23. Stifterabend an der Hochschule Harz

Feierliche Vergabe der Deutschlandstipendien und Erweiterung der Stiftung Karl Oppermann

Anlässlich des „kleinen Stifterabends“ zu Semesterbeginn wurden neue leistungsstarke und engagierte Studierende in den Kreis der Deutschlandstipendiaten aufgenommen. Insgesamt werden derzeit 36 angehende Akademiker in Wernigerode und Halberstadt durch 26 Stifter unterstützt. Mit der Förderung sollen Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur im Harz noch besser verzahnt werden. Im Rahmen des Stifterabends kamen nicht nur die „Stimmen des Stipendiums“ zu Wort, es wurde auch dem Maler Prof. Karl Oppermann gedacht, der 2022 im Alter von 92 Jahren verstarb. Seine 2008 auf dem Campus eingerichtete Kunststiftung wurde um zwei Werke aus seinem Nachlass erweitert.

Die Bühne in der modernen Wernigeröder Hochschulbibliothek gehörte ganz den Förderern und Geförderten. Der Abend bot ihnen die Gelegenheit, aus den eigenen Erfahrungen rund um das Netzwerk des Deutschlandstipendiums zu berichten.

Wilfried Schlüter als Vorsitzender sowie Vorstandssprecher der Harzsparkasse ist „von Anfang an“ dabei und unterstützt den leistungsstarken Nachwuchs mit zwei Stipendien. Er berichtete: „Auch wenn sich unser ursprüngliches Ziel der Nachwuchsgewinnung nicht so realisiert hat, wie erhofft, bleiben wir dabei, um die Hochschule und den Harzkreis zu stärken und junge Menschen zu unterstützen, die Botschafter für die Region sind“. Weiterhin lobte er die vielfältigen, gemeinsamen Projekte und hob hervor, dass die Funktion als Stifter einen idealen „Einstieg in die Zusammenarbeit mit der Hochschule Harz“ bedeutet.

Andreas Meling, selbst Alumnus und Geschäftsführer der Wernigerode Tourismus GmbH, beschäftigt acht Absolventen der Hochschule Harz und ist ihr auch durch zahlreiche gemeinsame Projekte verbunden. „Durch die herausgehobene Bedeutung des Tourismus für die Stadt liegt das Stipendium an einer Hochschule, die Tourismus lehrt, auf der Hand“, erklärte Neu-Stifter Meling und betonte: „Wir brauchen Fachkräfte. Die Hochschule ist ein wichtiger Partner für uns und die gesamte hiesige touristische Industrie, die mehr als ein Drittel der Arbeitsplätze umfasst.“

Der Mittelständler Nanostone Water GmbH mit Sitz in Halberstadt gehört ebenfalls zu den Neuzugängen unter den Stiftern. „Wir stellen Hochleistungskeramik zur Wasseraufbereitung her, beschäftigen circa 130 Mitarbeiter und streben einen hohen Grad an Automatisierung an“, betonte Unternehmensvertreter Mirko Langer. Seine Kollegin Dr. Anke Roth ergänzte: „Wir wollen durch die Zusammenarbeit mit der Hochschule Harz an Sichtbarkeit gewinnen und in den Nachwuchs investieren.“ Beide waren sich einig: „Ein starkes Netzwerk ist alles.“

Die Stipendiaten Moritz Dörsing (Wirtschaftsingenieurwesen), Christiane Endter (Wirtschaftsinformatik) und Lukas Kredig (International Business Studies) berichteten von mehr Sicherheit und finanziellem Spielraum, besseren Leistungen im Studium und der Chance, gewonnene Zeit mit gesellschaftlichem Engagement zu füllen. Christiane Endter betonte: „Der Stifterabend selbst mit seinem feierlichen Rahmen ist eine ganz besondere Art der Wertschätzung.“ Anschließend bedankten sich die Geförderten stellvertretend für alle Stipendiaten bei den Stiftern für die „hervorragende Investition in die Zukunft“.

Für Ergriffenheit sorgte Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann. Der ehemalige Rektor der Hochschule Harz hatte die Stiftung Karl Oppermann vor 16 Jahren gemeinsam mit dem Künstler (*30.10.1930, †12.08.1922) ins Leben gerufen. Nach mehreren feierlichen Erweiterungen umfasst die Dauerausstellung über 15 großformatige Werke, die an den hohen Wänden der Bibliothek von Flucht, Leid und Krieg, aber auch von Aufbruch und Glückssuche erzählen. Neu aufgenommen wurden die Werke „In Uruk blutet der Schutt“ und „Düstere Gesellschaft“ aus dem „Blocksberg Zyklus“.

Als enger Freund des gebürtigen Wernigeröders, der überregional als Maler, Autor und Humanist bekannt ist, beschrieb Willingmann das Schaffen und die Weltsicht des Künstlers: „Karl Oppermann war ein großer Erzähler aus seinem langen Leben. Als Chronist unserer Zeit, vielleicht gar als Prophet, wollte er immer zum Nachdenken anregen. Zum Ende hin hat er – auch durch die Auseinandersetzung mit dem Arabischen Frühling – immer weniger Optimismus gezeigt, Hoffnungselemente fehlen in seinen späten Werken“. Oppermann, geprägt durch die Kriegs- und Nachkriegszeit, erlebte zuletzt die Renaissance von Antisemitismus und rechter Rhetorik. „Nie wieder ist jetzt. Das hätte uns auch unser ‚Urstifter‘ Karl zugerufen. Wir danken ihm und seinen Nachkommen dafür, dass er uns in seinen Kunstwerken und Büchern erhalten bleibt“, so Willingmann.

Ein anschließender Empfang im Foyer der „Papierfabrik“ sorgte bei gemütlicher Atmosphäre für intensiven Austausch. Für die musikalische Umrahmung des Abends sorgten die Studentinnen Kim Marieke Neumann und Laura Lipensky.

Die aktuelle Bewerbungsphase für das Deutschlandstipendium läuft noch bis zum 30. April 2024.

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04.04.2024
Author: Janet Anders
Image author: © Marlene Lotz/Tia Dell
Image rights: © Hochschule Harz

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