Schon bevor die Planung der Reise überhaupt abgeschlossen war, konnten alle 46 Plätze belegt werden. Nichts Neues bei „Jung und Alt auf Reisen“. Seit dem Projektstart im Jahr 2010 waren über 350 Senioren, darunter zahlreiche Stammgäste, mit dem HIT e.V. (Harzer Interessengemeinschaft der Tourismusstudierenden) in Tangermünde, Bremerhaven oder Naumburg unterwegs. Vor wenigen Tagen kehrte wieder eine buntgemischte Reisegruppe in die Heimat zurück. „Vom 4. bis 7. April verweilten wir in der wunderschönen Lausitz“, verrät Lisa Bauer, Leiterin des fünfköpfigen Projektteams der studentischen Initiative. Wie üblich erwartete die Senioren ein sorgfältig ausgewähltes Programm. Ein Ausflug in die weltbekannte Porzellanmanufaktur in Meißen mit anschließender Stadtführung war für Viele der Höhepunkt, aber es standen noch weitere Stationen auf dem Programm. „Im Sorbischen Kulturzentrum in Schleife erhielten wir Einblick in die spannende Geschichte der westslawischen Volksgruppe und ein kulinarischer Besuch im Bautzner Senfmuseum gab der Reise dann noch die richtige Würze“, so die Tourismusstudentin weiter.
„Für alle Senioren ist es jedes Mal eine große Bereicherung an einer solchen Reise teilzunehmen“, weiß Renate Schulze, Vorsitzende der Seniorenvertretung der Stadt Wernigerode, die das Projekt seinerzeit ins Leben gerufen hat. Vom Reiseverlauf, der Ticketbestellung für die Sehenswürdigkeiten über die Hotelreservierung und abwechslungsreiche Verpflegung - das Management liegt bei „Jung und Alt auf Reisen“ ganz in studentischer Hand, wird aber mit der Seniorenvertretung abgestimmt. Jeweils zwei Teammitglieder begleiten jede Fahrt als Reiseleiter und stehen den Teilnehmern bei allen Wünschen oder Problemen zur Seite. Durch die jährlich steigende Nachfrage finden die Reisen inzwischen zweimal pro Jahr statt. Im Wintersemester werden Tagesfahrten und im Sommersemester viertägige Touren unternommen.
Die Studierenden können so nicht nur praktische Erfahrungen sammeln, sondern auch lernen, sich auf eine anspruchsvolle, sensible und wichtige Kundengruppe einzustellen. „Probleme gab es nie, es ist die besondere Mischung, die diese Art des gemeinsamen Reisens auszeichnet“, meint Lisa Bauer. Die Reisegruppe war ganz ihrer Meinung: „Besonders geschätzt wird die fröhliche Stimmung im Bus sowie das bunte, lebendige Beisammensein unterschiedlicher Generationen. Jeder fühlt sich gleich gut aufgenommen“, verrieten mehrere Teilnehmer. Als angehende Tourismus-Profis sind die Organisatoren dennoch stets um Optimierung bemüht: Zum Abschluss kann jeder Gast einen Bewertungsbogen ausfüllen, um der studentischen Initiative die Möglichkeit zu geben, die nächste Fahrt noch schöner zu gestalten. „Wenn unsere Senioren begeistert sind, dann ist es ein Erfolg für uns“, betonte das Projektteam.