Am Dienstag, dem 24. Mai 2011, um 19 Uhr, lädt die Hochschule Harz zur Vernissage einer ganz besonderen Ausstellung in die Rektoratsvilla auf dem Wernigeröder Campus ein. In Kooperation mit der Pawlowna-Stiftung und der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Wernigerode, Jana Diesener, werden Bilder des deutsch-polnisch-ungarischen Kooperationsprojekts „EUROPÄISCHES FORUM. Frauen heute. Auf den Spuren der heiligen Elisabeth…“ und „EUROPÄISCHES FORUM. Männer heute. Mensch bleiben…“ gezeigt. Dabei geht es um die Frage, inwieweit Werte wie Gemeinwohl, Verlässlichkeit und Verantwortung für andere in unserer heutigen Gesellschaft noch vorhanden sind. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, neben den beeindruckenden fotografischen Porträts auch die musikalische Begleitung von Sabine Reinhardt auf sich wirken zu lassen. Die Künstlerin entführt mit ihrer Darbietung alter Musik mit Gesang und historischen Instrumenten wie Harfe, Laute, Portativ und Monochord in eine andere Zeit. Bei einem Glas Sekt besteht im Anschluss die Möglichkeit über Werte und Menschlichkeit gestern und heute zu diskutieren.
Die Idee hinter dem Projekt, das an die für ihre Nächstenliebe bekannte „heilige Elisabeth“ anknüpft, stammt von Wolfgang Knappe. Nachdem er sich einige Jahre mit der Wohltäterin und ihren Idealen auseinandergesetzt hatte, beschäftigte ihn die Frage, wofür diese beeindruckende Frau heute noch steht und ob es Frauen gibt, die ähnlich denken und handeln. Gemeinsam mit der Fotografin Susanne Kloiber suchte er 120 Frauen in 11 Ländern auf, die Notleidenden helfen und befragte sie nach den Beweggründen für ihr Engagement. Zwar unterscheiden sich die Befragten in Alter und sozialer Herkunft, doch ist allen die Überzeugung und Leidenschaft, mit Menschen respekt- und würdevoll umzugehen, wichtiger als das Streben nach persönlicher Anerkennung. Das Ergebnis dieses Projekts ist eine Sammlung ausdrucksstarker Bilder, die mit dem Lebensmotto der jeweiligen Person versehen sind. Das Pendant dazu beschäftigt sich mit Männern und ihrem jeweiligen Engagement für Menschlichkeit.
„Die Ausstellung bietet Anregung für die Auseinandersetzung mit der Frage, ob Elisabeths Biografie heute ein zeitloses Ideal für Humanität und Nächstenliebe sein kann und als Orientierungshilfe in einer zunehmend egozentrischen Gesellschaft dient oder gegebenenfalls gelebte Utopie ist“, so Wolfgang Knappe, der in diesem Projekt noch viel mehr Potenzial sieht. „Nach dem Prinzip ‚Kunst als Brücke‘ sollen Begegnungs- und Kommunikationsmöglichkeiten zwischen Menschen ausgebaut und vertieft werden. Auf diesem Weg lassen sich vielfältige Aktivitäten anstoßen, um dauerhafte, auf Selbstbestimmung, Nächstenliebe, Gemeinwohl und Verantwortung gerichtete Netzwerke zu schaffen.“