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Deutscher Wissenschaftsnachwuchs an der Hochschule Harz zu Gast

Tagung bietet Einblicke in Forschungsarbeit sowie Fakten rund ums Promovieren

Spannende Ergebnisse aus der deutschen Forschungsszene sowie Informationen über Karrierewege an Hochschulen stehen am 31. Mai und 1. Juni 2023 an der Hochschule Harz im Fokus. Die kostenfreien Veranstaltungen im Rahmen der 23. Nachwuchswissenschaftler*innenkonferenz (NWK) sind für alle Interessierten geöffnet. Die Hochschule Harz richtet die Tagung bereits zum vierten Mal aus. Veranstaltungsort ist der Campus in Wernigerode. Weiterführende Informationen gibt es unter: www.hs-harz.de/nwk2023.

Neue Chance: Wie an Hochschulen promoviert werden kann

Der erste Konferenztag steht ganz im Zeichen der Karrierechancen an Hochschulen. Seit 2021 ist es möglich, in Sachsen-Anhalt an Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) zu promovieren. Welche Optionen im Detail bestehen und was auf dem Weg zum Doktortitel oder zur Professur beachtet werden muss, ist Bestandteil verschiedener Vorträge. So stellen sich u.a. die Promotionszentren der vier Hochschulen Harz, Magdeburg-Stendal, Merseburg und Anhalt vor.

„Die Chance der Promotion ist ein hohes Gut, das wir mit dem neuen Hochschulgesetz erhalten haben. Dass sich der Karriereweg an HAW von dem an Universitäten unterscheidet, wissen jedoch nicht viele“, erklärt Mit-Organisatorin Linda Skiebe, zuständig für Personalgewinnung. „Formal geeignete Personen zu finden, die sowohl die theoretische Qualifikation mitbringen, als auch genügend Praxiserfahrung außerhalb des Hochschulbereichs in Unternehmen, Institutionen oder Forschungseinrichtungen vorweisen können, ist schwer. Wir wollen daher die Voraussetzungen möglichst transparent machen und darüber aufklären.“ Ergänzend zu den Infoveranstaltungen werden die zwei stark interaktiv ausgelegten Qualifizierungsworkshops „Schreiben in der Promotion“ sowie „Vortragen und Präsentieren für Promovierende“ angeboten. Diese richten sich vorwiegend an Promovierende, stehen aber auch Master-Studierenden offen.

Offene Diskussion: #IchBinHanna-Urheberin hält kritischen Vortrag

Ein besonderes Highlight ist der Vortrag von Dr. Kristin Eichhorn am 31. Mai um 17 Uhr. Mit ihren Twitter-Posts unter dem Schlagwort #IchBinHanna hat sie gemeinsam mit Amrei Bahr und Sebastian Kubon eine Welle der Solidarität losgetreten und eine offene Debatte über die wissenschaftlichen Arbeitsbedingungen zwischen unsicheren Befristungsverträgen, möglichen Abhängigkeitsverhältnissen und enormem Zeitdruck angestoßen. Ihre Erfahrungen und Ansichten haben die Hashtag-Urheberinnen und -Urheber zudem in einem Buch festgehalten.

„Dieses Buch beleuchtet sehr kritisch das Wissenschaftssystem sowie die problematische Gesetzeslage. Es zeigt aber auch Lösungswege auf“, sagt Mit-Organisatorin Lisa Pippirs aus dem Team der Gleichstellung. „Das Thema ist daher wunderbar für die NWK geeignet. Wir laden alle Mitarbeitenden, Forschenden und Interessierte ein, mit der Autorin sowie untereinander ins Gespräch über die Bedingungen zu kommen sowie mögliche Auswege zu diskutieren.“

Ergebnisse präsentiert: 91 Forschungsbeiträge vorgestellt

Wie können Autofahrende effektiver vor Sekundenschlaf gewarnt werden? Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf Wälder im Harz und Harzvorland? Und können Videospiele zu Therapiezwecken von älteren Menschen eingesetzt werden? Mit diesen und anderen lebensnahen und gesellschaftlich relevanten Forschungsthemen setzen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ganz Deutschland auseinander. „Viele von ihnen haben die Chance genutzt, ihre Ideen und konkreten Ergebnisse in Form von Textbeiträgen einzureichen. Nach einem umfangreichen Begutachtungs- und Bewertungsverfahren freue ich mich, dass 91 davon in Form von Vorträgen und Postern am 1. Juni auf der diesjährigen NWK der interessierten Öffentlichkeit präsentiert werden können“, informiert Prof. Dr. Frieder Stolzenburg, der als Prorektor für Forschung und Chancengleichheit an der Hochschule Harz die Tagungsleitung innehat. Die Konferenzgäste sind aufgerufen, für die besten Beiträge abzustimmen. Die jeweils ersten drei Plätze sind mit insgesamt 1800 Euro Preisgeld dotiert.


Zusätzlich wurden 78 der vorausgewählten Beiträge von Forschenden aus 36 Hochschulen und Universitäten sowie 21 kooperierenden Unternehmen, Forschungseinrichtungen und anderen Institutionen in einem 500-seitigen Tagungsband gesammelt. Dieser steht, ebenso wie das detaillierte Programmheft, unter www.hs-harz.de/nwk2023 zum Download bereit. Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos. Um eine Anmeldung unter www.conftool.org/nwk2023 wird gebeten.


Hintergrundinformation
Die Nachwuchswissenschaftler*innenkonferenz (NWK) wurde im Jahr 2000 an der Hochschule Merseburg – damals noch als Nachwuchswissenschaftlerkonferenz mitteldeutscher Fachhochschulen – ins Leben gerufen. Mittlerweile können Beiträge aus ganz Deutschland eingereicht werden. Ziel der NWK ist, den interdisziplinären Austausch zwischen Masterstudierenden, jungen Forschenden und Promovierenden aller Fachdisziplinen an den heutigen Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) zu fördern. Nach 2002, 2006 und 2011 gastiert die Veranstaltung bereits zum vierten Mal an der Hochschule Harz. Die 24. NWK wird im Jahr 2024 von der Hochschule Mittweida ausgerichtet.