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BMBF fördert Projekt „SmartProCare“

Steffen Rogge, Geschäftsführer des Pflegedienstleisters Vita Amare Süd, und Prof. Georg Westermann von der Hochschule Harz (v.l.n.r.) entwickeln in einem gemeinsamen Projekt mit verschiedenen Partnern ein Telepräsenzsystem für die Intensivpflege. Foto: Hochschule Harz
Steffen Rogge, Geschäftsführer des Pflegedienstleisters Vita Amare Süd, und Prof. Georg Westermann von der Hochschule Harz (v.l.n.r.) entwickeln in einem gemeinsamen Projekt mit verschiedenen Partnern ein Telepräsenzsystem für die Intensivpflege. Foto: Hochschule Harz
Hochschule Harz unterstützt Entwicklung von Kommunikationssystemen in der Intensivpflege

Dass technische Lösungen in der Pflege bislang kaum Anwendung finden, hat vor allem zwei Gründe: die nur langsam wachsende Akzeptanz bei Patientinnen und Patienten sowie fehlende Standards in der Branche. Neue Technologien benötigen neue Arbeitsabläufe. Diese für den Bereich der ambulanten Intensivpflege zu entwickeln, ist das Ziel des Projekts „SmartProCare“ an der Hochschule Harz. Mit Hilfe von Kamera- und Audiotechnik sollen Brücken zwischen Pflegekräften gebaut und damit vorhandene personelle Potentiale besser genutzt werden. Das innovative Vorhaben wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für 2,5 Jahre mit rund 800.000 Euro für alle Projektpartner gefördert.

Dienstleister der Intensivpflege sind besonders stark vom Fachkräftemangel in der Pflege betroffen, denn Menschen mit lebensbedrohlichen Erkrankungen müssen 24 Stunden am Tag versorgt werden. Dafür ist gesetzlich ausschließlich der Einsatz von Pflegefachkräften vorgeschrieben. „Mit dem Projekt wollen wir erforschen, ob in bestimmten Situationen auch Pflegefachkräfte und Assistenten in Kooperation eingesetzt werden können“, erklärt Steffen Rogge, Geschäftsführer des Intensivpflegedienstes Vita Amare Süd in Wernigerode und Leiter des Projekts SmartProCare. Könnten Patient, Pflegeassistent und Pflegefachkraft über Kamera- und Audiotechnik jederzeit in Verbindung stehen, wäre die Qualität der Versorgung gesichert. Ähnliche Ansätze gibt es bereits, etwa zur Unterstützung von Rettungskräften mit Hilfe von Telenotarzt-Systemen. „In der Intensivpflege wäre ein solches Telepräsenz- und Telesupervisionsmodell absolutes Neuland, aber wichtig für mögliche Gesetzesänderungen und mehr Technikakzeptanz in der Branche“, sagt Rogge. 

Welche Technologien sich für das Vorhaben von SmartProCare eignen, prüft und erprobt ein spezieller Technikpartner des Projekts (Kamedtech Medizintechnik GmbH). Wie diese in die Arbeitsabläufe zu integrieren sind, liegt in der Verantwortung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Hochschule Harz: Dazu werden die bestehenden Arbeitsprozesse bei Vita Amare Süd aufgenommen und unter Berücksichtigung der verschiedenen gesetzlichen Bedingungen, Qualitätsstandards und der einzusetzenden Technologien neu modelliert. „Wir haben langjährige Erfahrung bei der Unterstützung von Unternehmen, die sich in Veränderungsprozessen befinden und freuen uns, dass wir diese Forschung nun auch mit Bezug auf neue Technologien fortführen können“, sagt Prof. Dr. Georg Westermann, Prorektor für Forschung und Transfer an der Hochschule Harz und verantwortlich für die Prozessmodellierung im Projekt.

SmartProCare wird im Rahmen des BMBF-Programms „Zukunft der Arbeit: Mittelstand – innovativ und sozial“ gefördert.