third Mission. Das Projekt ForschungsKita der Hochschule Merseburg, legt seinen Fokus dabei auf die ganz kleinen Mitglieder unserer Gesellschaft: Die Kinder.

Katja Czech und Anika Naß erklären, wie begeistert die Kinder Entdecken und Forschen, was die CampusKids und die ForschungsKita auszeichnet und wieso eine Zusammenarbeit mit der Hochschule so wichtig ist.

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Clip zeigt Reallabor-Arbeit unter Corona

Hochschullehre trifft auf Senioren-Technikberatung: Die Idee, eine digitale Dokumentenkamera in der Smartphone-Sprechstunde im Reallabor TAKSI in Wernigerode einzusetzen, ist der Aufhänger für einen Clip, mit dem sich das Projekt VTTNetz in die virtuelle IHS-Konferenz im September 2020 einbringt. Durch den Einsatz des Visualizers kann die beliebte Sprechstunde unter Wahrung der Hygieneregeln auch in der Corona-Krise angeboten werden. 

https://www.innovativ-altern.de/portfolio/clip-zeigt-reallabor-arbeit-unter-corona/

Text: Julia Bruns

Covid-19 im Sommersemester 2020: Third-Mission-Aktivitäten in Zeiten einer Pandemie

Ein naturnaher Campus, eine familiäre Atmosphäre und eine gute Verknüpfung mit der „echten“ Welt. All das zeichnet ein Studium an der Hochschule Harz in einem normalen Jahr aus. 2020 ist aber gar nichts normal. Die durch Covid-19 bedingten Einschränkungen der Hochschule betreffen nicht nur die Studierenden, sondern auch die Partnerinnen und Partner.

Rebecca Spaunhorst vom Teilprojekt TBT hat sich mit Prof. Dr. Georg Felser und Prof. Dr. André Niedostadek von der Hochschule Harz, sowie der Leiterin des Dezernats Kommunikation und Marketing unterhalten und das vergangene Corona-Semester unter die Lupe genommen.

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Mehr als nur Worte: Ein TBT-Video erklärt Third Mission

In den vergangenen Wochen hat das Teilprojekt TBT über andere Teilvorhaben des Projekts TransInno_LSA an der Hochschule Harz berichtet. Diese entsprechen entweder der Definition einer Third-Mission-Aktivität oder unterstützen diese in ihrer Durchführung. Nun ist ein kleiner Imagefilm entstanden: In einem kurzen Beitrag wird erläutert, welches Ziel TBT verfolgt, wie sie dieses erreichen wollen und wer hinter TBT steckt.

Zum Artikel mit Video

Projekte im Studium - Vom Todfeind zum besten Freund. Tipps und Tricks für ein leichteres (Projekt)leben

Im letzten Jahr hat Rebecca Spaunhorst vom TransInno_LSA Teilprojekt TBT zwei Projekte von Studierenden betreut und begleitet. Dabei hat sie die Entwicklung, den Frust und den Erfolg innerhalb der Projektarbeit miterlebt. Um es zukünftigen Projekt-Durchstartern etwas zu erleichtern, haben die beiden Studierenden, Aileen Salomon und Max Stickel, zusammen mit Rebecca Spaunhorst ihre Erfahrungen in zehn hilfreiche Tipps und Tricks zusammengefasst.

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Für jeden Topf ein Deckel? Eine Matching-Plattform findet den richtigen Hochschulpartner für Sie

Im Rahmen der Förderinitiative innovative Hochschule, entwickelt das Teilvorhaben MPASS eine Matching-Plattform. Mit ihrer Hilfe soll die Kontaktaufnahme mit Hochschulen zukünftig vereinfacht werden, um Third-Mission-Aktivitäten und Transfer zu forcieren.

Rebecca Spaunhorst vom Teilprojekt TBT stellt im aktuellen Artikel des Wissenschafts-Thurms das Projekt vor. 

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Gemeinsam Technik erkunden: VTTNetz erprobt innovative Ideen in der Senioren-Technikberatung

Im Projekt VTTNetz befassen sich die Kolleginnen und Kollegen mit Technikberatung, Techniknutzung und Wohnberatung im Alter. Was das genau heißt, erkundet Rebecca Spaunhorst in einem Interview.

Im Verbundprojekt TransInno_LSA gibt es zahlreiche spannende Teilvorhaben, die unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Ein vielfältiges Beispiel für Third Mission an der Hochschule Harz ist das Teilprojektt VTTNetz, welches für „Innovationsnetzwerk für vernetzte Technikberatung und Techniknutzung“ steht. Rebecca Spaunhorst vom Teilprojekt TBT hatte bereits im letzten Blogbeitrag des Wissenschafts-Thurms die Third-Mission-Definition des Verbundprojekts erläutert und betrachtet nun exemplarisch ein Forschungsprojekt der Kategorie Third Mission. 

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Ehrenamtliche geben Tipps in der Volksstimme

Das TransInno_LSA Teilprojekt VTTNetz ist heute in der landesweit erscheinenden Tageszeitung Volksstimme auf deren "Gemeinsam stark"-Panoramaseite vertreten. Die ehrenamtlichen Technikbotschafter des Reallabors TAKSI geben im aktuellen Beitrag Tipps gegen den Corona-Blues.

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„TAKSI“ bringt älteren Menschen technische Innovationen ins Haus

Das Reallabor TAKSI bildet im TransInno_LSA Teilprojekt VTTNetz eine wichtige Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Es ist ein Ort vielfältigen Lernens, dient der Evaluation wissenschaftlicher Ergebnisse und fördert deren Transfer im Sinne der Third Mission von Hochschulen. Gleichzeitig werden durch die Identifizierung alltagsweltlicher Probleme transdisziplinäre Forschungsprozesse zu Alter und Technik angestoßen. Das Reallabor wendet sich an ältere Menschen und pflegende Angehörige und dient zur Unterstützung der Aus- und Weiterbildung Beratender. Um diese verschiedenen Funktionen auszufüllen, gliedert sich das Real-Labor in drei Instrumente: TAKSI-Zentrale, TAKSI on tour und TAKSI Wissenschaft.

Im aktuellen "Demograf", dem Newsletter des Ministeriums für Landesentwicklung und Verkehr Sachsen-Anhalt wird die Arbeit und das Team rundum das Reallabor für Technikakzeptanz und Soziale Innovation vorgestellt. Der ehrenamtliche Technikbotschafter Eberhard Toepfer und die Reallabor TAKSI-Klientin Bärbel Wonde haben es sogar auf den Titel des "Demograf" geschafft. 

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Wie können Senioren mit ihrer Familie in der Corona-Krise Kontakt halten?

Die ehrenamtliche Technikbotschafterin Sophie Friederike Bremer aus dem VTTNetz-Reallabor TAKSI hat ihrer Oma übers Telefon WhatsApp beigebracht. Im aktuellen Volksstimme-Artikel erklärt die 22-jährige Studentin der Hochschule Harz, wie sie es geschafft haben - und betont, dass sich der Aufwand absolut lohnt.

Wie können Senioren mit ihrer Familie in der Corona-Krise Kontakt halten? Eine Studentin der Hochschule Harz hat einen Weg gefunden.

Third Mission an der Hochschule Harz - ein Telefoninterview mit Prof. Dr. Georg Westermann

Aileen Salomon führt in ihrem aktuellen Beitrag ein Interview mit Herrn Prof. Dr. Georg Westermann, Prorektor für Forschung und Transfer an der Hochschule Harz und Leiter des Gesamtvorhabens TransInno_LSA. Sie sprechen unter anderem über die Definition von Third Mission an den Verbundhochschulen Harz, Magdeburg-Stendal und Merseburg, wie diese entstand, wo wir Third Mission überall finden können und welche Wirkung diese Aktivitäten auf die Hochschule und die Gesellschaft haben. Auch die Zukunft von Third Mission und wie sich die Hochschulen entwickelt haben, seit es diese Aktivitäten gibt, werden thematisiert.

