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Wernigeröder Hochschulstandort als weitgehend barrierefrei zertifiziert

„Reisen für alle“: Tourismus-Studierende testen eigenen Campus

Wie barrierearm ist der Campus in Wernigerode? Mit dieser Frage haben sich Tourismus-Studierende im Rahmen eines Projekts beschäftigt. Das Ergebnis: Für Menschen mit Gehbehinderung bestehen keine Einschränkungen, für Menschen mit Rollstuhl ist das Gelände teilweise barrierefrei. Das bestätigt nun auch das Zertifikat „Reisen für Alle“, das der Hochschule Harz Anfang Dezember von Martin Schulze, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Sachsen-Anhalt e.V., überreicht wurde.

„Die Hochschule Harz ist zwar kein touristischer Betrieb, dient aber regelmäßig als Erholungs- und Tagungsort“, erklärt Claudia Kepke, Dozentin am Institut für Tourismusforschung. „Gemeinsam mit den Studierenden haben wir vier Bereiche zertifiziert, die am stärksten durch die Öffentlichkeit genutzt werden. Das sind das neue Campus Zentrum, die weiträumige Parkanlage, der größte Vorlesungs- und Tagungsort Audimax, in dem u.a. die Kinder- und GenerationenHochschule stattfinden, sowie die Bibliothek mit der Kunststiftung Karl Oppermann.“

Die Projektgruppe sieht in der Zertifizierung eine Steigerung der Aufenthaltsqualität und Sicherheit, da transparente Informationen zur Verfügung gestellt werden. „Somit kann das Vertrauen von Gästen und Studierenden mit Einschränkungen gestärkt werden“, findet Annelène Oumard. Ihre Kommilitonin Ann Sophie Nolte ergänzt: „Zudem positioniert sich die Hochschule Harz mit dem Zertifikat als zugänglicher Veranstaltungsort für externe Events.“

Das Zertifikat „Barrierefreiheit geprüft – barrierefrei für Menschen mit Gehbehinderung, teilweise barrierefrei für Menschen mit Rollstuhl“ ist drei Jahre gültig. Damit wird die Hochschule Harz in der Datenbank www.reisen-fuer-alle.de gelistet und kann ihre Besucher anhand des Prüfprotokolls besser über die Gegebenheiten vor Ort informieren. Auch Hinweise zur Barrierefreiheit für Menschen mit Beeinträchtigungen des Hör- und Sehvermögens sowie kognitiven Einschränkungen sind in dem Prüfbericht zu finden.

Im Rahmen des Praxisprojekts haben die Studierenden zudem einen Leitfaden für den Naturpark Fläming/Sachsen-Anhalt entwickelt, der zukünftig dazu dienen soll, Wanderweg-Beschreibungen in leichter Sprache zu verfassen. In enger Zusammenarbeit mit dem Gleimhaus Halberstadt erarbeiteten die Studierenden außerdem Ideen zur Umgestaltung des Eingangsbereichs für Museumsbesucher mit Seheinschränkung.

Hintergrund: Barrierefreiheit an der Hochschule Harz

Unabhängig von den baulichen Gegebenheiten auf dem Campus steht Hochschulmitarbeiterin Regina Bernhardt als Beauftragte für Studierende mit Beeinträchtigungen/Behindertenbeauftragte bei allen Fragen rund um einen barrierefreien Alltag zur Verfügung. Sie bietet Unterstützung bei möglichen Schwierigkeiten im Studium und beim Nachteilsausgleich. Weitere Informationen unter: www.hs-harz.de/hochschule/organisation/interessenvertretungen/barrierefreiheit.