Forschen, wo schon Tolkien, Hawking und Mr. Bean studierten

Vom Harz über Silicon Valley nach Oxford

Stolz präsentiert Wirtschaftspsychologie-Absolvent Jonas Paul Schöne sein Hochschule Harz T-Shirt vor der ehrwürdigen Universitätsbibliothek Oxfords. Dass es ihn einmal hierher verschlägt, einer Universität die 748 Jahre älter als die Hochschule Harz ist, hätte er vor dem Studium nie erwartet. Doch das Angebot, nach erfolgreichem Bachelorabschluss in Wernigerode gleich seinen Doktor zu machen (ein in England nicht unüblicher Weg ohne Master), konnte er nicht ablehnen. Und seine Abschlussarbeit war so gut, dass er sogar ein weiteres Angebot von der Columbia University in den USA erhielt. Doch die Nähe zu Familie und Freunden war ihm wichtiger und so ging es in das Vereinigte Königreich, um weiter zu forschen.

Die Wirtschaftspsychologie hat den gebürtigen Wormser schon während der Schulzeit sehr gereizt und so entschied er sich für ein Studium an der Hochschule Harz. Ein aufregendes Auslandssemester absolvierte er dank des Erasmus-Austauschprogramms der EU und des Deutschlandstipendiums an der Inland Norway University of Applied Sciences.

Forschung an der Stanford Universität

Schöne wurde aufgrund seiner hervorragenden Leistungen sogar mit dem Förderpreis der Hochschule Harz ausgezeichnet. „Es kommt schon einmal vor, dass Arbeiten publikationswürdig sind. Aber dass sie in Stanford geschrieben werden und der Student schon während er daran gearbeitet hat, in Oxford angenommen wurde, ist noch nie dagewesen“, erzählt Georg Felser, Professor der Wirtschaftspsychologie an der Hochschule Harz. Auch die Vorsitzende des Förderkreises der Hochschule Harz, Angela Gorr (MdL), war bei der Vergabe begeistert: „Es müssen nicht immer die Leuchttürme in Magdeburg und Halle sein, an Herr Schönes Bespiel sieht man, dass auch im Harz exzellent geforscht wird.“

Die Abschlussarbeit des 24-Jährigen beschäftigt sich mit dem Zusammenhang zwischen Schlaf und Emotionsregulation. Dazu untersuchte er in der Nähe vom Silicon Valley, an der amerikanischen Universität Stanford, das Schlafverhalten zahlreicher Probanden. „Sie bekamen eine Kappe mit 36 Sensoren aufgesetzt, ähnliche wie beim EEG. Geschlafen wurde nicht im Labor, sondern zu Hause, in gewohnter Umgebung“, erläutert der Absolvent das Forschungskonzept. Und die Ergebnisse waren verblüffend: „Ich habe festgestellt, dass sich die Leute viel einreden. Sie sagen zwar, dass sie gut geschlafen haben, aber die Messwerte sprechen eine andere Sprache. Wer also beispielsweise glaubt, schlecht oder zu kurz geschlafen zu haben, könnte möglicherweise allein deshalb schon reizbarer und impulsiver sein.“ Dem Thema Emotionen bleibt der Wirtschaftspsychologe auch in Oxford treu und befasst sich derzeit als Doktorand mit der kollektiven Verbreitung von Emotionen im Netz.

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03.08.2020
Author: Moritz Peters
Image rights: © Jonas Paul Schöne

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