Aileen Salomon ist Studentin im Masterstudiengang Konsumentenpsychologie und Marktforschung an der Hochschule Harz. Im Rahmen ihres Forschungsprojektes beschäftigt sie sich mit Wissenschaftskommunikation. Sie verfasst hierfür, unter der Betreuung von Prof. Dr. Uwe Manschwetus und Rebecca Spaunhorst, eine kurze Reihe von Blogartikeln.

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Wie vier Wissenschafter auszogen die Third Mission zu finden...

Third Mission – was war das noch gleich? Rebecca Spaunhorst vom TransInno_LSA Teilprojekt TBT befasst sich in ihrem Artikel „Wie vier Wissenschaftler auszogen die Third Mission zu finden“ mit genau dieser Frage. Im Fokus stehen die im Projekt TBT vorgenommenen Recherchen, Umfragen und Diskussionen rund um das Thema Third Mission. Der Artikel richtet sich an jeden, der Interesse hat sich mit dem Thema zu beschäftigen und soll, gemäß dem Kerngedanken von Third Mission, insbesondere die Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Vereine oder öffentliche Einrichtungen ansprechen.

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Die Umsetzung von Third Mission im (Bundes-)Land Sachsen-Anhalt

Aileen Salomon ist Studentin im Masterstudiengang Konsumentenpsychologie und Marktforschung an der Hochschule Harz. Im Rahmen ihres Forschungsprojektes beschäftigt sie sich mit Wissenschaftskommunikation. Sie verfasst hierfür, unter der Betreuung von Prof. Dr. Uwe Manschwetus und Rebecca Spaunhorst, eine kurze Reihe von Blogartikeln. In ihrem aktuellen Beitrag stellt sie das Projekt TransInno_LSA vor. Sie geht dabei, neben der Vorstellung der Handlungsfelder, kurz auf eine Diskussion der Frage „Was spricht für und was spricht gegen Third Mission?“ ein. Eine wichtige Frage, die sie gemeinsam mit den Kollegen aus dem TransInno_LSA Teilprojekt TBT diskutiert hat.

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Soziale Nähe trotz physischer Distanz

Besonders Ältere sollen sich aufgrund der Anordnungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus isolieren, weil sie häufiger von schweren Verläufen der Viruserkrankung betroffen sein können. Sie leiden unter der Einsamkeit. Um miteinander in Kontakt zu bleiben, können Beratungsstellen, Familien und Freundeskreise miteinander über Messengerdienste im Gespräch bleiben.

Das Teilprojekt VTTNetz stellt verschiedene Möglichkeiten vor, um während der Coronakrise in Kontakt zu bleiben.

Weitere Informationen unter https://www.innovativ-altern.de/portfolio/infoseite-coronavirus/

 

ABSAGE: 2. Netzwerktagung und Innovationstag am 23. April 2020 in Magdeburg

Die TransInno_LSA - Projektkoordination hat entschieden, die 2. Netzwerktagung und den Innovationstag am 23.04.2020 in Magdeburg aufgrund der Coronavirus-Ausbreitung nicht stattfinden zu lassen und die Durchführung stattdessen auf einen noch zu bestimmenden Termin zu verschieben.

Wir bedauern die Absage und blicken gleichzeitig zuversichtlich nach vorne, um gemeinsam mit Ihnen unsere nächste Veranstaltung umso erfolgreicher zu gestalten.

Gerne stehen wir Ihnen bei Rückfragen unter transinno_lsa@hs-harz.de zur Verfügung.

Werden Sie zum Mitgestalter bei MPASS!

Das Teilprojekt MPASS (Matching Plattform for Student Skills) hat sich zum Ziel gesetzt, eine digitale Plattform zu entwickeln, welche bei der Suche nach Angeboten und Ansprechpartnern innerhalb von Hochschulen unterstützt. Als Matching-Plattform soll diese den Nutzern beispielsweise je nach Problemstellung passende Experten innerhalb der Fachdisziplinen oder Servicebereiche empfehlen. Durch die Vereinfachung der Informationssuche sollen schließlich Kontakte und Kooperationen mit Hochschulen noch leichter möglich werden.

Damit die Matching-Plattform ein nützliches Werkzeug innerhalb und außerhalb von Hochschulen – zum Beispiel für Hochschulmitarbeitende, Professorinnen und Professoren sowie Studierende, Angehörige von Unternehmen, öffentlichen Verwaltungen bis hin zu Privatpersonen – werden kann, ist ein regelmäßiger Austausch schon in der Entwicklungsphase notwendig. Im Teilprojekt MPASS wird im Rahmen der Produktentwicklung ein inkrementeller und iterativer Ansatz verfolgt. Mittels Prototyping sollen ab diesem Jahr stetig Feedbacks zum jeweiligen Stand der Plattform eingeholt werden. Einige Interessenten aus dem Umkreis der Hochschule Harz haben sich bereits gefunden, welche wir in diesem Jahr in die Entwicklung einbinden möchten.

Wie kann eine solche Matching-Plattform auch für Sie ein wertvolles Tool werden? Haben Sie bereits konkrete Ideen oder möchten sich erst einmal inspirieren lassen? Unabhängig davon, ob Sie bereits mit Hochschulen zusammengearbeitet haben oder nicht, wir interessieren uns für Ihre Meinung. Gestalten Sie mit und bringen Sie sich ein, denn Ihre Wünsche in Bezug auf die Matching-Plattform sind für uns zentral.

Rufen Sie uns an unter 03943 659 798 oder senden Sie uns eine E-Mail an mpass(at)hs-harz.de – wir setzen uns anschließend mit Ihnen in Verbindung.

Text und Bild: Anja Tetzel

Diakonie und VTTNetz streben Kooperation an

Einen Großteil ihrer Zeit widmen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Projekt VTTNetz der Netzwerkarbeit – nicht umsonst ist sie gleich zweimal Teil des Projektnamens: Innovationsnetzwerk Vernetzte Technikberatung und Techniknutzung. Um die Zusammenarbeit auf regionaler Ebene weiter voranzubringen, haben sich Projektleiterin Birgit Apfelbaum, der wissenschaftliche Mitarbeiter Thomas Schatz und Projektmitarbeiterin Julia Bruns am Freitag, 17. Januar 2020, mit verschiedenen Akteurinnen des Diakonischen Werks im Kirchenkreis Halberstadt getroffen.

An dem Austausch nahmen Isabell Koch, Bereichsleiterin Beratung und Soziales, Ina Blessinger, Leiterin der Freiwilligen-Agentur Nordharz (FWA), Heike Sandhagen, Familien- und Seniorenbetreuerin in der Freiwilligen-Agentur Nordharz, Janine Seerich vom Bereich „neues wohnen“ und die Bereichsleiterin „neues wohnen“, Jutta Jachmann teil. Die Gruppe besichtigte mit großem Interesse das Reallabor für Technikakzeptanz und Soziale Innovation in Wernigerode.

Diakonie erwägt eigene Beratungsstelle

Isabell Koch berichtete, dass die Diakonie darüber nachdenkt, ein eigenes Angebot für eine Wohn- und/oder Technikberatung aufzubauen, um ältere Menschen an technikunterstütztes, altersgerechtes Wohnen heranzuführen. Deshalb erläuterte Birgit Apfelbaum ihr und ihren Kolleginnen, wie das Reallabor durch Zusammenarbeit mit Akteuren aus der Wohnungswirtschaft (Wernigeröder Wohnungsgenossenschaft eG) und ehrenamtlich Engagierten (Wernigeröder Seniorenvertretung e.V. und Verein Frau und Bildung) mit Leben erfüllt werden konnte.

Auch das Konzept der Smartphone-Sprechstunde, die als „Türöffner“ häufig den ersten Kontakt zu den Klientinnen und Klienten herstellt, stieß auf Zuspruch der Diakonie-Mitarbeiterinnen. Birgit Apfelbaum wies auch darauf hin, dass eine proaktive Öffentlichkeitsarbeit unerlässlich sei, um von der Zielgruppe der älteren Menschen wahrgenommen zu werden und das Angebot einer Wohn- und Technikberatung nachhaltig bekannt zu machen.

