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„Kreisbilder“ von Frank Tangermann noch bis Ende November zu sehen

Bild: Noch bis Ende November präsentiert Frank Tangermann seine im Zeitraum von 2006 bis 2014 geschaffenen Werke im Rahmen der Kunstausstellung „Untitled“ in der Rektoratsvilla der Hochschule Harz.
Bild: Noch bis Ende November präsentiert Frank Tangermann seine im Zeitraum von 2006 bis 2014 geschaffenen Werke im Rahmen der Kunstausstellung „Untitled“ in der Rektoratsvilla der Hochschule Harz.
Geometrisch-konkrete Malerei lädt in der Rektoratsvilla zu Stille und Entschleunigung ein

Seit Mitte Oktober beherbergt die 114-jährige Rektoratsvilla auf dem Wernigeröder Campus der Hochschule Harz die moderne Kunst des gebürtigen Halberstädters Frank Tangermann. Die 15 geometrisch-konkreten Werke stammen aus drei Serien von „Kreisbildern“, die zwischen 2006 und 2014 entstanden sind.

Teils großformatig, mit leuchtenden Farben, gestochen scharf, den Kreis in unterschiedlichen Ausprägungen abbildend, laden die Werke zu Gelassenheit, Ruhe, Stille und Fokussierung ein. „Ich weiß, wie ich ein Bild beginne, aber nicht wie es endet. Das ermöglicht gezieltes Arbeiten und gleichzeitig Raum für den Zufall“, so der Wahl-Leipziger. Für den Kreis hat er sich entschieden, da dieser das „ideale geometrische Mittel ist, um sich zu fokussieren“. Anlässlich der Vernissage betonte dies auch Prof. Dr. Georg Westermann im Rahmen seiner Eröffnungsrede. „In unruhigen Zeiten, in denen sich Ereignisse überschlagen, bringen die ‚Kreisbilder‘ quasi im Vorbeigehen Ruhe in den Arbeitsalltag“, so der Prorektor für Forschung und Internationales.

Tangermanns Kunst ist das Ergebnis einer langen Reise; zwischen 1988 und 2000 beschäftigte er sich mit der gegenständlichen Malerei, im Jahr 2000 erfolgte der Übergang zur abstrakten und 2004 zur konkret-geometrischen Malerei. Der ehemalige Stipendiat blickt auf zahlreiche Ausstellungen zurück; neben Köln, Hannover und Berlin wurden seine Werke hauptsächlich in seiner Wahlheimat wie auch in der Harzregion gezeigt. Fast alle Bilder sind in einem monatelangen Prozess entstanden. Der Künstler und Grafiker erklärt: „Ich konzentriere mich darauf, kontemplativ-meditative bildnerische Lösungen zu finden, die in Form und Farbe reduziert sind – und zwar so weit wie möglich.“ Auf Englisch hieße das „as much as possible“ und schlägt die Brücke zu seiner Tätigkeit im John-Cage-Orgel-Kunst-Projekt Halberstadt organ2/ASLSP, wo es um das möglichst langsame Abspielen der Töne geht. Eine der dargestellten Serien ist eine vollständige Hommage an das ungewöhnliche Musikstück. Frank Tangermann fühlt sich John Cage verbunden. „Auch seine Kunst ist eine Form von versuchter Entschleunigung in unserer schnelllebigen Zeit“, so der 47-Jährige.

Die Ausstellung „Untitled“ wird in dieser Form erstmalig gezeigt. Sie ist noch bis Ende November 2015 zu besichtigen. Die Türen der Rektoratsvilla sind von montags bis freitags zwischen 8 und 18 Uhr geöffnet, der Eintritt ist wie immer frei.