3. Kamingespräch: „I did it my way“

 

 

“Wenn man glaubt, dass man es kann, dann klappt das auch.”

 

Eine selbstbewusste Aussage einer starken Frau. Christine Marie von der Ohe, eine ehemalige Studentin der Hochschule Harz, begeisterte zusammen mit Frau Prof. Ulrike Starker des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften beim dritten Kamingespräch mit ihren Erlebnissen und Erfahrungen aus der Arbeitswelt.

 

 

Frau von der Ohe wuchs in einer landwirtschaftlich-geprägten Familie in der Lüneburger Heide auf. Ihr Studium begann sie 2007 an der Hochschule Harz. Die Entscheidung fiel nicht schwer: Wirtschaftsingenieurwesen mit Fachrichtung Automatisierungstechnik – doch direkt in den ersten Tagen ließ Prof. Dr. Herr Neumann, der ehemalige Studiengangskoordinator, sie ihre Wahl überdenken. Er überzeugte sie, den Studiengang um den internationalen Zweig mit Doppelabschluss zu erweitern – gesagt, getan. Ein weiteres Ereignis prägte Christine Marie von der Ohes berufliche Zukunft: in Folge eines Messebesuchs wurde ihr ein Jobangebot von Festo unterbreitet, wo sie nun schon seit 2012 arbeitet. Dort hat sich ihr die Möglichkeit geboten, gleichzeitig auch einen Master in der Produktentwicklung in Pforzheim zu absolvieren. Nach sechs Jahren Arbeit in Stuttgart hat es Frau von der Ohe wieder in den Norden verschlagen. Aktuell ist sie bei Festo im Außendienst tätig, als Mitarbeiterin im technischen Vertrieb.

 

Auch Frau Prof. Starker berichtet von ihrem interessanten Werdegang. Sie studierte in Bamberg Psychologie. Nach dem abgeschlossenen Studium widmete sie sich der Familiengründung und begann kurz darauf ihre Promotion zum Thema „Denken und Unbestimmtheitsregulation in einer Ost-West-Vergleichsstudie“. Zwischenzeitlich hat sie in Form von Weiterbildungen und Workshops ihre beruflichen Kompetenzen stetig erweitert und angewendet. Seit 2014 ist sie im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften als Wirtschaftspsychologin an der Hochschule Harz tätig. Hier fokussiert sie sich auf die Bereiche Personalentwicklung und Methodenlehre. Die Möglichkeit, komplexes Problemlösen als Forschungsthema und in der Lehre fortzuführen, zählte zu ihrem Beweggrund an der Hochschule Harz weiter zu arbeiten.

 

 

Beide Frauen entschieden sich für den Weg „Karriere“. Tagtäglich behaupten sie sich in männerdominierten Berufszweigen.

 

Frau Prof. Starker ist eine von sechs Frauen in einem dreißigköpfigen Team, Frau von der Ohe sogar nur eine von fünf Mitarbeiterinnen von rund 200 Beschäftigen im Außendienst. Beide sehen historische Gegebenheiten und gar die Gewohnheit, die Frau als „Hausfrau“ oder im kaufmännischen Bereich zu sehen, als Grund dafür. Dennoch sprechen sie von „positiver“ Diskriminierung. Mit Mut und Selbstbewusstsein, vor allem im Kontext von Gender und Diversity, kann man in dieser Domäne viel erreichen.

 

Als Ratschlag an alle Studentinnen ergriff Frau Prof. Starker abschließend das Wort und betonte, dass es stets wichtig sei, Gelegenheiten zu ergreifen, sich mehrere Alternativen offenzuhalten und immer seinen Interessen nachzugehen.

 

Im Oktober 2018 berichteten zwei Absolventinnen vom Fachbereich Automatisierung und Informatik, Maria Heinze und Juliane Leßmann, am prasselnden Kaminfeuer über ihre Erfahrung als Frauen im MINT-Bereich.

 

Bereits mit 24 Jahren war die Absolventin Juliane Leßmann als Schichtleiterin bei Nestlé für 32 Mitarbeiter, ein Jahr später sogar für 82, zuständig.

 

Maria Heinze promoviert aktuell an der Hochschule Harz zum Thema künstliche Intelligenz bei Prof. Dr. Frieder Stolzenburg.