Innovationskraft des KAT-Forschungsnetzwerks aus vier Hochschulen in Sachsen-Anhalt wird mit Fortführung bis Ende 2027 gewürdigt
Über 4,89 Millionen Euro zur Stärkung der Forschungsaktivitäten kann sich die Hochschule Harz als Teil des Kompetenznetzwerks für Angewandte und Transferorientierte Forschung (KAT) freuen. Die Mittel werden vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und dem Land Sachsen-Anhalt zur Verfügung gestellt, die das Gesamtvorhaben mit insgesamt 19,8 Millionen zunächst bis Ende 2027 finanzieren. Die Förderbescheide an die Verbundhochschulen, zu denen neben der Hochschule Harz auch die Hochschulen Anhalt, Magdeburg-Stendal und Merseburg gehören, hat Sachsen-Anhalts Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann am Montag, 19. August 2024, in Bernburg übergeben.
Für Willingmann ist das KAT „ein wichtiger Katalysator für den Knowhow-Transfer aus der Wissenschaft in die heimische Wirtschaft“. Denn viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Sachsen-Anhalt könnten sich keine eigene Forschungsabteilung leisten, betont er. "Um innovativ und wettbewerbsfähig zu bleiben, brauchen sie also Unterstützung – und finden diese im KAT. Die leistungsfähigen Kompetenzzentren der Hochschulen für angewandte Wissenschaften mit ihren modernen Forschungslaboren decken zahlreiche Zukunftsthemen ab. Damit geben sie heimischen KMU Rückenwind für Innovation wie Weiterbildung und bereiten den Boden für Ansiedlungen und Neugründungen. KAT wirkt!“
Im Rahmen des KAT-Netzwerks haben sich die vier geförderten Hochschulen für die Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft auf verschiedene Zukunftsthemen spezialisiert, die sich an der Regionalen Innovationsstrategie des Landes Sachsen-Anhalt orientieren. Die Hochschule Harz punktet mit ihrer Expertise in Informationstechnologien, Automatisierung und regionale Transformation. Während die Hochschule Anhalt den Fokus auf Algenbiotechnologie sowie Ernährung, Lebensmitteltechnologie und Lebenswissenschaften legt, setzt die Hochschule Magdeburg-Stendal vor allem auf die Bereiche Leichtbau, Recycling und Abwasser. An der Hochschule Merseburg stehen Chemie, Kunststoffe und Digitalisierung im Mittelpunkt. Anfragen von Unternehmen zu Forschungskooperationen werden entsprechend der genannten Kompetenzen an die jeweilige Hochschule weitergeleitet.
Das KAT-Netzwerk sei nicht nur für die Hochschule Harz eine enorme Bereicherung, sondern auch für ganz Sachsen-Anhalt, bekräftigt Rektor Prof. Dr. Folker Roland. "Die zurückliegenden Jahre haben mit einer Vielzahl an Kooperationen zwischen den KAT-Hochschulen und regionalen Unternehmen gezeigt, wie wirkungsvoll diese institutionsübergreifende Zusammenarbeit ist. Ich freue mich, dass die Hochschule Harz sich auch künftig den vielfältigen Herausforderungen in Sachsen-Anhalt im Rahmen des Verbundprojekts annimmt."
Das Kompetenznetzwerk hat bereits 2006 seine Arbeit aufgenommen und sich seitdem stetig weiterentwickelt. Auch für die aktuelle Förderperiode stehen Veränderungen an, um die Herausforderungen der Zukunft meistern zu können. "Zu diesem Zweck wird die bisherige Netzwerkarbeit und die Antragsunterstützung für unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um eigene Forschungsaktivitäten zu Schwerpunktthemen, ausgerichtet an den Bedürfnissen des Landes, erweitert", ergänzt der Rektor.
Verantwortlich für die Arbeit an der Hochschule Harz ist Prof. Dr. Frieder Stolzenburg, Prorektor für Forschung und Chancengleichheit. Für die neue Förderperiode hat sich der Projektleiter viel vorgenommen. "Um weiterhin eine Vielzahl an Drittmittelprojekten an die Hochschule holen zu können, führt das Team des 2013 im Rahmen des KAT gegründeten Application Labs seine Arbeit im Antragsservice fort. Es wird nicht nur wie bisher für Projektideen aus den drei Fachbereichen eine konkrete Ansprechperson für die forschungsinteressierten Professorinnen und Professoren, wissenschaftlichen Mitarbeitenden und Lehrkräfte geben, sondern zukünftig auch für das Schwerpunktthema Internationalisierung", geht er ins Detail.
"Zudem werden die Kolleginnen und Kollegen entsprechend ihrer Themenbereiche - das ist ebenfalls neu - selbst in einem Forschungsprojekt ihrer Wahl wissenschaftlich mitarbeiten." Ergänzt werde das Dienstleistungsangebot mit der Koordination von Transferprojekten, der Begleitung von Ausgründungsvorhaben sowie der Öffentlichkeitsarbeit speziell im Bereich Wissenschaftskommunikation.
"Einen weiteren neuen Schwerpunkt werden die bis zu sechs KAT-eigenen Forschungsprojekte bilden", sagt Frieder Stolzenburg. Noch bis zum 16. September 2024 können sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit konkreten Projektanträgen bewerben, die als Voraussetzung einen Bezug zur Regionalen Innovationsstrategie Sachsen-Anhalts und den Forschungsschwerpunkten der Hochschule haben müssen. "Bevorzugt sollten auch Praxispartner mit einbezogen werden, da KAT vor allem für gesellschaftsnahe Lösungen und Kooperationen mit kleinen und mittelständischen Unternehmen steht, die wir als Hochschule für angewandte Wissenschaften in ihrer Innovationskraft unterstützen können." Welche Ideen gefördert werden, werde in einem externen Begutachtungsverfahren entschieden.
Das Kompetenznetzwerk für angewandte und transferorientierte Forschung wird gefördert von: