Am Dienstag, dem 27. Januar 2015, fand vor vollen Hörsaal-Rängen der 86. Vortrag der GenerationenHochschule statt. Über 250 interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren ins AudiMax der „Papierfabrik“ (Haus 9) auf den Wernigeröder Campus der Hochschule Harz gekommen, um der Vorlesung von Dr. Thomas Labusiak zu folgen. Der geschäftsführende Vorstand und Kustos der Domschätze Halberstadt und Quedlinburg widmete sich unter dem Titel „Kostbarer als Gold“ den in der Region aufbewahrten wertvollen Reliquien und ihren geschichtlichen Hintergründen. Prof. Dr. Armin Willingmann begrüßte die Zuhörer und den Referenten, der als ausgewiesener Experte mittelalterlicher Kunst auch überregional bekannt ist. Der Rektor dankte Dr. Labusiak für die Übernahme dieses Vortrags: „Historische und kunstgeschichtliche Themen gehören bei unseren Umfragen unter den Teilnehmern der GenerationenHochschule zu den besonders häufig genannten Interessengebieten, die wir gerne in Kooperation mit Partnern anbieten“, betonte der Hochschulleiter.
Dr. Thomas Labusiak folgte in seinen Ausführungen den Spuren der Reliquien und stellte den geschichtlichen Hintergrund beider Städte heraus. Mithilfe eindrucksvoller Abbildungen gab der Dozent Auskunft zu den umfangreichen und kostbaren Kirchenschätzen. Als besonders spektakulär erwiesen sich unter anderem das - in einen Pokal eingefasste - älteste erhaltene Straußenei-Reliquiar und das Nikolaus-Reliquiar, welches einen mumifizierten Finger des heiligen Nikolaus hinter Kristall enthalten soll. Des Weiteren gab Labusiak einen Einblick in verschiedene Elfenbeinschnitzereien, Gold- und Silberschmiedearbeiten und die wertvolle Textilkunstsammlung. „Liturgisches Gerät, Reliquiare, Altäre und Gewänder, die in den Domschätzen bewahrt und dauerhaft ausgestellt sind, vermitteln einen Eindruck der ungeheuren Prachtentfaltung mittelalterlicher Gottesdienste“, erklärte der Experte und betonte, dass der heutige Dom in Halberstadt an sich schon ein Wunderwerk sei. „Trotz einer Bauzeit von etwa 250 Jahren erscheint er in Stil und Form bemerkenswert einheitlich; vor allem, wenn man bedenkt, dass der Vorgängerbau des 10. Jahrhunderts Stück für Stück ersetzt wurde“, so Labusiak. Spuren der Geschichte, die üblicherweise mühsam aus der historischen Überlieferung aufbereitet werden müssen, seien in Halberstadt und Quedlinburg in Fülle vorhanden. Der Fachmann versicherte: „In nur wenigen Regionen verdichtet sich überlieferte greifbare Geschichte in vergleichbarer Weise“.
Der nächste Vortrag der GenerationenHochschule findet am Dienstag, dem 10. März, zur gewohnten Zeit von 17 bis 19 Uhr in der „Papierfabrik“ (Am Eichberg 1) auf dem Wernigeröder Campus statt. Dr. med. Tom Schilling, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Leiter des Gefäßzentrums am Harzklinikum Dorothea Christiane Erxleben GmbH, widmet sich dem Thema „Wenn die ‚Lebensadern‘ streiken – Volkserkrankung Arteriosklerose! Ursachen, Symptome, Diagnostik, Therapie“. Die Teilnahme an der GenerationenHochschule ist kostenfrei. Die Anmeldung erfolgt unter <link http: www2.hs-harz.de genhs external-link-new-window external link in new>www.generationenhochschule.de.