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Künstlerisches Duett präsentiert sich an der Hochschule Harz (FH) - Vernissage zur Kunstausstellung „Neues aus der Graphischen Heilanstalt“

Zu Beginn des noch jungen Sommersemesters wurde am Abend des 21. April 2010 die neue Ausstellung in der Rektoratsvilla der Hochschule Harz eröffnet. Die Zeichnungen und Karikaturen unter dem Namen „Neues aus der Graphischen Heilanstalt“ zeigen die künstlerische Zweierbeziehung „Schnurz & Piepe“ zwischen F.W. Bernstein und seiner ehemaligen Schülerin Heike Drewelow. Der Grafiker, Lyriker, Karikaturist und Satiriker Bernstein las zudem verschiedene Texte aus seinem bunten Künstlerleben. Hochschul-Rektor Prof. Dr. Armin Willingmann führte in die neue Ausstellung mit „Überlegungen zur Anstalt“ ein und begrüßte die vielen kunstbegeisterten Gäste aus nah und fern; darunter Alt-Oberbürgermeister und Ehrensenator der Hochschule Harz Ludwig Hoffmann, Prof. Karl Oppermann, Stifter der nach ihm benannten Dauerausstellung in der Wernigeröder Hochschulbibliothek, Prof. Dr. Hans Asmus, ehemaliger Rektor der Fachhochschule Polizei Aschersleben und ebenso langjähriger Freund der Künstler wie der Satiriker Wiglaf Droste aus Leipzig.

 

F.W. Bernstein wurde 1984 der erste und einzige Professor für Karikatur und Bildgeschichte an der Hochschule der Künste in Berlin. Sein Name und sein Schaffen sind eng mit den Satirezeitschriften „Pardon“ und „Titanic“ verbunden. Doch nicht nur das graphische Gemeinschaftswerk, die „Komischen Zeichnungen“, die in einem postalischen Dialog begonnen, ergänzt und vollendet wurden, begeisterten an dem Abend, auch Bernsteins in Vers und Reim präsentierte Philosophie - darunter das Lied der Kartoffel - unterhielt amüsant und anspruchsvoll.

 

Beginnend mit seiner Sicht auf das Dichtergespann Goethe und Schiller, über die Vorliebe für Käsekuchen eines kleinen Schweinchens bis hin zu Teufel und Weltuntergang reichten die Themen. Bernstein rankte Gedichte um Karikaturen geschätzter Kollegen und ließ seine apokalyptischen Reiter durch Goethes Erlkönig galoppieren. Vor allem freute den charmanten Künstler, dass die akademische Diskussion über die Karikatur als Kunst an diesem Abend eindeutig bejaht wurde. Dabei beginnt in seinen Augen alles mit einem einfachen Punkt der sich zu Strichen wandelt, die sich kombinieren. „Sinnverlust ist Lustgewinn. Doch unser Kopf ist wahrlich eine große Sinnmaschine“, erläuterte der Lyriker, „es ist schwer, etwas Sinnloses zu kreieren“. Dynamisch und humorvoll wie seine grafischen Werke war auch sein Spiel mit der Sprache.

 

Die Künstler selbst beschreiben ihre Werke wie folgt: „Es sind Improvisationen von faszinierendem Schnickschnack und überbordendem Wuppdich – Grafik, Gritik und Gomik ohnegleichen. Sehen Sie selbst!“ Dazu ist jeder herzlich eingeladen - noch bis Ende Mai 2010 in den Räumen der Wernigeröder Rektoratsvilla montags bis donnerstags von 9 bis 17 Uhr und freitags von 9 bis 13 Uhr, der Eintritt ist frei.