Kettenloses Fahrrad X-PESA

Investitionen in die Forschung

Im Rahmen des Programms "Sachsen-Anhalt WISSENSCHAFT Kleingeräte" fördert das Land Sachsen-Anhalt - unterstützt durch Mittel der Europäischen Union - Investitionen in wissenschaftliche Ausrüstung im Wert von 5.000 bis 100.000 Euro. Die Hochschule Harz hat von 2016 bis zunächst 2022 die Möglichkeit, Mittel aus diesem Förderprogramm für Investitionen in Forschung und Transfer abzurufen.



Sachsen-Anhalt WISSENSCHAFT Kleingeräte wird aus Mitteln des Landes Sachsen-Anhalt und des europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanziert.

Das Förderprogramm bezweckt laut Zuweisung die Förderung von Investitionen für Kleingeräte und Software sowie kleine Baumaßnhamen geförderter Geräte an Hochschulen des Landes, die für Forschung und Lehre in den wissenschaftlichen Schwerpunkten , Kompetenzzentren und Netzwerken sowie innovative Einzelvorhaben zur Kooperation zwischen den Hochschulen, der Erhöhung der Drittmittelfähigkeit oder u,a. zur Profilierung im Rahmen der Leitmärkte und Querschnittsziele der regionalen Innovationsstrategie (RIS 3) beitragen. Ziel der Förderung ist zudem die Neubeschaffung und Ergänzung von Kleingeräten, die der Zusammenarbeit der Wissenschaft und der Wirtschaft des Landes dienen.

Die über das Programm getätigten Investitionen werden nachfolgend kurz vorgestellt.

Kettenloses Fahrrad X-PESA

Das X-PESA wurde als Experimentiergerät beschafft. Als E-Bike mit seriellem Hybridantrieb funktioniert es gänzlich ohne eine Kette. Den Antrieb übernimmt ein Generator an den Pedalen und ein Antriebsmotor am Hinterrad - ohne jegliche mechanische Verbindung zwischen Pedalen und angetriebenem Rad. Über eine Bremsenergierückgewinnung (Rekuperation) ist es möglich, den Akku auch beim Bremsen wieder mit Energie zu speisen. Das ist besonders gut bei Bergabfahrten oder im Stadtverkehr nutzbar. Es besitzt offene Schnittstellen zur Weiterentwicklung und eignet sich besonders als Experimentiergerät und zur Präsentation neuerer Entwicklungen im Bereich der Elektromobilität.

 

memoreBox und Exoskelett Cray X

Seit über zehn Jahren betreibt die Hochschule Harz eine gemeinsame Musterwohnung für seniorengerechtes Wohnen mit der Wernigeröder Wohnungsgenossenschaft eG (WWG). Die barrierearme Dreiraumwohnung bietet auch ein kleines Innovationslabor für Technikakzeptanz, das über das EFRE-Kleingeräteprogramm mit einem Exoskelett vom Typ Cray X sowie einer memoreBox ausgestattet werden konnte.

Bei einer memoreBox handelt es sich um eine therapeutische Videospiel-Plattform, über die Trainingsprogramme wie Kegeln, Motorradfahren oder Tanzen und Singen angeboten werden. Das Besondere ist, dass die memoreBox über Gesten gesteuert wird. So können auch jene Menschen therapeutische Videospiele erleben, die noch nie einen Computer bedient haben oder körperlich eingeschränkt sind. Im Innovationslabor wird darüber hinaus Beschäftigten von Pflegeeinrichtungen vermittelt, wie sie mit der memoreBox die körperlichen und geistigen Fähigkeiten von älteren Menschen stärken und so einen positiven Beitrag zur Lebensqualität und Teilhabe leisten können.

Ein Exoskelett, das man wie einen Rucksack umschnallt, ist der zweite Neuzugang in der Musterwohnung. Es unterstützt und entlastet den Rücken beim Heben schwerer Lasten. Damit kann man bei Beschäftigten in der Pflege Rückenproblemen vorbeugen und Arbeitsvorgänge erleichtern. Das Team stellt dieses Exoskelett u. a. in Betrieben der Region vor, damit sich Unternehmer einen praktischen Eindruck vom Einsatz dieses Gerätes machen können. Das Exoskelett könnte beispielsweise dabei helfen, berufsbedingte Verschleißerscheinungen zu verringern und die Attraktivität einer Tätigkeit in der Pflege zu steigern.

XRMS CAS genesisWorld

Zur besseren Unterstützung der Aktivitäten in Forschung und Transfer an der Hochschule Harz, wurde für die Stabsstelle Forschung, das ApplicationLab sowie das TransferZentrum die XRMS (eXtended Relationship Management Software) CAS genesisWorld (CAS gW) angeschafft. Diese Software ermöglicht es den Beschäftigten unter anderem, Kontakte zu Partnern aus Wirtschaft, Forschung, Kommunen, Behörden und Zivilgesellschaft abteilungsübergreifend zu verwalten und zu nutzen, gemeinsame Veranstaltungen zu organisieren und elektronische Antrags- und Projektakten zu führen.

eID-Server

Ebenfalls aus dem Programm finanziert wurde ein eID-Server für das Netzwerklabor netlab der Hochschule Harz. Über die im neuen Personalausweis enthaltene eID-Funktion werden alle Bürgerinnen und Bürger zukünftig alles, was heute schon mit einer elektronischen Signatur möglich ist - etwa der Abschluss rechtsverbindlicher Geschäfte - digital mit dem Personalausweis tun können. Der beschaffte eID-Server versetzt das Team des netlabs in die Lage, eIDs rechtssicher zu prüfen. Unternehmen oder Verwaltungen können mit dieser Technologie sichere digitale Dienstleistungen anbeiten, so dass der Personalausweis etwa als Zugangskarte für Türen, als Essenskarte in der Kantine, für den Arbeitszeitnachweis oder für die Einsicht in vertrauliche Dokumente genutzt werden kann. Auch für die Verwaltungen wird eID im Zuge des Online-Zugangs-Gesetzes zunehmend eine wichtige Rolle - etwa bei Fernbeglaubigungen - spielen. Mit der Anschaffung des eID-Servers wird das netlab in die Lage versetzt, Transferpartnern in beiden Bereichen zukünftig nicht nur mehr Expertise, sondern auch ein Versuchsfeld für eigene Anwendungen zur Verfügung zu stellen.

Projektdaten

Laufzeit: 2016-2021
Fördersumme: 180.831,38 Euro
Gesamtinvestition: 226.039,23 Euro
Mittelgeber: Sachsen-Anhalt / EFRE
Förderkennzeichen: ZS/2016/08/80616

Thomas Lohr

Allgemeiner Ansprechpartner

Technologie und Wissenstransfer
Tel +49 3943 659 814
Raum 6.007, Haus 6, Wernigerode