„An der Universität war stets Eigeninitiative gefragt. Man musste offen sein und sich trauen, auf Leute zuzugehen und Fragen zu stellen. So haben sich meine Spanischkenntnisse schnell verbessert und ich habe mich selbst weiterentwickelt“, erklärt die gebürtige Merseburgerin.

Diese Fähigkeiten hat sie auch für ihre Freizeit genutzt: Die angehende Touristikerin schrieb sich für Surfstunden ein und führte im Tierheim Hunde aus. „Hier habe ich mich in meine Hündin Cali verliebt“, schwärmt sie. Der Start von den beiden stand jedoch unter keinem guten Stern: „Cali hatte einen Herzwurm. Ich konnte sie nicht im Tierheim zurücklassen, also machte ich alles möglich, um sie zu adoptieren.“ Und so ist Sucker nach nur zwei Monaten auf Teneriffa zur „Hunde-Mama“ geworden.

Was nach einem Auslandsaufenthalt aus dem Bilderbuch klingt, ändert sich mit Beginn der Corona-Pandemie. „Kurz vor dem Ende der Vorlesungen musste ich mich entscheiden, wie es weitergehen soll. Doch eins war klar: zurück nach Deutschland ohne Cali ist keine Option“, erklärt die Studentin.

Doch das junge Glück wurde schnell auf die Probe gestellt. Alonsos Visum lief aus und im Februar 2021 musste er zurück in sein Heimatland. Für Sucker stand fest: „Ich hatte nichts zu verlieren. Entweder fange ich an, mir ein Leben in Deutschland aufzubauen oder wandere nach Chile aus.“ Sie reiste ihm im März nach – mit ihr an Bord natürlich Hündin Cali: „Heute leben wir in Viña del Mar zusammen und es war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte.“

Im Frühjahr 2022 geht es zurück auf die kanarischen Inseln. Dieses Mal im Gepäck: Cali und Alonso. Das junge Paar möchte ein Surf Startup auf Teneriffa eröffnen, doch zunächst schreibt die Double-Degree Studentin noch ihre Bachelor-Arbeit in Südamerika fertig. Und wer hätte es anders erwartet: Das Thema lautet „Surftourismus auf Teneriffa“.