Die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) in Deutschland stellen grundsätzlich ein hervorragend geeignetes Umfeld zur Förderung potentieller Existenzgründerinnen und -gründer dar. Dank ihrer praxisorientierten Ausbildung und marktnahen Forschung sowie der Möglichkeit des vereinfachten Zugangs zu Ressourcen, Expertise, Netzwerken und Förderprogrammen, sind HAW geradezu ideale Inkubatoren für die Entstehung einer über den Campus hinausreichenden gründungspositiven Kultur, die potentielle Interessentinnen und Interessenten in jeder Phase einer Gründung sensibilisiert, aufklärt, fördert, begleitet, vernetzt und bestärkt.
Damit dies gelingt, sind personell hinterlegte Strukturen der Gründungsförderung unabdingbar, die das Querschnittsthema „Gründungen“ auf allen Ebenen der Hochschule verankern und für die Vernetzung relevanter Stakeholder sorgen. Die im Jahr 1991 gegründete Hochschule Harz mit Standorten in Wernigerode und Halberstadt hat sich in den vergangenen Jahren unter Einsatz verschiedener Landes- und Bundesförderungen sowie erheblicher Eigenmittel um den Aufbau entsprechender Strukturen bemüht und konnte dabei wesentliche Erfolge erzielen.
Ziel des Projekts ist die Fortführung und der Ausbau der in den vorherigen Projekten „gründerwald“ und „HARZ Startups“ geschaffenen Strukturen zur Sensibilisierung, Beratung, Förderung und Begleitung von gründungsinteressierten Studierenden und Mitarbeitenden der Hochschule. Beide Projekte bieten gut etablierte Formate, die ihre Effektivität in den letzten Jahren vielfach bewiesen haben, und sich mit gründerwald (Studierende, Mitarbeitende, Gründerinnen und Gründer) und HARZ Startups (Alumni, Gründerinnen und Gründer, externe Gründungsinteressierte, Politik, Wirtschaft und allgemeine Öffentlichkeit) an unterschiedliche Zielgruppen richten.
Aufbauend auf den Erkenntnissen und Erfahrungen dieser beiden sowie mehrerer weiterer Vorhaben soll in der aktuellen Förderphase bis 2027 eine einheitliche, starke Struktur geschaffen werden. Dabei sollen alle bestehenden und neuen Angebote und Maßnahmen im Bereich der Gründungsförderung so konsolidiert werden, dass eine zielgruppenorientierte Unterstützung von Gründungsinteressentinnen und -interessenten entlang des gesamten Prozesses – von der Sensibilisierung und ersten Idee bis hin zur Erstellung eines bankreifen Businessplans und der Einwerbung von Förder- oder Investorenmitteln – möglich wird.
Detaillierte Informationen zu den Gründerwald-Angeboten sind unter gruenderwald.de zu finden.
Zur Erhöhung der Gründungsbereitschaft finden regelmäßig Veranstaltungen (Workshop, Pitch Event, Startup Day etc.) statt, die sich an eine oder mehrere der drei Hauptzielgruppen (Studierende, Alumni, Mitarbeitende) richten und primär auf die Sensibilisierung der Teilnehmenden für die Gründungsperspektive und das Erzeugen von „Lust auf Gründung“ ausgerichtet sind. Zusätzlich wird eine individuelle Gründungsberatung und -begleitung angeboten, bei der Gründende durch persönliche Gespräche und Workshops in ihrem Gründungsvorhaben unterstützt werden.
In allen drei Fachbereichen sollen Lehrveranstaltungen etabliert, ausgebaut und beworben werden, die potentiellen Gründerinnen und Gründern (aber auch anderen am Thema interessierten Studierenden) wesentliche gründungsrelevante Kenntnisse vermitteln. Diese Lehrveranstaltungen sollen transparent über ein Gründungscurriculum sichtbar gemacht werden. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Ausbau und der Verstetigung des Entrepreneurship-Semesters, welches auf alle drei Fachbereiche und möglichst viele an der Hochschule angebotene Bachelor- und Master-Studiengänge ausgeweitet werden soll.
Es entsteht ein Startup-Lab für datengetriebene Innovationen. Dieses stellt Premium-KI- und Datenmodelle bereit und soll den Studierenden und Gründenden die Möglichkeit geben, ihre Geschäftsmodelle kostenlos testen zu können.
Es entsteht in Zusammenarbeit mit der Stadt Wernigerode ein Co-Working-Space in der Innenstadt, der Gründenden Räumlichkeiten und Vernetzungsmöglichkeiten bietet, und darüber hinaus die Hochschule als Bildungseinrichtung sowie die dort laufenden Projekte sichtbarer machen soll. Der Co-Working-Space soll ein Treffpunkt und Zentrum für innovative und aktuelle Themen und Veranstaltungen sein.
Laufzeit: 13.12.2023 – 31.12.2027
Mittelgeber: Land Sachsen-Anhalt / Europäische Union (ESF+)
Förderprogramm: ego.-KONZEPT, aus Mitteln des Landes Sachsen-Anhalt und des Europäischen Sozialfonds Plus
Gesamtbudget: 768.611,16 Euro
EU-Förderung: 461.166,70 Euro
Förderkennzeichen: ZS/2023/12/182911