Auch im Jahr 2015 ist die interessierte Öffentlichkeit wieder anlässlich verschiedener kultureller Veranstaltungen herzlich auf den Campus eingeladen. Den Anfang macht ein langjähriger Freund und Weggefährte der Hochschule Harz: Karl Anton. Der Maler und Schriftsteller liest am Mittwoch, dem 28. Januar 2015, um 19 Uhr, im Kaminzimmer der Wernigeröder Rektoratsvilla aus seinem neuen Buch „Am Ende Glück“. In entspannter Atmosphäre besteht anschließend Gelegenheit, mit dem Autor persönlich ins Gespräch zu kommen.
Für Karl Anton hat Literatur eine magische Wirkung. In seinem neuesten Werk schafft er etwas, was nicht nur zwischen Buchdeckeln selten vorkommt: Den Leser erwarten sieben Geschichten, die alle gut ausgehen. Diese sind heiter, makaber, nachdenklich und unwahrscheinlich, erzählt in einem positiven Grundton. Und am Ende wartet Glück. Dabei ist die Bandbreite erstaunlich: Eine Erzählung spielt in einer Seniorenresidenz und zeigt, dass Kriminalität kein Privileg der Jugend ist. „Es gibt eine Zeit, da kann man auf die Erfüllung der Wünsche nicht mehr warten. Da empfindet man auch einen Mord als legitimes Mittel“, erläutert der Autor die Hintergründe. Eine weitere Geschichte verfolgt den Gedanken, was gewesen wäre, wenn Adolf Hitler an der Kunsthochschule in Wien angenommen worden wäre. Auch diese wartet mit einem „Happy End“ auf.
Wer etwas erzählen will, muss etwas erlebt haben. Karl Anton, 1953 in Staßfurt geboren, hat verschiedene Leben gelebt. Er ist viel gereist. Hat als ehemaliger Gefängnisdirektor von Halberstadt Menschen vor und hinter Gitterstäben kennen gelernt. Mit seinem fünfzigsten Lebensjahr war er bereit für einen Neuanfang. Er wagte den Wechsel vom Beamten auf Lebenszeit zum freischaffenden Künstler, von der Sicherheit in die Freiheit. Drei Kriminalromane und zwei Erzählbände sind danach entstanden. Heute ist er in Leipzig zu Hause und als Maler und Autor tätig. Beides betrachtet er als Abenteuer. „Jedem Anfang liegt ein Geheimnis inne, nie kann man sagen, wie es endet“, findet er selbst. Der Künstler ist der Hochschule eng verbunden, lud schon des Öfteren zu Lesungen und Ausstellungen ein. Auch im kommenden April ist eine Auswahl seiner Bilder unter dem Titel „Lumen Naturale“ in der Rektoratsvilla zu bewundern.