Kleine Helfer sind relevant

Dass die vielen „kleinen Lösungen und Helfer“ relevant für die Mitarbeiter*innen und Klient*innen der Diakonie seien, betonte Isabell Koch. Profitieren könne vor allem der Bereich „neues wohnen“. Dieser Part der Arbeit im Diakonischen Werk will Menschen mit Hilfebedarf möglichst lang ein selbstbestimmtes Wohnen in der eigenen Wohnung ermöglichen. Ein Ziel, das auch VTTNetz mit der regionalen und bundesweiten Netzwerktätigkeit und der sich daraus ergebenden Professionalisierung der Beratung verfolgt. Dass ein selbstbestimmtes Leben im hohen Alter durch Details wie einen Fensteröffner, mobile Rampen, Gardinenlift und Haltegriffe länger aufrechterhalten werden kann, demonstrierte Thomas Schatz bei einer Führung durch das Reallabor TAKSI.

Thomas Schatz zeigte sowohl einfache Hilfsmittel wie Gehstock, LED-Nachtlicht und Brettchen zur Einhand-Bedienung als auch komplexere Systeme aus dem Smart-Home- und Ambient Assisted Living (AAL)-Bereich. Viele der Geräte waren den Gästen neu. So stieß auch die druckfrische Broschüre „Der kleine Technikratgeber“ mit zahlreichen Alltagshelfern auf Zuspruch.

Beide Partner – VTTNetz und das Diakonische Werk – waren sich nach gut drei Stunden Austausch einig, dass sie gemeinsam mehr erreichen können. So möchte sich VTTNetz künftig mit Schulungen und Weiterbildungen zu technischer Assistenz im Reallabor einbringen. Das Schulungsangebot soll für freiwillige Familien- und Seniorenberater*innen als fachliche Qualifikation genutzt werden. Das Diakonische Werk mit der Freiwilligen-Agentur will Ehrenamtliche motivieren, sich als Technik-Botschafterinnen und Technik-Botschafter zu engagieren. Freiwillige, die sich als Familien- und Seniorenbegleiter*innen im Landkreis Harz tätig sein wollen, können sich gern bei Ina Blessinger unter i.blessinger(at)diakonie-halberstadt.de oder in der Freiwilligen-Agentur Nordharz unter Telefon (03946) 90 73 95 melden.

Text und Bild: Julia Bruns

Wir sind jetzt auch auf Twitter!

Das Verbundprojekt „TransInno_LSA“ ist ab sofort auch auf Twitter (@transinnolsa) zu finden. Wir berichten über Veranstaltungen, geben Einblicke in unsere Reallabore, stellen die Teams hinter den Teilprojekten vor und teilen ihre Zwischenergebnisse. Wir freuen uns auf den Austausch und viele Follower! #innovativehochschule #transinnolsa

Labore für die Hochschulen für den öffentlichen Dienst?

Im Werk „Der demographische Wandel – Zwischen Digitalisierung, Aufgabenwandel und neuem Personalmanagement“ werden die zentralen Ebenen der Verwaltung in Form der Digitalisierung, des Personalmanagements und des Aufgabenwandels im öffentlichen Dienst gleichermaßen in ihren Zusammenhängen thematisiert. Prof. Dr. Jürgen Stember vom Teilprojekt Existenzgründungen aus Hochschulen forcieren (ExFo) hat darin den Beitrag: „Labore für die Hochschulen für den öffentlichen Dienst? Modernes Innovationsmanagement durch Innovation-Labs, Kompetenzzentren und Reallabore“ veröffentlicht. Das Werk ist Teil der Reihe:  Schriften des Praxis- und Forschungsnetzwerks der Hochschulen für den öffentlichen Dienst und ist im Nomos Verlag erschienen.

Der demographische Wandel - Zwischen Digitalisierung, Aufgabenwandel und neuem Personalmanagement. 2020. Buch. 332 S. Softcover. Nomos. ISBN 978-3-8487-6149-4

Der Zukunft der Pflege auf der Spur

„Manchmal habe ich den Eindruck, dass die Pflegeversicherung uns heute mehr als die Rentenversicherung bewegt“, sagt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zu Beginn der Podiumsdiskussion am 6. Februar 2020 in Wernigerode. Es sei ein emotionales Thema – ein Thema, das erfordere, dass beide Seiten einander zuhören. Und so bittet der CDU-Politiker seine Zuhörer um eine faire Unterhaltung. Seinen Worten folgt zustimmendes Nicken in den Reihen. Wernigerode ist die erste von deutschlandweit sechs Städten, die der Gesundheitsminister besucht, um mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen.

Auch das Innovationsnetzwerk Vernetzte Technikberatung und Techniknutzung (VTTNetz) ist mit Projektmitarbeiterin Julia Bruns vor Ort, um die Veranstaltung zu verfolgen. Der Saal im Fürstlichen Marstall ist bis auf den letzten Platz gefüllt. Es sind Vertreter*innen von Pflegeunternehmen, Krankenschwestern und –pfleger, Angehörige und Pflegebedürftige selbst gekommen, um sich zu Wort zu melden oder einfach nur zuzuhören, wohin sich die Pflegeversicherung weiter entwickeln könnte. Denn genau dies sucht Jens Spahn gemeinsam mit den geladenen Expert*innen zu erörtern: Maria Loheide (Vorstand Sozialpolitik im Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung), Dr. Jochen Pimpertz (Leiter Öffentliche Finanzen, soziale Sicherung und Verteilung am Institut der deutschen Wirtschaft) und der Bremer Gesundheitsökonom Prof. Dr. Heinz Rothgang, der die Entwicklung der Pflegeversicherung seit 25 Jahren begleitet und in dem Feld der Alterssicherung forscht, stellen sich der Debatte.

Dass Pflegekräfte besser bezahlt werden müssen, betont Prof. Dr. Heinz Rothgang. Diese Mehrausgaben dürften jedoch nicht den Pflegebedürftigen oder ihren Angehörigen selbst aufgebürdet werden. „Die Eigenanteile müssen mindestens begrenzt werden“, fordert er. Zudem müsse deutlich mehr unternommen werden, um den personellen Engpass zu kompensieren. „Selbst, wenn wir heute Pflegekräfte aus dem Ausland werben, wird uns das nur kurzfristig helfen“, warnt er. Es sei vor allem die Generation der Babyboomer – der geburtenstarken Jahrgänge in den 1950ern und 1960ern – die zwischen 2040 und 2050 pflegebedürftig würde. „Und wenn es 2040 eng wird, dann können wir uns nicht auf das Ausland verlassen“, so Rothgang.

Heinz Rothgang plädiert deshalb für eine stärkere Digitalisierung der Pflege. Eine strategische Nutzung der gesammelten Daten sei sinnvoll, um Pflegemitarbeiter zu entlasten. „Was haben wir für Bedarfe? Was ist geplant? Die Lösung muss sein, dass in der digitalisierten Welt die gesammelten Informationen genutzt werden“, sagt er. „Stattdessen wurde im Zuge des Bürokratieabbaus akzeptiert, dass Papierkram unnötig wird.“

Im anschließenden lockeren Abendprogramm stellt Julia Bruns seinem Mitarbeiter Thomas Kalwitzki und Prof. Rothgang die Grundzüge des Projektes VTTNetz vor.

Text und Bild: Julia Bruns

Interviews zeigen methodische Herausforderungen

Zur qualitativen Datenerhebung im Teilprojekt ONFA konnten in 2019 zahlreiche Interviews durchführt werden. Es wurden Professorinnen und Professoren sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hochschule Harz sowie der Hochschule Merseburg zur Identifikation und Beschreibung ihrer Transferaktivitäten befragt.

Eine Schwierigkeit bestand darin, eine geeignete Systematik in Form eines Interviewleitfadens zu erstellen, mit der Transfer erkennbar wird, ohne im Speziellen vorab mit den Interviewpartnerinnen und -partnern ein gemeinsames Verständnis von Transfer zu erarbeiten und mit Begrifflichkeiten die Partnerinnen und Partner zu prägen. Dieses Vorgehen sollte insbesondere informellen bzw. unerkannten, zum Teil unbewussten Transfer, besser sichtbar werden lassen.

