Über 120 Gäste, darunter zahlreiche Gönner, Förderer und Freunde der Hochschule Harz, folgten am Dienstag, dem 15. November 2011, der Einladung zur Vergabe der Deutschlandstipendien und der zweiten Erweiterung der „Stiftung Karl Oppermann“ in die „Papierfabrik“ auf den Wernigeröder Campus.
Der Rektor der Hochschule Harz, Prof. Dr. Armin Willingmann, eröffnete den Doppel-Festakt in der Bibliothek und hob dabei die Bedeutung der Förderung kluger Köpfe hervor. „Ich freue mich sehr, dass wir dank eingeworbener Mittel regionaler Förderer mit dem Deutschlandstipendium eine zusätzliche Möglichkeit haben, leistungsfähige und engagierte Studierende finanziell zu unterstützen. Und es freut mich ganz besonders, dass sich gerade mittelständische Unternehmen der Region an dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung initiierten Programm beteiligen; dies zeigt unsere enge Vernetzung hier vor Ort.“ Unter den anwesenden Vertretern der Unternehmen und Förderern war auch die Geschäftsführung der Firma Fliesen Schreiber GmbH aus Rieder, die das erste Deutschlandstipendium in Sachsen-Anhalt überhaupt gestiftet hat. Der Hochschulleiter freute sich zudem, dass ihm bereits fünf weitere Zusagen privater Geldgeber für die zweite Vergaberunde des Deutschlandstipendiums vorliegen, die im nächsten Sommer für das Wintersemester 2012/13 starten wird.
Peter Nitschke, Geschäftsführer der Fliesen Schreiber GmbH, legte in seiner Ansprache die Beweggründe für sein Unternehmen dar, ein Deutschlandstipendium an der Hochschule Harz zu stiften. Als er vor einem guten Jahr in einem Radio-Beitrag von dem Programm hörte, erinnerte er sich an seine Ausbildungszeit, in der ihm sein Mentor Eberhard Schreiber ebenfalls mit Rat und Tat beiseite stand. „Wir alle brauchen Förderer zu Beginn unserer beruflichen Karriere. Das ist eine Investition in unser aller Zukunft. Geben Sie sich einen Ruck“, motivierte er die anwesenden Zuhörer. Zugleich lud er ‚seinen‘ Stipendiaten, Sebastian Harth, in das Unternehmen nach Rieder ein.
Tobias Bartel, Stipendiat und Student im Studiengang BWL/Dienstleistungsmanagement am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, bedankte sich für die außerordentliche Anerkennung, das Plus an Zeit und die finanzielle Erleichterung, die ihm durch das Deutschlandstipendium, gestiftet von der Harzer Hochschulgruppe e.V., ermöglicht wird. „Ich freue mich sehr auf den weiteren Kontakt mit meinem Förderer als auch mit den Stipendiaten“, schloss er seine Rede ab.
Im Anschluss übergab Rektor Willingmann zusammen mit Diana Kränzel, Koordinatorin des Deutschlandstipendiums im Dezernat Kommunikation und Marketing der Hochschule Harz, die Urkunden an die Stipendiaten und Förderer. Insgesamt konnten 10 von 14 maximal möglichen Stipendien vergeben werden, auf welche sich 88 Studierende beworben hatten. Die Stipendien umfassen eine monatliche Förderung von 300 Euro, werden zur Hälfte vom Bund und von privaten Mittelgebern finanziert und zunächst für einen Zeitraum von zwei Semestern bewilligt. Mit dem Appell: „Das Deutschlandstipendium ist gelebte Solidarität zwischen Generationen. Und angesichts des engen Miteinanders von Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft in der Harz-Region, möchte ich sie im Interesse unserer Studierenden ermutigen: Gehen Sie alle ruhig öfter stiften!“, schloss Willingmann des ersten Teil des Festakts.
Der zweite Teil stand sodann im Zeichen einer Schenkung an die Hochschule Harz. Nach einer Würdigung des Kunststifters Prof. Karl Oppermann und Vorstellung der im Oktober 2008 eingerichteten Stiftung durch den Rektor, überließ dieser dem Künstler Karl Anton aus Leipzig, langjähriger Freund Oppermanns, das Wort. Karl Anton hielt eine kurzweilige Festrede anlässlich der Erweiterung der „Stiftung Karl Oppermann“ durch das Werk „Teneriffa Transfer - Gestrandet“. Die bei Ausstellungen so wichtige Frage: „Was will uns der Künstler mit seinem Werk sagen?“ beantwortete Anton gleich selbst: „Es kommt nicht darauf an, was der Künstler uns sagen will - sondern wie wir das Bild sehen und verstehen.“ Die Richtschnur Oppermanns sei das humanistische Gedankengut, unterfüttert mit pädagogischen Aspekten, schließlich studierte Oppermann vor seiner Hinwendung zur freien Malerei einst Kunsterziehung in Berlin. Seine Kunst wacht nun über die Studenten in einer entscheidenden Lebensphase. „Das besondere kulturelle Engagement der Hochschule Harz in den letzten Jahren war der Grundstock für diese Stiftung. Auch ich habe hier schon ausgestellt und mich über die breite Resonanz gefreut“, verriet Anton den Anwesenden. Im Anschluss unterschrieben Rektor Willingmann und der Künstler Oppermann den Vertrag über diese zweite Erweiterung der einzigartigen Kunststiftung einer Fachhochschule des Landes.
Bei einem Glas Sekt und Canapées hatten Förderer, Stipendiaten und Kunstliebhaber anschließend die Möglichkeit, den Abend gesellig ausklingen zu lassen – und haben von der Möglichkeit zur Kontaktaufnahme und -pflege reichlich Gebrauch gemacht. Die äußerst gelungene musikalische Umrahmung des Festakts oblag dem Ehepaar Barbara und Thomas Toppel vom Philharmonischen Kammerorchester Wernigerode.
Weitere Informationen zum Deutschlandstipendium stehen Interessierten unter www.hs-harz.de/deutschlandstipendium und unter www.deutschland-stipendium.de bereit.
Die Hochschule Harz dankt den Förderern des Deutschlandstipendiums 2011/2012:
Fliesen Schreiber GmbH, Rieder
NetCo Professional Services GmbH, Blankenburg
Rotary Club Quedlinburg, Quedlinburg
AK Regeltechnik GmbH, Helmstedt
Bürger GmbH, Hildesheim
Glasmanufaktur Harzkristall GmbH & Co. KG, Derenburg
Mertik Maxitrol GmbH & Co. KG, Thale
Netzwerk Hochschule Harz e.V., Wernigerode
Harzer Hochschulgruppe e.V., Wernigerode
Förderkreis Hochschule Harz e.V., Wernigerode