Am Dienstag, dem 12. Januar 2016, von 17 bis 19 Uhr, sind Bildungsinteressierte jeden Alters in das AudiMax („Papierfabrik“, Haus 9, Am Eichberg 1) auf den Wernigeröder Campus zu einer neuen Vorlesung der GenerationenHochschule eingeladen. Der Wernigeröder Theologe und Pädagoge Peter Lehmann spricht zum Thema „Deutsch. Jude. Christ. - Geschichte und Geschichten über Wernigeröder Mitbürger“.
Der Vortrag setzt im Mittelalter an: „Zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert lebten in Wernigerode einige Juden ungestört mit der sonst christlichen Bürgerschaft zusammen. Dann änderte sich ihre Situation. 1592 wurden sie aus der Grafschaft vertrieben; bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts waren ihnen Aufenthalt, Wohnrecht und Betätigung untersagt“, so der Mitbegründer des Bürger-Bündnisses Wernigerode für Weltoffenheit und Demokratie. Nach der bürgerlichen Gleichstellung im Deutschen Kaiserreich siedelten sich nur wenige jüdische Familien in Wernigerode an. „Der aufkeimende Antisemitismus konnte ihnen kaum etwas anhaben. Sie verstanden sich als Deutsche, einige waren getaufte Christen. Erst die Rassengesetze der Nationalsozialisten machten sie wieder zu ‚Juden‘“, erklärt der passionierte Heimatforscher, der in seinem Vortrag anhand ausgewählter Wernigeröder Familien aufzeigt, was in den 1930er Jahren geschah und wie sie zu Opfern des Nationalsozialismus wurden. In seinem Schlusswort stellt Peter Lehmann das von ihm erarbeitete Faltblatt „Stolpersteine zum Gedenken der Opfer des Nationalsozialismus“ vor, welches Ende 2015 von der Wernigeröder Tourismus GmbH veröffentlicht wurde. Die Publikation enthält Hintergrundinformationen zu den 22 Stolpersteinen, die vor ihren letzten frei gewählten Wohnsitzen an die jüdischen Mitbürger erinnern.
Die Teilnahme an der beliebten Vorlesungsreihe ist wie immer kostenfrei. Die Anmeldung erfolgt unter <link http: www.generationenhochschule.de external-link-new-window external link in new>www.generationenhochschule.de.