Es wurden verschiedene Vorgehensweisen getestet. Zunächst wurden die Interviewpartnerinnen und -partner nur auf Basis des Interviewleitfadens befragt. Dieses Vorgehen produzierte insgesamt gute Ergebnisse, die jedoch im Verhältnis zur generierten Textmenge gering ausfielen. In einem zweiten Ansatz wurde mithilfe zweier Grafiken den Interviewpartnerinnen und -partnern vorab ein Schema mit Beispielen von Transferaktivitäten in den hochschulischen Kernprozessen Forschung und Lehre. gezeigt. Dadurch konnte eine Qualitätssteigerung in den erhobenen Daten erzielt werden. In einem weiteren Schritt wurden ebendiese Grafiken gezeigt, die Interviewpartnerinnen und -partner aber zusätzlich gebeten, sich selbst einem dieser Prozesse zuzuordnen, in dem sie in ihrer Tätigkeit für sich eher Transfer ausmachen würden. Dieses Vorgehen steigerte die Datenqualität erheblich.

Nach ersten Interviews zeigte sich bereits, dass die erarbeitete Systematik grundsätzlich dazu geeignet ist, Transfer zu erfassen und, dass sich Transfer über dessen Managementintensität operationalisieren lässt. Auch deuten Rückmeldungen der Interviewpartnerinnen und -partner darauf hin, dass das Vorgehen des Teilprojekts nachhaltiges Interesse an dessen Ergebnissen weckt.

Im weiteren Verlauf sind für die Datengewinnung nun folgende Fragen von zentraler methodischer Bedeutung:

1. Wie könnten insbesondere informelle Transferaktivitäten besser sichtbar werden?

2. Sollten Transferaktivitäten, die innerhalb von Hochschulprozessen stattfinden, gezielt den Interviewpartnerinnen und -partnern vorgelegt werden?

3. Sollten die Interviews weniger oder stärker strukturiert werden?

4. Wie können die Projektmitarbeiterinnen und-mitarbeiter offener Forschen und trotzdem verwertbare Ergebnisse erzielen?

Derzeit werden die vorhandenen Interviews transkribiert und kodiert. Weitere Interviews an der Hochschule Merseburg, der Hochschule Magdeburg-Stendal und der Otto-von-Guericke Universität in Magdeburg sind für dieses Jahr in Vorbereitung.

Text: Linda Granowske und Maximilian Fischer

 

Diskussion mit ForscherInnen unterstützt die Interpretation erster empirischer Befunde

Im Teilprojekt ONFA konnten bereits im vergangene Jahr wesentliche empirische Daten erhoben und auf zwei Tagungen präsentiert werden. Die dabei anwesenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen zeigten reges Interesse und diskutierten über methodische Ansätze des Teilprojekts und interpretierten erste Ergebnisse. Die Diskussionen beinhalteten wertvolle Hinweise und konstruktives Feedback, woraus konkrete Schritte für das weitere Vorgehen des Teilprojekts abgeleitet werden konnten. Vor dem Hintergrund der weitestgehend normativ-konzeptionell geführten Diskussion über Transfer leistet ONFA damit einen wichtigen empirischen Beitrag, der sich durch die Systematik der Datenerhebung von bisherigen Untersuchungen unterscheidet.

Zunächst wurde ein Interviewleitfaden erarbeitet, der die Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter unterstützt, im Rahmen von Interviews Transfer sowie die Strukturen, in denen der Transfer erbracht und gemanagt wird, zu erheben. Dieser Interviewleitfaden wurde im Arbeitsprozess wiederholt überprüft und angepasst, um eine möglichst hohe Informationsdichte zu erreichen. Die sich anschließende Analyse durch Kodierung und Auswertung der kodierten Segmente fokussiert insbesondere die Transferrichtung, die Strukturen sowie die Managementintensität des Transfers. Mithilfe dieses Ansatzes soll das Wissen über tatsächliche Formen des Managements von Transfer erweitert werden.

Auf zwei Konferenzen konnten die ersten Ergebnisse der Datenerhebung einem breiten Publikum präsentiert werden. Mit dem Titel „Zwischen hier und dort – eine empirische Untersuchung der Transferaktivitäten von Hochschulen“ traf ONFA einen Nerv der Besucherinnen und Besucher der 14. Jahrestagung des Hochschulnetzwerks Bildung durch Verantwortung e.V. Die Tagung, welche in Kooperation mit der Universität Duisburg-Essen organisiert wurde, widmete sich „Hochschulen in der Gesellschaft“ und fokussierte mit unterschiedlichen Beiträgen hauptsächlich die gesellschaftliche Verantwortung von Hochschulen und die Operationalisierbarkeit von Transfer. Das Zentrum für Sozialforschung und Methodenentwicklung in Magdeburg veranstaltete im Dezember eine Tagung mit Werkstattcharakter. Dort konnte sich ONFA ebenfalls präsentieren und Projektinhalte intensiv diskutieren. Unter dem Motto „Forschen zwischen Anwendungs- und Grundlagenorientierung“ lag hier der Fokus insbesondere auf der Praktikabilität der erarbeiteten Systematik zur Aufnahme und Bewertung von Transferaktivitäten.

Insgesamt betonten die Rückmeldungen der Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer den empirischen Mehrwert des Projekts und ihre Unterstützung für das weitere Vorgehen. ONFA blickt damit auf ein erfolgreiches Jahr 2019 zurück, welches erste Ergebnisse zu Tage förderte und neuen Schwung für weitere Erhebungen im Jahr 2020 aufbaut.

Weitere Informationen zu den genannten Tagungen finden Sie unter folgenden Links:

https://www.hbdv2019.de/#tagungsthema

http://www.zsm.ovgu.de/Nachwuchstagung.html

Text und Bild: Linda Granowske und Maximilian Fischer

Wie können wir Wissenschaft sinnvoll kommunizieren?

Die Kommunikation von Forschung und ihren Ergebnissen ist essentieller Bestandteil der Arbeit einer Hochschule, aber wie gelingt diese Kommunikation sinnvoll? Die Masterstudentin Aileen Salomon beschäftigt sich im Rahmen ihres curricularen Forschungsprojekts genau damit, indem sie die Frage ergründet, „Wie können wir Wissenschaft an die außen Welt kommunizieren?“.

Aileen schreibt eine siebenteilige Serie von Blogartikeln, in denen sie verschiedene Aspekte dieser Fragestellung beleuchtet und sich insbesondere mit der Third Mission von Hochschulen auseinandersetzt. Betreut wird sie hierbei von Herrn Prof. Dr. Uwe Manschwetus und Frau Rebecca Spaunhorst aus dem Team des Teilprojekts Transfer-Bewertungs-Toolbox (TBT).

Die Artikel von Aileen Salomon sind im Wissenschafts-Thurm veröffentlicht.

Für einen direkten Link klicken Sie bitte hier

Reallabor TAKSI zieht erfolgreiche Jahresbilanz

Die Smartphone-Sprechstunde in der altersgerechten Musterwohnung der Wernigeröder Wohnungsgenossenschaft eG pausiert über die Weihnachtsfeiertage. Die Wohnung in der Kopernikusstraße 8 wird seit Oktober 2018 vom Hochschulprojekt VTTNetz als Reallabor, neudeutsch "Living Lab", mit Leben erfüllt. Im gesamten Jahr 2019 konnten sich Senioren dort in mehr als 200 Einzelberatungen über die Bedienung digitaler Endgeräte wie Smartphone, Laptop und Tablet informieren. Zusätzlich zu den Hochschulmitarbeitern Thomas Schatz und Julia Bruns kümmern sich die ehrenamtlichen Senioren-Technikbotschafter Rolf-Hartmut Dörge und Eberhard Toepfer von der Seniorenvertretung Wernigerode um die Anliegen der Älteren. Seit November unterstützt neben den beiden Rentnern die Wirtschaftspsychologie-Studentin Sophie Bremer das Team mit viel Engagement in ihrer Freizeit. "Davor kann man angesichts ihres Pensums im Studium nur den Hut ziehen", würdigt Projektleiterin Prof. Dr. Birgit Apfelbaum den Einsatz. Sie bedankte sich am Dienstag bei den ehrenamtlichen Technikbotschaftern für ihren wöchentlichen Einsatz in der altersgerechten Musterwohnung für ihre engagierte Mitwirkung.

