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Historikerin spricht über die Umsetzung des Frauenwahlrechts in Deutschland - GenerationenHochschule im März an der Hochschule Harz in Wernigerode

Heute ist es eine Selbstverständlichkeit in Deutschland – das Frauenwahlrecht. Die damit verbundene Tradition ist jedoch noch vergleichbar jung. Diesem geschichtlich hochdeutenden und konfliktgeladenen Thema widmet sich Dr. phil. Elke Stolze, freiberufliche Historikerin, im Rahmen der nächsten Vorlesung der GenerationenHochschule an der Hochschule Harz. Unter dem Titel „Die ersten FrauenStimmen aus der Region – Sachsen-Anhalt in Parlamenten der Weimarer Republik“ referiert die Geschichtsexpertin am Dienstag, dem 1. März 2011, zwischen 17 bis 19 Uhr im AudiMax, Gebäude „Papierfabrik“ (Haus 9), auf dem Wernigeröder Hochschulcampus. Alle Interessierten sind wie immer herzlich eingeladen.

„Nach jahrzehntelangem Kampf erhielten Frauen im Zuge der Novemberrevolution 1918 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Wahlrecht. Mit diesem neuen Recht ausgestattet eröffnete sich Frauen die Möglichkeit, als Abgeordnete für die Parlamente zu kandidieren, Mandate auszuüben sowie eine politische Karriere einzuschlagen“, erklärt Elke Stolze. Ihr Vortrag spürt der Frage nach, wie sich Frauen dieser neuen Herausforderung gegen zahlreiche Widerstände stellten. Ausgehend von den Ergebnissen ihrer am Institut für Geschichte der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 2007 vorgelegten Studie „Die weiblichen ‚Herren Abgeordneten‘ – Politikerinnen der Region Sachsen-Anhalt 1918 – 1945“ stellt Elke Stolze die ersten Parlamentarierinnen, die für die Region des heutigen Sachsen-Anhalt politische Mandate wahrnahmen, biografisch vor und erinnert so an ihr politisches Engagement. „Im Mittelpunkt stehen mit dem Reichstag, den Landtagen in Preußen, in Anhalt und in der preußischen Provinz Sachsen vier überregionale Parlamente“, so die Historikerin.

Dr. phil. Elke Stolze wurde 1954 in Weißenfels geboren und hat zwei Kinder. Sie studierte zwischen 1972 und 1976 Geschichte an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. In den Folgejahren war sie dort wissenschaftliche Mitarbeiterin am Bereich Deutsche Geschichte. 1983 promovierte die Geschichtsexpertin mit einer Arbeit über die Universität Halle während der Zeit des Nationalsozialismus. Bis 1984 arbeitete sie als Archivarin im Stadtarchiv Halle, im Anschluss als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Pädagogischen Hochschule Halle-Köthen. Danach wirkte sie haupt- und nebenberuflich als Dozentin im Bereich Erwachsenenbildung. Seit 1993 ist die Historikerin regelmäßig an Projekten zur regionalen Frauengeschichte beteiligt; forscht, referiert und publiziert vorwiegend zu Themen regionaler Frauengeschichte Sachsen-Anhalt u. a. Frauenstudium und Frauenwahlrecht. 1998 wurde sie Leiterin eines Frauenkommunikationszentrums in Halle. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Expo2000 Sachsen-Anhalt GmbH initiierte Elke Stolze das Projekt „FrauenOrte – Frauengeschichte in Sachsen-Anhalt“, welches von ihr umgesetzt und anschließend durch sie in unterschiedlicher Trägerschaft als Landesprojekt fortgeführt wurde. Bis 2007 war Elke Stolze als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschichte der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg im Forschungsprojekt „Im Schatten. Frauengeschichte zwischen Altmark und Unstruttal“ tätig. Seit 2008 ist Elke Stolze freiberufliche Historikerin. Sie engagiert sich im Vorstand des Courage e. V. Halle und des FrauenOrte Sachsen-Anhalt e. V. Die Historikerin ist Mitglied im Förderverein der Gedenkstätte für die Opfer der NS-„Euthanasie“ Bernburg e. V. und arbeitet im Arbeitskreis „FrauenZimmerGeschichte(n)“ mit.

Für eine Teilnahme an den Veranstaltungen der GenerationenHochschule ist eine Registrierung zu jeder einzelnen Vorlesung notwendig. Anmeldungen sind online unter www.generationenhochschule.de möglich. Hier sind ebenfalls das gesamte Veranstaltungsprogramm und die fotografischen Impressionen von den bereits erfolgten Vorlesungen abrufbar.