Aktuelle Studien zum Verkehrsverhalten der deutschen Bevölkerung zeigen übereinstimmend, dass das Fahrrad für die tägliche Mobilität von Kindern und Jugendlichen von entscheidender Bedeutung ist. Mit Erreichen des Erwachsenenalters kommt es jedoch zu einem signifikanten Abriss beim Umfang der Radnutzung, der gerade bei jungen Menschen in ländlichen Räumen zu beobachten ist. Die Gründe hierfür sind vielfältig und gehen über die simple Überschreitung der Altersgrenze für den Pkw-Führerschein hinaus. Im Rahmen von LENKER sollen diese Ursachen zunächst detailliert sozialwissenschaftlich untersucht werden. Aufbauend auf den gewonnenen Erkenntnissen werden anschließend (digitale) Interventionsmaßnahmen entwickelt und umgesetzt, durch die das Fahrrad beim Übergang ins Erwachsenenalter mehr als Verkehrsmittel in der Alltags- und Freizeitmobilität beibehalten werden soll, als dies in der Vergangenheit der Fall war. Weiterhin soll den Akteuren der institutionellen und zivilgesellschaftlichen Radverkehrsförderung ein Evaluationsframework zur Verfügung gestellt werden, mittels dessen sie eine wissenschaftsbasierte Auswertung und Weiterentwicklung ihrer Maßnahmen zur Radverkehrsförderung bei jungen Erwachsenen vornehmen können.

Hierfür kooperieren die Hochschule Harz und die Ostfalia (mit einer von bundesweit sieben Stiftungsprofessuren im Radverkehr des BMV) mit der Outdooractive AG (Plattform für Wandern und Radwandern mit 60 Millionen Nutzenden) und der DB InfraGO AG (Anbieter der App DB Rad+ mit über 150.000 Downloads). Die Maßnahmenentwicklung wird durch verschiedene Akteure (Community of Practice) begleitet - darunter kommunale Projektpartner, überregionale Akteure der Radverkehrsförderung sowie regionale zielgruppenspezifische Einrichtungen.

Das Projekt LENKER wird unter dem Förderkennzeichen VB2511A aus Mitteln der Richtlinie zur Förderung von nicht investiven Maßnahmen zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans (NRVP) durch das Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) finanziert.