"Die Wohnung eignet sich besonders gut für unsere Beratung, weil wir hier auch Themen wie Badumbau und den Einsatz von Hilfsmitteln ganz anschaulich zeigen können", sagt Projektmitarbeiterin Julia Bruns. Teils seien bis zu acht Ratsuchende zeitgleich im Reallabor für Technikakzeptanz und Soziale Innovation (TAKSI) aufgeschlagen mit der Bitte um unkomplizierte Hilfe. "Gerade zu Weihnachten werden wieder einige Smartphones den Besitzer wechseln. Wer Unterstützung bei den ersten Gehversuchen in der Welt der digitalen Kommunikation braucht, ist herzlich willkommen", teilt sie mit.           

Die nächste Sprechstunde für Smartphone, Komfort und Sicherheit findet am 13. Januar 2020 von 14 bis 16.30 Uhr statt. Die nächsten freien Termine sind ab 20. Januar verfügbar.

Anmeldung unter  0172 34 64 194, weitere Informationen unter www.innovativ-altern.de

Text und Bild: Julia Bruns

Die Gesichter der Senioren-Technikberatung

Technikberatung hat viele Gesichter: Das zeigt der neue Clip aus dem Projekt angewandter Forschung VTTNetz (Innovationsnetzwerk Vernetzte Technikberatung und Techniknutzung).

Der Film lässt das 2. bundesweite Austauschtreffen der Beratungsstellen für Wohnen und Technik am 13. und 14. November 2019 in Wiesbaden Revue passieren. Er bietet Außenstehenden einen Einblick in das Berufsbild des Wohn- und/oder Technikberatenden.

Hier der Link: https://youtu.be/tmqd3z-yMfc

Weitere Informationen zum Teilprojekt VTTNetz des Verbundvorhabens „TransInno_LSA“ der Förderinitiative „Innovative Hochschule“ finden Sie unter https://www.innovativ-altern.de/.

Text und Bild: Julia Bruns

Neue Technik in der Musterwohnung ausprobieren

Neues entdecken können Besucher im Reallabor für Technikakzeptanz und Soziale Innovation (TAKSI) in der Kopernikusstraße 8 in Wernigerode.

Seit November 2019 können Interessierte verschiedene Smart Home-Systeme in Aktion erleben. So können das Licht, die Heizung und das Radio per Sprache ein- und ausgeschaltet werden. Dazu wurde unter anderem ein Smart-Home-System von devolo installiert, das im Elektrofachhandel bezogen werden kann. Der Sprachassistent Alexa kann über den Online-Händler Amazon bestellt werden.

Auch einfache Gerätschaften wie der Tablethalter sind neu in der Wohnung. Dank der Halterung sind die Hände frei – beim Lesen, Spielen und Filmschauen im Bett oder auf der Couch eine praktische Angelegenheit. Die Kosten liegen bei etwa 30 Euro. Bezogen werden kann die Halterung im Onlinehandel.

Der kleine wendige Roboter 7links ermöglicht es, auch in Abwesenheit einen Blick in die eigenen vier Wände zu werfen. Via Smartphone-App wird der Roboter gesteuert. Mit ihm kann man auch in der Wohnung betreuter Angehöriger aus der Ferne nach dem Rechten sehen. Auch dieses Gerät wurde im Onlinehandel gekauft.

Der smarte Trinkbecher MoiKit misst die verzehrte Menge und erinnert ans Trinken. Die Daten können über das Smartphone oder Tablet abgerufen werden. Erhältlich ist er in Onlineshops.

Die praktische Fenstergriffverlängerung hilft beim Öffnen schwer erreichbarer Fenster und trägt dazu bei, Unfälle zu verhindern. Klettern, um Oberlichter oder Fenster hinter der Badewanne zu öffnen, wird dank der Fenstergriffverlängerung unnötig. Geeignet ist sie auch für Menschen, denen das Aufstehen schwerfällt und die im Sitzen Fenster öffnen und schließen wollen. Sie hat eine Hilfsmittelnummer und kann vom Arzt verordnet werden.

Der Stockhalter sorgt für Ordnung: Gehstöcke werden zwischen den zwei Backen eingeklemmt und sind so immer sicher verwahrt. Erhältlich ist diese praktische Alltagshilfe im Sanitätshaus.

Die mit zahlreichen technischen Geräten ausgestattete Dreiraumwohnung wird seit Oktober 2018 vom angewandten Forschungsprojekt Innovationsnetzwerk für vernetzte Technikberatung und Techniknutzung (VTTNetz) unter Leitung von Prof. Birgit Apfelbaum in Kooperation mit der Wernigeröder Wohnungsgenossenschaft eG und der Seniorenvertretung Wernigerode betrieben.

Jeden Montag findet dort von 14 bis 16.30 Uhr eine Smartphone-Sprechstunde statt.

Weitere Informationen unter www.innovativ-altern.de

Innovationsnetzwerk präsentiert sich auf Tagung zu barrierefreiem Tourismus

Julia Bruns, Projektmitarbeiterin im Innovationsnetzwerk Vernetzte Technikberatung und Techniknutzung (Teilprojekt VTTNetz), und Senioren-Technikbotschafter Rolf-Hartmut Dörge haben sich am Mittwoch, 23. Oktober, bei der Fachtagung „Barrierefreier Tourismus im Landkreis Harz“ mit einem Stand beim Markt der Möglichkeiten präsentiert. Dabei kamen sie mit Kolleginnen und Kollegen aus der Pflegebranche, der Freiwilligen-Agentur der Diakonie, mit Beteiligten des Aktionsbündnisses „Landkreis Harzkreis inklusiv“ und der Architektin Gudrun Jostes aus Kassel ins Gespräch.

Die Expertin für barrierefreie Gestaltung gab praktische Tipps zur Umgestaltung von Hotels und Gasträumen sowie ihrer Umgebung. So sei eine Durchgangsbreite von mindestens 90 Zentimetern Pflicht. Sie empfiehlt zudem rutschfeste Bodenbeläge, möglichst unifarben und mit einem kontrastreichen taktilen Leitsystem zu den öffentlichen Räumen, damit auch Seheingeschränkte und Blinde uneingeschränkten Zugang zu Bars, Rezeption, Foyer, Restaurants und Toiletten haben. Ein Beispiel guter Praxis sei das Allgäu Art Hotel in Kempten, wie sie mit Fotos anschaulich belegte. Idealerweise sollten Hoteliers dann, wenn eine Umgestaltung ohnehin ins Haus stehe, auch an die Barrierefreiheit denken. „Leider wissen viel zu Wenige aus der Branche, was Barrierefreiheit bedeutet“, sagte sie im Gespräch mit VTTNetz. Sie schult deshalb auch Handwerksbetriebe und Architekt*innen zu dem Thema.

Gudrun Jostes, die in Kassel Architektur studierte und heute an der Uni Kassel unterrichtet, begrüßt die Initiative von VTTNetz, Wohn- und Technikberatende aus ganz Deutschland miteinander zu vernetzen und zeigte sich selbst interessiert an dem Austauschtreffen, das am 13. und 14. November in Wiesbaden stattfindet.

Dr. Detlef Eckhardt, der Vorsitzende des Aktionsbündnisses „Landkreis Harz inklusiv“ sprach in seiner Rede von einem „Milliardenmarkt“, den die Tourismuswirtschaft Jahr für Jahr ignoriere, weil nicht hinreichend auf die Bedürfnisse älterer oder behinderter Menschen eingegangen werde. Er führt als Vorzeigebeispiel die USA an, wo es keine gesonderten Behinderten-WCs gebe, sondern Gäste-WCs – egal ob für Frau oder Mann – immer barrierefrei und großzügig gestaltet sein müssen.

Rolf-Hartmut Dörge und Julia Bruns hatten einen Reisekoffer mit einigen nützlichen Gegenständen gepackt, die Ältere mit auf Reisen nehmen können, um sich den Aufenthalt angenehmer und komfortabler zu gestalten.

