Erstes Game-Studio in Wernigerode
Nach einem Jahr Vorbereitungszeit, viel Schweiß und kreativer Energie war es in diesem Jahr endlich soweit: Fünf Studierende des Master-Programms Medienund Spielekonzeption haben den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und sich entschieden in der Stadt zu bleiben, in der ihre gemeinsame Zeit als Spieleentwickler begann. „UniGlow Entertainment“ heißt das erste Game Studio in Wernigerode.
Erfahrungen in der Branche hat das Team schon einige sammeln können – für das Konzept zu dem Computerspiel „nGlow“ wurden sie mit dem dritten Platz beim Deutschen Computerspielpreis 2018 ausgezeichnet. Das vergangene Jahr hat das Team genutzt, um seine Kompetenzen zu erweitern, sich mit der Thematik der Gründung vertraut zu machen und größer zu werden. Mirko Skroch, Geschäftsführer der neu gegründeten GmbH, erzählt über die Entstehung des noch jungen Unternehmens: „Die ersten Monate waren recht chaotisch. Wir sind zu vielen Events gefahren und haben alle Gelegenheiten ergriffen, die sich uns aufgetan haben. Doch mittlerweile können wir unsere Ziele klar definieren und anfallende Aufgaben besser priorisieren. Zudem sind die meisten von uns mittlerweile mit dem Studium fertig, wodurch sich nun auch ein Büro-Alltag einstellen konnte.“ Zu den Programmierern im Team gehört Friedemann Spitzner, der einen besonderen Status innehat: Er ist der Einzige, der erst nach der Nominierung für den Deutschen Computerspielpreis zum Team gestoßen ist. „Wir haben einen gemeinsamen Game-Jam an der Hochschule gemacht. Mirko erzählte mir, dass sie überlegen zu gründen. Das war schon immer mein großer Wunsch“, so Spitzner.
Nach ihrem Master-Abschluss hätte das Spieleentwickler-Team jeden Standort wählen können, die Entscheidung fiel aber schnell auf Sachsen-Anhalt. „Die Hochschule ist uns sehr ans Herz gewachsen, wir wollen weiter in Kooperation mit ihr bleiben und neue Studierende an das Thema heranführen“, sagt Skroch. Da viele Unternehmen das Potential von Games für Gesellschaft und Wirtschaft längst erkannt haben, zeigte SachsenAnhalt mit einer Landespräsentation auf der diesjährigen Gamescom in Köln, wie Gamification wegweisende Technologien voranbringt. Skroch erklärt weiter: „Wir waren dieses Jahr tatsächlich als Aussteller vor Ort und durften am (ersten) Gemeinschaftsstand Sachsen-Anhalts mitwirken. Wir haben unser aktuelles Projekt ‚Neon Nova Ultra Space Rumble‘ ausgestellt; weiterhin sind wir mit vielen internationalen Spieleentwicklern ins Gespräch gekommen.“
Neben der Spieleentwicklung stehen besonders Dienstleistungen im XR-Bereich im Programm des jungen Studios. XR ist der Oberbegriff für die verschiedenen Ansätze, unsere Realität zu verändern. Dabei gehören Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) zu den bekanntesten Formen. Für kleine und mittelständische Unternehmen der Harz-Region und darüber hinaus werden XR-Anwendung entwickelt, um ihnen bei Problemen zu helfen, Prozesse zu visualisieren und Lernhilfen zu schaffen. Das Herzstück des Unternehmens ist und bleibt jedoch die Spieleentwicklung.
„Irgendwann sind wir wieder beim Deutschen Computerspielpreis nominiert – dann nicht mehr in der Kategorie ‚Nachwuchspreis’, sondern ‚Bestes deutsches Spiel’.“
Nina Loof, Projekt-Managerin
02.07.2020
Author: Lukas Beckmann und Eileen Demangé
Image rights: © UniGlowEntertainment