Pressemitteilungen

Fachbereich Verwaltungswissenschaften am Halberstädter Standort der Hochschule Harz

Erstes Netzwerktreffen zum Thema „Nachhaltigkeit in Kommunen“

Kurz vor Semesterbeginn, am 8. und 9. September 2014, fand am Standort Halberstadt der Hochschule Harz ein von Prof. Dr. Jens Weiß, Hochschullehrer für Verwaltungswissenschaften, organisiertes Netzwerktreffen zum Thema „Nachhaltigkeit in Kommunen“ statt. Teilnehmer aus Deutschland und der Schweiz diskutierten über die sozialen, ökonomischen und ökologischen Dimensionen nachhaltiger Entwicklung und die Möglichkeiten zur Verankerung in Kommunen.

Nach der Begrüßung durch den Rektor der Hochschule Harz, Prof. Dr. Armin Willingmann, stellte Dr. Hardo Kendschek von der komet-empirica GmbH Leipzig die Gestaltung des demografischen Wandels u.a. in den Orten Erlbach und Markneukirchen in Sachsen vor. Ein Bericht zu Demografie-Projekten der Hochschule Harz, präsentiert von Prof. Dr. Birgit Apfelbaum, Hochschullehrerin für Kommunikations- und Sozialwissenschaften, ergänzte die Ausführungen.

Auch die ökologische Nachhaltigkeit war ein zentraler Bestandteil der Veranstaltung. Dabei standen die Vorteile transdisziplinären Arbeitens im Mittelpunkt. Prof. Dr. Andrea Heilmann, Hochschullehrerin für Umwelttechnik und -management am Wernigeröder Fachbereich Automatisierung und Informatik sowie Vorsitzende der AG Nachhaltige Hochschule Harz, erläuterte, dass die Einbeziehung und Vernetzung der Akteure eine Grundlage bilde, um Informationen auszutauschen, die Themenschwerpunkte von Projekten zu verbinden und so Netzwerke zu bilden, die eine Zusammenarbeit mit dem Ziel neuerer Erkenntnisse ermöglichen. Prof. Dr. Urs Sauter von der Berner Fachhochschule Technik und Informatik stellte erste Überlegungen zu einem systematischen Infrastrukturmanagement in Schweizer Gemeinden vor. Die nachhaltige Bewirtschaftung und Erhaltung kommunaler Infrastruktur – bzw. deren strukturierter Rückbau – wird im Kontext des demografischen Wandels eine wesentliche Herausforderung für die Kommunen sein. Die Schweizer Beispiele zeigten anschaulich den Nutzen der Integration von Daten aus Geoinformationssystemen für das kommunale Controlling.

Am zweiten Tag des Netzwerktreffens stand die strategische Steuerung von Kommunen im Vordergrund. Dazu stellte Thomas Peter, Gemeindeschreiber von Wohlen im Kanton Bern, den Nutzen der strategischen Steuerung für seine Gemeinde vor. Prof. Dr. Jens Weiß erklärte im Anschluss: „Die strategische Steuerung ist auch für Kommunen in Deutschland eine unverzichtbare Form, um auf mittel- und langfristige Entwicklungen zu reagieren“. Ansätze dessen seien zwar vereinzelt in deutschen Kommunen zu beobachten, eine Steuerung von kommunaler Entwicklung mit Nachhaltigkeitszielen allerdings nur in Einzelfällen erkennbar. „Eine solche Einführung ist ein Lernprozess, der durch die Verwaltung angestoßen werden muss“, so Weiß. Dirk Tollkemit, Abgeordneter und Stadtkämmerer in Lemgo, Nordrhein-Westfalen, stimmte zu und erläuterte den so erfolgreichen wie eindrucksvollen Prozess der strategischen Steuerung in seiner Stadt.