Über 150 angehende Abiturienten nutzten die Woche vor Ostern, um bei „Fit 4 Abi & Study“ ihre Mathematikkenntnisse an der Hochschule Harz aufzufrischen und sich optimal auf Schulabschluss und Studium vorzubereiten. Das Interesse war riesig - die Warteliste lang. Auf dem Unterrichtsplan des viertägigen Intensivkurses standen neben mathematischen Grundlagen auch zentrale Bereiche wie Wahrscheinlichkeitsrechnung, Lineare Algebra, Analysis sowie Differential- und Integralrechnung. Das Publikum war bunt gemischt: „Die Altersspanne lag zwischen 16 und 24 Jahren; die Teilnehmer kamen aus acht verschiedenen Bundesländern, darunter auch Nordrhein-Westfalen und das Saarland“, verriet Projektmanagerin Jana Bornstedt. Dabei wurde nicht nur jenen geholfen, denen es vor Zahlen graut, die Hochschule förderte ebenso junge Rechentalente.
Der Jüngste in der Runde, Eike Fulda aus der Nähe von Köln, gehörte zu den Mathe-Fans: „Ich wollte schon jetzt viel Wissen mitnehmen und freue mich nun noch mehr auf die Abiturklasse im nächsten Jahr“, erklärte der 16-Jährige. Felix Gottschlich (18) und Patrick Radünz (19) von der Kooperativen Gesamtschule „Ulrich von Hutten“ sehen Mathe hingegen als „Knackpunkt“ im Abitur. „Bestehen ist unser Ziel, vor allem Analytische Geometrie ist ein Angstgebiet“, gaben die beiden zu. Der Kurs in Wernigerode sei durch die guten Erklärungen und hilfreichen Übungen sinnvoll gewesen: „Wir sind jetzt motivierter, das Skript der Hochschule Harz wird uns bis zum Abitur ständig begleiten“, so die Hallenser.
Josefin Angela Voß vom Martineum Halberstadt wollte früher Mathe- und Physiklehrerin werden, aber inzwischen machen ihr Defizite aus dem letzten Schuljahr zu schaffen. „Vor allem im Bereich Differential- und Integralrechnung konnte ich durch ‚Fit 4 Abi & Study‘ viel aufholen, auch meine Schule bietet ein breites Unterstützungsangebot“, sagte die 18-Jährige. Die Angst vorm Mathe-Abitur sei ihr inzwischen genommen worden, „aber beruflich sehe ich meine Zukunft eher als Erzieherin“, betonte die Schülerin. Die gleichaltrige Susanne Abel vom Europagymnasium Richard von Weizsäcker in Thale hat genauso wenig Angst vor der Prüfung. Die Einser-Kandidatin wollte durch die Kursteilnahme „das Bestmögliche rausholen“ und sich mit dem Hochschulcampus vertraut machen. „Zum Wintersemester will ich am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften studieren“, erklärte die Neinstädterin und gab gleich noch Tipps zur praktischen Prüfungsvorbereitung: „Ich habe Leistungsschwächeren Nachhilfe gegeben, durch ‚Üben, Üben, Üben‘ hat sich der Lernstoff gefestigt. Am Tag vor dem Mathe-Abi werde ich früh schlafen gehen, Baldriantee trinken, mich nicht verrückt machen und mir vorstellen, es wäre eine normale Klausur“. Ähnlich handhabt das sicherlich auch Max Müller aus Lindlar. Dem Schüler des doppelten Abiturjahrgangs in Nordrhein-Westfalen fällt Mathe leicht, er steht bei 13 Punkten auf Leistungskursniveau und hat an der Hochschule Harz eine extra Portion Motivation getankt. „Ich habe jetzt einen besseren Überblick, was ich drauf habe und wo noch Nachholbedarf besteht - auf mein anschließendes natur- oder ingenieurwissenschaftliches Studium freue ich mich jetzt noch mehr“, so der 19-Jährige.
In den Ferien kann es natürlich nicht allein ums Pauken gehen. „Die Schülerinnen und Schüler sollten auch Spaß in der Freizeit haben und sich vom Mathe-Lernen erholen; neben einer kleinen Begrüßungsfeier in der Studentenlounge ‚Malzmühle‘, gab es eine Stadtrundfahrt bis zum Schloß und eine gemeinsame Party mit Studierenden auf dem Campus“, so Jana Bornstedt.