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Erste Vorlesung der GenerationenHochschule im neuen Jahr

Der Diskussionsbedarf bei den zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der GenerationenHochschule war groß.  Fotos: Arnulf Quint
Der Diskussionsbedarf bei den zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der GenerationenHochschule war groß. Fotos: Arnulf Quint
Prof. Dr. Günter Fietz (rechts) war auch nach der Vorlesung ein gefragter Gesprächspartner
Prof. Dr. Günter Fietz (rechts) war auch nach der Vorlesung ein gefragter Gesprächspartner
Harzer Stahlarbeiter finden im Wernigeröder AudiMax zusammen

Die Januar-Vorlesung der <link http: www.generationenhochschule.de external-link-new-window external link in new>GenerationenHochschule hätte auch ein Ehemaligentreffen der Harzer Stahlarbeiter sein können. Junge und alte Metaller aus der Region kamen ins <link https: www.hs-harz.de hochschule standorte campus-wernigerode external-link-new-window external link in new>AudiMax der Hochschule Harz, um dem Vortrag des 2006 emeritierten Professors Günter Fietz zu lauschen. Das Thema „Ostdeutsche Stahlindustrie im Wandel“ ist bei zahlreichen Gästen Teil der eigenen Biografie, waren doch viele vom Verkauf des Ilsenburger Werkes an die <link http: www.salzgitter-ag.com external-link-new-window external link in new>Salzgitter Gruppe während der Wende betroffen und somit gespannt auf einen „kritischen Rückblick auf die Anpassungsprozesse der Wiedervereinigung“.

Prof. Dr. Günter Fietz, ehemaliger Hochschullehrer für Investition und Finanzierung am <link https: www.hs-harz.de studium fb-wirtschaftswissenschaften external-link-new-window external link in new>Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Harz, berichtete über den turbulenten Beginn der 90er Jahre. Damals war er Direktor für Betriebswirtschaft bei der <link https: eisenhuettenstadt.arcelormittal.com external-link-new-window external link in new>EKO Stahl AG in <link http: www.eisenhuettenstadt.de external-link-new-window external link in new>Eisenhüttenstadt. Das vormalige Eisenhüttenkombinat Ost war das größte Metallurgiekombinat der DDR und ein zuverlässiger Devisenbringer für das Land. Doch nach dem Fall der Mauer rutschte es schnell in die roten Zahlen und konnte nur durch die Unterstützung der Treuhandgesellschaft am Leben gehalten werden.

Um den Übergang von sozialistischer Planwirtschaft in die soziale Marktwirtschaft zu bewältigen, wurde Fietz nach Ostbrandenburg geholt. „Hervorgehend aus einer Kernbelegschaft von rund 16.000 Mitarbeitern und einem wöchentlichen Verlust von ca. 500.000 DM im Jahre 1991, sollten wir ein zukunftsorientiertes Sanierungskonzept schnüren, das den Unternehmensbestand am Markt dauerhaft sichert“, erklärte der Referent. Die Konkurrenz aus Deutschland, Europa und sogar China hingegen wünschte sich die Abwicklung der <link https: eisenhuettenstadt.arcelormittal.com external-link-new-window external link in new>EKO Stahl AG. Doch die Modernisierung von Produktionslinien durch Ausgliederung und Neuinvestitionen gelang. Nach einer Übernahme firmiert das ehemalige Werk unter dem Namen <link https: eisenhuettenstadt.arcelormittal.com external-link-new-window external link in new>ArcelorMittal Eisenhüttenstadt und gehört damit zum größten Stahlhersteller der Welt.

„Dieser Sanierungserfolg war nur möglich durch eine kurzfristige Maßnahme zur Beschäftigungssicherung. Das Bartergeschäft – darunter versteht man die Abwicklung von Warenlieferungen in gleichem Wert ohne Geldzahlungen – mit der Sowjetunion war mit Unterstützung der Treuhand eine Lebensader für EKO“, erläuterte der Dozent. Zugleich wurden durch betriebswirtschaftliche Rationalisierung die Produktionslinien erheblich verbessert. Ein Höhepunkt war dabei die Ausgliederung der Luftzerlegungsanlage. Die Firma Linde kaufte die Alt-Anlage ab und modernisierte den Prozess. Dabei ist es <link https: eisenhuettenstadt.arcelormittal.com external-link-new-window external link in new>EKO gelungen, einen zusätzlichen Zinserfolg über 10 Jahre in Höhe von 40 Millionen DM zu erzielen. Fietz ist sich sicher: „Die EKO-Geschäftsführung hat die Wende durch Ideen und Engagement geschafft“. Als gebürtiger <link https: www.bremen.de external-link-new-window external link in new>Bremer hat er auch eine passende Metapher parat: „Im übertragenen Sinne könnte man EKO als ein sinkendes Schiff betrachten, das durch den Einsatz der Seenotrettung und einen mutigen Vormann – den Vorstandsvorsitzenden – in den sicheren Hafen gebracht wurde – auch wenn nicht alle gerettet werden konnten, hat EKO damit die Krise überstanden.“


Die nächste Vorlesung der <link http: www.generationenhochschule.de external-link-new-window external link in new>GenerationenHochschule findet am Dienstag, dem 13. Februar 2018, von 17 bis 19 Uhr im AudiMax („Papierfabrik“, Haus 9) am <link https: www.hs-harz.de hochschule standorte campus-wernigerode external-link-new-window external link in new>Standort Wernigerode statt. Als Dozent wird Andreas Hoch, Bereich Extremismusprävention, Spionageabwehr, Wirtschaftsschutz im <link https: mi.sachsen-anhalt.de nc das-ministerium external-link-new-window external link in new>Ministerium für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt, erwartet; in einem zweiteiligen Vortrag referiert er zu den Themen „Extremismus in Sachsen-Anhalt“ und „Abwehr von Spionage und Cyber-Angriffen“. Die Teilnahme ist wie immer kostenlos, Anmeldung unter: <link http: www.generationenhochschule.de anmeldung.php external-link-new-window external link in new>www.generationenhochschule.de