Tosender Applaus begrüßte Prof. Dr. Birgitta Wolff, Ministerin für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt, als sie am Freitag, dem 7. September, im Wernigeröder AudiMax knapp 150 Jugendliche willkommen hieß, die aus allen Teilen des Bundeslandes auf den Campus geströmt waren. „Bei der ego.-Sommerakademie geht es darum, alles über die Möglichkeiten einer späteren Selbstständigkeit zu lernen. Unternehmergeist ist wichtig für das ganze Land, wir brauchen junge Leute, die etwas auf die Beine stellen“, so die Ministerin, die den Schülerinnen und Schülern auch ans Herz legte, ins Hochschulleben einzutauchen.
Rektor Prof. Dr. Armin Willingmann freute sich über die interessierten Teilnehmer, die kurz nach Schuljahresbeginn an einem Wochenende Begeisterung für Wissenserweiterung außerhalb des Klassenzimmers zeigten: „Das ego.-Projektteam war zwischen Mai und Juli in ganz Sachsen-Anhalt unterwegs, um die Besten und Motiviertesten - also Sie - zur Sommerakademie einzuladen. Dabei wurden 7.344 Kilometer zurückgelegt und 1.038 Schülerinnen und Schüler an 30 Berufsbildenden Schulen und Gymnasien besucht“, so der Hochschulleiter. Auch die Stadt Wernigerode - in Person von Kulturdezernent Andreas Heinrich - begrüßte die Jugendlichen und verwies auf die Hochschule Harz als „Flaggschiff, welches Kontakte zu allen Bereichen ‚der bunten Stadt am Harz‘ pflegt und ein guter Ort ist, um dem Thema Unternehmertum näher zu kommen.“
Nach so viel Aufmerksamkeit und Vorschusslorbeeren warteten die ersten Workshops auf die jungen Gäste, die sich bereits vorher auf spannende Veranstaltungen aus den Bereichen Planspiel, Konzeption und Strategie, Recht und Finanzierung, Marketing, Soft Skills sowie Existenzgründung in der Praxis festgelegt hatten. Beendet wurde der erste von drei Sommerakademie-Tagen durch eine Stadtrallye und ein gemütliches gemeinsames Abendessen. Samstag, der 8. September, bot dann neben morgendlicher „Action“ auf dem Campus eine Diskussionsrunde, in der mit Experten aus der regionalen Wirtschaft, einer Jungunternehmerin und einem Professor vom Fachbereich Wirtschaftswissenschaften über „Existenzgründung in der Krise“ debattiert werden konnte. Dabei wurden auch schon erste Gründerideen laut, die von der Firmennachfolge im Bau-Sektor über eine Käserei bis hin zu einem innovativen Buchladen und einer Design-Werkstatt reichten. Nach einer weiteren Workshop-Runde stellten die angehenden Nachwuchsunternehmer ihr neugewonnenes Wissen beim ego.-Quiz unter Beweis und machten sich anschließend bereit für das Abendessen mit buntem Spiel-, Spaß- und Sportprogramm. Am Sonntag, dem 9. September, fand das „Existenzgründer-Wissens-Wochenende“ mit der ego.-Unternehmerrallye und der Siegerehrung seinen krönenden Abschluss.
Die jungen Teilnehmer zeigten sich begeistert. „Ich kam ohne Erwartungen her, hatte mich aber vorher online informiert. Ich fand es richtig gut, hat viel Spaß gemacht“, erzählte Philipp Märtens. Der angehende Fachabiturient war aus Stendal angereist und konnte sich als Gewinner des ego.-Quiz über einen tollen Preis freuen, davon abgesehen hat er auch einiges gelernt: „Gerade bei der Diskussionsrunde konnte ich viele Fragen stellen“, so der gelernte IT-System-Elektroniker und Vulkaniseur. Die Schulbank drückt er noch einmal, um studieren zu können: „Vielleicht in Richtung Maschinenbau, auch die Hochschule Harz würde mich interessieren, ich konnte einen guten Einblick ins Hochschulwesen gewinnen“, berichtete der 22-Jährige. Eines lag ihm zudem am Herzen: Danke sagen. „Die gigantische Organisationsleistung hinter der ego.-Sommerakademie war beeindruckend“, so der Schüler. Das fanden auch Christin Gellrich (21) aus Zabakuck/Jerichow und Michaela Juhe (23) aus Badeborn/Ballenstedt: „Es war alles super durchdacht - Daumen hoch. Außerdem war es schön so viele neue Leute kennen zu lernen“. Philipp Eisinger aus Wolmirstedt fasste sein Fazit direkt zusammen: „Ich dachte nicht, dass es so toll wird, aber Hut ab, ich habe viel gelernt und hatte viel Spaß“, verriet der 17-Jährige. Für ihn ist schon klar wohin die Reise geht: „Wirtschaft interessiert mich sehr, deswegen war ich auch hier, ich will einmal BWL studieren“. Den Wettbewerbsgedanken bei Rallye und Quiz hob Jasmin Pfundheller hervor, außerdem sei für jeden etwas dabei gewesen, fand die 18-jährige Schülerin des Burgenland-Gymnasiums in Laucha an der Unstrut.
Die „ego.- Existenzgründungsoffensive“ ist eine Initiative des Ministeriums für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt, um das Gründungsgeschehen weiter zu beleben. Das Projekt wird aus dem Operationellen Programm des Europäischen Sozialfonds (ESF) und durch das Land Sachsen-Anhalt kofinanziert.