Mit im Gepäck hatten sie:

  • Möbelsitzerhöher (um Stühle, Sessel und Tisch auf eine für Ältere angenehme Höhe zu bringen und so leichter aufzustehen)
  • Einfache Fernbedienung (mit wenigen Tasten; gerade in Hotels sind den Nutzer*innen unbekannte und häufig komplizierte TV-Fernbedienungen vorhanden) 
  • Knöpfhilfe
  • Greifhilfe, um Stecker aus der Steckdose zu ziehen (praktisch für Fön, Ladegerät etc.)
  • GPS-Ortungsgerät (für Angehörige oder Partner dementer Personen mit Weglauftendenz)
  • Bügeleisen mit Lift-Funktion
  • Leichter Gehstock mit LED-Beleuchtung und Alarm
  • Sprechender Wecker mit Licht
  • LED-Nachtlicht (gerade in ungewohnter Umgebung eine große Hilfe nachts)
  • Leselupe mit Licht (hilft beispielsweise Busfahrpläne auch abends gut lesen zu können)
  • Rampe aus Steckelementen (um Schwellen in Hotels auch mit dem Rollator oder Rollstuhl zu überwinden)
  • Tiefer Teller

Weitere Informationen unter www.transinno-lsa.de oder unter www.innovativ-altern.de.

 

Innovationsnetzwerk jetzt auch auf Facebook

Das Teilprojekt Innovationsnetzwerk Vernetzte Technikberatung und Techniknutzung (VTTNetz) ist ab sofort auch auf Facebook mit einer eigenen Seite zu finden. Dort werden News aus dem Projektalltag, über das anstehende Austauschtreffen der Senioren-Technik- und Wohnberater im November in Wiesbaden und spannende Artikel zum Thema Senioren-Technikberatung gepostet.

Auch Hinweise auf nützliche Geräte zum komfortablen Leben im Alter werden dort zu finden sein.

Wer auf dem Laufenden bleiben will, findet das Projekt unter folgendem Link: https://www.facebook.com/vttnetz/

Weitere Infos unter www.innovativ-altern.de.

SCIENCE TALK@Remise: Wissenschaft in 4x10 Minuten

Am Mittwoch, 11. September 2019 war es endlich soweit: Die Teilprojekte der Hochschule Harz stellten sich, innerhalb der Science Talk Veranstaltung in der Remise in Wernigerode, den Fragen angehender Journalisten.

Wie können die Ergebnisse aus der Forschung in die Gesellschaft eingebracht werden? Welchen Beitrag können Hochschulen für ältere Menschen, Familien oder auch für Unternehmen, Kommunen und Vereine leisten?

Diesen Fragen stellten sich acht Mitarbeiter aus vier Projekten der Hochschule Harz beim ersten Science Talk am Mittwochabend in der Remise in Wernigerode. Sie beschäftigen sich fünf Jahre lang mit Existenzgründungsinitiativen, Senioren-Technikberatung, Kooperation von Unternehmen und Hochschule sowie dem generellen Wissenstransfer in die Gesellschaft. Zahlreiche Bürger verfolgten die Talkrunde, die von Cara Buchborn (Foto, von rechts) und Jonas Hinrichs geleitet wurde. Beide studieren Journalistik an der Hochschule Magdeburg-Stendal und verdeutlichten, dass Wissenschaft sehr wohl greifbaren Nutzen für die Menschen fernab des Campus generiert. Die vier Projekte an der Hochschule Harz sowie zehn weitere Projekte an den Hochschulen Merseburg sowie Magdeburg-Stendal werden noch bis Ende 2022 im Verbundprojekt "TransInno_LSA" von Bund und Land in der Initiative "Innovative Hochschule" gefördert. Mit den Projekten soll die gesellschaftliche Verantwortung, neben Forschung und Lehre die dritte Mission der Hochschulen, die sogenannte "Third Mission", gestärkt werden.

Weitere Informationen zum Projekt gibt es unter www.transinno-lsa.de sowie zum Transferformat SCIENCE TALK unter: www.h2.de/sciencetalk

SCIENCE TALK@Remise

Die Teilprojekte der Hochschule Harz stellen sich am Mittwoch, den 11. September 2019 ab 17 Uhr in der Remise in Wernigerode, den Fragen angehender Journalisten...

Vier Teilprojekte der Hochschule Harz stellen sich im lockeren Transferformat "SCIENCE TALK" den kritischen Fragen der Journalismus-Studierenden Cara Buchborn und Jonas Hinrichs von der Hochschule Magdeburg-Stendal.

Die Themen des SCIENCE TALK sind:

  • "Smartphone statt Seniorenhandy – VTTNetz öffnet digitale Welten für Ältere"
  • "Habe Mut, Dich Deiner eigenen Ideen zu bedienen! - Wie Hochschulen Existenzgründungen unterstützen können"
  • "Zwischen hier und dort - Transfer von Hochschulen und Gesellschaft"
  • "Die etwas andere Partnervermittlung - Mit MPASS zur digitalen Vernetzung von Hochschule und Gesellschaft"

Im Anschluss haben alle Gäste die Möglichkeit sich in angenehmer Atmosphäre bei Essen und Getränken weiter auszutauschen.

Dies ist eine kostenfreie Veranstaltung und eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Weitere Informationen zum Projekt gibt es unter www.transinno-lsa.de sowie zum Transferformat SCIENCE TALK unter: www.h2.de/sciencetalk

Netzwerktagung im Verbund - Vom Blue Square zur Sozialen Innovation

Spannende Einblicke in verschiedene Third Mission-Projekte in Nordrhein-Westfalen haben 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des TransInno_LSA-Verbundprojekts am 2. und 3. Juli 2019 in Bochum gewonnen.

Den Auftakt machte das Projekt "Blue Square" der Ruhr-Universität Bochum. In einem zentralen Gebäude mitten in der Bochumer Innenstadt treffen die nichtakademische und die akademische Welt aufeinander. Ganz bewusst werden, so berichtete die Leiterin Belén Daza, Menschen aller gesellschaftlichen Schichten unter der Marke Blue Square bei Veranstaltungsreihen zu aktuellen Themenschwerpunkten zusammengebracht, um so das Image und die Bekanntheit der Hochschule in der Bevölkerung zu stärken. An eine Führung durch den Blue Square schloss sich der mitreißende Vortrag von Professor Uwe Schneidewind an, der über die gesellschaftlichen Aufgaben für Hochschulen sprach.

Am zweiten Tag der Konferenz konnten die Teilnehmenden in World Cafés miteinander ins Gespräch kommen. So tauschten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über ihre Evaluations- und Forschungsmethoden, über ihre Erfahrungen mit Kooperationspartnerschaften, zu Transferprozessen in Hochschulen und die Messbarkeit solcher Prozesse aus. Zudem stellte die Rektorin der evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe, Frau Sigrid Graumann, ihr Verständnis sozialer Innovation und die Innovative Hochschule s_inn vor, ein Verbundprojekt zwischen der evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe und der katholischen Hochschule NRW.

Mindestens einmal im Jahr ist ein Netzwerktreffen für die 14 Teilvorhaben im Verbundprojekt TransInno_LSA vorgesehen.

SCIENCE TALKS: Wissenschaft in 3x10 Minuten

Am Samstag, dem 25. Mai 2019, findet die große Lange Nacht der Wissenschaft in Magdeburg statt. Mehr als 30 Institutionen, Labore, Forschungseinrichtungen und Hochschulen laden zum 14. Mal Wissenschaftsfans ein, hinter die Kulissen von Forschung und Wissenschaft zu schauen. Kleine und große Wissenschaftsfans können bei zahlreichen Aktionen, Vorträgen und Experimenten einen Einblick an Orte erhalten, die sonst nicht so leicht zugänglich sind.

Auch das Projekt „Transfer- und Innovationsservice im (Bundes-)Land Sachsen-Anhalt“, kurz „TransInno_LSA“, beteiligt sich mit dem Format SCIENCE TALK an dem vielseitigen Programm. Das Besondere: Die SCIENCE COUCH kommt direkt zu den Forschenden und bietet somit vor Ort einen einzigartigen Einblick in deren Arbeitswelt. Die Talks werden von Journalismus-Studierenden der Hochschule Magdeburg-Stendal moderiert und finden in den Laborhallen auf dem Herrenkrug-Campus statt.

