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Kurzweilige Lesung mit Tiefgang: Vielseitiger Künstler erneut auf dem Campus zu Gast

Bild: Maler und Schriftsteller Karl Anton gab in der Rektoratsvilla der Hochschule Harz kürzlich spannende Einblicke in sein aktuelles Buch „Am Ende Glück“.
Karl Anton: „Literatur hat eine magische Wirkung“

In intimer Atmosphäre und bei flackerndem Kaminfeuer fand am Mittwochabend, dem 28. Januar 2015, in der Rektoratsvilla auf dem Wernigeröder Campus ein unterhaltsamer literarischer Abend statt. Unter den großformatigen Gemälden von Barbara Carius, deren aktuelle Ausstellung das Mysterium der Schöpfung ergründet, las Karl Anton aus seinem neuesten Werk „Am Ende Glück“. „Wenn es um Kunst an der Hochschule Harz geht, dann ist Karl Anton ein Wegbegleiter der ersten Stunde“, betonte Prof. Dr. Georg Westermann, Prorektor für Forschung und Internationales, in seiner Begrüßungsrede. Bereits seit 1994 ist der 61-Jährige der Hochschule Harz eng verbunden, war in einer beeindruckenden Reihe von Kunstausstellungen der erste, der seine Werke in der Rektoratsvilla präsentierte. Der ehemalige Halberstädter Gefängnisdirektor, der seine Beamtenkarriere zugunsten eines Lebens als freischaffender Künstler aufgab, ist jedoch nicht nur Maler sondern auch Schriftsteller. „Für mich hat Literatur eine magische Wirkung“, betont der Wahl-Leipziger.

In seinem neuesten Werk „Am Ende Glück“ erwarten den Leser sieben heitere, makabere, nachdenkliche und unwahrscheinliche Geschichten, die alle gut ausgehen. Die Besucher kamen in den Genuss ausgewählter Abschnitte zweier Erzählungen: In „Herbstzeitlose“ findet sich der Leser in einer Seniorenresidenz wieder und lernt, dass Kriminalität kein Privileg der Jugend ist. Protagonistin Bettina, gefangen in einer langweiligen Ehe, entwickelt dabei unterhaltsam-perfide Strategien, um ihrem Schwarm - ebenfalls bereits ergraut - näher zu kommen. „Ab einem gewissen Alter kann man auf die Erfüllung der Wünsche nicht mehr warten“, bemerkte der Autor augenzwinkernd. Eine weitere Kurzgeschichte mit dem Titel „Gewohnheiten stabilisieren das Leben“ illustriert den Wert einer aufgeräumten Umgebung, denn „Ordnung ist, wenn alles seinen Platz hat“, so Karl Anton. Sein „Held“ findet sich dennoch, nachdem er eine pinkfarbene Jacke aus dem Blick verliert, unbekleidet, ratlos und Auge in Auge mit einem Golden Retriever auf der Straße wieder. Wie das alles gut ausgehen soll, verriet Karl Anton nicht, das kann jeder selbst nachlesen. Gewitzte Realitätsnähe und originelle Charaktere brachten die Gäste in der altehrwürdigen Villa jedoch mehrmals zum Lachen und auch das löst am Ende ja bekanntlich Glücksgefühle aus.

Wer Karl Antons Alter-Ego als Maler erleben möchte, ist schon jetzt herzlich zur Eröffnung der Ausstellung „Lumen Naturale“ am 8. April eingeladen. Davor jedoch gelten die Ausstellungsräume einer anderen Kunstform: Unter dem Titel „Menschen in Indien“ präsentiert der Magdeburger Fotograf Bernd Schubert digitale Eindrücke einer Reise durch das faszinierende Land. Die Vernissage findet am Mittwoch, dem 11. Februar 2015, um 19 Uhr statt. Die Wernigeröder Rektoratsvilla öffnet ihre Türen immer wochentags von 8 bis 18 Uhr, der Eintritt ist stets frei.