Die Hochschule Harz begrüßte am Dienstag, dem 5. Oktober 2010, zwischen 17 und 19 Uhr im AudiMax auf dem Wernigeröder Campus erneut zahlreiche wissbegierige Generationen-Studenten zum neuen Wintersemester. Bei der 34. Vorlesung berichtete Prof. Martin Kreyßig, Professor für digitales Bewegtbild am Fachbereich Automatisierung und Informatik, „Von der Faszination des Spiels – Über den Zusammenhang von Spiel, Kultur und Ästhetik“. Hochschul-Rektor Prof. Dr. Armin Willingmann bekräftigte die Bedeutung des Themas, „da wir spielerisch möglicherweise scheinbar Unlösbares lösen können“.
Spielen ist ein Wettbewerb mit eigenen Regeln und gelingt nur in der Loslösung aus der realen Welt. „Wir werden verzaubert vom Wettkampf und versuchen zu gewinnen“, weiß Prof. Kreyßig. Seit dem Kindesalter gehört das Spielen zum Leben und bleibt bis ins hohe Alter ein bedeutender Bestandteil der Unterhaltung. Durch ständiges Wiederholen findet der Spieler stets neue Alternativen und die Spannung bleibt erhalten. Spielen ist eine Selbstausbildung im Problemlösen und gleichzeitig eine Abwechslung. „Wir nehmen uns die Freiheit zu spielen und damit eine Auszeit von der manchmal harten Realität“, vermutet der Dozent. Die Neurowissenschaften haben sogar eine Begründung für das ständige Aufsuchen von digitalen Welten, Spielbrettern und Co. – Zufriedenheit und Wohlbefinden werden durch die körpereigenen Glücksdrogen, bekannt als Endorphine, ausgelöst. Spielen hat ein ganz eigenes Belohnungssystem, das uns anspricht.
Der Experte thematisierte jedoch auch kritische Punkte. „Das Maß muss gewahrt werden“, betonte er in Bezug auf die Spieldauer, aber ein wissenschaftlicher Zusammenhang zwischen Computerspielen und Jugendgewalt sei bislang nicht nachgewiesen. Die Zukunft birgt noch viele Möglichkeiten im Bereich des digitalen Spiels und insbesondere Online-Games wird ein großes Wachstum prognostiziert. Um der fehlenden körperlichen Aktivität entgegenzuwirken, wird zudem immer mehr mit Bewegungssteuerung gearbeitet. Die digitalen Welten des Spiels, ob fantasievoll, abstrakt oder lebensnah, ergänzen die Realität und bieten viele Möglichkeiten zum Lernen.
Die nächste GenerationenHochschule findet am Dienstag, dem 2. November 2010, statt und wirft einen Blick auf den zweiten Standort der Hochschule Harz. Jutta Dick, Direktorin der Moses Mendelssohn Akademie Halberstadt mit dem Berend Lehmann Museum für jüdische Geschichte und Kultur, referiert über „Halberstadt – Zentrum jüdischen Lebens seit dem 13. Jahrhundert“. Anmeldungen unter www.generationenhochschule.de sind zu jeder Vorlesung notwendig.