19:00 Uhr: SCIENCE TALK "A Plastic Ocean" mit Prof. Dr. Gilian Gerke
Haus 18, R. 0.55
Moderation: Vera Reinicke und Simeon Laux

20:00 Uhr: SCIENCE TALK ego.-Inkubator "Werkstoffoberflächen" mit Dr. Peter Gerth
Haus 18, R. 1.07
Moderation: Simeon Laux und Jonas Hinrichs

21:00 Uhr: SCIENCE TALK "Modellfabrik 4.0 für KMU" mit Paul Jödecke und Tobias Tute
Haus 17, R. 0.56
Moderation: Vera Reinicke und Jonas Hinrichs

 

Link zur Anmeldung:

www.h2.de/sciencetalk

 

Teilnahme am 5. Harzer Firmenlauf

Am Mittwoch, den 22. Mai 2019, fand im Bürgerpark in Wernigerode, der 5. Harzer Firmenlauf statt.

Unter den 5 Teams der Hochschule Harz befanden sich auch 4 LäuferInnen des Projektes TransInno_LSA. Prof. Dr. Jens Weiß, Linda Granowske, Maximilian Fischer und Kai Ludwig nahmen als Team "Innorun" im Bereich der Männer Staffeln teil.

"Innorun" belegte den 90. Platz unter allen teilnehmenden 243 Männer Staffeln und konnten ihre Laufzeit im Vergleich zum Vorjahr um 3 Minuten verbessern.

Weiter so Team "Innorun".

 

Teilnahme an der 10. Firmenkontaktmesse an der Hochschule Harz

Am Mittwoch, den 15. Mai 2019, fand auf dem Wernigeröder Hochschulcampus die 10. Firmenkontaktmesse statt.

Mit vertreten war auch das Verbundprojekt der Innovativen Hochschule „TransInno_LSA“.

Insbesondere die Teilprojekte der Matching Plattform und der Transfer-Bewertungs-Toolbox nutzten die Firmenkontakte vor Ort, um kleinere Umfragen zum Thema Kooperationen/Zusammenarbeit mit Hochschulen sowie Nutzung von Social-Media-Kanälen durchzuführen.

Die Teilprojekte konnten viele interessante Eindrücke gewinnen und bedanken sich für die Aufgeschlossenheit der Firmen und für die Zeit, die sie sich genommen haben.

TransInno_LSA ist online!

Informieren Sie sich über unser Verbundprojekt - TransInno_LSA!

Das Verbundprojekt Transfer- und Innovationsservice im (Bundes)Land Sachsen-Anhalt - kurz TransInno_LSA - ist ab sofort mit einer eigenen Internetpräsenz online erreichbar. Unter unserer Projektwebseite finden Interessierte alle Informationen zu den elf großen Vorhaben, die durch individuell und liebevoll gestaltete Icons vorgestellt werden.

Die Webseite bietet neben allgemeinen Informationen zum Projekt, auch die Möglichkeit direkt mit den Mitarbeitenden der einzelnen Vorhaben in Kontakt zu treten sowie sich über aktuelle Ergebnisse und Neuigkeiten aus den Teilprojekten zu informieren.

www.transinno-lsa.de

Seniorenvertretung und Hochschule suchen Technikberater/innen

Das Innovationsnetzwerk Vernetzte Technikberatung und Techniknutzung, kurz VTTNetz und die Seniorenvertretung in Wernigerode haben einen Kooperationsvertrag für die nächsten vier Jahre unterzeichnet.

Ziel der Vereinbarung ist es, gemeinsam ehrenamtliche Technikberater/innen für VTTNetz aus den Reihen der Wernigeröder Rentner/innen zu gewinnen. Im Gegenzug werden über das Hochschulprojekt regelmäßig Sprechstunden und Vorträge zu digitaler Technik, barrierefreiem Wohnen und technischen Alltagshelfern angeboten.
Die ehrenamtlichen Technikberater/innen sollen andere ältere Menschen motivieren, sich mit Internet und mit dem Smartphone zu beschäftigen und bei der Bedienung helfen. „Eine tolle Sache“, findet die Vorsitzende Gerlinde Heyder, die am Dienstag vor den Mitgliedern der Seniorenvertretung den Kooperationsvertrag unterzeichnet hat. Ihr Mitstreiter im Vorstand, Hartmut Unger, warb vor der Gruppe für das ehrenamtliche Engagement als Technikberater/in. „Es ist besonders erfreulich, dass es bereits ein Mitglied der Seniorenvertretung gibt, das montags bei der Beratung unterstützt“, sagte er in Richtung von Rolf-Hartmut Dörge. Der 70-jährige Wernigeröder hat mit seiner Expertise bereits in zwei Sprechstunden einem älteren iPhone-Nutzer helfen können.

Warum soll sich die ältere Generation überhaupt mit E-Mail und What’s App auskennen? „Unser Anliegen ist es, Senioren dabei zu unterstützen, sicher und komfortabel bis ins hohe Alter zuhause zu wohnen“, so Birgit Apfelbaum, Professorin an der Hochschule Harz. „Technik und Internet können dabei helfen. Wie genau, das untersuchen wir.“

Technikberater/in könne grundsätzlich jeder werden, der keine Scheu vor Technik hat und bereit ist, sein Wissen anderen zu vermitteln. „Wer Freude daran hat, anderen etwas zu erklären, mit Computer und Smartphone umzugehen weiß, der darf sich gerne bei uns oder der Seniorenvertretung melden“, so Projektmitarbeiterin Julia Bruns.
Zur nächsten Sprechstunde am Montag, 19. November, von 14 bis 16.30 Uhr möchten Rolf-Hartmut Dörge und die Hochschulmitarbeitenden Thomas Schatz und Julia Bruns erneut älteren Menschen in der TAKSI-Zentrale, Kopernikusstraße 8, mit Rat und Tat zur Seite stehen. Willkommen ist jeder, der Fragen zur Bedienung digitaler Geräte und zu Assistenztechnik für das Leben im Alter hat.

Um Anmeldung bei Thomas Schatz wird unter Telefon 0172-34 64 194 gebeten.

Real-Labor "TAKSI-Zentrale" zusammen mit Wernigeröder Wohnungsgenossenschaft eG (WWG) eröffnet!

Das Innovationsnetzwerk Vernetzte Technikberatung und Techniknutzung, kurz VTTNetz, hat gemeinsam mit der Wohnungsgesellschaft Wernigerode (WWG) die TAKSI-Zentrale eröffnet.

Dabei steht TAKSI für „Technikakzeptanz und Soziale Innovation“ – und damit für zwei zentrale Themen im Projekt VTTNetz. Die TAKSI-Zentrale befindet sich in der Musterwohnung für altersgerechtes Wohnen in der Kopernikusstraße 8 in Wernigerode. Sie wird bereits seit 2011 von der WWG vorgehalten, um Seniorinnen und Senioren zu technischen Alltagshilfen und Themen wie Badumbau zu beraten – und das im Erdgeschoss eines typischen Mehrfamilienhauses im Wohngebiet Burgbreite, wo sehr viele ältere Menschen zuhause sind.

Angelegt ist die TAKSI-Zentrale als sogenanntes Real-Labor: Dabei handelt es sich um ein neues wissenschaftliches Format, bei dem akademisches Wissen in eine lebensnahe Beratung übertragen und eingebettet wird. Gleichzeitig werden die Beobachtungen aus der TAKSI-Zentrale genutzt, um wiederum Erkenntnisse für die wissenschaftliche Arbeit im Projekt VTTNetz zu gewinnen und damit die Konzeption weiterer Senioren-Technik-Beratungsstellen in Deutschland zu unterstützen.

