Industrie 4.0 zum Anfassen:

Moderne Automatisierungseinheit bereichert Lehre und Forschung

In den Laboren des Fachbereichs Automatisierung und Informatik steht seit Kurzem eine moderne Automatisierungseinheit, die praxisnahe Einblicke in aktuelle Produktionstechnologien bietet. „Das zentrale Element ist ein innovatives Transportsystem mit schwebenden Werkstückträgern, kombiniert mit einem kollaborativen Roboter. Solche Roboter – auch „Cobots“ genannt – können dank integrierter Sensoren sicher mit Menschen zusammenarbeiten und kommen ohne schützende Umzäunung aus“, erklärt Prof. Dr.-Ing. René Schenkendorf, der das durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft begutachtete und vom Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt geförderte Großgerät eingeworben hat. „Sie eignen sich besonders für flexible Einsätze wie das Be- und Entladen oder die Übergabe von Bauteilen an andere Stationen. Zusätzlich stehen mehrere Industriekameras zur Verfügung, die für die automatische Qualitätskontrolle oder die Unterstützung des Roboters bei komplexeren Greif- und Sortieraufgaben genutzt werden können.“

Im Gegensatz zu herkömmlichen Förderbändern gibt es keine festen Fahrbahnen: Die Transporteinheiten – sogenannte „Shuttles“ – lassen sich flexibel auf einer ebenen Fläche steuern, können sich drehen, verschieben oder anheben, ganz nach Bedarf. Das macht die Anlage besonders anpassungsfähig: Abläufe lassen sich ändern, ohne die Mechanik umbauen zu müssen. Solche Technologien sind besonders für Bereiche mit hohen Anforderungen an Sauberkeit und Genauigkeit geeignet, etwa in der Pharma- oder Lebensmittelproduktion als auch der Verpackungsindustrie.

Für Studierende bietet die Anlage die Möglichkeit, moderne Produktionsprozesse und anpassungsfähige Materialflüsse zu gestalten, zu programmieren und zu testen – eine ideale Vorbereitung auf die vernetzte Welt der Industrie 4.0 (die intelligente Vernetzung von Maschinen, Anlagen und IT-Systemen in der Produktion). Bereits jetzt kommt das System in Vorlesungen zum Einsatz und bildet die Grundlage für erste Projekt- und Bachelorarbeiten. In den kommenden Monaten sollen die Funktionen der Anlage weiter getestet und ergänzt werden, um so viele Anwendungsbereiche wie möglich abzudecken.

Prof. Dr.-Ing. René Schenkendorf erklärt, auch Unternehmen sollen profitieren: „Das System soll als Testbed as a Service (TaaS) geöffnet werden. Damit können Betriebe – besonders kleine und mittlere Unternehmen aus der Region – neue Ideen unter realen Bedingungen erproben, Anwendungsszenarien prototypisch umsetzen und gemeinsam mit der Hochschule praxisnahe Lösungen weiterentwickeln.“


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Das Angebot des Fachbereichs umfasst die Fächer Automatisierung und Informatik sowie Kombinationen mit Betriebswirtschaftslehre, Pädagogik, Verwaltung oder digitaler multimedialer Gestaltung. Die Studiengänge, darunter Smart Automation, Informatik, Wirtschaftsingenieurwesen, Wirtschaftsinformatik oder Medieninformatik, Ingenieurpädagogik, AI Engineering sowie Verwaltungsdigitalisierung und -informatik, sind durchgängig praxisbezogen und anwendungsorientiert, viele Angebote sind dual studierbar.

Bewerbungen für das Wintersemester sind bis zum 31. August über unser Online-Portal möglich. 

10.07.2025
Author: René Schenkendorf/Madeleine Gänge
Image author: © Madeleine Gänge
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Prof. Dr. René Schenkendorf

Studiengangskoordinator Smart Automation

FB Automatisierung und Informatik
Tel +49 3943 659 317
Room 2.207, Haus 2, Wernigerode
Visiting Times jederzeit nach vorheriger Vereinbarung per E-Mail oder gleich nach der Vorlesung