Kürzlich trafen sich Vertreterinnen und Vertreter der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) und verschiedener Wirtschaftsförderungen aus ganz Deutschland am Fachbereich Verwaltungswissenschaften der Hochschule Harz. Die Führungskräfte diskutierten die Ergebnisse des Vergleichsrings zum Thema „Kommunale Wirtschaftsförderung“ in Städten zwischen 80.000 und 150.000 Einwohnern. Es handelt sich um eine in dieser Größe bisher einmalige Unternehmens- und Verwaltungsbefragung, an der sich 1.378 Unternehmen und 1.230 Mitarbeiter der Verwaltungen beteiligten. Die 2009 von einem Forscherteam um Prof. Dr. Jürgen Stember, Projektleiter und Dekan des Fachbereichs Verwaltungswissenschaften, und der KGSt initiierte Forschungsarbeit gilt als besonders wertvoll für die Optimierung der kommunalen Wirtschaftsförderungen.
Der Vergleichsring wurde von neun Wirtschaftsförderungen aus ganz Deutschland getragen. Dabei stellten sich die teilnehmenden Städte, unter anderem Kaiserslautern, Schwerin und Würzburg, einem detaillierten Vergleich ihrer eigenen Arbeit und Ressourcen. Beispielsweise wurden Personalaufwand, Leistungen, Budget und vieles mehr objektiv zwischen den Teilnehmerstädten verglichen“, erklärte Stember. Die Halberstädter Forscher entwickelten für den Vergleichsring einen 159 Kriterien umfassenden Katalog für unternehmensbezogene Dienstleistungen. „Die Untersuchungen basierten hierfür auf einem neuen Methodenmodell, das vom Halberstädter Doktoranden André Göbel für den Standortvergleich von Wirtschaftsförderungen und Verwaltungen eigens neu entwickelt wurde“, so Stember.
Aufgrund der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen KGSt und Hochschule Harz unterzeichneten Stember und Roland Fischer, Projektleiter seitens KGSt, im Rahmen des Expertentreffens eine weitere Kooperationsvereinbarung für einen neuen Vergleichsring. „Dieses Mal werden Wirtschaftsförderungen von Landkreisen unter die Lupe genommen. Diese Arbeit ist eingebettet in das Kompetenznetzwerk für angewandte und transferorientierte Forschung (KAT) in Sachsen-Anhalt“, sagte Stember.
Am Fachbereich Verwaltungswissenschaften der Hochschule Harz wird im Rahmen der Forschung zur Verwaltungsmodernisierung seit vielen Jahren überregional die Arbeit der kommunalen Wirtschaftsförderung wissenschaftlich betrachtet. Erst Anfang dieses Jahres konnten die Halberstädter Verwaltungswissenschaftler auf Grund ihrer erfolgreichen Arbeit ein neues Forschungsprojekt für optimierte Unternehmensförderung und Standortentwicklung beginnen, welches im Rahmen des KAT mit Mitteln des europäischen Fonds für regionale Entwicklung über die kommenden drei Jahre gefördert wird.