Hochschule Harz Campus Wernigerode Haus 4

Von der Kunst, das "Lernen zu lernen"

Mit Vollzeit-Job und zwei Kindern zum MBA

Der Background und die Beweggründe der Studierenden in den berufsbegleitenden Studiengängen an der Hochschule sind spannend und vielfältig. Wir freuen uns immer, wenn sich einige von ihnen die Zeit nehmen, mit uns über ihre Erfahrungen zu sprechen.

So zum Beispiel Falk Bothe, Director Transformation Consulting bei der Volkswagen Group Services GmbH, der aktuell in Rekordzeit sein berufsbegleitendes Masterstudium Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule Harz absolviert. Mit uns hat der 49-Jährige, der neben seinem Vollzeit-Job bei VW auch als selbstständiger Berater tätig ist, darüber gesprochen, wie er es schafft, Jobs, Familie und Studium unter einen Hut zu bringen. Dabei haben uns besonders seine Lernmethoden und seine Selbstorganisation fasziniert.

 

Herr Bothe, da Sie das Studium in Rekordzeit meistern: wie gut ist es neben dem Beruf zu bewältigen? Welche Herausforderungen bringt das berufsbegleitende Studieren mit sich?

Ich habe das Studium im September 2019 begonnen und mir von Anfang an das Ziel gesetzt, in 12 Monaten fertig zu sein, da mir aufgrund meiner Vorerfahrungen bereits vieles angerechnet wurde. Ohne diese Anrechnung hätte ich mir vorgenommen, das Studium in 24 Monaten (anstelle von 30 Monaten Regelstudienzeit) zu absolvieren. Ich habe auch mein Erststudium (Diplom-Kaufmann FH) in nur 9 Monaten gemacht. Ich denke, es ist eine Frage, wie man sich selbst organisiert und wie der Partner und die Familie das Ganze unterstützen. 

An dieser Stelle kommt mir sicher auch meine Berufserfahrung zu Gute, da ich im Vergleich zu jüngeren Studierenden bereits das 'Lernen gelernt' habe. Schon während des Erststudiums habe ich gelernt, mich sehr gut selbst zu organisieren, mir neue Lerntechniken angeeignet und verstärkt Lerngruppen zu nutzen. Daher denke ich, dass das Studium auch in einer kurzen Zeit zu schaffen ist, wenn man sich zu Beginn einen Plan aufstellt, welche Inhalte man wann lernen möchte. So habe ich zum Beispiel auch bei unserer Betreuerin Andrea Koch zum Teil weit vor den entsprechenden Vorlesungen die Lehrmittel angefordert, um nicht nur ein Fach zu lernen, sondern mich - wenn ich Zeit habe - auch bereits mit anderen Inhalten zu beschäftigen.

Trotzdem ist es auch wichtig, sich selbst Pausen einzuplanen und Phasen, in denen man einmal nicht lernt, um sich selbst zu belohnen und die Motivation zu erhalten. 

Ich habe mich im Vorfeld sehr intensiv mit meiner Frau besprochen, da die Entscheidung für das Studium (wir sind beide Vollzeit berufstätig und haben zwei Kinder) natürlich auch Auswirkungen auf das Familienleben hat. Durch eine gute Struktur in den Selbstlernphasen – vor Prüfungen lerne ich an zwei Abenden in der Woche jeweils 2 Stunden, sowie teilweise einen Abend am Wochenende – bekommt man die Balance aber gut hin. 

Zusätzlich zu einem festen Plan habe ich Strategien entwickelt, wie ich mir den Lerninhalt anders zuführen kann, zum Beispiel mit Lernkarten. Was mir sehr geholfen hat, war, die Inhalte als Audio-Datei aufzunehmen und als Hörbuch zu hören. Diese Methode hat drei Vorteile: alles was man selber gemacht hat, bleibt länger hängen; man hat das zu Lernende mindestens einmal selbst intensiv gelesen; das Gesprochene mit der eigenen Stimme nimmt man besser auf. Außerdem kann man so auch Zeiten nutzen, in denen man sonst nicht lernen würde oder könnte, wie zum Beispiel Autofahrten: ich habe auf einer Fahrt nach Köln das Modul Kosten-und Leistungsrechnung zweimal im Auto gehört. 

Neben dem Lernen ist die Klausurvorbereitung entscheidend. Ich habe jeden Professor nach den jeweiligen Erwartungshaltungen in der Klausur gefragt und bei Verständnisproblemen zusätzliche Termine mit den Professoren vereinbart, um diese zu klären.

Das vollständige Interview und weitere Erfahrungsberichte finden Sie unter: www.hs-harz.de/studium/fb-wirtschaftswissenschaften/mba/erfahrungen/

21.08.2020
Author: Franziska Hain
Image author: © Falk Bothe
Image rights: © Hochschule Harz

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