Demnächst können Studierende im Studiengang Smart Automation den richtigen Umgang mit sensiblen Silizium-Trägerscheiben (engl. „Wafer“) erlernen, hier zeigt Prof. Dr. René Schenkendorf eine „Wafer-Kassette“ im Labor Prozessleittechnik. Foto: Hochschule Harz

Hochschule Harz erweitert Labore am Fachbereich Automatisierung und Informatik

Schenkung von Intel ermöglicht Investitionen im Bereich Halbleiterfertigung

Als eine der ersten Bildungseinrichtungen in Sachsen-Anhalt hat die Hochschule Harz vom US-amerikanischen Halbleiterhersteller Intel eine Schenkung erhalten. 95.000 Euro stehen am Standort Wernigerode zur Verfügung, um die Besonderheiten der hochpräzisen Halbleiterfertigung in die Lehre zu integrieren. Der Bachelor-Studiengang Smart Automation am Fachbereich Automatisierung und Informatik vermittelt das Know-how zur Entwicklung und Steuerung automatisierter, ressourcenschonender Fertigungsprozesse. Mit der Schenkung von Intel sollen die Bedingungen einer Reinraumumgebung nachgebildet und das teilautomatisierte „Waferhandling“ geübt werden. Als „Wafer“ werden dünne Trägerscheiben, meist aus Silizium, bezeichnet, sie dienen als bearbeitetes Ausgangsmaterial für die Mikrochip-Produktion. Mit dem Bau der Intel-Fabrik in Magdeburg sollen in Sachsen-Anhalt Tausende neue Arbeitsplätze in der Halbleiterindustrie entstehen.

„Praxiserfahrung ist ein zentraler Bestandteil in der Ausbildung zukünftiger Talente der Halbleiterindustrie“, so Bernd Holthaus, HR Director bei Intel Magdeburg. „Deshalb freut es uns sehr, als Intel die Hochschule Harz bei der Schaffung neuer Lernumgebungen und Infrastruktur zu unterstützen und so die idealen Rahmenbedingungen im Lehrangebot zu schaffen.“

Prof. Dr. René Schenkendorf erklärt: „Wafer müssen frei von Staub und Schmutz sein, um sie zu einwandfreien Mikrochips verarbeiten zu können. Unsere Studierenden sollen die Möglichkeit bekommen, sich mit der Handhabung der dünnen Scheiben in einem Reinraum vertraut zu machen – entweder an realen Laborgeräten oder mit Hilfe von virtuellen Umgebungen.“ Der Koordinator der Studiengangs Smart Automation lehrt auf den Gebieten des Smart Manufacturing und der Industrie 4.0, gemeinsam mit den Kollegen angrenzender Lehrgebiete entwarf er erste Ideen zur Umsetzung der neuen Lernumgebungen. „Ich denke, dass die Ausrichtung des Studiengangs, das innovative Forschungs- und Lehrprofil des Fachbereichs als auch der direkte Kontakt mit der Hochschulleitung Intel überzeugt haben“, fasst Schenkendorf die Kooperation mit dem Halbleiterhersteller zusammen.

Sich mit der Arbeit unter Reinraumbedingungen und dem Umgang mit sensiblen Materialien auszukennen, ist nicht nur bei der Halbleiterherstellung wichtig. Die speziellen Anforderungen sind beispielsweise auch in der Medizintechnik, in der Pharmazie oder in der Lebensmittelproduktion gefragt, sodass sich nach dem Studium vielfältige Einsatzmöglichkeiten bieten.

Im März starteten erste Maßnahmen zur Modernisierung der Labore, derzeit wird weitere Laborausrüstung beschafft. Für den Bachelor-Studiengang Smart Automation werden parallel Anpassungen des Lehrangebots vorgenommen, die auf das erweiterte Laborangebot zugeschnitten sind. Wenn alles fertig ist, sollen auch Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit bekommen, die neuen Lernumgebungen kennenzulernen und selbst darin zu experimentieren.

Smart Automation startet jährlich zum Wintersemester. Die Bewerbungsfrist endet am 31. August. Alle Informationen zu den Studieninhalten finden Interessierte unter:

www.hs-harz.de/sat-elektrotechnik

04.04.2023
Author: Katharina Reif
Image author: © Anna-Michaela Schmidt
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Prof. Dr. René Schenkendorf

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