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Fachbereich Verwaltungswissenschaften der Hochschule Harz zeigt Ausstellung zur Kriminalarchäologie

Antikenhehlerei darf sich nicht lohnen

Mit einem ungewöhnlichen Projekt ist der Fachbereich Verwaltungswissenschaften der Hochschule Harz in das Sommersemester gestartet. Parallel zum laufenden Vorlesungsbetrieb informiert eine Dokumentationsausstellung über spektakuläre Kriminalfälle rund um den illegalen Handel mit archäologischem Kulturgut zweifelhafter Herkunft. Besucher erhalten einen Einblick in die Arbeit von Kriminalisten und Archäologen, wenn es darum geht, Raubgräbern und Antikenhehlern auf die Spur zu kommen. Dabei spannen die Beispiele einen breiten Bogen und reichen von Raubgrabungen im Irak bis hin zur Himmelsschreibe von Nebra in Sachsen-Anhalt.

„Auf den ersten Blick mag die Kriminalarchäologie für die Verwaltungswissenschaften etwas exotisch anmuten“, räumt Prof. Dr. André Niedostadek ein, der die Ausstellung mit initiiert hat. „Dabei erschließen sich bei genauem Hinsehen eine Vielzahl von Berührungspunkten: Das beginnt bei den zahlreichen rechtlichen Fragestellungen und reicht über diverse öffentliche Stellen, die involviert sind, wenn es darum geht, das Plündern antiker Stätten und den illegalen Handel mit archäologischen Funden zu unterbinden, bis hin zu internationalen Aspekten“ erklärt der Hochschullehrer für Wirtschafts-, Arbeits- und Sozialrecht, der zugleich auch Beauftragter für Internationales ist.

„Wir freuen uns, mit diesem Projekt einer interessierten Öffentlichkeit einmal mehr eine weitere Facette des Halberstädter Campus präsentieren zu können und dies durch ergänzende Veranstaltungen im Sommersemester noch auszubauen“, so der Dekan des Fachbereichs Prof. Dr. Jürgen Stember, der daneben noch einen Tipp für Studierende parat hat: „Gerade der Blick über den Tellerrand eröffnet häufig ungeahnte Möglichkeiten“. Dabei verweist er nicht ganz ohne Stolz auf diverse Erfolge, wie etwa auf eine prämierte Abschlussarbeit, die sich der juristischen Auseinandersetzung um die Himmelsscheibe von Nebra widmet und die in einer eigenen Schriftenreihe des Fachbereichs publiziert wurde.

Die 2011 vom Römisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz konzipierte Informationsausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Hessischen Landeskriminalamt, der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, der Botschaft der Republik Irak und der Fachhochschule Mainz. Nach Zwischenstationen im Mainzer Hauptbahnhof, der Hessischen Polizeiakademie Wiesbaden, dem Badischen Landesmuseum Karlsruhe und dem Münchner Flughafen ist sie nun am Fachbereich Verwaltungswissenschaften der Hochschule Harz zu besichtigen. Unterstützt und ergänzt wird sie vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt/Landesmuseum für Vorgeschichte das hierfür Materialien zur Himmelsscheibe von Nebra zur Verfügung gestellt hat. Die Ausstellung ist noch bis einschließlich 28. Juni 2013 zu sehen (Öffnungszeiten: Montag – Freitag, 09:00 bis 18:00 Uhr, Samstag 09:00 – 14:00 Uhr, Sonn- und Feiertags geschlossen). Der Eintritt ist frei.