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41. Halberstädter VorLesung als Online-Veranstaltung

Karl Anton, selbst erfolgreicher Maler, liest im großen Hörsaal der Hochschule Harz in Halberstadt aus den Memoiren seines Freundes. Foto: Tim Bruns/Hochschule Harz
Karl Anton, selbst erfolgreicher Maler, liest im großen Hörsaal der Hochschule Harz in Halberstadt aus den Memoiren seines Freundes. Foto: Tim Bruns/Hochschule Harz
Karl Oppermann, der Ende Oktober 90 Jahre alt wurde, hier zu sehen in seinem Atelier in Veckenstedt. Foto: Tim Bruns/Hochschule Harz
Karl Oppermann, der Ende Oktober 90 Jahre alt wurde, hier zu sehen in seinem Atelier in Veckenstedt. Foto: Tim Bruns/Hochschule Harz
Lesung und Vernissage zum 90. Geburtstag des Künstlers Karl Oppermann

Auf vielfältige Weise ist der aus dem Harz stammende Kunstprofessor Karl Oppermann der Hochschule Harz tief verbunden. Am 30. Oktober feierte der Maler und Literat seinen 90. Geburtstag. Zu Ehren des Jubilars fand auf dem Campus Halberstadt ein Festakt mit Lesung aus seinen Memoiren statt, gleichzeitig wurde die Ausstellung zum aktuellen Werk „Projekt Blocksberg“ eröffnet. Pandemiebedingt durfte kein Live-Publikum dabei sein, aber bequem von der heimischen Couch aus gibt es nun die filmische Zusammenfassung auf dem YouTube-Kanal der Hochschule und unter: www.hs-harz.de/stiftung-karl-oppermann/.

Karl Oppermann ist Maler, Schriftsteller und Hochschullehrer. Er wurde 1971 an der Universität der Künste in Berlin zum Professor berufen. 2008 wurde die Kunststiftung auch an einer Hochschule errichtet und zwar hier bei uns im Harz, wofür ich mich noch einmal herzlich bei Karl Oppermann bedanke“, betonte Hochschulrektor Prof. Dr. Folker Roland bei der Eröffnung. 15 großformatige Gemälde sind in der Hochschulbibliothek Wernigerode dauerhaft zu sehen. Auch am Halberstädter Standort wird jetzt eine Zusammenstellung präsentiert. „Karl Oppermann verfolgt in seiner Kunst seit Jahrzehnten eine humane Mission. Man darf auch sagen, dass er durch und durch ein Humanist ist, der den Menschen in den Mittelpunkt seiner Betrachtung rückt. Und vor diesem Hintergrund in seinem Werk ein einzigartiger Chronist unserer Zeit ist, gerade zu den Themen Flucht, Vertreibung, Migration“, betonte Prof. Dr. Armin Willingmann, Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt und zuvor viele Jahre Rektor der Hochschule Harz, in seiner Laudatio auf den Jubilar.

Als langjähriger Malerfreund und Wegbegleiter übernahm Karl Anton die Lesung aus dem 2005 erschienenen ersten autobiografischen Band „Klatschmohn und Silberstift“ und bot einen fesselnden sowie berührenden Einblick in die vom Krieg geprägte Jugend Oppermanns und seine Anfangszeit Seite 2 von 2 als Student im chaotischen Westberlin. Im Anschluss wurde die Ausstellung mit 32 Kunstwerken des Malers durch den Prodekan des Fachbereichs Verwaltungswissenschaften, Prof. Dr. Christoph Goos, eröffnet: „Karl Oppermanns Bilder, inspiriert von Gegenständen, Gegenden und Begegnungen, Erinnerungen, Erfahrungen und Vorahnungen, sind nichts für eilig Vorbeigehende. Sie sind schwer zugänglich. Als Selfie-Hintergründe taugen sie nicht. Sie drängen sich geradezu in den Vordergrund. Sie nötigen die Betrachtenden, sich unterbrechen zu lassen, sich Zeit zu nehmen, sich auf sie einzulassen und verändert – mit neuen Ideen – weiterzugehen“, resümierte der Professor.

Bis Ende Juni 2021 wird das „Projekt Blocksberg“ in den Räumlichkeiten der Hochschule Harz am Domplatz zu sehen sein – zunächst nur durch eindrucksvolle filmische Aufnahmen. „Sobald es verantwortbar ist, werden wir unser Haus wieder öffnen – auch für Begegnungen mit den Menschen unserer Stadt, die gern zu den Halberstädter VorLesungen kommen und die wechselnden Ausstellungen in unseren schönen Räumen besuchen“, kündigt Prodekan Goos an.

Parallel zur Kunstausstellung hat Karl Oppermann ein gleichnamiges Buch veröffentlicht, was in großen Teilen Lyrik und Collagen beinhaltet und geprägt ist von Erinnerungen seiner Jugend. Das Spätwerk will aber keine melancholische Rückschau sein, vielmehr bezieht Oppermann Stellung und „legt den Malerpinsel in die Wunden unserer Zeit“.

Mehr zum Künstler unter https://karl-oppermann.de, hier gibt es auch die Möglichkeit, seine Bücher zu erwerben.