VITAL: Vereine und Initiativen für Traditionspflege und Attraktivitätserhalt in ländlichen Räumen

Viele kleine Kommunen erleben wegen finanzieller und personeller Engpässe eine schleichende Aufgabe freiwilliger Aufgaben. Oft versuchen ehrenamtliche Akteure, die Lücken zu füllen. Verhandlungen über wichtige Aspekte wie Finanzierung, Befugnisse, Haftung und Aufgabenteilung werden jedoch in jedem Ort neu geführt. Dies führt zu Ineffizienz, Misserfolg, Enttäuschung und Interessenverlust. Im Rahmen des Projekts VITAL wird untersucht, welche Kooperationsmodelle zur Erfüllung freiwilliger Aufgaben im Ehrenamt existieren und wie diese ausgestaltet sind. Auf Basis von Befragungen, Interviews und partizipativen Workshops entstehen Handlungsleitfäden für Kommunen und Vereine. Projektziele sind mehr gelingende Partnerschaften, die Aufrechterhaltung freiwilliger Aufgaben, bessere Arbeitsbedingungen im Ehrenamt sowie die Stärkung ehrenamtlicher Akteure als Partner auf Augenhöhe. Darüber hinaus sollen aktuelle Lagebilder solcher Kooperationen erstellt und deren Beitrag zur demokratischen Kultur evaluiert werden.

Zentrale Forschungsfragen

  • Welche Formen der informellen sowie der formalisierten Zusammenarbeit zwischen Kommunen und ehrenamtlichen Strukturen zur Erfüllung freiwilliger Aufgaben können bundesweit identifiziert werden? Um welche Aufgaben geht es dabei? In welchem Umfang stellen die Kommunen hierfür Ressourcen (finanziell, personell) zur Verfügung?
  • Wie können Kommunen einen rechtlichen Rahmen gestalten, der solche Formen des bürgerschaftlichen Engagements fördert (etwa mit Satzungen oder Richtlinien)? Ist das Vorhandensein von verfassten Vereinsstrukturen für die Zusammenarbeit von Vorteil, oder sind neuartige und informelle Strukturen gleichermaßen geeignet?
  • Welche Probleme (organisatorisch, rechtlich, qualitativ, politisch, kommunikativ etc. pp.) können bei der gemeinsamen Bearbeitung freiwilliger Aufgaben durch Kommunen und ehrenamtliche Strukturen auftreten? Welche Lösungsansätze lassen sich identifizieren? Welche dieser Ansätze wurden bereits (und wo und durch wen) erfolgreich erprobt?
  • Was motiviert ehrenamtlich Tätige zur Teilnahme an Maßnahmen der kooperativen Leistungserbringung mit Kommunen? Welche Möglichkeiten haben Kommunen und Vereine, neue Ehrenamtliche für solche Aufgaben zu gewinnen bzw. bereits ehrenamtlich Tätige zu halten?
  • Wie wirkt sich die ehrenamtliche Mitarbeit an der Erfüllung freiwilliger kommunaler Aufgaben auf die Einstellung der Ehrenamtlichen zu ihrer Kommune sowie zur demokratischen Mitbestimmung aus?
  • Wie wichtig sind Leistungen der Vereine, die Erbringung freiwilliger Aufgaben für die Attraktivität des ländlichen Raumes? Lässt sich der soziale und gesellschaftliche Mehrwert der über solche Kooperationen für den ländlichen Raum erbrachten Leistungen analog zur Erfassung der “Third Mission” an Hochschulen messen oder gar bewerten?

Gefördert durch die DSEE

Dieses Projekt wird unter der Nummer DSEE-FAU-1047947 durch die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) im Forschungsaufruf "Wandel im Engagement und Ehrenamt" 2025/2026 finanziert.

Prof. Dr. Oliver Junk

Projektleiter

FB Verwaltungswiss.
Tel +49 3943 659 447
Raum D213, Haus D, Halberstadt

Projektdaten

Laufzeit: 01.01.2025-31.12.2026
Mittelgeber: Deutsche Stiftung für
Engagement und Ehrenamt (DSEE)

Förderprogramm: Wandel im
Engagement und Ehrenamt

Kennzeichen: DSEE-FAU-1047947
Projektpartner: heimatBEWEGEN e.V.