Die TAKSI-Zentrale ist im Projekt VTTNetz die Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft und ein Ort vielfältigen Lernens: Ältere Menschen und pflegende Angehörige können sich in einer öffentlichen Sprechstunde immer montags von 14 bis 16.30 Uhr von den Projektmitarbeitern Julia Bruns und Thomas Schatz beraten lassen. Sie stehen dabei vor allem für Fragen rund um Smartphone und Internet bereit, geben Ratsuchenden daneben auch praktische Hinweise zum barrierefreien Wohnen und zu technischen Alltagshelfern. In jedem der Räume können diverse Geräte ausprobiert werden, darunter die barrierefreie Dusche, ein Gardinenlift, Sitzerhöhungen, Seniorentelefone, Hausnotruf, Geh- und Greifhilfen, ein höhenverstellbarer Lattenrost und ein Bügeleisen mit Liftfunktion.

Daneben soll die TAKSI-Zentrale auch als Anlaufstelle für Senioren-Technik-Berater dienen: Die Räume werden zur Aus- und Weiterbildung genutzt, und das sowohl tatsächlich als auch virtuell. Aktuell wird ein 360-Grad-Rundgang für die Internetpräsenz innovativ-altern.de vorbereitet. Dort können sich Beratungsstellen in ganz Deutschland für ihre Arbeit inspirieren lassen.

Das Teilprojekt "Innovationsnetzwerk Vernetzte Technikberatung und Techniknutzung", kurz VTTNetz, ist online!

Das Innovationsnetzwerk Vernetzte Technikberatung und Techniknutzung, kurz VTTNetz, ist ab sofort mit einer eigenen Internetpräsenz online erreichbar:

Unter innovativ-altern.de finden Interessierte verschiedene Angebote rund um das Projekt unter Leitung von Professorin Dr. Birgit Apfelbaum.

Die Webseite bietet ein Geräte-Wiki, ein Austausch-Forum für Berater*innen, einen Terminkalender, eine Rubrik mit Neuigkeiten aus dem Projektgeschehen, Informationen zum Projekt allgemein, zum Real-Labor „Technikakzeptanz und Soziale Innovation“ und zum Austauschtreffen der Senioren-Technik-Berater*innen am 14. März 2019 in Wiesbaden.

Gelungener Auftakt!

19.09.2018 - Auftaktveranstaltung des Verbundprojektes „TransInno_LSA– Strukturelle Evaluation und Modernisierung der verbundweiten Transfer- und Third-Mission-Aktivitäten“

Am Mittwoch, den 19.09.2018 fand an der Hochschule Harz in Wernigerode, die Auftaktveranstaltung des Projektes statt. Im Mittelpunkt standen die einzelnen Teilprojekte, welche sich im Rahmen eines 3-minütigen Elevator Pitches vorstellen mussten. Kurz und knapp, zum Teil mit selbst kreierten Bildern, wurden die Projekte vorgestellt und zogen die Teilnehmenden in ihren Bann. Trotz der Verschiedenartigkeit der Projekte, verbindet alle ein Ziel - den bereits gelebten Transfer untereinander auszubauen und eine stärkere Vernetzung mit der Wirtschaft und Gesellschaft zu erreichen.

Hat die Kurzvorstellung das Interesse geweckt, konnten die Teilnehmenden sich beim Schlendern durch eine Posterausstellung aller Vorhaben, weitere Informationen geben lassen und die Menschen hinter den Projekten kennen lernen.

 

Auftaktveranstaltung des Verbundprojektes

19.09.2018 - Auftaktveranstaltung des Verbundprojektes „TransInno_LSA– Strukturelle Evaluation und Modernisierung der verbundweiten Transfer- und Third-Mission-Aktivitäten“

Am Mittwoch, den 19.09.2018 wird in der Zeit von 10:30 – ca. 14:30 im AudiMax („Papierfabrik“, Haus 9, Am Eichberg 1) der Hochschule Harz in Wernigerode, die Auftaktveranstaltung des Projektes stattfinden.

Das Verbundprojekt bestehend aus den Hochschulen Merseburg, Magdeburg-Stendal und Harz verfolgt das Ziel, den bereits gelebten Transfer untereinander auf eine zukunftsfähige Basis zu stellen und durch geeignete Maßnahmen eine stärkere Verzahnung zwischen den Hochschulen sowie Wirtschaft und Gesellschaft zu erreichen. Der Verbund stellt sich den Herausforderungen aktueller und zukünftiger Entwicklungen und strebt nach einer Schaffung nachhaltiger Strukturen.

Betrachtet man die einzelnen Teilvorhaben, welche sich von einer Modellfabrik 4.0 über zielgruppenspezifische Bildungsangebote, Ehrenamtsarbeit im Senioren-Technik-Bereich bis hin zu Existenzgründungen und Neustrukturierung interner Prozesse (um hier nur eine Auswahl zu nennen) erstrecken, werden zum einen die Vielfältigkeit der vertretenden Fachrichtungen und zum anderen die unterschiedlichen Ausprägungen der drei Hochschulen deutlich.

Im Rahmen der Auftaktveranstaltung werden die Teilvorhaben mit Unterstützung verschiedener Methoden vorgestellt und bieten Raum zum Austausch und zum Vernetzen.

Des Weiteren gibt Herr Prof. Dr. Schubert-Zsilavecz, Vizepräsident der Goethe-Universität Frankfurt am Main, Einblicke in die Third Mission Strategie sowie Aktivitäten der Goethe-Universität.

Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung!

Das Programm finden Sie hier.

Teilnahme am 4. Harzer Firmenlauf

Am Mittwoch, den 30. Mai 2018, fand im Bürgerpark in Wernigerode, der 4. Harzer Firmenlauf statt.

Trotz Unwetterwarnungen nahmen zahlreiche Teams am Firmenlauf teil. Unter den 7 Teams der Hochschule Harz befanden sich auch 4 LäuferInnen des Projektes TransInno_LSA. Prof. Dr. Jens Weiß, Linda Granowske, Julia Bruns und Kai Ludwig nahmen als Team "Innorun" im Bereich der Mixed Staffeln teil.

"Innorun" belegte den 30. Platz unter allen teilnehmenden 147 Mixed Staffeln mit einer beeindruckenden Laufzeit von 40:47 Minuten. Zudem war Linda Granowske die schnellste Frau unter allen Teilnehmerinnen der Hochschule Harz.

Herzlichen Glückwunsch Team "Innorun".

 

 

Wir starten!

 

„Ich bin … und arbeite im Teilprojekt …“ mit diesen Worten begann das erste kleinere Teamtreffen an der Hochschule Harz. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde gab es Informationen zu organisatorischen Dingen. Besonders sehnsüchtig wurde hier der aktuelle Stand zu den neuen Räumlichkeiten erwartet. Das gesamte Projektteam der Hochschule Harz wird gemeinsam umziehen. Die neuen Räumlichkeiten bieten optimale Bedingungen. Alle freuen sich bereits auf den Umzug. Bis dahin gibt es jedoch noch einiges zu organisieren...

 

Termine

  • 13.06.2018 - Vorstellung Teilprojekt "Innovationsnetzwerk Vernetzte Technikberatung und Techniknutzung", kurz VTTNetz - Ringvorlesung Demografiefolgenforschung

Am Mittwoch, den 13. Juni 2018, in der Zeit von 14 - 15.30 Uhr, stellt sich unter Leitung von Prof. Dr. Birgit Apfelbaum das Teilprojekt VTTNetz detailliert im Senatssaal der Hochschule Harz vor. Das Forum dazu bietet die Ringvorlesung des in Gründung befindlichen Forschungsgebiets Demografiefolgenforschung. Das Thema des Vortrages lautet „Perspektiven der Senioren-Technik-Beratung - Ziele und Arbeitsprogramm im Vorhaben VTTNetz".

 

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen Diskussionen und Fachvorträge zum Transfer sowie die Vernetzung zwischen den Projektverantwortlichen und weiteren Beteiligten. Wichtiger Bestandteil der Auftaktveranstaltung war eine Postersession. Neben geführten Touren durch die Ausstellung, gab es in den Pausen die Möglichkeit sich auszutauschen und einen ersten Eindruck zur inhaltlichen Ausrichtung der einzelnen Projekte zu bekommen. Das Poster des Verbundprojektes „TransInno_LSA“ finden Sie hier.