Vor über zwei Jahren wurde an der Hochschule Harz das „Application Lab“ eingerichtet: Drei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen seitdem nicht nur die Professorinnen und Professoren in Wernigerode und Halberstadt, sondern auch viele Unternehmen aus der Region bei Vorbereitung und Entwicklung gemeinsamer Forschungsprojekte. Die Aktivitäten reichen von der Projektdefinition über die Suche nach geeigneten Unternehmenspartnern bis zur Sicherung der Finanzierung; so wird eine Infrastruktur geschaffen, über die Forschung und Entwicklung realisiert werden kann.
Das innovative Konzept hat sich bewährt: 41 Förderanträge und Angebote wurden erarbeitet oder begleitet, wobei 14 Anträge bereits bewilligt sind, während sich 12 weitere noch in der Prüfungsphase befinden. „Das ist eine durchaus sehenswerte Erfolgsquote“, betont Prof. Dr. Georg Westermann, seit 2012 Prorektor für Forschung und Internationales an der Hochschule Harz. Der Initiator des „Application Labs“ erläutert: „Wir konnten mehr als 200.000 Euro an Forschungsmitteln für die Hochschule und ihre Institute und nahezu eine Million Euro für die zahlreichen Partner aus Wirtschaft und Verwaltung einwerben“. Zu den bereits angelaufenen Projekten zählen die neuen Senioren-Technik-Beratungsstellen in Wanzleben-Börde und Halberstadt sowie ein Vermarktungskonzept für das barrierefreie Spielemagazin der HaWoGe GmbH in Halberstadt.
„Mit der Einrichtung dieses dienstleistungsorientierten Zentrums für Forschungsförderung beschreitet die Hochschule Harz neue Wege. Ziel ist es, mit einem ausgeweiteten Serviceangebot auch in Zeiten knapperer Drittmittel von Bund, Land und Europäischer Union vor allem Industrieunternehmen als neue Kooperationspartner zur Einwerbung von Forschungsgeldern gewinnen zu können“, erläutert Hochschul-Rektor Prof. Dr. Armin Willingmann die Idee zur Gründung des „Application Labs“.
Die Resonanz aus der Wirtschaft ist ebenfalls positiv: Die bisherigen Anträge wurden gemeinschaftlich mit 16 Unternehmen und drei Vereinen aus der Region sowie vier kommunalen Verwaltungen erarbeitet. Dies verdeutlicht, dass der durch die Hochschule angestrebte Wissenstransfer in die regionale Wirtschaft bei entsprechender Unterstützung funktioniert. „Auch wenn nicht jeder Antrag erfolgreich beschieden wird und auch wenn im regionalen, niederschwelligen Technologietransfer keine Millionenbeträge eingeworben werden, entstehen neue Ideen und Kooperationen, die auch jenseits einer Förderung weiterverfolgt werden“, so Professor Westermann.
Zuletzt beteiligte sich das Team des „Application Labs“ intensiv an der Erarbeitung einer Demografie-Innovationsstrategie, die im Rahmen eines BMBF-geförderten Projekts entstand. Dabei wird von großen Synergieeffekten ausgegangen. Forschungs-Experte Westermann erklärt: „Der demografische Wandel ist ein wichtiges Thema für viele Unternehmen und Kommunen der Region. Von der unternehmerischen Willkommenskultur bis zur Entwicklung von altersgerechten Assistenz-Systemen wie dem ‚intelligenten Haus‘, haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Hochschule Harz viel zu bieten“.
Neben den Programmen auf der Landes- und Bundesebene, ist auch die Einwerbung von EU-Fördermitteln und Stiftungsgeldern zentral. Dabei besteht keine Scheu vor neuen Ansätzen: Mit „Silver Clips“ wurde 2014 erstmals ein Projekt per Crowdfunding finanziert.
Das Application Lab wird aus Mitteln des Kompetenznetzwerks für Angewandte und Transferorientierte Forschung des Landes Sachsen-Anhalt (KAT) finanziert. Weitere Informationen sind stets aktuell unter <link https: www.hs-harz.de forschung application-lab external-link-new-window external link in new>
zu finden.