INKleSS

Die Bedeutung von Nichtwissen für die Softwareentwicklung mit Social-Coding-Plattformen

Hintergrund

Softwareentwicklung beschäftigt sich mit den Grundlagen und best-practices neuer Softwareentwicklungen z.B. in den Bereichen Anforderungsdefinition, Entwurf von Softwarearchitekturen, Test oder Versionskontrolle. Eine besondere Herausforderung im Software-Engineering besteht in den Unsicherheiten, die mit der Implementierung, Überarbeitung, Unterhaltung, dem Update und der Verbesserung zunehmend komplexer Softwarestücke verbunden sind. Forschungen im Bereich Software-Engineering zielen typischerweise darauf ab, Lösungen zu entwickeln, die es erlauben möglichst effizient Wissen bereit zu stellen, um mit diesen Unsicherheiten umgehen zu können. In diesem Projekt ist es das Ziel des interdisziplinären Teams, sich dem Phänomen der Wissenslücken im Software-Engineering aus einer neuen Perspektive zu nähern: der sozialwissenschaftlichen Nichtwissensforschung.

Ziel

Das übergeordnete Ziel des INKleSS-Projekts besteht darin, die Dynamiken und Prozesse von Nichtwissen und Wissen in der Softwareentwicklung zu erforschen und zu verstehen. Basierend auf diesen Erkenntnissen werden geeignete Konzepte zur Spezifizierung und Verwaltung von Nichtwissen entwickelt. Dazu gehören halbautomatische Abläufe, die es ermöglichen, verschiedene Typen von Nichtwissen in der (schriftlichen) Kommunikation von Softwareentwicklern zu identifizieren, um auf dieser Basis Strategien zu entwickeln, um in Softwareprojekten systematisch mit Nichtwissen umgehen zu können (Nichtwissensmanagement). Die Forschungsergebnisse werden schließlich mit Experten und Praktikern im Software-Engineering evaluiert. Indem die Perspektive der sozialwissenschaftlichen Nichtwissensforschung in den Kontext des Software Engineerings übertragen wird, möchte das Team die Diversität des Nichtwissensphänomens herausarbeiten und Faktoren identifizieren, die einen Einfluss darauf haben, wie Akteure mit Nichtwissen umgehen, um schließlich ein Modell zu entwickeln, um das Phänomen des Nichtwissens im Kontext der Softwareentwicklung zu erklären.

Herangehensweise

Innerhalb von INKleSS wird eine interdisziplinäre Forschungsvision verfolgt, die Fachwissen aus den Sozialwissenschaften (z. B. Ignoranzstudien) und Software-Engineering (z. B. Entwicklungsprozesse, Entwicklerkognition) vereint. Um das übergeordnete Ziel zu erreichen, werden folgende Forschungsziele gesetzt:

  • Identifizierung und Verständnis von Phänomenen des Nichtwissens im Software Engineering, speziell in Kontexten von Social Coding als neue Formen der Softwareentwicklung
  • Analyse und Konzeptualisierung von Wissen – Nicht-Wissensdynamik in der Softwareentwicklung
  • Entwurf von Konzepten zum Management von Nichtwissen im Software Engineering

Projektdaten

Laufzeit: 01.04.2024 – 31.03.2027
Mittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft
Förderkennzeichen: 536290508

 

Projektteam:

Prof. Dr. Alena Bleicher (Hochschule Harz)

Prof. Dr.-Ing. Thomas Leich (Hochschule Harz)

Prof. Dr.-Ing. Jacob Krüger (Hochschule Harz, kooptierter Prof., Eindhoven University of Technology)

Solange Martinez Demarco (Hochschule Harz, Researcher)

Xenia Zerweck (Hochschule Harz, Student Assistant)

Prof. Dr. Alena Bleicher

Projektleitung

FB Wirtschaftswiss.
Tel +49 3943 659 278
Raum 2.311, Haus 2, Wernigerode
Sprechzeiten nach Vereinbarung

Prof. Dr.-Ing. Thomas Leich

Projektleitung

FB Autom. u. Inform.
Tel +49 3943 659 318
Raum 2.003, Haus 2, Wernigerode
Sprechzeiten nach Vereinbarung per E-Mail