Der diesjährige Preisträgers der Auszeichnung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes der Hochschule Harz, Dmytro Kovalov, in den Räumlichkeiten des Fachbereichs Verwaltungswissenschaften der Hochschule Harz

Ukrainischer Student der Hochschule Harz erhält DAAD-Preis

Auszeichnung für hervorragende Leistungen und gesellschaftliches Engagement

Für herausragende akademische Leistungen und außerordentliches soziales Engagement hat der ukrainische Student Dmytro Kovalov den diesjährigen DAAD-Preis der Hochschule Harz erhalten, der vom Deutschen Akademischen Austauschdienst aus Mitteln des Auswärtigen Amtes zur Verfügung gestellt wird. Rektor Prof. Dr. Folker Roland übergab die mit 1.000 Euro dotierte Auszeichnung gemeinsam mit der Beauftragten für Internationales des Fachbereichs Verwaltungswissenschaften, Prof. Dr. Isabella Nolte, und dem Dekan Prof. Dr. Thomas Schneidewind.

Neben einem sehr guten Notendurchschnitt im dualen Studiengang „IT-Management – Verwaltungsinformatik“ zeigte sich das Kollegium besonders beeindruckt von den Sprachkenntnissen und der Bescheidenheit des 31-Jährigen. „Im Gespräch erzählte mir Herr Kovalov, dass er Geflüchtete aus der Ukraine bei der Eingliederung in die deutsche Gesellschaft unterstützt und ihnen bei der Bewältigung des deutschen Alltags hilft. Diese Information war jedoch kaum mehr als ein Nebensatz, was viel über unseren Preisträger aussagt”, so Professorin Nolte in ihrer Laudatio.

Sachsen-Anhalt: Die zweite Heimat

Im Jahr 2015 kam der aus Odessa stammende Dmytro Kovalov nach Deutschland. In der Ukraine hatte er Journalismus studiert und einige Zeit als Radiomoderator und Werbetexter gearbeitet. Inzwischen waren die Zukunftsaussichten in dem osteuropäischen Land jedoch ungewiss. „Die Tätigkeit im Journalismus war eine gute Wahl, man kann sich jedoch mit dem Beruf schlecht ernähren“, berichtet der 31-Jährige. Wichtig schien in dieser Situation, eine langfristige Perspektive, welche die Möglichkeit bieten sollte, im Ausland zu arbeiten und später in die Ukraine zurückkehren zu können.

So fiel die Entscheidung, in Deutschland Medizin zu studieren. Als Vorbereitung diente ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der Evangelischen Stiftung Neinstedt: „Als ich nach Deutschland kam, habe ich Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung betreut und die Zeit genutzt, um die Sprache zu lernen. Für mich ist das ein Zeichen von Respekt gegenüber meinem Gastland. Nur so kann ich kommunizieren, Dokumente ausfüllen und mit Behörden sprechen.“ Speziell die finanziellen Anforderungen eines Medizinstudiums erwiesen sich jedoch als große Hürde, sodass sich Kovalov entschloss, eine Ausbildung zum Krankenpfleger im Harzklinikum Quedlinburg anzuschließen: „Die Erfahrungen, die ich während dieser Zeit gemacht habe, sind auch aus heutiger Sicht sehr wichtig für mich. Sachsen-Anhalt ist zu meiner deutschen Heimat geworden. Auch wenn ich letztlich nicht in diesem Beruf tätig bin, sind die Eindrücke der Ausbildung ein wichtiger Teil meines Weges.“

Die perfekte Kombination von Theorie und Praxis

Schon während der Arbeit im Harzklinikum beschäftigte sich Dmytro Kovalov mit Themen wie Digitalisierung und IT-Sicherheit. Der weiterführende Bildungsweg in diesem Bereich stellte dann eine logische Konsequenz dar. Durch die Kombination aus Wissenserwerb an der Hochschule und Phasen beim zukünftigen Arbeitgeber, dem Informationstechnikzentrum Bund, bildet das duale Studium die ideale Verbindung aus Theorie und Praxis. Die Entlohnung ist ein zusätzlicher Pluspunkt und hilft bereits während der Studienzeit auf eigenen Beinen zu stehen. „Gleich zu Beginn konnte ich zwei Wochen lang bei meinem Praxispartner das richtige Arbeitsleben kennenlernen. Erfahrungen machen, Menschen treffen, Kontakte knüpfen - das sind meiner Ansicht nach die wichtigsten Teile eines Studiums. Später bin ich so breit aufgestellt, dass ich eigentlich alles mit Bezug zu IT machen kann, angefangen von der Entwicklung über das Management bis hin zu Spezialgebieten wie Business Intelligence“, berichtet der Preisträger begeistert.

Der Studiengang IT-Management – Verwaltungsinformatik

Der Studiengang IT-Management / Verwaltungsinformatik qualifiziert Absolvent:innen für anspruchsvolle Aufgaben im Bereich der Bereitstellung und des Betriebs von zentralen IT-Systemen in großen Verwaltungsorganisationen. Aufgrund der engen Verzahnung wird er ausschließlich dual, in Kooperation mit Behörden und Unternehmen, angeboten. Praxispartner sind dabei etablierte Unternehmen und Organisationen, die deutschland- und europaweit tätig sind wie das IT-Systemhaus der Agentur für Arbeit, die Deutsche Rentenversicherung Bund, das Informationstechnikzentrum Bund und Dataport.

08.11.2022
Author: Tim Bruns
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