Die neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten mit ihren Förderern (v.l.n.r.): Heino Oehring (Vorstandssprecher Harzer Volksbank eG, Präsident Wirtschaftsclub Wernigerode e.V.), Jule Ahlers (Stipendiatin), Nils Appelt (Geschäftsführer PSFU Wernigerode GmbH und Pastpräsident Wirtschaftsclub Wernigerode e.V.), Max Pöschl (Stipendiat), Volker Putzmann (Glasmanufaktur Harzkristall GmbH), Kerstin Barz (Stipendiatin), Rektor Prof. Dr. Folker Roland und Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann. Foto: Anna-Michaela Schmidt/HS Harz

21. Stifterabend an der Hochschule Harz

Feierliche Vergabe der Deutschlandstipendien

Anlässlich des „kleinen Stifterabends“ zu Semesterbeginn wurden drei leistungsstarke und engagierte Studierende in den Kreis der Deutschlandstipendiaten aufgenommen. Insgesamt werden derzeit 34 angehende Akademiker in Wernigerode und Halberstadt durch 26 Stifter unterstützt. Mit der Förderung sollen Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur im Harz noch besser verzahnt werden. Thematisch stand „Künstliche Intelligenz“ im Fokus, zusätzlich wurde der bridgefield Award für Software Engineering verliehen.

„Das Stipendium in Höhe von 300 Euro pro Monat kommt zur Hälfte vom Bund und zur Hälfte von Förderern aus Industrie und Wirtschaft, wobei auch regelmäßig philanthropische Motive eine Rolle spielen“, erklärt Rektor Prof. Dr. Folker Roland bei seiner Begrüßung in der neu eröffneten Bibliothek am Wernigeröder Standort. Der Hochschulleiter betonte: „Es ist eine tolle Unterstützung für die Studierenden und ein Konzept, das sich bewährt hat – für dieses Engagement unserer Förderer sind wir vor allem in Zeiten großer Herausforderungen sehr dankbar.“

Sachsen-Anhalts Wissenschaftsminister, Prof. Dr. Armin Willingmann, nutzte den Abend, um an den 2022 verstorbenen Maler Prof. Karl Oppermann zu erinnern. „Die großformatigen Gemälde, die Sie hier in der Bibliothek sehen, sind Teil der Kunststiftung Karl Oppermann. Sie stehen für das, was diesem großen Künstler und Menschen besonders wichtig war: die humanistische Mission in seinen Werken, mit denen er große Themen der Gegenwart ansprechen wollte; hier in der Hochschule insbesondere die Themen Flucht, Vertreibung und Hoffnung. Damit wollte er gerade auch junge Menschen konfrontieren, sie zum Nachdenken anregen“, betonte der ehemalige Rektor der Hochschule Harz, der die Stiftung 2008 gemeinsam mit Karl Oppermann ins Leben gerufen hatte.

Mit viel Begeisterung für wirtschaftsnahe und hochaktuelle Forschung wurde der Abend fortgesetzt. Auf die rund 70 Gäste warteten zwei Keynote-Vorträge zum Thema Künstliche Intelligenz (KI). Prof. Dr. Frieder Stolzenburg, Prorektor für Forschung und Chancengleichheit, machte die Geschichte der KI sichtbar: „Schon vor 70 Jahren hat der legendäre Informatik- und KI-Pionier Alan Turing einen Test entwickelt, der sich der Frage widmet, ob Maschinen denken können. Wenn wir nicht mehr unterscheiden können, ob eine Maschine oder ein Mensch antwortet, dann handelt es sich um künstliche Intelligenz.“ Auch wenn KIs Menschen in einigen Bereichen mittlerweile überlegen erscheinen, bleiben noch viele Fragen und Herausforderungen, wie zum Beispiel das Erklären von Entscheidungen, so der Experte. Anschließend beleuchtete die wissenschaftliche Mitarbeiterin Stefanie Krause das textbasierte Dialogsystem ChatGPT, was derzeit in aller Munde ist: „Jeder der einen Chat bedienen kann, kann auch diesen mächtigen Chatbot bedienen. Dadurch wird KI für eine große Masse zugänglich und zieht in unseren Alltag ein.“ Abgerundet wurde das Thema durch den Vortrag von Dr. Jacob Krüger, Assistant Professor an der Eindhoven University of Technology. Der ehemalige Mitarbeiter der Hochschule Harz berichtete über Software als Antrieb und Stolperstein innovativer Technologien.

Im Anschluss wurde der von der bridgefield GmbH gestiftete Award für Software Engineering von Schirmherr Thomas Wünsch, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, übergeben. Gewinnerin Wiebke Outzen sowie zwei weitere Preisträger waren von der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg angereist, um die Würdigung für ihre Master- und Bachelor-Arbeiten und deren Beitrag zum erfolgreichen Transfer von Forschungs- und Entwicklungsergebnissen entgegenzunehmen. Dr. Jacob Krüger konnte sich über einen Sonderpreis für seine herausragende Doktorarbeit freuen. Thomas Wünsch würdigte in seiner Ansprache insbesondere „den feierlichen Rahmen der Verleihung“.

Abschließend bedankte sich Medieninformatik-Studentin Carolin Baum stellvertretend für alle Stipendiaten bei den Förderern. „Ihre Unterstützung ermöglicht es uns, bereits während des Studiums wertvolle Kontakte zur Wirtschaft zu erhalten, inspiriert zu werden, Ideen zu besprechen und diese gemeinsam zu verwirklichen. Danke! Dieses Privileg nehmen wir nicht als selbstverständlich hin“, so die Stipendiatin, die sich zudem im Studierendenrat engagiert.

Ein anschließender Empfang im Foyer der Bibliothek sorgte bei gemütlicher Atmosphäre für intensiven Austausch. Für die musikalische Umrahmung des Abends sorgte das Geschwisterpaar Anika und Phillip Dietrich.

Die nächste Bewerbungsphase für das Deutschlandstipendium findet vom 1. März  bis 30. April 2023 statt.

▲ Hochschule Harz: Deutschlandstipendium (hs-harz.de)

Bilder vom 21. Stifterabend

17.04.2023
Author: Janet Anders
Image author: © Anna-Michaela Schmidt
Image rights: © Hochschule Harz

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